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Veröffentlicht am 11.10.2022

Ein Auftragsmörder der nicht morden kann

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Am Sterbebett ringt der Comte de Chacarasse seinem Sohn Lucien das Versprechen ab die Familientradition weiterzuführen.
Seit Generationen schon begehen sie Auftragsmorde. Die Kunst des Tötens wird von ...

Am Sterbebett ringt der Comte de Chacarasse seinem Sohn Lucien das Versprechen ab die Familientradition weiterzuführen.
Seit Generationen schon begehen sie Auftragsmorde. Die Kunst des Tötens wird von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Ihre Auftraggebern sind oft mächtige Personen aus Wirtschaft und Politik.
So haben die de Chacarasse schon für Napoleon, den Vatikan und die Medici gearbeitet.
Lucien jedoch hat mit der Familientradition gebrochen.
Er betreibt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer, liebt das Leben, die Frauen und die kulinarischen Genüsse.
Doch jetzt scheint sich sein Leben mit einem Schlag zu ändern, denn er hat seinem Vater ein Versprechen gegeben.
Nur wie begeht man einen Auftragsmord, wenn man es ablehnt zu töten?

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Pierre Martin, dem Autor der Bestseller - Reihe „Madame le Commissaire“.

Mit Lucien Comte de Chacarasse hat er einen sehr sympathischen Charakter erschaffen.
Lucien ist Anfang 30 und besitzt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer.
Er liebt das lockere Leben, die Frauen, gutes Essen und gute Weine.
Doch jetzt steckt er in einem Dilemma.
Er hat seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen die Familientradition weiterzuführen.

Auch die anderen Charaktere sind gelungen. Vor allem Rosalie, die ältere Haushälterin in der Villa des Comte.
Sie ist schwerhörig und immer für einen Scherz und einen Tresterschnaps zu haben.
Auch Francine die Sekretärin des Comte gefällt mir sehr gut.
Sie und Rosalie scheinen Lucien meist zu durchschauen und mehr von der Familientradition zu wissen als Lucien ahnt.

Der einzige unsympathische Protagonist ist Luciens Onkel Edmond.
Der Charakter wurde aber bewusst so angelegt. Onkel Edmond nimmt die Aufträge an die Lucien dann ausführen soll.
Also praktisch der Gegenspieler von Lucien.

Der Plot ist völlig neuartig.
Eine Familie die seit Generationen Auftragsmorde begeht ohne das jemals jemand etwas davon geahnt hat.
Von Kindheit an wurden Lucien und sein Bruder auf die Tradition vorbereitet.
Luciens Bruder ist bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.
Nach dem Tod seines Vaters liegt es bei ihm die Tradition weiterzuführen.
Was ist aber wenn ein Auftragsmörder nicht morden kann?

Pierre Martin beschreibt das Dilemma in dem Lucien steckt auf humorvolle Art und Weise.
Der Autor führt seine LeserInnen an die französische Riviera mit Abstechern nach Monaco und Italien.
Land und Leute werden sehr gut beschrieben.
Auch das Kulinarische nimmt einen hohen Stellenwert in der Geschichte ein.
Gutes Essen, gute Weine und Tresterschnaps, da läuft einen schon manchmal beim Lesen das Wasser im Munde zusammen.

Mit „Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ hat „Madame le Commissaire“ beste Gesellschaft bekommt.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Ein Leben für die Kunst

Die Frau des Blauen Reiter
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Maria möchte ihre künstlerische Ausbildung an der renommierten Damenakademie in München absolvieren.
Dazu musste sie viel Überzeugungskraft ihren Eltern gegenüber aufbringen.
Doch sie hofft in München ...

Maria möchte ihre künstlerische Ausbildung an der renommierten Damenakademie in München absolvieren.
Dazu musste sie viel Überzeugungskraft ihren Eltern gegenüber aufbringen.
Doch sie hofft in München der Strenge Berlins zu entkommen.
Dort lernt sie den Maler Franz Marc kennen.
Maria fühlt sich als Künstlerin wahr- und ernst genommen.
Franz Marcs Begeisterung für die Kunst zieht sie in seinen Bann.
Trotz aller Warnungen, dass Franz Marc ein Frauenheld ist verliebt sie sich in ihn.
Beide inspirieren sich gegenseitig und suchen nach neuen Ausdrucksformen.
Bis eine neue Frau in das Leben von Marc Franz tritt.
Und das ist Marias verehrte Lehrerin an der Kunstakademie.

„Die Frau des Blauen Reiters“ von Heidi Rehn hat mir die Künstlerin Maria Marc sehr viel näher gebracht.
Ich wusste nicht welche faszinierende Frau hinter dem Namen steckt.
Franz Marc ist wohl jedem bekannt.
Von Maria Marc wusste ich bis zu diesem Buch fast nichts.
„Die Frau des Blauen Reiters“ ist gleichzeitig auch die Geschichte von Franz Marc, auch er nimmt in diesem Buch einen großen Platz ein.

Maria lernt den damals noch unbekannten Maler Franz Marc in München kennen, wo sie an der Kunstakademie studiert.
Trotzdem Franz als Frauenheld bekannt ist fühlt Maria sich zu ihm hingezogen.
Maria, der es an Selbstbewusstsein fehlt fühlt sich das erst Mal als Künstlerin ernst genommen.
Maria und Marc inspirieren sich gegenseitig.
Viele Kunstwerke sind auf ihren gemeinsamen Streifzügen durch die Natur entstanden.
Doch es ist ein langer Weg und ein harter Kampf bis aus Maria Franck Maria Marc werden kann.
Vorher geht Franz Marc noch eine Scheinehe mit Marie Schnür, einer Lehrerin von Maria ein.
Viel Zeit bleibt dem Paar leider nicht vergönnt.
1916 fällt Franz Marc im 1. Weltkrieg.
Von diesem Zeitpunkt an widmet sich Maria dem Nachlass von Marc Franz und sorgt so dafür, dass der Maler unvergessen bleibt.

Heidi Rehn hat mich wieder einmal mit ihrer Geschichte begeistert.
Es war mir ein großes Vergnügen in das Leben und Schaffen von Maria Marc einzutauchen und auch den Mensch hinter den Bildern kennenzulernen.
Die Autorin hat Maria aus dem Schatten von Franz Marc heraustreten lassen.
Sie ist so viel mehr als nur die Frau des Blauen Reiters.

Heidi Rehn erzählt die Geschichte von Franz und Maria Marc sehr authentisch.
Man spürt ihre Bewunderung für die Künstlerin und die hat sie auch in mir geweckt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz in die Geschichte eingetaucht.
Heidi Rehn verwebt Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
Man kann sich gut vorstellen, dass sich das Leben von Maria Marc zu zugetragen hat.

„Die Frau des Blauen Reiters“ gehört für mich zu meinen Lesehighlights 2022.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein spannendes Buch das Wachrüttelt

Die Welt kippt
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Covertext:
Tessa Hansen hat ihr Leben dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben. Als sie die Silicon Valley Ivestorin Shannon O’Reilly kennenlernt, findet sie in dieser wider Erwarten eine Gleichgesinnte. ...

Covertext:
Tessa Hansen hat ihr Leben dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben. Als sie die Silicon Valley Ivestorin Shannon O’Reilly kennenlernt, findet sie in dieser wider Erwarten eine Gleichgesinnte. Doch Tessa erkennt bald, dass Shannon keine Skrupel hat, wenn es darum geht, das Klima zu schützen ... Unterdessen treibt China ein eigenes Vorhaben gigantischen Ausmaßes voran, das die handlungsunfähigen westlichen Demokratien vor Rätsel stellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, und bald muss sich Tessa die Frage stellen, was sie bereit ist, für ihre Überzeugungen zu opfern.

„Die Welt kippt“ ist ein fiktiver Roman der sehr realistisch anmutet von Heiko von Tschischwitz.
Der Autor ist der Gründer des größten deutschen Ökostromanbieters LichtBlick und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien.
Den Erlös aus dem Verkauf des Buches spendet Heiko von Tschischwitz an Klimaschutzprojekte.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Sie beginnt 2024 und endet 2028.
Heiko von Tschischwitz zeigt aus verschiedenen Perspektiven die Klimakatastrophe auf.
Die Geschichte führt in verschiedene Länder auf unterschiedlichen Kontinenten.
Sie befasst sich mit den jeweiligen politischen Systemen und deren Sicht auf den Klimawandel.

Dabei ist es eigentlich schon 5 nach 12.
Die beiden Protagonistinnen Tessa Hansen und Shannon O’Reilly haben das schon lange erkannt.
Sie finden auch Unterstützung durch viele Klimaaktivisten.

Es stellt sich auch immer wieder die Frage wie weit kann man gehen. Was ist jeder einzelne bereit für ein besseres Klima aufzugeben.
Ich selbst habe mir beim Lesen auch immer wieder die Frage gestellt.
Hier hätte ich mit mehr Information, mehr Beispiele gewünscht.

Die Geschichte liest sich schnell und spannend wie ein Thriller.
Sie enthält aber gleichzeitig viel Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erde und damit auf unser tägliches Leben.
Heiko von Tschischwitz erzählt eine fiktive Geschichte sehr realistisch.
Gerade das ist beängstigend und soll wachrütteln.
Mich hat die Geschichte auf jeden Fall zum Denken angeregt.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes

Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel
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Monsieur Hippolyte Jammet führt das Grand Hotel Le Bristol mit großer Leidenschaft.
Es ist eins der luxuriösesten Hotels in Paris.
Auch während des 2. Weltkriegs kümmert sich Monsieur Jammet unermüdlich ...

Monsieur Hippolyte Jammet führt das Grand Hotel Le Bristol mit großer Leidenschaft.
Es ist eins der luxuriösesten Hotels in Paris.
Auch während des 2. Weltkriegs kümmert sich Monsieur Jammet unermüdlich um sein Hotel.
Als Paris von den Deutschen besetzt wird ist es seinem diplomatischen Geschick zu verdanken, dass seine Gäste weiterhin im Hotel unbehelligt bleiben.
Monsieur Jammet sorgt dafür, dass die Nazis sein Hotel nicht betreten.
Im Hotel wurden einige Kunstwerke aus dem Louvre vor dem Zugriff der Deutschen versteckt.
Als ein kostbares Gemälde verschwindet überlegt Monsieur Jammet wie er Paris retten kann.

Mit ihrem neuen Roman „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“ hat Ines Thorn Hippolyte Jammet ein Denkmal gesetzt.

Es ist ein interessanter Roman über ein großes Luxushotel, über einen mutigen Mann und über die deutsche Besatzung in Paris.

Ines Thorn hat mich schon mit vielen Historische Romanen begeistert.
So ist auch dieses Buch wieder ein echtes Highlight für mich.

Moniseur Jammet war mir gleich sympathisch.
Ein netter und engagierter Mensch der sein Hotel mit viel Umsicht führt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass sich auch sein Personal im Hotel wohlfühlt.
Aber auch der Hoteldirektor kann sich auf seine Angestellten verlassen.
Es ist eine schwere Zeit. Die Deutschen haben Paris besetzt.
So hat Moniseur Jammet zusammen mit dem Direktor des Louvre einige Kunstwerke im Hotel Le Bristol versteckt.
Nur sehr vertrauenswürdige Mitarbeiter wissen darüber Bescheid.
Trotzdem verschwindet ein kostbares Gemälde von Fragonard.
Es ist bewundernswert wie sich Moniseur Jammet sich nicht nur für sein Hotel sondern für ganz Paris einsetzt.

Ines Thorn hat einen so mitreißenden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Autorin beschreibt die Zeit der Deutschen Besatzung in Paris sehr realitätsnah.
Anhand des Zimmermädchen Coralie, die trotzdem sie keine Jüdin ist in ein Ghetto transportiert wird erfährt man hautnah von der Verschleppung der Juden.
Es ist sehr tröstlich zu lesen, dass es Menschen wie Moniseur Jammet gab.
Er hat den Kampf für sein Hotel und für ganz Paris aufgenommen.

Ines Thorn ist für ihre genaue Recherchearbeit bekannt.
So spürt man auch bei „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“, dass die Autorin hinter die Kulissen des Luxushotel geblickt hat.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

So viel mehr als nur Tennis

Carrie Soto is Back
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Carrie Soto war einst die größte Tennisspielerin der Welt.
Sie hatte 20 Grand Slam Titel gewonnen und viele Rekorde aufgestellt.
Vor 6 Jahren hat sie dem Profisport den Rücken gekehrt.
Jetzt werden ihre ...

Carrie Soto war einst die größte Tennisspielerin der Welt.
Sie hatte 20 Grand Slam Titel gewonnen und viele Rekorde aufgestellt.
Vor 6 Jahren hat sie dem Profisport den Rücken gekehrt.
Jetzt werden ihre Rekorde von einer jungen britischen Lautenspielerin eingestellt.
Carrie Soto will weiterhin die erfolgreichste Tennisspielerin der Welt bleiben.
Ihrs Ehrgeiz ist geweckt.
So kommt sie mit 37 Jahren zurück auf den Tennisplatz.
Ein finales Jahr als Tennisspielerin soll sie unbesiegbar machen.
Dafür ist sie sogar bereit mit Bowe Huntley zu trainieren, dem Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat.

„Carrie Soto is Back“ von Taylor Jenkins Reid ist so viel mehr als ein Roman über eine Tennisspielerin.

Das Buch beginnt mit eine Prolog. Hier werden wir Zeuge wie Carrie Soto 1994 bei der US Open mitansehen muss wie Nicki Chan ihren Titel als Tennisspielerin mit den meisten Grand Slam Siegen einstellt.
Danach gibt es einen Rückblick in die Kindheit und Jugend von Carrie.
Von ihrem Vater trainiert hatte sie immer nur den Sieg vor Augen.
Ihr Ziel war es wohl schon sehr früh einmal die beste Tennisspielerin der Welt zu werden.
Nach dem Rückblick begleiten wir Carrie dabei wie sie an ihrem Comeback arbeitet.

Ich habe einige Zeit gebraucht um mit Carrie Soto warm zu werden.
Am Anfang mochte ich sie nicht besonders. Je tiefer ich in die Geschichte eingetaucht bin, je besser konnte ich sie verstehen.
Ihr Ehrgeiz, ihre Disziplin und ihr starker Wille ist bewundernswert.
Dabei hat sie stets nur ein Ziel vor Augen ohne Rücksicht auf andere zu nehmen.

Taylor Jenkins Reid hat es geschafft eine mir anfangs unsympathische Protagonistin zu einer Person zu machen die mir ans Herz gewachsen ist.
Die Autorin beschreibt auf sehr spannende Art wie Carrie immer wieder über sich hinauswächst. Wie sie sich mit einem eisernen Willen zurück auf den Platz kämpft.
Auch Carries enge Beziehung zu ihrem Vater hat mich sehr beeindruckt.
Natürlich geht es in der Geschichte hauptsächlich um Tennis. So werden auch immer bestimmte Techniken beschrieben.
Taylor Jenkins Reid macht das auf eine interessante Art und Weise so, dass man nicht unbedingt Tennisfan sein muss um das zu verstehen.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich und flüssig.
Die eingestreuten spanischen Wörter, die Carrie mit ihrem Vater wechselt machen die Geschichte noch authentischer.

„Carrie Soto is Back“ ist eine interessante Geschichte über eine Frau die immer wieder über sich hinauswächst.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

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