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Veröffentlicht am 20.12.2021

Historischer Roman mit Krimi-Charakter

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Frauen die den Beruf der Ärztin in Deutschland ausüben.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen denen Leid zugefügt wurde zu helfen und so hat sie ein Frauenhaus ...

Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Frauen die den Beruf der Ärztin in Deutschland ausüben.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen denen Leid zugefügt wurde zu helfen und so hat sie ein Frauenhaus eröffnet.
Auch die Pastorentochter Helene möchte helfen und findet eine Anstellung im Frauenhaus.
Im Hafenbecken neben dem Frauenhaus werden zwei Leichen gefunden.
Die Polizei bewertet es als Mord im Milieu.
Doch es waren Frauen die Kontakt zur Frauenbewegung hatten.
Kommissar Berthold Rheydt ermittelt in diesem Fall.
Auch Anne sucht mit Hilfe von Helene nach einem Motiv für den Mord und die zwei Frauen geraden in große Gefahr.

„Die Hafenärztin-Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der erste Band einer neuen Buchreihe von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie hat lange in England studiert und ist jetzt möchte sie in Deutschland den Frauen helfen.
Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will.

Auch Helene gefällt mir sehr gut.
Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
Auch sie würde am liebsten studieren oder zumindest einen Beruf erlernen mit dem sie ein selbstständiges Leben führen kann.

Kommissar Berthold Rheydt ermittelt im Fall der getöteten Frauen.
Für ihn ist es der erste Fall den er eigenständig lösen muss. Manchmal wirkt er etwas melancholisch. Er hat einen Verlust erlitten mit dem er noch nicht fertig geworden ist.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Die Suffragettenbewegung kommt immer mehr aus England nach Deutschland herüber. Die Frauen kämpfen für ihr Wahlrecht.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Die Hafenärztin-Ein Leben für das Lachen der Kinder“, der im Mai 2022 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Großartiger Jubiläumsband

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Heike Wersch, die beste Freundin von Hennings Literaturagentin Maria Hausschild wird vermisst.
Er bittet Pia doch einmal bei ihr zu Hause nachzusehen.
Im Haus ist nur der demente Vater, verwirrt und dehydriert. ...

Heike Wersch, die beste Freundin von Hennings Literaturagentin Maria Hausschild wird vermisst.
Er bittet Pia doch einmal bei ihr zu Hause nachzusehen.
Im Haus ist nur der demente Vater, verwirrt und dehydriert. Von Heike Wersch fehlt jede Spur.
Die Spurensicherung kann Reste eines Blutbades sicherstellen.
Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum Frankfurter Literaturverlag Winterscheid. Hier war Heike Wersch bis von kurzem Programmleiterin.
Heike Wersch wurde nach langer Verlagszugehörigkeit gekündigt. Hierauf beschuldigte sie einen der bekanntesten Autoren des Verlags des Plagiats.
Als die Leiche von Heike Wersch gefunden wurde stand fest, es ist eine Mordermittlung.
Ist der Plagiatvorwurf, mit dem sich Heike Wersch viele Feinde gemacht hat das Mordmotiv?
Es gibt aber auch Anzeichen, dass das Motiv in der Vergangenheit von Heike Wersch zu suchen ist.

„In ewiger Freundschaft“ ist schon der 10 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Mit ihrem Jubiläumsband führt sie und in die Verlagswelt. Eine Welt in der die Autorin sich bestens auskennt und bei Fragen auch schnell Antworten findet.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren LeserInnen an.
In diesem Buch beschreibt sie zum Teil die Verlagswelt recht ausführlich. Ich fand das interessant zu lesen.

Lange weiß man nicht ob er Mord an Heike Wersch mit ihrem Ausscheiden aus dem Winterscheidverlag zusammenhängt oder mit ihrer Vergangenheit und dem Freundeskreis der heute noch zusammenhält.
Mehr möchte ich aber nicht auf den Inhalt eingehen.

Wie gewohnt legt die Autorin wieder einige falsche Spuren die man als LeserInn nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auch Hochtouren.
Nele Neuhaus lässt Oliver von Bodenstein privat auch nicht zur Ruhe kommen. Hier kennt die Autorin kein Mitleid.

Der Leiter der Rechtsmedizin und Ex-Mann von Pia Hennig Kirchhoff hat seinen zweiten Kriminalroman geschrieben der kurz vor der Veröffentlichung steht. Wie kann es anders sein, ja im Winterscheidverlag.
So sind einige der Mitarbeiter ganz verzückt die Protagonisten aus Hennings Krimi in natura zu erleben.
Auch diese Abschnitte fand ich immer lesenswert und manchmal ein bisschen zum Schmunzeln. Besonders über die Titel der Krimis.

Da es ja ein Jubiläumsband ist fand ich die Rückblenden die es immer wieder zu alten Fällen und somit zu den vorangegangenen Bänden gab sehr passend.
Sei es ein Ort der einen der Protagonisten an einen alten Fall erinnert oder eine Person.
Manch einer der quer eingestiegen ist bekommt bestimmt jetzt Lust die älteren Bände zu lesen.
Ich habe alle gelesen und im Regal stehen, habe aber auch große Lust bekommen die Bücher noch einmal zu lesen. Es ist nicht mehr alle präsent.
So kann ich mir die lange Wartezeit auf Band 11 verkürzen.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Die Zeiten werden immer dunkler

Sturm über der Tuchvilla
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Marie bekommt den Sturm der über Deutschland weht am eigenen Leib zu spüren.
Ihr einst so erfolgreiches Atelier steht vor dem Aus als bekannt wird, dass sie jüdische Abstammung hat.
Auch um die Tuchfabrik ...

Marie bekommt den Sturm der über Deutschland weht am eigenen Leib zu spüren.
Ihr einst so erfolgreiches Atelier steht vor dem Aus als bekannt wird, dass sie jüdische Abstammung hat.
Auch um die Tuchfabrik steht es immer noch nicht gut. Paul hat schwer mit der finanziellen Lage zu kämpfen. Dazu kommt der Druck Seitens der Regierung.
Paul wird geraten, wenn er seine Familie und die Fabrik durch diese Zeiten bringen will muss er sich von Marie trennen.
Jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden die das Leben aller beeinflussen wird.

„Sturm über der Tuchvilla“ ist nun der 5. Band der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs.
Was haben Marie und Paul nicht alles schon für Krisen bewältigt.
Immer wieder haben sie zusammengefunden. Im letzten Band schien es so als ginge es wieder bergauf.
Doch jetzt stehen sie vor der größten und schwersten Entscheidung ihres Lebens.

Wir sind in der Tuchvilla-Saga mittlerweile in der Mitte der 1930er Jahren angekommen.
Der braune Schlamm wühlt sich immer mehr durch das Land. Die Juden sind in dem Land, in dem sie geboren wurden nicht mehr sicher.
Das muss leider auch Marie spüren, die ja eine jüdische Mutter hatte.
Jetzt wird sie vor die Frage gestellt wie will sie ihren Mann und ihre Kinder schützen.

Anne Jacobs beschreibt diese dunkle Zeit in Deutschland sehr ehrlich.
Im Laufe der 5 Bände haben sie schon so viel überstehen müssen. Ich glaube aber in diesem Band habe ich am meisten mit den Protagonisten gelitten.
Die Autorin hat die Geschichte sehr bildhaft erzählt. Bei mir sind ganz schnell Bilder im Kopf erschienen.
Für mich war es der schicksalsträchtigste Band der Tuchvilla- Saga.

Nach dem Ende wage ich zu hoffen, dass es noch einen 6. Band geben wird.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Zurück zu den Wurzeln

Das Haus des Schicksals
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Eleonora, die Tochter von Rosalba und Enkelin von Aurora hat mittlerweile das Bauunternehmen ihrer Mutter in der Schweiz übernommen.
Auch Eleonora hat das Bauhandwerk von der Pike auf gelernt.
Doch die ...

Eleonora, die Tochter von Rosalba und Enkelin von Aurora hat mittlerweile das Bauunternehmen ihrer Mutter in der Schweiz übernommen.
Auch Eleonora hat das Bauhandwerk von der Pike auf gelernt.
Doch die Auftragslage für das kleine Bauunternehmen wird immer schlechter seit sich die Baurichtlinien in der Schweiz verschärft haben.
Auch kämpft Eleonora immer noch damit, dass ihre Wurzeln in Italien liegen und sie somit nicht als echte Schweizerin angesehen wird.
Als Eleonora auf einer Tagung Flurin kennenlernt, der genau wie sie aus dem Bauhandwerk kommt verliebt sie sich in ihn.
Eleonora hat die Hoffnung, dass sich mit Flurin das Blatt wendet. Doch ist Flurin der Richtige für Eleonaor?

„Das Haus des Schicksals“ ist der 3. und letzte Band der Mandelli Saga von Ladina Bordoli.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015 und die dritte Generation der Mandelli-Frauen hat das Bauunternehmen übernommen.
Eleonora hat wie ihre Mutter und ihre Großmutter das Bauhandwerk gelernt.
Leider haben sich die Baurichtlinien in der Schweiz verschärft und das Unternehmen gerät unter der Leitung von Eleonora in Schieflage.
Das Unternehmen hat sich mittlerweile der Nachfrage angepasst und grenzt sich somit nicht mehr von den anderen Firmen ab. Sie bieten Hoch- und Tiefbau an wie unzählige andere Firmen auch.
Dabei war die Firma Mandelli einmal für ihre Besonderheiten bekannt.

Ich finde auch Eleonora ist sehr ein sehr gelungenen Charakter.
Sie ist vielleicht manchmal etwas gutgläubig und bei ihren Angestellten zu nachsichtig.
Aber sie glaubt eben an das Gute im Menschen.
Eleonora bedeutet die Firma sehr viel und sie versucht sie mit allen Mitteln zu retten.

Rosalba unterstützt Eleonora noch in der Firma.
Doch braucht sie mehr Zeit für ihren Mann der nicht gesund ist.
Sie vertraut Eleonora doch hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie mit der einen oder anderen Handlung ihrer Tochter gehadert hat.

Aurora hat es immer noch nicht ganz verwunden, dass ihre Tochter Rosalba in der Schweiz geblieben ist.
Sie hat ihr Unternehmen in Italien aufgegeben.

In diesem letzten Band sind alle drei Generationen der Mandelli-Frauen vereint.
Mutter und Großmutter können auf ihre große Erfahrung zurückschauen und Eleonora muss ihren Weg finden, bei dem wir sie begleiten dürfen.

Ladina Bordoli erzählt auch die Geschichte von Eleonora wieder sehr gefühlvoll.
Die Autorin hat die ganze Geschichte der Mandelli-Frauen sehr anschaulich erzählt.
Man kann sich die Veränderungen im Laufe der Jahrzehnte gut vorstellen.
Auch die Unterschiede und Traditionen zwischen der Schweiz und Italien kommen sehr deutlich zum Vorschein.
Die Mandelli-Saga hat mich zu einem Thema geführt mit dem ich mich vorher noch nie befasst habe.
Mittlerweile finde ich das Bauhandwerk so vielseitig und interessant.
Genauso facettenreich hat Ladina Bordoli ihre Geschichte aufgebaut.
Ich habe die Mandellid-Saga sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Schöner Abschluss einer grandiosen Familiensaga

Ein Ort, der sich Zuhause nennt
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Charlotte Winter hat sich wie ihre Mutter Lisette der Mode verschrieben.
Sie arbeitet in einer Schneiderei, in einer der besten der Stadt.
Charlotte kann sich mit den Veränderungen die im Land vor sich ...

Charlotte Winter hat sich wie ihre Mutter Lisette der Mode verschrieben.
Sie arbeitet in einer Schneiderei, in einer der besten der Stadt.
Charlotte kann sich mit den Veränderungen die im Land vor sich gehen nicht identifizieren.
Dazu kommt noch eine unerwartete Begegnung.
Charlotte steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und weiß das dieser Schritt eine Menge Mut erfordert.

Maya kennt ihre Großmutter Charlotte nur als ruhige und zufriedene Frau.
Erst jetzt merkt Maya und ihre Mutter Paula wie wenig sie vom Leben ihrer Großmutter und Mutter wirklich wissen.

„Ein Ort, der sich Zuhause nennt“ ist der dritte und letzte Band der Winter-Frauen-Trilogie von Astrid Ruppert.
Im Mittelpunkt der Trilogie stehen Lisette, Charlotte, Paula und Maya. vier Generationen Frauen der Familie Winter

Auch dieser Band hat wieder mehrerer Zeitebenen.
Die Autorin entführt ihre LeserInnen in die schwersten Jahre der deutschen Geschichte.
Hier wird aus dem Leben von Charlotte erzählt.
Für mich ganz klar die Heldin der Familie Winter.
Genau wie Paula und Maya hätte ich hinter der ruhigen und besonnenen Charlotte nie eine Frau mit so viel Mut und einer solchen Vergangenheit erahnt.
Wie viele Menschen die den Krieg erlebt haben, hat Charlotte ihrer Tochter und ihrer Enkelin nicht alles was sie in den Kriegsjahren erlebt hat erzählt.
Den Beiden wird erste jetzt bewusst wie wenig sie die wahre Charlotte kennen.

Astrid Ruppert erzählt ihre Familiensaga über vier Generationen.
So unterschiedlich die Frauen der Familie Winter auch sein mögen, eins haben alle gemeinsam, keine will sich irgendwelchen Zwängen beugen. Jede der Frauen hat ihre eigene Vorstellung vom Leben und möchte sich selbst verwirklichen.
Alle vier Frauen überzeugen durch ihre Willenskraft und ihre Stärke.
Ich muss es noch einmal sagen, Charlotte ist meine heimliche Heldin.
Ich mag alle vier Frauen, alle waren mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Hinter Charlotte hatte ich aber nie so eine aufregende Geschichte vermutet.
Der dritte Band ist wirklich ein krönender Abschluss.

Astrid Ruppert erzählt sehr einfühlsam und facettenreich. Sie vermittelt ihren LeserInnen viel über die jeweilige Zeit und die Veränderungen im Laufe der Jahre.
Aber auch viel über die komplizierte Beziehung zwischen Müttern und Töchtern.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Nach ein paar Seiten hat auch der dritte Band mich wieder richtig gefesselt, ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können.
Die Winter-Frauen-Trilogie ist für mich eine der besten Familiensagas die ich je gelesen habe.

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