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Veröffentlicht am 23.10.2020

Ein großartiges Buch

Es war einmal in Italien
1

„Es war einmal in Italien“, der neue Roman von Luca di Fluvio hat mich wieder begeistert.
Wieder einmal hat der Autor starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.
Die Contessa, eine selbstbewusste adlige ...

„Es war einmal in Italien“, der neue Roman von Luca di Fluvio hat mich wieder begeistert.
Wieder einmal hat der Autor starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.
Die Contessa, eine selbstbewusste adlige die einen Waisenjungen aus dem Kinderheim holt.
Sie macht zu Beginn den Eindruck einer verwöhnten, strengen und reichen Adligen.
Nach dem Tod ihres Mannes verliert sie alles und flieht nach Rom wo sie fortan als Nella Beltrame in Armut lebt.
Pietro der Waisenjunge ist glücklich, dass die Contessa ihn gewählt hat. Doch das Leben „in Freiheit“ ist gar nicht so leicht.
Die Contessa verlangt einwandfreies Benehmen, die Dienstboten sind ihm nicht zugetan.
Dann muss er mit der Contessa nach Rom fliehen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Mutter-Sohn Beziehung. Aber auch der Straßenkampf und die Kriminalität der Banden in Rom ziehen Pietro an.
Marta das Zirkusmädchen erfährt, dass sie nicht im Zirkus geboren ist. Sie ist als Kind geraubt worden.
Jetzt ist sie auf der Suche nach sich selbst.
So gerät sie in den Bann der Revolutionäre die Rom befreien und zur Hauptstadt Italiens machen wollen.
Das sind die Hauptpersonen in diesem Roman.
Aber auch die anderen Charaktere nehmen eine wichtige Stelle in der Geschichte ein.
Besonders ist mit Melo ans Herz gewachsen. Er ist so etwas wie der Pferdeknecht im Zirkus.
Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer mehr zu einer Schlüsselfigur.
Alle Personen machen im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung durch.
Ich habe die Protagonisten sehr schnell liebgewonnen und mit ihnen gelitten und auch gelacht.
Die Kapitel wechseln zwischen den einzelnen Protagonisten. In Rom treffen dann die Charaktere aufeinander und die Fäden laufen langsam zusammen.
Der Schreibstil von Luca di Fluvio ist fesselnd. Er lässt seine Charaktere so manchen Irrweg gehen um ans Ziel zu kommen.
Die Schauplätze sind gut beschrieben, vor allem die düsteren und armen Viertel in Rom. Man kann sich den Schmutz und Gestank gut vorstellen.
„Es war einmal in Italien“ ist ein großartiger Roman der in seinem Verlauf langsam zu einem großen historischen Ereignis hinführt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2020

Eine Geschichte mit vielen historischen Persönlichkeiten

Die Gabe der Sattlerin
1

Es ist das Jahr 1781, die junge Sattlerstochter Charlotte flüchtet am frühen Morgen kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Amtmann Julius Magnus Lenscheider.
Charlotte kann sich die Ehe mit dem viel älteren Amtmann ...

Es ist das Jahr 1781, die junge Sattlerstochter Charlotte flüchtet am frühen Morgen kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Amtmann Julius Magnus Lenscheider.
Charlotte kann sich die Ehe mit dem viel älteren Amtmann plötzlich nicht mehr vorstellen.
Unterwegs fällt sie in die Hände einer Räuberbande. Der Räuberhauptmann Hannikel schmiedet einen Plan.
Charlotte soll auf dem Gestüt Marbach ausspionieren wann die nächste Geldlieferung eintrifft, dann ist sie frei, ansonst sind ihre Schwestern in Gefahr.
Auf dem Gestüt angekommen gibt sie sich unter falschem Namen als Sattlerin aus und bekommt die Aufgabe einen Sattel für den Herzog Carl Eugen anzufertigen
Auch der junge Friedrich Schiller wird als Pferdedoktor zum Gestüt Marbach geschickt.
Dort behandelt er als Regimentsarzt die Kranken und Invaliden des Regiments, dass die Räuber aufspüren soll und kümmert sich um die edlen Zuchtpferde des Gestützt.
Wenn es seine Zeit erlaubt überarbeitet er sein Theaterstück „Die Räuber“ das in Mannheim aufgeführt werden soll.
„Die Gabe der Sattlerin“ ist der neue Historische Roman von Ralf H. Dorweiler.
Es ist die Geschichte einer jungen und starken Frau die sich nicht in eine Ehe drängen lässt, die mit ihrer Hände Arbeit für sich selber sorgen möchte.
Es ist die Geschichte des jungen Friedrich Schiller der als Regimentsarzt ein Regiment aus Alten und Invaliden betreut. Die Kassen des Herzogs sind leer, Friedrich hat schon lange keinen Sold mehr gesehen.
Und es ist die Geschichte des verschwenderischen Herzog Carl Eugen.
Eine vielseitige Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen und mit vielen tollen Charakteren.
Zu Beginn ist ein Personenregister vorangestellt. Schon da hat mich begeistert, dass so viele historische Persönlichkeiten in die Handlung eingewoben wurden.
Der Leser erfährt einiges über den verschwenderischen Lebenswandel des Herzogs Carl Eugen.
Auch wenn er das Geld mit vollen Händen ausgab wurde er mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer.
Auch über die Herstellung eines Sattels und die verschiedenen Lederarten erfährt man etwas.
Und als Leser ist man hautnah dabei wie der junge Friedrich Schiller seine Räuber überarbeitet.
Auch die Räuberbande mit ihrem Anführer Hannikel ist historisch überliefert genauso wie das Regiment, dass aus Alten und Invaliden besteht.
Ralf H. Dorweiler erzählt die Geschichte sehr kurzweilig und anschaulich. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Das Gestüt Marbach gibt es ja heute noch.
Der Autor baut so einige überraschende Wendungen ein und auch der Humor kommt nicht zu kurz, so einige Male habe ich schon schmunzeln müssen.
„Die Gabe der Sattlerin“ ist ein historischer Roman mit einigen überlieferten Persönlichkeiten, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Von Abschied und Schweigen

Ada
0

In seinem großen Erfolgsroman „Der Apfelbaum“ erzählte Christian Berkel die Geschichte seiner Mutter Sala.
In seinem neuen Roman „Ada“ führt er die Geschichte mit Ada, der Tochter von Sala fort.
Die Geschichte ...

In seinem großen Erfolgsroman „Der Apfelbaum“ erzählte Christian Berkel die Geschichte seiner Mutter Sala.
In seinem neuen Roman „Ada“ führt er die Geschichte mit Ada, der Tochter von Sala fort.
Die Geschichte beginnt an dem Tag des Mauerfalls. Ada sitzt im Theater, ihr Bruder steht auf der Bühne. Sie hatte ihren Bruder 5 Jahre lang nicht mehr gesehen, sie hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie.
Als die Grenzöffnung verkündet wird verliert sie ihren Bruder aus den Augen.
Ada beschließt eine Therapie zu machen um mit sich ins Reine zu kommen, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Ab hier erinnert sich Ada rückwirkend an ihre Kindheit und Jugend.
Im Herbst 1954 kehren Sala und Ada aus Buenos Aires nach Deutschland zurück.
Das Land kommt Ada schmutzig vor, zu sehr sind noch die Kriegsauswirkungen zu sehen.
Von Hamburg reisen die Beiden weiter nach Berlin wo sie sich niederlassen.
Im Leben ihrer Mutter gibt es 2 Männer, Hannes und Otto.
Sala heiratet Otto und so werden sie eine kleine Familie.
Nur ist Otto auch wirklich ihr Vater? Darüber herrscht Schweigen wie über so vielen Dingen.
Ada versucht immer wieder mehr von Sala zu erfahren doch über der Vergangenheit liegt der Schleier des Schweigens.
Auch von Abschied wird das Leben von Ada beherrscht. Abschied von Buenos Aires, Abschied von ihrer Freundin Uschka, Abschied von ihrer ersten Liebe und Abschied von ihrer Familie.
Christian Berkel erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Adas Sicht.
Der Autor findet eindrucksvolle Worte und vermittelt dem Leser das Gefühl mitten in der Geschichte zu sein. Als höre er Ada zu, als erzähle sie ihm persönlich ihr Leben.
In der Erzählung ist auch sehr viel Zeitkolorit enthalten. Sei es das 1. Konzert der Rolling Stones auf der Waldbühne in Berlin oder die Aufstände der 68er Revolution. Auch diese Szenen erlebt der Leser hautnah mit.
„Ada“ ist ein beeindruckender Roman von Christian Berkel und kann unabhängig vom ersten Buch gelesen werden.
Es wird noch einen 3. Band geben, wird da vielleicht der Bruder von Ada, den alle immer Sputnik genannt haben im Mittelpunkt stehe?
Ich freue mich schon jetzt darauf.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Plot ist interessant, Buch hat Schwächen

Die Tote von Dresden
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Kommissar Frank Haberking trägt die Schuld dafür, dass ein Mörder und Vergewaltige wieder auf freien Fuß kommt.
Haberking hat es unterlassen eine wichtige Zeugin zu befragen, er hat an diesem Tag, wie ...

Kommissar Frank Haberking trägt die Schuld dafür, dass ein Mörder und Vergewaltige wieder auf freien Fuß kommt.
Haberking hat es unterlassen eine wichtige Zeugin zu befragen, er hat an diesem Tag, wie an den meisten lieber pünktlich Feierabend gemacht:
Die folge, er wird Strafversetzt und darf sich mit einem Cold Case beschäftigen.
Der Fall ist schon 10 Jahre alt. Die Familienrichterin Jennie Flagant wurde entführt und zur Prostitution gezwungen. Nach ihrer Befreiung begann sie Selbstmord.
Dabei steht ihm die Kommissarin Maria Slakow zur Seite.
Auch sie eine Kommissarin die aufs Abstellgleis geschoben wurde.
Im Gegensatz zu Haberking ist Slakow sehr engagiert, den sie sieht in der Lösung des Falles die einzige Möglichkeit auf ihren früheren Posten zurückzukehren.
„Die Tote von Dresden“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Julius Kron.
Der Fall fängt spannend an.
Die Ermittler sind sehr unterschiedlich. Haberking ist jemand der Dienst nach Vorschrift macht. Erst als seine Frau ihn dazu auffordert sich in dem Fall zu engagieren dreht er sich um 180 Grad und steckt seine ganze Kraft in die Ermittlungen. Warum seine Frau ihn aufgefordert hat wurde nicht erwähnt. Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass sie gar nicht möchte das er Überstunden macht.
Ganz anders ist Slakow. Sie ist zwar recht unkonventionell in ihrer Arbeit. Wurde wohl strafversetzt, weil sie gewalttätig wurde. Sie möchte aber ihren alten Job wiederhaben und so hängt sie sich in den Fall.
Lange treten die Ermittler auf der Stelle. Suchen den Täter bei der serbisch-albanische Mafia.
Zwischendrin gibt es abschnitte die in die Vergangenheit führen und aus dem Leben der Familienrichterin führen.
So ahnt der Leser bald die Zusammenhänge.
Die Gedanken der Ermittler sind nicht immer nachvollziehbar.
Für mich gibt es einige Ungereimtheiten die ich nicht recht nachvollziehen kann.
So schließe ich das Buch mit gemischten Gefühlen.
Ich konnte die Arbeit und die Gedanken der Kommissare nicht immer nachvollziehen. Auch blieb einiges ungeklärt, wahrscheinlich um die Neugierde auf den 2. Band aufrechtzuerhalten.
Ich denke. Ich werde die Krimireihe nicht weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Klufti ist Kult

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Mit „Funkenmord“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 11. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.
In der ...

Mit „Funkenmord“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 11. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.
In der Handlung ist zwischen dem 10. und 11. Band nicht viel Zeit vergangen, nur ein paar Wochen.
Kluftingers Kollegen Maier und Hefele sind immer noch damit beschäftigt die Täter des Überfalls auf Kluftinger im Wald zu finden.
Kluftinger selbst will den Fall „Funkenmord“, den Mord an der Lehrerin Karin Kruse im Jahre 1985 neu aufrollen. Immerhin hat er dem sterbenden Mendler versprochen den wahren Mörder zu finden.
Auch fühlt Kluftinger sich dafür verantwortlich, dass Mendler viele Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hat.
Dabei unterstützt ihn die neue Kollegin Lucy Beer die gar nicht so recht in das Team zu passen scheint
Lucy ist jung und hat ein vorlautes Mundwerk, auch ihre Ausdrucksweise stößt bei den Kollegen auf Ablehnung.
Dazu kommt noch, dass Lucy ja den Kollegen Strobel ersetzten soll, der im letzten Band zu Tode kam und von den Kollegen schmerzlich vermisst wird.
Auch privat hängt Kluftinger die Bedrohung und der Überfall noch nach. Seine Frau Erika leidet seither unter starker Migräne und Antriebslosigkeit.
So muss Kluftinger einen Teil der Hausarbeit übernehmen, wobei die Wäsche ihn schon überfordert.
Auch in den Genuss seine so geliebten Käsespatzen kommt er zurzeit nicht.
Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit, auch der Humor den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Protagonisten haben oft ihre kleineren oder größeren Macken und viele sind in all den Jahren etwas wie Freunde geworden auf die man sich von Band zu Band freut.
Normalerweise sage ich, man kann mit jedem Band in die Kluftinger Reihe starten, da die Bücher immer in sich abgeschlossen sind.
Bei diesem Buch ist das anders, ich empfehle auf jeden Fall Band 10 vorher zu lesen, da Band 11 eine Fortsetzung der Geschichte ist.
Jetzt heißt es wieder warten bis irgendwann Band 12 erscheinen wird.
Ich hoffe, dass Kommissar Kluftinger noch nicht zu bald in Rente geht.

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