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Veröffentlicht am 16.09.2020

Toller und eigenständiger Historischer Roman

Das Erbe der Päpstin
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Freya lebt mit ihrer Schwester Asta und ihrer Mutter Gisla als Sklavinnen bei den Wikingern.
Gisla wird von Björn ermordet worauf hin Freya ihm die Kehle durchschneidet und mit ihrer Schwester flieht.
Die ...

Freya lebt mit ihrer Schwester Asta und ihrer Mutter Gisla als Sklavinnen bei den Wikingern.
Gisla wird von Björn ermordet worauf hin Freya ihm die Kehle durchschneidet und mit ihrer Schwester flieht.
Die Schwestern wollen nach Dorstadt, wo ihre Mutter einst gelebt hat und ihren Großvater suchen.
Gerold, der Großvater ist inzwischen in Rom bei der Garde des Papstes.
Freya zieht es weiter nach Rom. Kurz nachdem das Mädchen in Rom ankommen ist findet eine Zeremonie statt bei er Gerold und der Papst getötet werden. Es stellt sich heraus, dass der Papst in Wirklichkeit eine Frau ist, noch dazu schwanger.
Freya will herausfinden wer hinter diesem Anschlag steckt und wird zur gejagten.
„Das Erbe der Päpstin“ ist ein toller Historischer Roman von der Autorin Helga Glaesener.
Helga Glaesener wurde für dieses Buch von dem Roman „Die Päpstin“ inspiriert und bekam von Donna W. Cross die Erlaubnis ihre Protagonistin für diesen Roman zu nutzen.
Ich schreibe wohlwollend nicht von einer Fortsetzung so, wie ich es schon oft gelesen habe.
Für mich ist „Das Erbe der Päpstin“ ein wunderbarer und eigenständiger Historischer Roman.
Die Protagonistin Freya gefällt mir ausgesprochen gut.
Sie ist anders als die Frauen zu dieser Zeit was man am Beispiel ihrer Schwester gut sehen kann, Asta möchte gefallen und lässt sich später auch von ihrem Ehemann unterdrücken.
Freya hingegen möchte ihre Freiheit. So begibt sie sich auch in Männerkleidung bis nach Rom und wird Zeuge bei der Ermordung von ihrem Großvater und der Päpstin.
Es gibt auch noch einige andere liebenswerte Protagonisten die ich hier nicht einzeln aufführen möchte
Der Leser begleitet Freya von den 850er Jahren bis zu den 880er Jahren und reist mit ihr an viele Orte.
Er ist spannend zu lesen wie die Menschen damals gelebt haben, welche Riegen die Mächtigen gesponnen haben, wie das Volk unterdrückt wurde.
Mir war auch nicht bewusst, dass die Dänen immer wieder nach Süden auf Raubzug gingen und wie gefährlich und skrupellos sie waren.
Das Ganze verpackt die Autorin in eine spannende und mitreisende Geschichte.
Helga Glaesener versteht die Kunst ihre Leser mit ihrem Schreibstil in eine andere Welt zu entführen. Schon nach kurzer Zeit hat man Bilder im Kopf und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Das Erbe der Päpstin“ ist eine 100% Leseempfehlung für alle Leser die Historische Romane lieben.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Erika Mann - eine interessante Persönlichkeit

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Erika Mann emigriert mit ihrem Bruder Klaus 1936 nach New York.
Dort angekommen begibt sie sich auf die Suche nach Geldgebern und einer passenden Bühne für ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ damit ...

Erika Mann emigriert mit ihrem Bruder Klaus 1936 nach New York.
Dort angekommen begibt sie sich auf die Suche nach Geldgebern und einer passenden Bühne für ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ damit auch das restliche Ensemble nach Amerika einreisen kann.
Mit dem Kabarettprogramm wollen sie die Amerikaner für die Machenschaften Hitlers sensibilisieren.
Schnell werden die Geschwister im Kreise der Exil-Künstler aufgenommen. Hier lernt Erika den Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert kennen und lieben.
Die Buchreihe „mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ aus dem Aufbau Verlag habe ich sehr liebgewonnen.
Mit „Die Tochter des Zauberers“ hat Heidi Rehn diese Reihe um ein wahres Schmuckstück bereichert.
15 Monate begleitet der Leser Erika Mann durchs Leben.
Diese Zeit war meiner Meinung nach sehr prägend für Erika Mann und gibt dem Leser ein gutes Bild von dieser starken und interessanten Frau.
Zusammen mit ihrem Bruder Klaus emigriert Erika Mann 1936 nach Amerika.
Dort setzt sie all ihr Kraft daran ein passendes Theater und Geldgeber zu finden um die Truppe der Pfeffermühle nach New York zu holen.
Mit Maurice Wertheim hat sie einen reichen Gönner gefunden der sie sehr verehrt und bereit ist ihr New York zu Füssen zu legen. Auch Erika fühlt sich Maurice zugetan.
Die Suche nach den passenden Räumen für die Pfeffermühle gestaltet sich schwer. Erika besichtigt Theater nach Theater. Mir war nicht klar, dass es in New York und vor allem rund um den Broadway so viele kleine und große Theater gibt.
Schließlich folgt das Ensemble der Pfeffermühle Erika nach New York.
Mit dabei ist Therese Giehse, die Geliebte vom Erika Mann.
Therese fällt es schwer sich in New York zu integrieren. Auch die Sprache, die ja das Werkzeug einer Schauspielerin ist liegt ihr nicht.
Erika hält ihr oft vor, dass sie sich nicht genug Mühe gibt. Therese hingegen behauptet Erika nimmt immer alles eigenständig in die Hand, trifft Entscheidungen über den Köpfen der anderen. Und auch ihre bessere-Töchter-Allüren hält sie ihr vor.
Zwei starke Persönlichkeit, da fliegen so manchmal die Fetzen.
Im Bedford Hotel, wo die Manns und auch das Ensemble untergekommen sind wohnt eine ganze Gruppe von Exil-Künstler. Klaus und Erika haben sich gleich in die Gruppe integriert.
Hier trifft Erika auch den Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert, in den sie sich verliebt.
Erika ist hin- und hergerissen zwischen Therese, Maurice und Martin.
Erika Mann ist wohl die stärkste Persönlichkeit der 6 Kinder von Thomas und Katia Mann.
Mir scheint sie war auch immer das Lieblingskind von Thomas Mann, sein Wotan Kind. Oder sie konnte sich am besten gegen den strengen Vater behaupten.
Mit Klaus verbindet Erika eine große geschwisterliche Liebe. Sie sorgt sich immer um Klaus, vor allem wegen seiner Drogensucht.
Thomas Mann ist wohl jedem bekannt, über Erika Mann wusste ich nicht viel.
Das Buch „Die Tochter des Zauberers“ hat mir Erika Mann jetzt nähergebracht.
Heidi Rehn hat mich mit ihrer Begeisterung für diese Frau angesteckt.
Ich liebe es Bücher zu lesen die nach dem Zuklappen noch lange nicht enden.
Mich wird Erika Mann bestimmt noch eine Weile begleiten.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Spannende Ermittlungen in traumhafter Umgebung

Neid kennt kein Gebot
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Bei einer Wanderung finden deutsche Touristen in einem Weiher einen Müllsack mit einem abgetrennten Arm.
Nach und nach tauchen mehr Leichenteile auf, nur der Kopf bleibt verschwunden.
Ohne Kopf gibt es ...

Bei einer Wanderung finden deutsche Touristen in einem Weiher einen Müllsack mit einem abgetrennten Arm.
Nach und nach tauchen mehr Leichenteile auf, nur der Kopf bleibt verschwunden.
Ohne Kopf gibt es keine Identifizierung der Leiche.
Einziger Hinweis ist eine Vernarbung am Zeigefinger des gefundenen Arms. Eine typische Verletzung bei Köchen.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtour.
Dabei arbeiten die Polizia di Stato und die Carabinieri Hand in Hand.
„Neid kennt kein Gebot“ ist mittlerweile schon der 8. Südtirol Krimi von Ralph Neubauer.
Für mich ist es der 1. Krimi des Autors und wird mit Sicherheit nicht der letzte gewesen sein.
Der Autor selber lebt im Rheinland, beschreibt aber die schöne Landschaft Südtirols so, als würde er jeden Tag durch die Berge wandern.
Das Buch hat mich durch seinen Lokalkolorit verzaubert. Ich mag Südtirol gerne, war schon an einigen der beschriebenen Orte. Auch im Restaurant Hidalgo war ich schon sehr gut speisen.
Der Fall ist spannend, die Ermittlungen kommen am Anfang nur langsam voran.
Auffällig ist, dass die Leiche fachmännisch zerlegt wurde.
Dass spricht dafür, dass der Täter aus der fleischverarbeitenden Industrie kommt. Aber auch Jäger und Köche kommen hierfür in Frage.
Der Kreis aus dem der Täter stammen könnte ist riesig.
Bei den Ermittlungen arbeiten die Polizia di Stato und die Carabinieri Hand in Hand.
Tommaso der bei den Carabinieri arbeitet und Fabio von der Polizia die Stato sind schon lange gut befreundet was die Zusammenarbeit erleichtert.
Die gute Zusammenarbeit ist wohl nicht üblich da die verschiedenen Polizeieinheiten in Italien in Konkurrenz zueinander stehen.
Dazu gibt es eine gute Erläuterung im Anhang.
Der Schreibstil von Ralph Neubauer ist flüssig und leicht verständlich. Der Autor versteht die Kunst den Spannungsbogen von Anfang bis Ende zu spannen.
„Neid kennt kein Gebot“ hat mich sowohl mit dem Spannenden Kriminalfall wie auch mit der Beschreibung einer wunderschönen Region bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein aufregendes Ende einer wunderschönen Trilogie

Die englische Gärtnerin - Weißer Jasmin (Die Gärtnerin von Kew Gardens 3)
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England 1926: Charlotte hat sich als Rosenzüchterin einen Namen gemacht. Der Garten von Summerlight House ist im ganzen Land bekannt und zeitweise auch für die Öffentlichkeit zugängig.
Charlotte ist fast ...

England 1926: Charlotte hat sich als Rosenzüchterin einen Namen gemacht. Der Garten von Summerlight House ist im ganzen Land bekannt und zeitweise auch für die Öffentlichkeit zugängig.
Charlotte ist fast am Höhepunkt angekommen, nur eine Auszeichnung als Wissenschaftlerin fehlt ihr noch.
Doch die Wirtschaftskriese geht auch an den Brombergs nicht vorbei. Um Victors Papierfabrik steht es schlecht.
Dazu taucht plötzlich auch noch der vermeintliche Erbe von Summerlight House auf und erhebt Besitzansprüche.
„Die englische Gärtnerin-Weißer Jasmin“ ist der Abschluss der wunderschönen Trilogie von Martina Sahler.
Die Autorin entführt den Leser in die Welt der Pflanzen, der englischen Gärten und in die der englischen Gesellschaft.
Charlotte ist mit Leib und Seele Botanikerin. Auf ihrem Anwesen Summerlight House hat sie einen Garten geschaffen der seines Gleichen sucht.
Nur eine Auszeichnung, obwohl schon lange verdient hat sie noch nicht bekommen. Da ihr angeblich die wissenschaftlichen Voraussetzungen fehlen entschließt sie sich zu promovieren.
Ich finde Charlotte hat im Laufe der 3 Bände eine enorme Entwicklung durchlebt. Sie ist eine selbstbewusste und starke Frau auch wenn die Liebe zu Victor und zu Quinn sie manchmal zu zerreißen droht.
Auch Debbie hat sich im Laufe der Trilogie mächtig verändert. Auch sie ist eine selbstbewusste und liebenswerte Frau geworden. Wenn ich manchmal an die kleine Rebellin zurückdenke muss ich schmunzeln.
Natürlich trifft der Leser viele ihm schon bekannte Charaktere. So auch die Schriftstellerin und Gartenliebhaberin Vita Sackville-West
Martina Sahler erzählt mit ihrer Trilogie eine wirklich schöne Geschichte. Ich konnte die Bücher kaum aus der Hand legen so hat mich das Leben von Charlotte angezogen.
Die Autorin zeigt die Schönheit der Pflanzenwelt genauso wie die Stellung der Frau in den 1920er Jahren.
In diesem Band kommt noch die Wirtschaftskriese hinzu, die von Amerika ausgehend nach Europa geschwappt ist.
Viele Firmen mussten schließen, viele Menschen waren ohne Arbeit, viele mussten hungern und betteln.
Der Schreibstil von Martina Sahler ist fesselnd, flüssig und unkompliziert. Die Autorin beschreibt die Orte so visuell, dass beim Lesen ein richtiges Kopfkino entsteht.
Für mich besteht kein Zweifel, „Die englische Gärtnerin“ wird zu meinen besonderen Highlights 2020 gehören.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Familiengeheimnisse suchen nach Auflösung

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Nach dem Tod ihrer Mutter, der Trennung ihres Freundes und dem Verlust ihres Jobs ist Lara am Boden zerstört.
Als sie bei ihren Großeltern ein Bild ihrer Mutter mit einer Widmung auf der Rückseite findet, ...

Nach dem Tod ihrer Mutter, der Trennung ihres Freundes und dem Verlust ihres Jobs ist Lara am Boden zerstört.
Als sie bei ihren Großeltern ein Bild ihrer Mutter mit einer Widmung auf der Rückseite findet, dass während ihrer Zeit als Au-Pair in Südfrankreich aufgenommen wurde ist sie sich sicher, dass das Bild ihr Vater aufgenommen hat.
Ihre Mutter hat Lara nie gesagt wer ihr Vater ist, es immer als unbedeutend abgetan.
Um ihre Wurzeln zu finden reist sie mit ihrer Großmutter Béatrice nach Collioure in deren Elternhaus.
Dort finden sie einen über 70 Jahre alten Abschiedsbrief von Julie, der Schwester von Beatrice.
Béatrice hat immer geglaubt, dass ihre Schwester gestorben war. Jetzt will sie versuchen die Hintergründe von Julies verschwinden zu rekonstruieren.
Die Frauen von der Purpurküste-Julies Entscheidung ist der 2. Band einer 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch sind Lara und ihre Großmutter Béatrice.
Auch Lara reist nach einem Schicksalsschlag nach Collioure um Antworten auf die Frage nach ihrem Vater zu finden.
Sie wohnen im Elternhaus ihre Großmutter in dem sich in der unteren Etage einmal ein kleines Café befunden hat.
Als sie dort angekommen sind ergeben sich noch mehr Fragen. Béatrice will Licht in das Familiengeheimnis um ihre Schwester Julie bringen.
Julie ist 1944 verschwunden, es ist so gut wie unmöglich noch irgendwelche Hinweise zu finden. Genauso schwierig scheint die Suche nach Laras Vater.
Zwischen dem einzelnen Kapitel sind immer wieder Auszüge aus einem Brief von Julie an Béatrice abgedruckt, in dem diese ihrer Schwester ihr Verschwinden erklären möchte. Der Leser erfährt also langsam die emotionalen Hintergründe von Julies verschwinden und ist damit den Protagonisten voraus.
Die Autorin hat ihren Charakteren wirklich Leben eingehaucht. Die Verzweiflung, die Hoffnung und die Hilflosigkeit von Lara und Béatrice bei der Suche nach Antworten sind in jeder Zeile zu spüren.
Der Schreibstil von Silke Ziegler zieht einen so in die Geschichte rein, dass schon nach wenigen Seiten ein Kopfkino einsetzt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch beendet und kann es kaum erwarten, bis ich den 3. Band Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal in den Händen halten und noch einmal nach Südfrankreich reisen darf.

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