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Veröffentlicht am 26.06.2018

Die Charité in den 1930er Jahren

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Elisabeth verdingt sich als Krankenwärterin an die Berliner Charté.
Die Arbeit ist hart und der Lohn karg.
Schnell unterscheidet sie sich von den anderen Krankenwärterinnen da sie ihre Arbeit mit Liebe ...

Elisabeth verdingt sich als Krankenwärterin an die Berliner Charté.
Die Arbeit ist hart und der Lohn karg.
Schnell unterscheidet sie sich von den anderen Krankenwärterinnen da sie ihre Arbeit mit Liebe macht und den Patienten mit Herzlichkeit und Geduld gegenüber tritt.
Als in Berlin die Cholera ausbricht ist das Krankenhaus schnell überfüllt. Die Ärzte, allen voran Dr. Dieffenbach versuchen dem Erreger auf die Spur zu kommen. Aber auch sonst wird an der Charité viel geforscht und Dr. Dieffenbach entwickelt einige neue Operationstechniken.
„Die Charité“ ist der neuer Historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert.
Die Autorin ist bekannt für ihre gut recherchierten Historischen Romane.
So ist auch „Die Charité“ wieder ein absolutes Highlight am Buchhimmel.
In dem Buch beschreibt die Autorin die Zustände in der Charité in den 1930er Jahren sehr eindrucksvoll.
Allerdings kann man sich diese Zustände heute nicht mehr vorstellen.
Es sei aber gesagt, dass die Charité ein Krankenhaus für die ärmere Bevölkerung war die dort kostenlos behandelt wurden.
Es war auch ein Krankenhaus der Forschung, viele innovative Behandlungsmethoden sind an der Charité erarbeitet worden.
Die Ärzte die in diesem Roman mitwirken sind fast alles reale Personen. Ärzte die wirklich an der Charité gewirkt haben.
Fiktiv ist die Krankenwärterin Elisabeth die eine große Rolle in diesem Roman übernimmt.
Ich hatte Elisabeth sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie versah ihre Arbeit mit sehr viel Liebe und Geduld, was bei den anderen Krankenwärterinne nicht gerade auf Verständnis stieß. Die meisten Krankenwärterinnen hatten früher auf der Straße gearbeitet oder gar im Gefängnis gesessen. Anderes Personal war bei diesem Lohn nicht zu finden.
Elisabeth interessiert sich sehr für die Medizin und wäre bestimmt auch eine gute Ärztin geworden aber Frauen war das zu dieser Zeit leider nicht erlaubt.
Eine weitere Person die ich sehr gerne mochte ist Marthe die Stadthebamme.
Sie hat nach einem Ereignis auf das ich hier nicht näher eingehen möchte ihren Beruf aufgegeben und eine Arbeit an der Charité im Totenhaus angenommen. Dort hilft sie beim Sezieren der Leichen und konserviert Organe für Lehrzwecke.
Der wichtigste Arzt in diesem Buch ist Dr. Dieffenbach. Er betrieb eine Privatpraxis und lehrte und arbeitete an der Charité. Darüber hinaus veröffentlichte er noch Artikel und Bücher.
Ein Mann der nur für seine Arbeit und der Erforschung neuer Heilmethoden lebte.
Einer seiner Patienten war Graf von Bredow, ein fürchterlicher Hypochonder der den Arzt ständig rufen lässt um eine seiner eingebildeten Krankheiten behandeln zu lassen. Er zahlte aber steht ein gutes Honorar.
Die Frau des Grafen, Gräfen Ludovica, die sich von ihrem Mann vernachlässigt fühlt verliebte sich in den Arzt und wurde seine Gönnerin. Die finanzierte eine Schule in der Krankenwärter ausgebildet werden sollen.
Auch Ludovica interessierte sich sehr für die Medizin und genoss es mit Dr. Dieffenbach über seine Veröffentlichungen zu reden.
„Die Charité“ ist ein sehr guter Historischer Roman der mich von der ersten Seite an begeistert hat.
Er erzählt die Geschichte von dem wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschland aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen kommen hier nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Würdiger Abschluss der Jahrhundertsturm Trilogie

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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„Das Jahrhundertversprechen“ ist der 3. Teil der Jahrhundertsturm Trilogie von Richard Dübell.
Wieder darf der Leser die fiktive Familie Briest ein Stück durch die deutsche Geschichte begleiten.
Eine neue ...

„Das Jahrhundertversprechen“ ist der 3. Teil der Jahrhundertsturm Trilogie von Richard Dübell.
Wieder darf der Leser die fiktive Familie Briest ein Stück durch die deutsche Geschichte begleiten.
Eine neue Generation ist herangereift. Otto von Briest und seine Frau Hermine.
Die Eltern und Großeltern die der Leser in den vorherigen Bänden begleitet hat sind tot.
Otto und Hermine führen die Detektei weiter bekommen aber kaum noch Aufträge. So kämpft sie um ihre Existenz denn auch das Gut ist hoch verschuldet.
Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und die Wirtschaftslage im Land ist katastrophal.
Man kann einiges über die Weimarer Republik lesen. Die Regierung wechselt ständig.
Deutschland muss hohe Reparationen zahlen was eine Inflation zur Folge hat.
Natürlich gibt es auch wieder einiges über den technischen Fortschritt zu lesen. Was in Band 1 die Eisenbahn und in Band 2 die Flugzeuge waren ist jetzt das Automobil.
Die ersten Autorennen werden abgehalten. Der Ziehsohn der Familie von Briest Max ist ein begeisterter Rennfahrer.
Auch die Filmbranche etabliert sich in Deutschland und Luisa, die Tochter der von Briest träumt den Traum einmal Schauspielerin zu werden.
Dadurch, dass die Familie von Briest in die Innovationen mit einbezogen wird erfährt man viel über Autorennen und Film und man begegnet vielen bekannten Namen.
Richard Dübell der schon mit einigen historischen Romanen Erfolge feiern konnte, ist mit seiner Jahrhundertsturm Trilogie ein Meisterwerk gelungen.
Der Autor versteht es die Deutsche Geschichte unterhaltsam zu vermitteln, sodass es Spaß macht zu lesen und man das Buch nicht aus der Hand legen möchte
„Das Jahrhundertversprechen“ endet 1928, in einem Epilog wird die Zeit von 1929 – 1933 kurz angerissen und endet 1933 mit der Machtergreifung Adolf Hitlers.
Hier endet jetzt wohl auch der Geschichtsunterricht der Richard Dübell dem Leser auf solch unterhaltsame Art angedeihen lässt.
Ich finde es schade mich jetzt von der Familie von Briest verabschieden zu müssen.
Gerne hätte ich die nächste Generation noch durch die Jahre des 2. Weltkriegs und die Nachkriegsjahre begleitet um mehr über diese Zeit zu erfahren.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Genialer Jubiläumsband

Kluftinger
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Kluftinger ist der 10. Band mit dem gleichnamigen Kommissar des erfolgreichen Autorenduos Michael Kobr und Volker Klüpfel.
Dieser Jubiläumsband ist auch ein ganz besonderes Buch und dem Kommissar Kluftinger ...

Kluftinger ist der 10. Band mit dem gleichnamigen Kommissar des erfolgreichen Autorenduos Michael Kobr und Volker Klüpfel.
Dieser Jubiläumsband ist auch ein ganz besonderes Buch und dem Kommissar Kluftinger gewidmet.
Das Buch unterscheidet sich von den vorherigen indem hier nicht in einem aktuellen Fall ermittelt wird.
Vielmehr wird der Kommissar bedroht.
An Allerheiligen bei dem üblichen „Gräberlauf“ stößt Kluftinger auf sein eigenes Grab.
Dabei bleibt es aber nicht, kurz darauf erscheint noch eine Todesanzeige.
Klar ist jemand Bedroht Kluftinger.
Jetzt heißt es überlegen wer hinter der Drohung steckt.
Diese Überlegungen führen zu einem alten Fall und in Kluftingers Jugend.
So gibt es in diesem Buch immer wieder Rückblenden zu Zeiten in Kluftingers Leben die für ihn weichenstellend waren.
Man erfährt viele Dinge über Kluftinger die man nicht vermutet hätte.
Auch das Geheimnis um seinen Vornamen wird endlich gelüftet.
Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit und der Humor den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch auch nicht zu kurz.
Besonders die Rückblenden haben mich oft schmunzeln lassen und die Szenen wenn Kluftinger mit seinem Enkelkind zusammen ist.
Er ist ein so liebenswerter Opa.
Am Ende ist dann allerdings nicht alles geklärt, einige Fragen bleiben offen und lassen auf eine Fortsetzung schließen.
Hoffentlich lassen die Autoren mich damit nicht so lange warten.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Spannung pur

Ich beobachte dich
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Lindsey litt jahrelang unter ihrem gewalttätigen Ehemann Andrew.
Er hat sie ständig kontrolliert und mit seinen Psychospielchen fertiggemacht.
Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus, fand keine Entschuldigung ...

Lindsey litt jahrelang unter ihrem gewalttätigen Ehemann Andrew.
Er hat sie ständig kontrolliert und mit seinen Psychospielchen fertiggemacht.
Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus, fand keine Entschuldigung mehr für Andrews Verhalten.
Sie kann mit ihrer kleinen Tochter Sophie entkommen.
Doch in der gleichen Nacht hat Andrew einen Unfall bei dem eine Frau ums Leben kommt.
Er muss ins Gefängnis.
11 Jahre später hat sich Lindsey eine neue Existenz aufgebaut und lebt zufrieden mit ihrer jetzt 17jährigen Tochter zusammen.
Doch dann kommt Andrew frei.
Der neue Thriller von Chevy Stevens „Ich beobachte dich“ ist kaum an Spannung zu überbieten.
Dabei geht es hier nicht um Mord und Todschlag und es fließt auch nicht unendlich viel Blut.
Es sind mehr die Psychospielchen die das Opfer fertigmachen.
Die Protagonisten sind alle gut in Szene gesetzt und oft nicht zu durchschauen.
Lindsey hat es endlich geschafft sich mit ihrer Reinigungsfirma eine Existenz aufzubauen.
Sie ist sogar, trotz allem was ihr in ihrer Ehe passiert ist eine Beziehung mit Greg eingegangen.
Sophie steht kurz vor ihrem Schulabschluss und will dann studieren.
Doch als Andrew aus dem Gefängnis kommt fängt der Alptraum wieder an.
Die Autorin führt den Leser so gekonnt in die Irre, ich habe mich beim Lesen oft gefragt wer bedroht Lindsey?
Ist es wirklich Andrew? Ich war oft dazu geneigt ihm zu glauben, dass er sich geändert hat, wie er immer wieder betont. Dachte Andrew manipuliert mich schon genauso wie Lindsey und später Sophie.
Auch die anderen männlichen Charaktere hatte ich abwechselnd in Verdacht.
Ist es vielleicht Greg? Nur aus welchem Grund.
Oder vielleicht Marcus, ein guter Freund von Lindsey, der in der Selbsthilfegruppe Trainingsstunden gibt? Ist er vielleicht eifersüchtig auf Greg?
Oder ist es sogar Jared, der Freund von Sophie?
Sein Verhalten ist oft etwas verwunderlich.
So ging es reihum bis ich wieder bei Andrew ankam.
Ich konnte mich aber auf niemanden festlegen.
Am Ende steigert sich die Spannung dann noch einmal ins unermessliche.
Es geht Schlag auf Schlag und man klappt das Buch zu, muss erst einmal verschnaufen und ist ganz baff.
„Ich beobachte dich“ ist genau das Buch für diejenigen, die Spannung lieben.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Zwei Frauen-zwei Geschichten

Das Lied des Nordwinds
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Norwegen im Jahre 1905.
Liv ein Mädchen aus armen Verhältnissen muss sich als Dienstmagd verdingen.
Sie gewöhnt sich schnell bei der Familie Treske ein. Bald schon merkt sie, dass Elias der Sohn der Familie ...

Norwegen im Jahre 1905.
Liv ein Mädchen aus armen Verhältnissen muss sich als Dienstmagd verdingen.
Sie gewöhnt sich schnell bei der Familie Treske ein. Bald schon merkt sie, dass Elias der Sohn der Familie sehr schlecht behandelt wird. Liv versucht sein Vertrauen zu gewinnen und ihm zu helfen.
Karoline hat einen Grafen geheiratet. Doch so wie sie sich das Leben in einem Schloss vorgestellt hat ist es nicht.
Moritz, ihr Mann interessiert sich nicht für sie, er hat sie nur wegen ihrer Mitgift geheiratet. Ihre Schwiegermutter, die Gräfin verachtet sie.
So flüchtet sie sich in die Welt ihrer Romane. Als sie eines Tages erfährt, dass Moritz ein uneheliches Kind hat entschließt sie sich auf die Suche nach dem Kind zu machen.

„Das Lied des Nordwinds“ ist mein erstes Buch von Christine Kabus und es wird mit Sicherheit nicht das Letzte sein.
Es erzählt die Geschichte von zwei ganz unterschiedlichen Frauen die so gar nichts gemeinsam haben.
Die Protagonisten werden beim Lesen richtig lebendig und ich habe einige von ihnen sehr lieb gewonnen.
Die zwei Frauen durchlaufen während der Geschichte eine große Wandlung. Nach und nach werden aus den „grauen Mäusen“ selbstbewusste, starke Frauen. Es macht richtig Freude mitanzusehen wie die Frauen sich Stück für Stück aufrichten.
Auch Frau Bethge, eine Frauenrechtlerin hat mir sehr gut gefallen. Sie hatte manchmal eine etwas kauzige Art aber war eigentlich eine gütige und großherzige Frau. In Frau Bethge hat Karoline eine große Unterstützerin gefunden.
Karolines Mann und seine Mutter hingegen mochte ich gar nicht, sie haben Karoline klein gemacht, ihr die Träume die sie als junges Mädchen hatte genommen.
Herr Treske gehört auch zu den Personen die mir unsympathisch waren. Er hat förmlich nach Fehlern gesucht die sein Sohn Elias machte um ihn bestrafen zu können. Der Junge hat mir oft sehr leidgetan. Wie gut, dass Liv sich seiner annahm.
Dann gab es um Liv herum noch zwei Männer der war der Halvor Eik, ein Missionar. Auch er war ein fürchterlicher Mensch. Er behandelte Liv von oben herab das es nicht mitanzusehen war. Und Bjarne Morell der für ein Freilichtmuseum arbeitet. Er gab Liv Selbstvertrauen und behandelte sie wie seinesgleichen.
Neben der Geschichte erfährt man noch einiges über die Rechte und die Stellung der Frauen in dieser Zeit, was ich sehr interessant fand. Es gab nur wenige Menschen die Frauen als gleichberechtigt ansahen. Bei den meisten hatte die Frau nichts zu sagen.
Auch die Beschreibung der Landschaften und Städte während der Reise durch Norwegen waren sehr lebendig.
Ich habe große Lust bekommen eine Reise nach Norwegen zu machen.
„Das Lied des Nordwinds“ hat mir schöne Lesestunden beschert. Ich war von der ersten Seite an von der Geschichte gefangen.
Ein Buch das ich unbedingt empfehlen möchte.

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