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Veröffentlicht am 06.02.2019

Gelungener Auftakt einer Toskana Trilogie

Die Tochter der Toskana
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Antonella ist in einem kleinen Dorf in den Apuanischen Alpen aufgewachsen.
Die Bevölkerung in den kleinen Dörfern lebt meist von der Schafzucht. Die Männer gehen mit den Schafen im Herbst in die Maremma ...

Antonella ist in einem kleinen Dorf in den Apuanischen Alpen aufgewachsen.
Die Bevölkerung in den kleinen Dörfern lebt meist von der Schafzucht. Die Männer gehen mit den Schafen im Herbst in die Maremma und kommen erst im Frühjahr zurück da es in den Bergen zu wenig Futter gibt.
So sind die Frauen im Winter auf sich alleine gestellt.
Antonella ist mit dem Sohn des Müllers verlobt und träumt von einem angenehmeren Leben da die Familie wohlhabender ist. Doch dann lernt sie die echte Seite des Müllersohnes kennen und flüchtet aus dem Dorf. Antonella will nach Genua wo ihre Tante als Köchin arbeitet.
Mit ihrem Historischen Roman „Die Tochter der Toskana“ entführt Karin Seemayer den Leser nach Italien der 1830er Jahre.
Ich habe bisher einige Bücher über die Freiheitskämpfe und die Revolution in Russland und in Frankreich gelesen aber bei Italien war es mir gar nicht bewusst, dass es auch hier Freiheitskämpfer gegeben hat.
Die Carbonari, die dem Leser in diesem Buch begegnet sind so eine geheime Vereinigung. Sie kämpfen für ein vereintes Italien und gegen die Unterdrückung der Habsburger, der Bourbonen und dem Papst.
Marco ist ein Mitglied dieses Geheimbundes und begleitet Antonella auf ihren Weg nach Genua. Natürlich gibt er sich Antonella gegenüber nicht zu erkennen. Die beiden reisen als Ehepaar damit man weder Antonella, die bestimmt von ihrer Familie gesucht wird oder ihn der als Aufständler und als Deserteur gesucht wird so leicht aufspüren kann.
Es macht Spaß zu erleben wie sich Antonella im Laufe des Buches verändert. Aus dem scheuen Mädchen wird eine wissbegierige und starke junge Frau. Marco der zu Beginn nicht so recht weiß wo er hingehört fühlt sich zu Antonelle hingezogen und auch Antonella hat Gefühle für Marco.
Beide sind mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen.
Karin Seemayer hat mich mit ihrer Geschichte richtig gefesselt. Zum einen beschreibt sie die Landschaft so visuell, dass ich in Gedanken mitreisen konnte, zum anderen hat sie ihren Charakteren Leben eingehaucht. Bei mir ist ein richtiges Kopf Kino entstanden. Dazu kann man noch einiges über die politischen Hintergründe des Landes erfahren.
Das Lesen von „Die Tochter der Toskana“ hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Gutshaus in der Toskana“.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Das Böse ist überall

Gefährliche Wahrheiten
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Kelsey ist 17 Jahre alt und lebt mit dem Gedanken, dass draußen in der Welt überall Gefahren lauern. Ihre Mutter hat seit ihrer Geburt das Haus nicht mehr verlassen.
Sie wurde damals entführt, konnte aber ...

Kelsey ist 17 Jahre alt und lebt mit dem Gedanken, dass draußen in der Welt überall Gefahren lauern. Ihre Mutter hat seit ihrer Geburt das Haus nicht mehr verlassen.
Sie wurde damals entführt, konnte aber nach einiger Zeit entkommen, geschunden und schwanger.
Jetzt lebt sie in ständiger Angst. Als Kelsey auf dem Nachhauseweg einen Autounfall hatte wird die Presse auf sie aufmerksam und nicht nur die Presse. Kurz darauf ist ihre Mutter einfach verschwunden. Kelsey ahnt schlimmes denn das Böse lauert überall.

Nachdem ich von Megan Mirande „Tick Tack“ gelesen habe und mit dem Schreibstil etwas Schwierigkeiten hatte, habe ich mich jetzt an ihr Jugendbuch „Gefährliche Wahrheiten“ gemacht.
Bei diesem Buch war ich ziemlich schnell in die Geschichte eingetaucht. Die Spannung hat sich von Kapitel zu Kapitel gesteigert bis hin zu einem fulminanten Ende.
Kelsey, ein 17järiges Mädchen wird auf Schritt und Tritt von ihrer Mutter überwacht. Bis das Jugendamt damit drohte der Mutter das Kind wegzunehmen wenn sie nicht in eine öffentliche Schule geht hat die Mutter das Kind zu Hause unterrichtet und Kelsey ist nicht weiter als in den Hof gekommen. Die Mutter hat das Haus seit der Geburt vor 17 Jahren gar nicht mehr verlassen. Ständig hing die Angst von Gefahr im Raum.
Das Haus in dem sie leben gleicht einer Festung. Ein Elektrozaun, Gitter vor dem Fenster und eine Alarmanlage bieten den Bewohnern Schutz.
Kelsey kennt nur wenige Menschen. Da ist Annika, so was wie eine Freundin die sie aber nicht sehr oft sieht. Dann gibt es Jan die ihre Mutter psychologisch betreut, eine Auflage des Jugendamtes.
Als ihre Mutter eines Tages plötzlich verschwunden ist und Einbrecher es auch auf sie abgesehen haben stellt Kelsey alles was sie über ihre Mutter weiß in Frage.
Langsam Stück für Stück kommt man beim Lesen der Wahrheit auf die Spur, einer gefährlichen Wahrheit.
Ryan der mit Kelsey im gleichen Mathekurs ist, ist immer zur Stelle wenn Gefahr droht.
Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, eine Romanze beginnt.
Am Ende als alles aufgelöst ist (hier möchte ich nicht näher darauf eingehen) ist Kelsey klar, dass da draußen nicht alles böse ist.
„Gefährliche Wahrheiten“ ist ein Buch nicht nur für Jugendliche. Es hat sich in einer rasanten Geschwindigkeit gelesen und war spannend bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 23.09.2024

Eine Frau geht über Leichen

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
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Klappentext:
Ein faszinierender Gesellschaftsroman aus der Nachkriegszeit, mit scharfer Feder geschrieben.
1949, an der Eisenstraße. Magdalena lebt in ärmlichen Verhältnissen und leidet unter den Wutausbrüchen ...

Klappentext:
Ein faszinierender Gesellschaftsroman aus der Nachkriegszeit, mit scharfer Feder geschrieben.
1949, an der Eisenstraße. Magdalena lebt in ärmlichen Verhältnissen und leidet unter den Wutausbrüchen ihres trunksüchtigen Mannes. Doch nach außen hin freundlich, beherbergt sie eine dunkle Seele und weiß genau, was sie will: ein Leben voller Luxus und Unabhängigkeit wie das der gerade verstorbenen Ehefrau von Oscar Schneeberg, Erbe einer Hammerherrendynastie. Dafür würde Magdalena sogar über Leichen gehen, auch über die ihres Mannes. Gelingt es ihr, den reichen Industriellen für sich zu gewinnen und zur »Schwarzen Gräfin« aufzusteigen?

„Die schwarze Gräfin“ ist ein fesselnder Gesellschaftsroman von Astrid Miglar.

Im Mittelpunkt steht Magdalena. Sie leidet unter der Alkoholsucht ihres Mannes. Magdalena träumt von einem Leben als reiche Frau, die sich jeden Luxus leisten kann. Doch mit ihrem Mann an der Seite kann sie das nie erreichen. Da gibt es den verwitweten und reichen Oscar Schneeberg. Mit ihm sähe alles ganz anders aus. Dazu muss Magdalena aber erst einmal ihren Mann loswerden. Für Reichtum und Luxus ist Magdalena bereit über Leichen zu gehen.

Astrid Miglar hat die Geschichte in Oberösterreich in der Nachkriegszeit angesiedelt.
Die schöne Landschaft wird gut beschrieben.
Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt. Die Hammerherren, ein Ausdruck den ich nicht kannte werden vorgestellt. Es sind Unternehmer, vorwiegend in der Eisenindustrie.
Auch Magdalena wird gut in die Geschichte eingeführt. Die Leser*innen erleben den Alltag von Magdalena, der eher trist ist. Bestimmt wird ihr Leben von ihrem Alkoholsüchtigen und gewaltbereiten Ehemann. Dabei ist Magdalena eine so vielseitige Frau mit Träumen. Bei ihrem Mann macht sie sich eher klein. Magdalena weiß aber, ihre Zeit wird kommen. Magdalena war mir auf einer Seite sympathisch. Ich konnte sie gut verstehen aber ihre Handlungen kann ich nicht immer rechtfertigen. So bin ich zweigeteilt wie die Protagonistin selber.

Astrid Miglar hat gute Recherchearbeit geleistet. Sie vermittelt die Zeit der Handlung sehr authentisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Durch ihren Humor lockert sie die Geschichte immer wieder auf. Die eingestreuten österreichischen Wörter machen die Geschichte noch authentischer.
Das Ende der Geschichte kam mir etwas plötzlich. Ich hätte Magdalena gerne noch etwas begleitet. So wurde der Rest ihres Lebens nur im Schnelldurchlauf aufgeschrieben.

„Die schwarze Gräfin“ ist ein Roman, der mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Spannung und Humor hervorragend vereint

Verwerfungen
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Klappentext:
Nach einer behördlichen Entscheidung ist die Soko Migra Geschichte. Oberkommissarin Isabel Vierkant kämpft in München in der neuen Mordkommission um Anerkennung.
Zeki Demirbilek erholt sich ...

Klappentext:
Nach einer behördlichen Entscheidung ist die Soko Migra Geschichte. Oberkommissarin Isabel Vierkant kämpft in München in der neuen Mordkommission um Anerkennung.
Zeki Demirbilek erholt sich derweil in Istanbul von allem, was der beinahe tödliche Angriff auf ihn mit sich gebracht hat. Doch die Nähe zu seiner Exfrau und großen Liebe Selma bekommt ihm nicht gut, zumal sie aus Istanbul flieht, um in Kopenhagen eine Ausstellung zu organisieren.
Während Zeki mit sich ringt, erhält er Besuch von seinem langjährigen Freund, dem Antiquitätenhändler Robert Haueis. Der will eine kürzlich aus seinem Münchner Geschäft gestohlene Medusenstatue zurückhaben. Die Replik einer verschollenen Statue, die 1204 von Kreuzfahrern aus der Kleinen Hagia Sophia nach Venedig gebracht wurde, wird verbotenerweise bei einer Istanbuler Auktion angeboten.
Doch die Jagd nach der Medusa fordert dem erfahrenen Kommissar alles ab und offenbart mächtige Gegner aus höchsten Kreisen, die vor nichts zurückschrecken, um die Statue in ihren Besitz zu bringen.
Auch das alte Migra-Team beteiligt sich bei der Jagd. Die Blutspur der Medusa reicht bis nach München, wo Isabel und Pius für ihren Pascha die Villa eines Verdächtigen durchsuchen und auf eine weitere Leiche stoßen.

„Verwerfungen“ ist der 8. Band Kommissar Pascha-Reihe von Su Turhan.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können auch gut einzeln gelesen werden.

Kommissar Pascha alias Zeki Demirbilek braucht, nach einem fast tödlichen Angriff auf ihn Abstand und sucht in Istanbul Erholung. Seine Kollegin Oberkommissarin Isabel Vierkant ist in der neuen Mordkommission in München. Zeki überlegt sogar in Istanbul zu bleiben. Doch da ist immer noch seine Ex-Frau, der er nicht so nahe sein will.
Robert Haueis, ein Antiquitätenhändler und Freund von Zeki ist eine Medusenstatue gestohlen worden und er such Hilfe bei Zeki. Aus der gestohlenen Statue wird schnell ein internationaler Fall und Zekis alte Kollegen sind wieder mit von der Partie.

Auch wenn ich die vorherigen Bände nicht kenne, bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Der Autor gibt da, wo es nötig ist Hilfestellungen damit man auch ohne Vorkenntnisse weiß, was passiert ist.

Zeki Demirbilek war mir schnell sympathisch. Auch wenn er eine Auszeit sucht, ist er an erster Stelle immer noch Ermittler. Der Fall nimmt schnell viel größere Ausmaße an als gedacht. Bald trifft man Zekis alte Kollegen, die mit an dem Fall arbeiten.
Die Protagonisten sind recht unterschiedlich was die Geschichte facettenreich macht.

Su Turhan hat einen spannenden Fall kreiert, der es seinen Charakteren recht schwer macht eine Lösung zu finden.
Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und flüssig. Sein Humor sitzt am rechten Fleck.

„Verwerfungen“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi der immer wieder durch Humor aufgelockert wird.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ermittlungen mit Humor

Harz aber herzlich
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Klappentext:
Ein durchbrochenes Geländer, eine seltsam verdrehte Leiche am Abhang. Dabei wollte Ariane an ihrem ersten Arbeitstag in Düsterode im Harz nur eine frauenfeindliche Kritzelei beseitigen, schließlich ...

Klappentext:
Ein durchbrochenes Geländer, eine seltsam verdrehte Leiche am Abhang. Dabei wollte Ariane an ihrem ersten Arbeitstag in Düsterode im Harz nur eine frauenfeindliche Kritzelei beseitigen, schließlich gehört auch das zu ihren Aufgaben als Sensitivity-Managerin des Tourismus-Verbands. Als Polizeihauptmeister Andreas mit seinem Hund Frau Krause am Tatort ankommt, sind zwei Dinge schnell klar: Ariane und Andreas sind wie Feuer und Wasser, Stadt und Land, Tofu und Bratwurst, Bier und Kombucha. Und statt den Harz diverser und wertschätzender für alle zu machen, hat Ariane es mit ganz neuen Herausforderungen zu tun, denn irgendjemand sorgt dafür, dass Menschen sterben. Der Tote im Wald wird jedenfalls nicht der letzte sein. Von wegen «Glück auf» im Harz. Andreas und Ariane ermitteln. Und Frau Krause auch.

„Harz aber herzlich“ ist der Auftakt eine Krimireihe von Peter Godazgar und Alexandra Kui.

Nach gescheiterter Ehe tritt Ariane Höft von Holten eine Stelle als Sensitivity-Managerin des Tourismusverbandes in Düsterode im Harz an. Ariane möchte in Harz für mehr Diversität werben. Das kommt in dem kleinen Ort nicht besonders gut an.
Bei einer Bergwanderung, bei der sich Ariane einige Blasen an den Füßen holt, entdeckt sie eine Leiche. Völlig aufgelöst meldet sie den Fundort der Polizei. Der einzige Polizist im Ort ist Andreas Anton. Zusammen mit seiner Hündin Frau Krause kommt er zum Tatort. Wohl oder übel muss Andreas die Ermittlungen übernehmen aber auch Ariane ermittelt.
Und es wird nicht bei einer Leiche bleiben.

Die Charaktere sind zum Teil ziemlich skurril.
Ariane Höft von Holten kommt aus Hamburg und hat sich gerade von ihrer Ehefrau getrennt. Sie hat eine Stelle beim Tourismusverband, wird da aber nicht gerade herzlich aufgenommen.

Polizeihauptmeister Andreas Anton ist ein Schwergewicht, er bringt 124 Kilo auf die Waage. Begleitet wird er immer von seiner Hündin Frau Krause.
Für kleine Delikte spricht er gerne Verwarnungen aus. Das hat ihm den Spitznamen "Waldorfbulle" eingebracht. Andreas ist eher harmoniebedürftig und versteht Spaß. Doch, dass sein Sohn in Hamburg mit einem Mann zusammenlebt das versteht Andreas nicht. Hier braucht er dringend Nachhilfe.

Mit Andreas und Ariane treffen zwei grundverschiedene Menschen zusammen. Dazu kommen die Bewohner von Düsterode, die man nicht allzu ernst nehmen darf.
Mit viel schrägem Humor erzählen die beiden Autoren die Geschichte.
Es gibt mehrere Tote und die Ermittlungen sind schwierig und spannend.
Peter Godazgar und Alexandra Kui beschreiben ihren fiktiven Handlungsort und den Harz anschaulich.
Mit Humor wird die Geschichte immer wieder aufgelockert.

„Harz aber herzlich“ ist ein gelungener Auftakt der Krimireihe und ich freue mich auf weitere Bände.

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