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Veröffentlicht am 25.04.2021

Erzähl mir deine Geschichte und ich weiß wer du bist

Jaffa Road
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Moritz ist tot. Seine Enkelin Nina reist aus Deutschland zur Testamentseröffnung nach Palermo.
Im Haus trifft sie auf ihre jüdische Tante Joëlle aus Paris und auf einen fremden Mann.
Bei dem Mann handelt ...

Moritz ist tot. Seine Enkelin Nina reist aus Deutschland zur Testamentseröffnung nach Palermo.
Im Haus trifft sie auf ihre jüdische Tante Joëlle aus Paris und auf einen fremden Mann.
Bei dem Mann handelt es sich um den Palästinenser Elias aus Jaffa.
Auch er ist ein Enkel von Moritz oder Maurice wie der Verstorbene sich auch genannt hatte.
Wie es scheint hatte Moritz oder Maurice verschiedene Identitäten, verschiedene Familien die sich nicht kannten.
Die drei fangen an von ihren Müttern zu erzählen.
In Rückblenden erlebt der Leser die Geschichte der drei Familien und wie deren Schicksale zusammenhängen.
„Jaffa Road“ ist der neue große und facettenreiche Roman von Daniel Speck.
Es ist ein Roman über drei Familien, drei Schicksale, drei Religionen.
Die Verbindung dazu ist Moritz oder Maurice wie er sich auch genannt hat.
Ich glaube Moritz war ein Mensch der mit seiner eigenen Identität kämpfte. Der sich nie selbst gefunden hat.
Mir kommt er vor wie ein ewiger Wanderer der immer wieder Rast machte indem er eine Familie gründete und verweilte.
In der Geschichte reist der Leser an verschiedene Orte. Lernt Israel und Palästina und somit auch den Konflikt zwischen den Ländern und deren Religion von beiden Seiten kennen.
Immer von der anderen Seite hinter die Mauer geschaut.
Viele kleine Anekdoten verflochten zu einer großen Geschichte.
Viele fremde Orte und Gerüche.
Die Protagonisten werden sehr gut in Szene gesetzt. Als Leser kommt es einen vor als schlüpfe man selbst in die einzelnen Charaktere. Als könnte man sie wechseln wie die Kleidung.
Man empfindet die Ereignisse hautnah mit.
Zu Hause vor dem Fernseher zuckt man vielleicht mit der Schulter, wenn man vom Nah-Ost Konflikt in den Nachrichten hört.
Hier beim Lesen der Geschichte fühlt man sich mittendrin und man versteht plötzlich vieles besser, sieht es mit anderen Augen.
„Jaffa Road“ ist mit seinen 665 Seiten ein umfangreiches Buch.
Daniel Speck ist ein Meister im Geschichten erzählen.
Er schreibt leicht verständlich und unkompliziert.
Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen und so habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen.
Den Grundstock für diese Geschichte hat der Autor schon mit seinem Buch „Piccola Sicilia“ gelegt.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe „Piccola Sicilia“ noch nicht gelesen, es liegt aber schon auf meinem Stapel.
Ich kann „Jaffa Road“ nur jedem empfehlen der gerne gut konzipierte Geschichten liest und hoffe selbst auf noch viele Geschichten aus der Feder von Daniel Speck.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Spannung in Südtirol

Das dunkle Dorf
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Das Ort Wolkenstein in Südtirol wird im Winter zum Touristenmagnet.
Viele reiche Touristen stürmen die Skipisten.
Doch auch die Mafia tummelt sich in dem Gewühl.
Es geht um eine neue Droge und um Rache.
Als ...

Das Ort Wolkenstein in Südtirol wird im Winter zum Touristenmagnet.
Viele reiche Touristen stürmen die Skipisten.
Doch auch die Mafia tummelt sich in dem Gewühl.
Es geht um eine neue Droge und um Rache.
Als ein toter Polizist in einem Hotel gefunden wird nehmen Commissario Grauner und sein Kollege Saltapape die Ermittlungen auf.
Als Saltapape meint, die Tochter des Mafiabosses den er hinter Gitter gebracht hat erkannt zu haben, muss er verschwinden.
Commissario Grauner und seine Frau Alba nehmen den Kampf mit der italienischen Mafia auf.

„Das dunkle Dorf“ ist schon der 6. Band der Reihe um Commissario Grauner von Lenz Koppelstätter.
Grauner ist ein recht sympathischer Charakter. Er ist eher gemütlich, liebt seine Familie und seinen Hof. Mehr braucht er und will er auch nicht.
Mit seiner Tochter Sara gibt es Probleme. Sie ist plötzlich verschwunden und in ihrem Zimmer entdeckt Alba Drogen und das in einer Menge die für den Eigenbedarf zu groß ist.
So ermittelt Grauner erst im Mord an dem Polizisten, dann macht er sich auf die Suche nach seiner Tochter.
Sein Kollege Saltapape ist mir auch recht sympathisch. Er hat früher in Neapel gearbeitet und mag das Meer lieber als die Berge.
Nachdem er einen Mafiaboss hinter Gitter gebracht hat ist es da allerdings zu gefährlich für ihn.
Jetzt ist die Mafia in Südtirol und er muss untertauchen.
Als Leser fragt man sich lange wie alles zusammenhängt.
Stück für Stück fügt sich langsam zusammen.
Die Spannung steigt am Ende noch einmal stark an bis dann alles stimmig aufgelöst wird und man zufrieden das Buch zuklappen kann.
Doch da ist noch der Epilog und der lässt einen noch einmal zittern und dann, ja dann ist das Buch zu Ende. Ein richtiger Cliffhanger und man muss warten bis der nächste Band erscheint.
Mehr Spannung geht nicht.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Großartiger Roman über eine großartige Frau

Lady Churchill
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Marie Benedict hat mit ihrem Roman „Lady Churchill“ Clementine Churchill ein Denkmal gesetzt.
Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Clementine Holzier und Winston Churchill im Jahre 1908.
Kurz erinnert ...

Marie Benedict hat mit ihrem Roman „Lady Churchill“ Clementine Churchill ein Denkmal gesetzt.
Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Clementine Holzier und Winston Churchill im Jahre 1908.
Kurz erinnert sich Clementine zurück an das Jahr 1906 in dem sie Winston kennenlernte.
Danach begleitet der Leser Clementine Churchill durch alle Höhen und Tiefen bis in das Jahr 1945.
Ich denke Clementine hat bei ihrer Hochzeit nicht geahnt in welchen Sphären sie sich in ihrem Leben bewegen wird.
Ich habe mich gefragt, wer ist diese Frau? Warum weiß ich so wenig von ihr?
Winston Churchill ist jedem bekannt aber seine Frau stand im Hintergrund.
Und aus dem Hintergrund hat sie die Strippen gezogen.
Es heißt ja so schön, „hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“.
Dieser Satz bewahrheitet sich bei den Churchills. Clementine war Vertraute, Beraterin und ja ich würde sagen Lehrmeisterin.
Winston hat oft und gerne Ratschläge von ihr angenommen.
Sie hat sich Winstons Politik verschrieben, ihm aber auch klar gemacht, wenn sie mit etwas nicht einverstanden war und ihn auch oft in die richtige Richtung gelenkt.
Oft war sie die einzige Frau bei Gesellschaften, bei denen es um Politik ging. Von den Männern wurde sie belächelt.
Dazu hat Clementine noch 5 Kinder geboren, von denen eins sehr früh verstorben ist.
Die Kinder hatten allerding nicht viel von ihrer Mutter.
Clementine hat es selbst oft bedauert, dass sie so wenig Zeit für die Kinder hat.
Marie Benedict zeigt in ihrem Buch „Lady Churchill“ ein lebhaftes und authentisches Bild einer großartigen und starken Frau auf. Was könnte dies Frau in heutigen Zeiten bewirken. Ich bin mir sicher, sie würde ganz oben mitspielen.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Gänsehaut

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Vor 6 Jahren sind 3 Mädchen verschwunden.
Die Fälle wurden nie aufgeklärt, es gab keine Lebenszeichen, keine Leichen.
Jetzt verschwinden wieder Mädchen.
Und plötzlich tauchen Gegenstände eines der Mädchen ...

Vor 6 Jahren sind 3 Mädchen verschwunden.
Die Fälle wurden nie aufgeklärt, es gab keine Lebenszeichen, keine Leichen.
Jetzt verschwinden wieder Mädchen.
Und plötzlich tauchen Gegenstände eines der Mädchen in ihrem Elternhaus auf.
Der verzweifelte Vater versucht Max Bischoff, der inzwischen als Dozent an der Polizeihochschule tätig ist davon zu überzeugen ihm zu helfen.
„Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ ist der erste Band einer neuen Thriller-Reihe von Arno Strobel.
Der Autor verschafft meinem Lieblingscharakter seiner Bücher hiermit ein Comeback.
Mit freudiger Erwartung habe ich angefangen das Buch zu lesen.
Ja und nicht nur Max Bischoff ist zurück, sondern auch sein früherer Kollege Hauptkommissar Horst Böhmer. Den Kontakt zu Böhmer hat Max nicht aufgegeben. Immer wenn er Rat braucht kontaktiert er ihn in gewohnter Manie auch mitten in der Nacht.
In seiner Trilogie „Im Kopf des Mörders“ hat Arno Strobel Max Bischoff so viel erleiden lassen, dass dieser seinen Polizeidienst aufgegeben hat und sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weitergibt.
Doch jetzt spürt er wieder das Kribbeln in sich, was ein Fall und die Ermittlungen mit sich bringt.
Der Fall ist sehr spannend. Immer wieder gibt es Hinweise das die damals verschwundene Leni wieder aufgetaucht ist.
Zwischendurch bekommt man als Leser auch einen Einblick was dem Mädchen zugestoßen ist, was ihm alles angetan wurde und welchen Hass das Mädchen entwickelt hat. Die Identität des Mädchens bleibt allerdings bis zum Ende ein Rätsel.
Arno Strobel versteht es einfach den Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht zu halten.
Der Autor lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden.
Bei diesem Buch brauchte ich kein Essen und kein Trinken und wie Sebastian Fitzek so schön unter dem Covertext schreibt auch kein Lesezeichen.
Man kann nicht aufhören, man muss einfach immer weiterlesen.
Jetzt hoffe ich auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Tod auf dem Friedhof

Lange Schatten über der Côte d'Azur
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Auf dem Friedhof Le Grand Jas in Cannes wird eine Leiche gefunden.
Im israelitischen Feld des Friedhofs liegt ein toter Mann auf einem Grab, dass einer jüdischen Familie gedenken soll.
Auch der Ermordete ...

Auf dem Friedhof Le Grand Jas in Cannes wird eine Leiche gefunden.
Im israelitischen Feld des Friedhofs liegt ein toter Mann auf einem Grab, dass einer jüdischen Familie gedenken soll.
Auch der Ermordete gehörte dem jüdischen Glauben an.
Kommissar Duval denkt gleich an eine antisemitisch motivierte Tat.
Doch seine Vorgesetzten wollen davon nichts wissen.
Bei den Ermittlungen enthüllt Kommissar Duval, mit Hilfe seiner Lebensgefährtin Annie einiges aus der Vergangenheit der Familie des Opfers und auch aus der Zeit des 2. Weltkriegs als Frankreich von den deutschen besetzt waren.
Lange Schatten über der Côte d'Azur ist der 8. Fall für Kommissar Duval von Christine Cazon.
Die Autorin hat ihre Krimireihe im schönen Südfrankreich angesiedelt.
Die Beschreibung der Handlungsorte und der Umgebung sind recht visuell.
Kommissar Duval ist ein sympathischer Ermittler der versucht Familie und Beruf gut unter einen Hut zu bringen.
Das ist nicht ganz einfach mit einem Baby das gerade Zähne bekommt.
So hat eine Dauermüdigkeit den Kommissar fest im Griff.
Dies hält den versierten Kommissar aber nicht davon ab sich intensiv mit dem Mordfall zu beschäftigen.
Er ermittelt unter anderem, gegen den Rat seiner Vorgesetzten in Richtung einer antisemitisch motivierten Tat.
Dabei erfährt man als LeserIn so einiges aus der Geschichte während des 2. Weltkriegs was recht interessant ist.
Die geschichtlichen Aspekt recherchiert vorwiegend Annie, die Lebensgefährtin von Kommissar Duval.
Annie ist von Beruf Journalistin und in Elternzeit. Sie stürzt sich mit Eifer in die Recherche, dankbar für ein bisschen Abwechslung zum häuslichen Alltag.
Im Verlauf des Buches hatte ich einige Verdächtige die sich dann wieder zerschlagen haben.
Die Aufklärung war dann für mich überraschend und stimmig.
Mit Lange Schatten über der Côte d'Azur habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Jetzt freue ich mich schon auf den 9. Fall des sympathischen Kommissars.

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