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Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

Im Schatten der Wende
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Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung ...


Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.


„Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Polizisten hingen in der Luft.
Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
Ich bin schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Der aufregendste Band und hoffentlich nicht das Ende

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Mittlerweile arbeitet Julia als dritte Generation im Hotel Palais Heiligendamm mit.
Die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern sich spürbar.
Auch im Palais steigen Parteigrößen ab.
Dabei lernt ...

Mittlerweile arbeitet Julia als dritte Generation im Hotel Palais Heiligendamm mit.
Die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern sich spürbar.
Auch im Palais steigen Parteigrößen ab.
Dabei lernt Julia Hugo und Fabian kennen, zwei Männer die ihr Herz höher schlagen lassen. Für welchen wird Julia sich entscheiden?
Paul ist hin und her gerissen zwischen der Leitung des Hotels und dem Wunsch Carls wieder nach Berlin zurückzukommen.
Er fechtet einen Kampf zwischen Liebe und Moral aus.

„Palais Heiligendamm – Tage der Entscheidung“ ist der dritte Band der Heiligendamm Saga von Michaela Grünig.
Lange habe ich gewartet und jetzt ist es endlich soweit.
Ich darf Elisabeth, Julia, Julius, Paul und all die Lieben wieder treffen.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1935.
Paul leitet das Hotel Palais Heiligendamm, wird aber von Carl gedrängt wieder nach Berlin zu kommen und eine Stelle im Ministerium anzunehmen. Eine Entscheidung die ihm nicht leicht fällt.
Paul hat sich zu einem tollen und verlässlichen Menschen entwickelt.
In diesem Buch musste ich oft um sein Wohl zittern, den er hat sich für andere immer wieder in Gefahr gebracht.
Auch Julia hat sich sehr gut entwickelt.
Sie arbeitet jetzt in der dritte Generation im Hotel mit und zeigt das gleiche glückliche Händchen wie ihre Mutter Elisabeth.

Die Aufrechterhaltung des Hotels ist in dieser Zeit nicht leicht.
Immer wieder steigen Parteigrößen ab, die von den Falkenhayns nicht so gerne gesehen werden.
Auch die Beschaffung der Lebensmittel um die exklusive Küche des Hotels aufrecht zu erhalten wird immer schwieriger.

Anhand Julias bester Freundin Ava, die Jüdin ist erleben die
LeserInnen die sich ändernde Zeit sehr authentisch mit.

Luise möchte ich auch gerne noch erwähnen. Auch sie hat, wenn ich an den ersten Band zurückdenke eine große Entwicklung durchlebt.
Sie ist in einer sehr unglücklichen Scheinehe mit Carl gefangen.
So gerne möchte ich ihr etwas Glück wünschen. Ob mein Wunsch in diesem Band in Erfüllung geht muss jeder selber lesen.

Auch in diesem Band lässt die Autorin ihre Protagonisten manchen Umweg gehen, immer wieder wirft sie ihnen Steine in den Weg und man leidet beim Lesen mit den einzelnen Charakteren.
Michaela Grünig lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Ihr Schreibstil ist so fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Die Geschichte um das Hotel Palais Heiligendamm wurde als Trilogie geplant.
Es gibt aber noch so einige offene Fragen die ich noch gerne beantwortet hätte.
Ich kann die Charaktere in der jetzt anbrechenden schwierigen Zeit einfach noch nicht alleine lassen. So hoffe ich, dass sich der Verlag und Michaela Grünig dazu entschließen können einen vierten Band zu veröffentlichen.
Ich denke diesen Wunsch werde viele LeserInnen mit mir teilen.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit Humor

Schwedischer Todesfrost
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Cilla Storm wird von ihren Freunden Zacke und Jonathan eingeladen Weihnachten in ihrer neuen Skihütte im Skigebiet Idre Fjäll zu verbringen.
Da Cilla ihre Freundin Rosie Weihnachten nicht alleine lassen ...

Cilla Storm wird von ihren Freunden Zacke und Jonathan eingeladen Weihnachten in ihrer neuen Skihütte im Skigebiet Idre Fjäll zu verbringen.
Da Cilla ihre Freundin Rosie Weihnachten nicht alleine lassen möchte lädt sie Rosie ein mitzukommen.
Alles sieht nach einer romantischen Winteridylle aus, bis Rosie eine Leiche im Schnee findet.
Alles sieht nach einem Unfall aus.
Doch Cilla und Rosie wollen wissen, warum der Tode mitten in der Nacht im Wald war und sterben musste.

„Schwedischer Todesfrost“ ist der 3. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.
Für mich ist es das bisher beste Buch der Reihe
Die Handlungsorte sind Stockholm und das Skigebiet Idre Fjäll.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.
Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.
Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist ausgerechnet auch noch der Sohn von Rosie und dazu noch Kriminalkommissar. Auch ihn finde ich sehr sympathisch. In diesem Band spielte er aber nur eine kleine Rolle.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan mit denen Cilla und Rosie Weihnachten in einer Skihütte verbringen. Die Beiden zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Der eine beginnt einen Monat vor Weihnachten. Die Familie Niemi ist im Dezember in ihrer Eventfirma sehr eingespannt.
Deshalb engagieren sie einen persönlichen Assistenten für den im Rollstuhl sitzenden 17jährigem Frederik. Sebbe nimmt den gutbezahlten Job an und sorgt bis Weihnachten für Frederik, der unter Kinderrheuma leidet.

Der zweite Handlungsstrang beginnt eine Woche vor Weihnachten.
Cilla und Rosie nehmen die Einladung von Zacke und Jonathan an und fahren mit ihnen in die Skihütte.
Zwei Tage vor Weihnachten stößt Rosie auf einen Toten.
Ein junger Mann der in der Dunkelheit in den Tod gestürzt ist.

Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr einander an. Schnell ahnt man wer der wer Tote ist.
Nur wie der Unfall passiert ist und ob es wirklich ein Unfall war ist offen und sorgt für Spannung.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft
Ich freue mich schon auf dem 4. Band „Tödlicher Inselfrühling“ der vor ein paar Tagen erschienen ist.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Gefühlvoll geschriebener Roman

Die Dorflehrerin
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1911 tritt Antonie Weber ihre erste Stelle als Lehrerin in Tannau an.
Die Dorfbewohner sind Antonie gegenüber sehr misstrauisch.
Die Kinder hingegen stehen ihr offen gegenüber.
Schnell gewinnt sie ihre ...

1911 tritt Antonie Weber ihre erste Stelle als Lehrerin in Tannau an.
Die Dorfbewohner sind Antonie gegenüber sehr misstrauisch.
Die Kinder hingegen stehen ihr offen gegenüber.
Schnell gewinnt sie ihre Zuneigung und ihre Neugierde.
Antonie die selbst als Waisenkind aufgewachsen ist musste sich den Weg zur Bildung erkämpfen. Ihr ist es deshalb sehr wichtig, den Kindern so viel an Wissen zu vermitteln wie möglich.
Als Antonie sich in den Förster Sebastian verliebt steht sie im Zwiespalt. Wie soll sie sich entscheiden? Für die Liebe oder für ihre Berufung?


„Die Dorflehrerin“ ist ein sehr gefühlvoller Roman von Bettina Seidl.
Die Autorin ist mir bisher unbekannt, ein Name den man sich aber merken sollte.

Die Geschichte wird aus Sicht von Antonie erzählt.
Als Waisenkind aufgewachsen hat sie sich ihre Bildung hart erkämpft. Deshalb ist es ihr jetzt um so wichtiger den Kindern in der Schule so viel an Wissen wie möglich zu vermitteln.
Die Kinder hat sie auch schnell auf ihrer Seite. Sie versteht es ihre Neugierde und ihre Zuneigung zu wecken.
Die Dorfbewohner sind ihr gegenüber skeptisch:
In der Hebamme Helena findet Antonie eine Freundin und Verbündete .
Auch im Revierförster Sebastian Berger findet Antonie einen Vertrauten in den sie sich verliebt.
Aber als Ehefrau kann sie nicht mehr unterrichten.
Eine schwere Entscheidung für Antonie.

Bettina Seidl erzählt die Geschichte sehr gefühlvoll.
Ihr gut verständlicher Schreibstil versetzt die Lesenden schnell an einen anderen Ort, in eine andere Zeit.
Die Beschreibung der Zeit ist sehr athenisch. Es ist immer wieder interessant zu lesen mit welchen Widrigkeiten die Frauen damals zu kämpfen hatten.

„Die Dorflehrerin“ ist ein Roman der mich sehr gut unterhalten hat. Gerne würde ich mehr von der Autorin lesen.


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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ein Thriller wie ich ihn liebe

Todland
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Der Ermittler Martin Juncker hängt gerade in den Ermittlungen zu einem ermordeten Anwalt.
Da konfrontiert ihn seine Frau Charlotte mit einen anonymen Hinweis den sie bekommen hat.
Martin soll in Vertuschungen ...

Der Ermittler Martin Juncker hängt gerade in den Ermittlungen zu einem ermordeten Anwalt.
Da konfrontiert ihn seine Frau Charlotte mit einen anonymen Hinweis den sie bekommen hat.
Martin soll in Vertuschungen verstrickt sein, ohne die der Terroranschlag in Kopenhagen vor 6 Monaten hätte verhindert werden können.
Martin Juncker bestreitet das allerdings.
Martins frühere Kollegin Signe will Charlotte helfen die Wahrheit herauszufinden. Allerdings hat Signe andere Beweggründe.
Doch als Charlottes Informant brutal ermordet wird legt Signe die Karten auf den Tisch.
Sie kommen einer Verschwörung auf die Spur die sich bis in die höchsten Kreise zieht.

„Todland“ ist nach „Winterland“ der zweite Teil einer spannenden Thriller-Reihe aus Dänemark.
Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Thriller-Reihe spannende und aktueller Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Der 2. Band schließt unmittelbar an den 1. Band an.
Martin ist mitten in einem Fall eines ermordeten Anwalts.
Aber auch der Terroranschlag von Kopenhagen hallt noch nach. Der Geheimdienst PET hat den Mitarbeitern der Mordkommission strikt verboten weitere Ermittlungen zu unternehmen.
Alle Beweismittel wurden konfisziert.
Doch es taucht das Gerücht auf, dass Martin in Vertuschungen verstrickt war ohne die der Anschlag hätte verhindert werden können.
Martins Frau, die Journalistin Charlotte geht dem natürlich nach.
Signe unterstützt sie bei ihren Untersuchungen bis es einen weiteren Mordfall gibt.

Die beiden genialen Ermittler hat man ja im 1. Band schon gut kennengelernt.
Beide haben privat so ihre Probleme was sie recht menschlich und nahbar macht.
Die Themen die in die Geschichte einfließen sind aktuell und durchaus auch politischer Natur.

Man ist von Anfang an mitten im Geschehen drin.
Kaum das man sich versieht ist man mitten in einer Verstrickung zwischen Geheimdienst und den höchsten politischen Kreisen.

Die Story hat zwei Handlungsstränge.
In einem geht es um Martin und seinen Ermittlungen im Fall des ermordeten Anwalt.
Im zweiten um Signe und Charlotte die immer noch an den Gerüchten und dem Terroranschlag dran sind.
Nach und nach verknüpfen die Autoren gekonnt die zwei Handlungsstränge miteinander.

Die Geschichte legt auch gleich mit einem wahnsinniges Tempo los.
Die Spannung beginnt also fast auf der ersten Seite und zieht sich durch das gesamte Buch.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant.
Die Autoren spannen den Spannungsbogen wieder über das gesamte Buch.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Bevor man „Todland“ liest sollte man den ersten Band „Winterland“ gelesen haben. Einiges geht in den Büchern ineinander über, für mich gehören die beiden Bände unmittelbar zusammen.
Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band der Reihe „Blutland“ der im Mai erscheinen soll.
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