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Veröffentlicht am 27.09.2021

Baden Krimi mit schrägen Charakteren und viel Humor

Kalte Lügen
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Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann ...

Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann wird der Winzer tot aufgefunden. Da die Spurenlage ergibt, dass Henry zur Tatzeit vor Ort gewesen war ist er schnell der Hauptverdächtige.
Henry taucht erst einmal ab und versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln.
Als sich sein Weg mit der Privatdetektivin Suzanne Griesbaum kreuzt lässt er sich auf eine Zusammenarbeit ein um den wahren Täter zu finden.
Allerdings kommt Suzanne aus Baden und das passt so gar nicht zu einem echten Schwaben.

„Kalte Lügen“ ist der erste Band einer neuen und humorvollen Krimireihe von Julia Bernhard.
Die Charaktere sind ziemlich sonderbar und gefallen mir gut.
Allen voran Henry Maybach und Suzanne Griesbaum.
Henry der Schwabe und Suzanne die Badenerin, da steckt schon recht viel Potential drin.

Henry lebt über seine Verhältnisse. Es ist mehr Schein als sein.
Seine These ist es wer Erfolg haben will der muss Erfolg ausstrahlen.
Das kompensiert er mit einer teuren Wohnung, teurer Kleidung und einem teuren Auto. Alles auf pump.

Suzanne hingegen ist erfolgreich als als Privatdetektivin.
Sie isst und kocht gerne was man ihr auch ansieht.
Hört gerne Death-Metall und schwärmt für den Leadsänger Liam von Dieselskandal.

Liam ist ein total schräger Charakter. Über ihn habe ich oft lachen müssen. Egal was man sagt er will einen Song daraus machen.

Julia Bernhard erzählt den Krimi mit einer gewissen Spannung und einer sehr großen Portion Humor.
Auch enthält die Geschichte viel Lokalkolorit und die Differenzen zwischen den Schwaben und den Badensern kommt sehr gut rüber.

„Kalte Lügen“ ist ein unterhaltsamer und humorvoller Krimi der sich schnell und leicht lesen lässt.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Auch Band 2 ist ein Highlight

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Berlin 1918:
Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium absolviert und ist zurück in der Kinderklinik Weißensee.
An der Kinderklinik herrscht Ärztemangel. Die meisten Ärzte wurden in die Lazarette beordert. ...

Berlin 1918:
Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium absolviert und ist zurück in der Kinderklinik Weißensee.
An der Kinderklinik herrscht Ärztemangel. Die meisten Ärzte wurden in die Lazarette beordert.
Das Glück endlich Ärztin zu sein wird überschatten vom Krieg und von der Sorge um ihren Geliebten Maximilian. Ihn hat der Krieg völlig verändert. Aber auch die Spanische Grippe lässt Marlene kaum zur Ruhe kommen. So viele Kinder erkranken. Darunter auch der Sohn ihrer Schwester Emma.
Da kommt der Vater von Emmas Sohn zurück und will ihr eine Heimat außerhalb vom seuchengeplagten Berlin anbieten.
Doch Emma ist im Krankenhaus unentbehrlich und auch ihre Schwester Marlene kann sich nicht vorstellen von Emma getrennt zu sein.
Welchen Weg wird Emma Gehen?

„Kinderklinik Weißensee-Jahre der Hoffnung“ ist der 2. Band der Buchreihe rund um die Kinderklinik in Weißensee von Antonia Blum.

Nach ein paar Seiten war ich wieder in der Kinderklinik angekommen.
Die Hauptpersonen sind die Schwestern Marlene und Emma Lindow die ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen habe.
Marlene hat tatsächlich ihr Medizinstudium beendet.
Jetzt ist sie zurück und absolviert ihr Praktikum als Ärztin.
Auch Emma hat sich enorm weiterentwickelt. Sie arbeitet als Kinderkrankenschwester an der Klinik.
Als alleinerziehende Mutter ist es für sie nicht einfach alles unter einen Hut zu bekommen. Ihr Sohn Theodor bekommt dann auch noch die spanische Grippe die in dieser zeit in Berlin herrscht.

Interessant sind auch die Einblicke die man in die Kinderheilkunde bekommt.
Die Kinderklinik Weißensee ist die erste Kinderklinik im Lande und auf das modernste ausgestattet.
Zur Zeit des Kriegs herrscht Ärztemangel. Die Ärzte der Kinderklinik wurden in die Lazarette abgerufen.
Auch das Wüten der spanischen Grippe die zu dieser Zeit Europa befallen hat bekommt man deutlich zu spüren.

Antonia Blum hat diese Geschichte wunderschön geschrieben.
Von Marlene und Emma, ihrem Werken in der Kinderklinik, ihre Liebe und ihre Sorgen hat man sehr schnell Bilder im Kopf.

In dieser Geschichte steckt viel Emotion, viel Liebe und einiges an historischen Informationen.

Die Kinderklinik Weißensee wurde tatsächlich 1911 eröffnet, heute befindet sich dort nur noch eine Ruine.

Die Geschichte der beiden Schwestern geht einen beim lesen richtig ans Herz.
„Kinderklinik Weißensee-Jahre der Hoffnung“ war, wie schon der erste Teil ein echtes Highlight.
Jetzt freue ich mich auf den dritten Band „Kinderklinik Weißensee-Tage des Lichts der im September 2022 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Maarten S. Sneijder wie man ihn liebt

Todesschmerz
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Maarten S. Sneijder steht kurz davor mit Hilfe von Marc Krüger ein Leck in den eigenen Reihen aufzudecken.
Doch da wird er und sein Team nach Norwegen geschickte. In Oslo wurde die deutsche Botschafterin ...

Maarten S. Sneijder steht kurz davor mit Hilfe von Marc Krüger ein Leck in den eigenen Reihen aufzudecken.
Doch da wird er und sein Team nach Norwegen geschickte. In Oslo wurde die deutsche Botschafterin und ihr Sicherheitschef ermordet.
Maarten und sein Team sollen der norwegischen Polizei beratend zur Seite stehen.
Der Ermittelnde Kriminalbeamte in Norwegen ist über eine Zusammenarbeit mit Maarten nicht erfreut.
Maarten und Sabine Nemez fangen an auf eigene Faust Erkundigungen einzuziehen.
Dabei kommen sie dem Täter recht nahe und der macht auch vor Maarten S. Sneijders Team nicht Halt.

„Todesschmerz“ ist schon der 6. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Das Team rund um Maarten S. Sneijder ist schon besonders.
Sabine Nemez, von Maarten gerne „Eichkätzchen“ genannt ist eine erfahrene Ermittlerin. Sie hat schon einige schwere Fälle an der Seite von Maarten gelöst und ist auch mit dessen Eigenarten vertraut.
Maarten S. Sneijder ist einfach ein genialer Charakter,
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus.
Sein Charakter ist , wollen wir es mal milde ausdrücken nicht einfach.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.
Auch die anderen Mitglieder des Team haben alle ihre Besonderheiten und gefallen mir gut.

Der Fall führt das Team in diesem Band nach Norwegen.
Sie sollen der norwegischen Polizei beim Mord an der deutschen Botschafterin und ihrem Sicherheitschef beratend zur Seite stehen.
Doch der dortige Ermittler bezieht Maarten nicht in die Ermittlungen mit ein.
Wer Maarten kennt, weiß das er sich mit einer Zuschauerrolle nicht zufrieden gibt.
So kommt er und seine Team dem Täter auch gefährlich nah, ZU NAHE.

Andreas Gruber versteht es Spannung aufzubauen und sie über das gesamte Buch auch zu halten.
Dabei ist sein Schreibstil flüssig und gut verständlich. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Lange habe ich gerätselt wer den Mord an der Botschafterin begangen hat.
Hinweise gab es genug nur das „Warum“ stand lange im Raum.
Auch habe ich mich immer wieder gefragt, warum Maarten S. Sneijder und sein Team gerade jetzt aus Deutschland abgezogen wurden.
Maarten stand kurz davor einen Maulwurf in den eigenen Reihen aufzudecken.

Dann scheint alles gelöst zu sein. Die Geschichte ist zu Ende.
Doch da erreicht Maarten ein Anruf und die Story nimmt noch einmal eine neue Wendung an.
Es folgen die Worte „Fortsetzung folgt“.
„Todesrache“ der 7. Fall mit Maarten S. Sneijder erscheint dann im September 2022.
Wie ich es bis dahin aushalten soll ist mir noch ein Rätsel.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Spannender Krimi mit spannenden Einblicken ins historische Berlin

Des Kummers Nacht
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Als Wilhelm von der Heyden Zeuge einer Explosion wird, bei der eine Frau ums Leben gekommen ist wird er für den diensthabenden Wachtmeister schnell zum Verdächtigen.
Ganz anders der Chef der Kriminalpolizei. ...

Als Wilhelm von der Heyden Zeuge einer Explosion wird, bei der eine Frau ums Leben gekommen ist wird er für den diensthabenden Wachtmeister schnell zum Verdächtigen.
Ganz anders der Chef der Kriminalpolizei. Der ist nicht nur von der Unschuld von Wilhelm von der Heyden überzeugt sondern sieht bei ihm auch viel Potential als Ermittler.
Da es an guten Mitarbeitern mangelt wird Wilhelm eingestellt und gehört von nun an zum Ermittlerteam.
Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und müssen überlegt und vorsichtig durchgeführt werden den das Opfer stammt aus der höheren Gesellschaft.

„Des Kummers Nacht: von der Heydens erster Fall“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Ralph Knobelsdorf.
Der Autor entführt seine LeserInnen nach Berlin ins Jahr 1855.
Die preußische Kriminalpolizei befindet sich gerade im Aufbau.
Wilhelm von der Heyden der ein Studium in Kriminalistik absolviert hat wird Zeuge einer Explosion. Für den diensthabenden Wachtmeister ist er schnell ein Verdächtiger. Wilhelm kann den leitenden Kriminalbeamter aber schnell von seiner Unschuld überzeugen.
Seine gute Beobachtungsgabe lassen den Chef der Kriminalpolizei auf ihn aufmerksam werden.
So wird Wilhelm von der Heyden in den Kreis der ermittelnden Beamten aufgenommen.

Als LeserIn bekommt man einen guten und authentischen Einblick in die Ermittlungsarbeit der 1850er Jahre. Wenn man wie ich viele Kriminalromane liest ist es interessant zu erfahren welche profanen Mittel der Polizei damals zur Verfügung standen um einen Täter zu überführen.
Der Fall wird gut und spannend erzählt. Die Ermittlungsarbeit führt die Kriminalpolizei in die höheren Kreise was zur Folge hat, dass sie recht behutsam vorgehen müssen.

Außer dem Kriminalfall sind auch die historischen Gegebenheit sehr interessant.
Die 1850er Jahre werden authentisch widergespiegelt und die LeserInnen erhalten viele Informationen aus dieser Zeit.
Auch begegnet man einigen historischen Persönlichkeiten die im Anhang an dem Krimi noch einmal beschrien werden.

Der Schreibstil von Ralph Knobelsdorf ist flüssig und leicht verständlich. Der Autor vermittelt neben Spannung auch einiges an Geschichte was das Buch für mich, als Liebhaber von Kriminalromanen und historischen Romanen um so lesenswerter macht.

Dies war nun der erste Fall für Wilhelm von der Heyden und ich freue mich schon auf seinen zweiten Fall.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Psychothriller aus der Perspektive zweier Schwestern

SCHWEIG!
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Esther fühlt sich unwohl mit dem Gedanken, dass ihre Schwester Sue an Weihnachten ganz alleine in ihrer Villa im Wald ist. Sie entscheidet sich ihrer Schwester einen Besuch abzustatten, ein Geschenk und ...

Esther fühlt sich unwohl mit dem Gedanken, dass ihre Schwester Sue an Weihnachten ganz alleine in ihrer Villa im Wald ist. Sie entscheidet sich ihrer Schwester einen Besuch abzustatten, ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen, in der Hoffnung sie zum Mitkomme zu überreden.
Sue die überrascht vom Besuch ihrer Schwester ist hat nur einen Gedanken „wie werde ich Esther am schnellsten wieder los“.
Dabei versucht sie so wenig wie möglich von sich preiszugeben.
Doch Esther lässt nicht locker und bei der Flasche Wein kommen alle die Dinge die sich die Schwestern gegenseitig vorwerfen auf den Tisch.
Dabei spielt eine der Schwestern ein falsches Spiel. Die Frage ist nur wer?

„Schweig!“ ist ein echter Psychothriller von Judith Merchant der die LeserInnen in die Abgründe der menschlichen Seele schauen lässt.

Aufgebaut ist die Geschichte wie ein Kammerspiel.
Es wird jeweils aus der Sicht von Ester und aus der Sicht von Sue erzählt.
Beide Schwestern scheinen ihre Beweggründe zu haben.
Esther ist besorgt um Sue, möchte sie Weihnachten bei sich und ihrer Familie haben.
Sue möchte Esther loswerden und Weihnachten alleine verbringen.
Bei einem Gespräch zwischen den Schwestern kommen all die Dinge auf den Tisch die sie sich gegenseitig vorwerfen.
Allerdings sehen das die Schwestern recht unterschiedlich.

Die Geschichte spielt sich zum größten Teil an einem Tag ab.
Die Perspektivwechsel machen die Erzählung aus und sorgen für Spannung.
Nach etwa einem Drittel der Geschichte gesellt sich noch Martin, der Ehemann von Esther hinzu und man erfährt auch seine Sichtweise.
Zwischendurch gibt es auch kleine Rückblicke in die Kindheit der Schwester.
All das führt dazu das die LeserInnen nach und nach ein Bild der Schwestern bekommen.

Es hat einige Zeit gedauert bis ich mir klar darüber war welche der Schwestern hier das Opfer ist.
Ich neigte dazu immer der Schwester aus deren Sicht das Kapitel erzählt wurde Glauben zu schenken.

Die Autorin lässt uns LeserInnen in die Abgründe der menschlichen Seele blicken. Dabei webt sie immer neue Wendungen in die Geschichte ein.
Der Spannungsbogen spannt sich gekonnt über das gesamte Buch.
Das Ende war dann noch einmal überraschend und es kamen nicht alle Protagonisten unbeschadet davon.

„Schweig“ ist ein echter Psychothriller bei dem auch das was zwischen den Zeilen steht Spannung erzeugt.

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