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Veröffentlicht am 31.08.2021

Die Geburtsstunde der weiblichen Kriminalpolizei

Die stumme Tänzerin
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Es ist das Jahr 1928, im Stadthaus in Hamburg gibt es seit einem Jahr eine weiblichen Kriminalpolizei die von Josefine Erkens geleitet wird.
Auch Paula Haydorn findet im Stadthaus eine Anstellung. Erst ...

Es ist das Jahr 1928, im Stadthaus in Hamburg gibt es seit einem Jahr eine weiblichen Kriminalpolizei die von Josefine Erkens geleitet wird.
Auch Paula Haydorn findet im Stadthaus eine Anstellung. Erst als Sekretärin und als eine Tänzerin ermordet und mit aufgeschlitztem Unterkörper aufgefunden wird, soll sie in die Ermittlungen mit einbezogen werden.
Von den männlichen Kollegen werden die Damen der Kriminalpolizei eher belächelt.
Doch durch ihr logisches Denken und ihre schnelle Auffassungsgabe überzeugt Paula den Leiter Martin Broder schnell und er vertraut auf ihre Zusammenarbeit.
Die Ermittlungen führen ins Hamburger Rotlicht. Dann keimt in Paula ein Verdacht über den sie eigentlich nicht weiter Nachdenken möchte.

„Die Stumme Tänzerin“ ist der Auftakt einer historischen Krimireihe von Helga Glaesener.
Die Autorin ist durch zahlreiche historische Romane bekannt. Als letztes habe ich von ihr „Das Erbe der Päpstin“ mit Begeisterung gelesen.
Mit ihrem Kriminalroman „Die stumme Tänzerin“ verknüpft die Autorin Historie und Spannung auf gekonnte Art und Weise.

Die Protagonisten sind gut konzipiert und spiegeln die Zeit hervorragend wider.
Die weibliche Kriminalpolizei steckt noch in den Kinderschuhen.
Die Damen haben in der Männerwelt einen schweren Stand. Sie werden belächelt und die männlichen Kollegen vermeiden gerne sie in einen Fall mit einzubeziehen.
Doch hier in diesem Fall geht es um ein weibliches Opfer, so müssen auch die weiblichen Ermittlerinnen mit einbezogen werden.

Paula Haydorn schlittert mehr durch Zufall in den Polizeidienst.
Erst als Sekretärin und als dann eine Tänzerin tot aufgefunden wird soll sie an den Ermittlungen teilnehmen.
Paula die noch keine Erfahrung hat besticht durch ihre logische Denkweise.
Natürlich spürt man oft, dass sie recht naiv ist und keinerlei Erfahrungen hat was ihren Vorgesetzten Martin Broder manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt.
Aber gerade das macht Paula aus. Sie war mir vom ersten Augenblick an sympathisch.

Der Fall ist spannend beschrieben. Die Ermittlungen führen ins Rotlichtmilieu. Man kann dem Verdächtigen aber nichts nachweisen.
Paula hat aber noch einen anderen Verdacht der sie in arge Bedrängnis bringt.
Das Ende ist dann recht turbulent und auch sehr überraschend.
Die Spannung hat also bis zum Ende angehalten.

Der Schreibstil von Helga Glaesener ist flüssig und angenehm zu lesen.
Die Autorin beschreibt die Zeit und die Menschen sehr authentisch.

Ich würde mich freuen noch einige Fälle mit Paula bestreiten zu können.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Spannender Thriller aus Dänemark

Eis. Kalt. Tot.
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Winter in Kopenhagen, es ist eisig kalt.
Im vereisten Hafenbecken wird eine geköpfte Leiche gefunden.
Es hat den Anschein, dass am Hals der Leiche etwas festgenäht war, was im Wasser abhanden gekommen ...

Winter in Kopenhagen, es ist eisig kalt.
Im vereisten Hafenbecken wird eine geköpfte Leiche gefunden.
Es hat den Anschein, dass am Hals der Leiche etwas festgenäht war, was im Wasser abhanden gekommen ist.
Kurz darauf wird ein tote Seehund gefunden.
Auch dieser Kadaver wurde verstümmelt.
Die Ermittler sehen Parallelen zu dem Toten vom Hafen.
Zur Unterstützung wird die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen wird zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Die Ermittler hofft, dass Marit ihnen mit ihrem fotografischen Gedächtnis helfen kann.
Als eine zweite Leiche auftaucht, deren Präsentation an eine Skulptur erinnert wird ist eindeutig, hier ist ein Serienmörder am Werk.

Eis. Kalt. Tot. Ist ein spannender Thriller aus Dänemark von Anne Nørdby.
Ein Buch das es wirklich verdient im Genre Thriller angesiedelt zu sein.
Mir hat mehr als einmal der Atem gestockt und Gänsehaut war ein Dauerzustand.

Die Protagonisten gefallen mir sehr gut.
Die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen ist interessant.
Ich habe schon von Super- Recognizerin gehört und gelesen, Marit aber hier bei ihrer Vorgehensweise über die Schultern zu schauen war schon interessant.

Kirsten Vinther ist die Leiterin des Ermittlerteams. Sie ist mit Leib und Seele Polizistin.
Sie führt ihr Team mit harter Hand. Ich hatte das Gefühl, sie befürchtet immer mehr machen zu müssen als ihre Kollegen, hat immer die Befürchtung nicht zu genügen.
Bei diesem Fall stößt sie an ihre Grenzen.

Jesper Bæk ist der neue im Team. Er kommt aus eine kleineren Stadt und hat sich nach der Trennung von seiner Frau nach Kopenhagen versetzen lassen.
So ganz ist er noch nicht angekommen.
Er tut sich schwer in der großen Stadt. Auch sein Stand bei den Kollegen ist noch nicht gefestigt.
Ich mochte Jesper auf Anhieb und hatte oft ein wenig Mitleid mit ihm.

Auch die anderen Kollegen gefallen mir durchaus gut und bereichern das Buch ungemein.

Der Fall ist sehr bizarr. Es tauchen verschiedener Orts Leichen auf die furchtbar entstellt wurden.
Lange stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Dann endlich führt eine Spur nach Grönland.
Hier hat mich die Beschreibung der weiten Landschaft, der Gletscher und den Mythen der Inuit fasziniert.
Eine Facette die mich außer den spannenden Ermittlungen nicht losgelassen hat.

Anne Nørdby hat bei ihrem neuen Thriller was Spannung angeht alle Register gezogen. Ich denke das kann man kaum überbieten.
Die Autorin hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Das Buch ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Seiten fliegen nur so dahin.

„Eis. Kalt. Tot. ist eine klare Leseempfehlung.
Wer Spannung liebt muss das Buch unbedingt lesen.
Es ist aber nichts für schwache Nerven.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

eine mumifizierte Leiche, eine toughe Ermittlerin und viel italienisches Lebensgefühl

Schwarzer Sand
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In einer Villa, in einem kleinen Dorf am Fuße des Ätna wird in einem Speiseaufzug eine Leiche gefunden.
Der Körper der toten Frau ist mumifiziert, die Kleidung die sie trägt stammt aus einer anderen Zeit.
Vicequestore ...

In einer Villa, in einem kleinen Dorf am Fuße des Ätna wird in einem Speiseaufzug eine Leiche gefunden.
Der Körper der toten Frau ist mumifiziert, die Kleidung die sie trägt stammt aus einer anderen Zeit.
Vicequestore Giovanna Guarrasi, die mit ihrem Team in dem Fall die Ermittlungen aufnimmt, geht davon aus, dass die Leiche seit mehreren Jahrzehnten in diesem Aufzug liegt.
Um so schwieriger wird es sein die Identität der Toten festzustellen.
Vor über 50 Jahren ist in der Villa schon einmal ein Mord geschehen. Der Täter wurde damals verurteilt und hat seine Haftstrafe abgesessen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den zwei Morden.
Vicequestore Giovanna Guarrasi holt den damaligen ermittelnden Kommissar Patané, der längst seinen Ruhestand genießt zur Hilfe.
Die Ermittlungen führen zurück in die Vergangenheit und lassen die Ermittler in tiefe Abgründe blicken.

„Schwarzer Sand“ von Christina Cassar Scalia führt die Leser*innen nach Italien, genauer nach Sizilien.
Die Autorin beschreibt die Orte und das italienische Lebensgefühl sehr realistisch.
Man fühlt sich beim Lesen in Sizilien angekommen.

Der Fall ist verzwickt, die spannende und düstere Atmosphäre wird durch den ständigen Ascheregen, dem schwarzen Sand der vom Ausbruch des Ätna herrührt noch verstärkt.
Die Ermittlerin Vicequestore Giovanna Guarrasi ist eine toughe Frau, die ihr Team mit harter Hand führt.
Mit ihr hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten. Sie war mir oft zu dominant und ihr Team wirkte manchmal fast ängstlich ihr gegenüber.
Der pensionierte Kommissar Panté, der zu den Ermittlungen hinzugezogen wurde war mir hingegen gleich sympathisch.
Er war froh mal wieder bei Ermittlungen mitmischen zu können.

Der Fall gebärdet sich auch recht schwierig. Schon die Identität er toten Frau bleibt länger ein Rätsel.
Die Ermittlungen führen das Team dann auch um über 50 Jahre in die Vergangenheit zurück.

Christina Cassar Scalia spannt den Spannungsbogen gekonnt über die gesamte Geschichte.
Lange waren mir die Zusammenhänge ein Rätsel.
Der Schreibstil ist flüssig. Nur mit den vielen italienischen Namen und Bezeichnungen hatte ich etwas Schwierigkeiten, dass hat sich aber nach einiger Zeit gegeben.

„Schwarzer Sand“ ist ein gekonnt erzählter Kriminalroman, der den Leser nach Sizilien entführt. Natürlich, wie kann es anders sein bei dem Handlungsort Italien, kommen auch die kulinarischen Köstlichkeiten nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Aktuelles Thema gut umgesetzt und recherchiert

Russische Botschaften
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In Berlin stürzt ein Mann von einem Balkon, die Identität ist unbekannt.
Die Investigativjournalistin Merle Schwalb recherchiert, was sie in die Kreise der Polizei und des Verfassungsschutzes führt.
Der ...

In Berlin stürzt ein Mann von einem Balkon, die Identität ist unbekannt.
Die Investigativjournalistin Merle Schwalb recherchiert, was sie in die Kreise der Polizei und des Verfassungsschutzes führt.
Der Tote war offensichtlich ein russischer Agent mit einem gefährlichen Auftrag.
Merle versucht herauszufinden wer die Hintermänner sind.
Da das alleine nicht zu schaffen ist, tun sich Merle und ihre Kollegen vom Globus mit der Norddeutschen Zeitung zusammen.
Ihre Recherche führt sie nach Riga, Kaliningrad und nach Prag.
Bald sind Wahrheit und Fake News nicht mehr zu unterscheiden.
Wem kann man vertrauen und wer ist ein Spion?
Die Journalisten bewegen sich auf gefährlichem Terrain.

„Russische Botschaften“ ist der neue Thriller von Yassin Musharbash.
Schon vor Jahren habe ich „Radikal“ von diesem Autor gelesen und war begeistert von der Aktualität des Themas und der Genauigkeit der Recherche.
Bei seinem aktuellen Thriller „Russische Botschaften“ erging es mir nicht anders.
Auch das Thema ist sehr aktuell und die Recherche auch hier wieder stimmig bis ins kleinste Detail.

Fake News, überall begegnen sie uns und sind von richtigen Nachrichten oft nicht zu unterscheiden.
Doch was ist wenn diese vom Ausland gesteuert werden und andere Mächte so politischen Einfluss gewinnen?
Das sind keine undenkbaren Fake News.

Yassin Musharbash beschreibt an Hand seiner toughen Journalistin Merle Schwalb diesen Worst Case.
Merle durchlebt eine rasante Entwicklung in der Geschichte. War sie doch eher immer eine Journalistin die Im Hintergrund gestanden hat ist sie plötzlich in die erste Reihe vorgerückt. An ihrer Seite Timur. Die Beiden führen die Gruppe der Journalisten an und lenken sie auf dem Weg die Wahrheit zu finden.
Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und in Szene gesetzt.

Yassin Musharbash versteht es Spannung aufzubauen die den Leserinnen den Atem raubt.
Nach einigen Seiten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Als Leser
in ist man mitten drin in der Recherchearbeit und es ist unglaublich was dabei zu Tage gefördert wird.

„Russische Botschaften“ ist ein spannender Thriller mit einem sehr aktuellen Thema.
Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Grandioser Auftakt der Pilger Trilogie

Das Kreuz des Pilgers
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Koblenz im Jahre 1379.
Die Grafentochter Reinhild wird von Wegelagerern überfallen.
Sie sieht schon den nahen Tod vor Augen doch zum Glück kommen die Pilger Palmiro und Conlin ihr zur Hilfe.
Reinhild wird ...

Koblenz im Jahre 1379.
Die Grafentochter Reinhild wird von Wegelagerern überfallen.
Sie sieht schon den nahen Tod vor Augen doch zum Glück kommen die Pilger Palmiro und Conlin ihr zur Hilfe.
Reinhild wird gerettet doch für ihren Mann kommt die Hilfe zu spät.
Reinhild leidet sehr unter dem Tod ihres Mannes doch sie hat auch Gefühle für Conlin.
Vor ihnen liegt ein Weg der weitere Gefahren birgt.

„Das Kreuz des Pilgers“ ist der Auftakt der Pilger-Trilogie von Petra Schier.
Mit diesem Buch knüpft die Autorin an ihre Kreuz-Trilogie an die ich leider noch nicht gelesen habe.

Wieder einmal bin ich unsagbar dankbar für das Personenverzeichnis, das am Anfang des Buches steht.
Die vielen Personen haben mich zu Beginn etwas erschreckt, doch Dank des Verzeichnisses kann man sie schnell zuordnen und findet sich in der Geschichte zurecht.
So bin ich auch gut in das Buch hineingekommen, nach einigen Seiten hat mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch zeitweise nicht aus der Hand legen.

Reinhild war mir auf Anhieb sympathisch auch Palmiro und Conlin haben schnell meine Sympathie erobert.
Viele Geheimnisse umgeben sie und es macht Freude sie nach und nach zu entblättern.
Auch die ganzen anderen Charaktere und davon gibt es ja reichlich, sind gut konzipiert und richtig lebendig in Szene gesetzt.

Petra Schier erzählt ihre Geschichte spannend und unterhaltsam. Ihr Schreibstil ist sehr schön zu lesen.
Die Zeit der Handlung wird gut beschrieben. Ich habe mich richtig in die Zeit hineinversetzten können.

Das Buch endet mit mehreren offenen Handlungssträngen und die Autorin bittet im Nachwort dafür um Verständnis.
Petra Schier macht es spannend und ich warte jetzt schon gespannt auf den 2. Band.

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