Liebe Daffy,
ich bin zurück mit einem Brief zu meinem Weihnachtsgeschenk von dir: „Magie hoch Zwei. Operation Waldmeister“ von Sibylle Luig. Dieses Kinderbuch ist 2018 bei Monika Fuchs erschienen und ...
Liebe Daffy,
ich bin zurück mit einem Brief zu meinem Weihnachtsgeschenk von dir: „Magie hoch Zwei. Operation Waldmeister“ von Sibylle Luig. Dieses Kinderbuch ist 2018 bei Monika Fuchs erschienen und ist der Auftakt einer Reihe.
Inhalt
Die zehnjährige Elli wohnt zusammen mit ihrer Mutter und Tante in Berlin. Die drei haben ein großartiges Verhältnis, doch Elli fühlt sich seit dem Schulwechsel auf die weiterführende Schule etwas einsam. Sie kann einfach keine Freundin finden. So ist es nicht verwunderlich, dass ihr die Klassenfahrt nach Hamburg etwas bevorsteht. Doch in Hamburg passiert das Unvorstellbare und Elli lernt Idi kennen. Dabei bleibt es allerdings nicht: Immer wenn die beiden zusammen sind, passieren magische Dinge. Wie kann das möglich sein?
Schreibstil
Sibylle Luig hat mit diesem Auftakt ein ganz tolles Kinderbuch geschrieben. Der Stil lässt sich leicht und schnell lesen und ist damit genau richtig für die Zielgruppe. Die einzelnen Kapitel sind grob zehn Seiten lang und sind für junge, geübte LeserInnen im gleichen Alter von Elli sicher gut zu schaffen.
Besonders der Einstieg in die Geschichte hat mir super gut gefallen. Ellis Probleme in der weiterführenden Schule sind total nachvollziehbar dargestellt, sodass sich einige in ihr wieder finden können. Die Freunde aus der Grundschule sind irgendwie nicht mehr bei allen die besten Freunde, aber nicht jedes Kind ist noch auf der Suche nach einer Freundin, weil da dann doch Freundschaften gehalten haben.
Die zweite Hälfte der Geschichte nimmt für mich dann in der Glaubwürdigkeit ab und hier hat sich auch meine Bewertung festgemacht. Nachdem Elli Idi kennen gelernt hat, dreht die Geschichte auf. Elli war bisher super ausgearbeitet und nachvollziehbar geschrieben. Die Probleme wurden ausführlich behandelt und in einem gemächlichen Erzähltempo gesteigert. Jetzt kommen die „richtigen“ Probleme und plötzlich geht es hopplahopp. Alles löst sich ganz einfach und ohne die Raffinesse des Schreibstil vom Anfang. Schade.
Für wen ist das Buch?
Nichtsdestotrotz ist das Buch ein super niedliches Kinderbuch mit einer süßen Idee. Es geht um Freundschaft, Familie und alles gespickt mit einer Prise Magie. Ich denke, Mädchen und Jungen, die im Alter von Elli sind, haben großen Spaß an der Geschichte. Der Schreibstil und die Länge der Kapitel sind genau richtig, die Probleme, mit denen Elli sich konfrontiert sieht, beschäftigen sicher sehr viele Gleichaltrige.
Liebe Daffy,
ich konnte nicht widerstehen und musste mir den zweiten Teil von Annika Harpers „Cornwall College“ holen. Der erste hat mich so in einen Lesefluss gebracht, dass ich sehr gespannt auf „Wem ...
Liebe Daffy,
ich konnte nicht widerstehen und musste mir den zweiten Teil von Annika Harpers „Cornwall College“ holen. Der erste hat mich so in einen Lesefluss gebracht, dass ich sehr gespannt auf „Wem kann Cara trauen?“ (Carlsen, 2017) war.
Inhalt
Cara ist zurück in ihrem geliebten Cornwall College. Seit den Ereignissen vor den Ferien ist ihre Großmutter noch besorgter um Caras Sicherheit. Cara möchte eigentlich ein sorgloses Leben führen und Zeit mit ihren neuen Freunden verbringen, vielleicht ein bisschen flirten und ihre ersten Geburtstagseinladungen bekommen. Doch spurlos gehen die Bedenken ihrer Oma nicht an ihr vorbei und Cara fragt sich, wem sie vertrauen kann und wer eine potenzielle Gefahrenquelle sein könnte.
Schreibstil
In meinem letzten Brief habe ich von Annika Harpers lockerem und lustigen Schreibstil berichtet. Ich bin nur so durch den ersten Teil geflogen und kann auch von Band zwei nichts anderes sagen. Einzig das großzügige Einsetzen von Anglizismen und Ausdrücken wie „hihi“, „huch“ und „upps“ stört mich nach wie vor, doch das ist eindeutig persönlicher Geschmack. Es macht das Buch sehr jugendlich und die unmittelbare Zielgruppe fühlt sich sicher sehr wohl mit dieser Art des Schreibens. Cara und ihre Freunde sind zwischen fünfzehn und sechzehn, woran ich die Zielgruppe einmal festlegen möchte. Ich denke, das Buch ist so humorvoll einfach geschrieben, dass auch jüngere LeserInnen ab der fünften Klasse große Freude mit Cara haben werden.
Annika Harper hat uns hier wieder einen Dreiakter beschert und ich muss nochmal betonen, wie großartig ich die Idee finde. Vor jedem neuen Akt findet sich ein kurzer Text, der eindeutig nicht aus Caras Sicht geschrieben ist und uns Vermutungen anstellen lässt, was in ihrem Umfeld los sein könnte.
Die Autorin schafft Konflikte, die sich super gemacht anfühlen und logisch auflösen und einem ungeübten Lesepublikum sicher die Haare zu Berge stehen lassen. Du hast ja schon einige Briefe von mir bekommen und weißt von meinen Lesevorlieben. Ich darf verraten, ein Thema, das mich total begeistert, wird auch in diesem Buch verarbeitet. Es ist ein großer Konfliktpunkt, deshalb werde ich natürlich Stillschweigen bewahren, doch ich habe mich riesig drüber gefreut beim Lesen.
Figuren
Warum spreche ich das so kryptisch an? Weil ich an dieser Stelle sagen muss, dass ich die Figuren nicht näher besprechen werde, um nichts vorweg zu nehmen. Wir treffen auf altbekannte Gesichter, die wir noch besser kennen lernen, aber auch neue Figuren tauchen in dieser Geschichte auf. Im ersten Teil hatten die Erwachsenen noch eine größere Rolle, dieses Mal konzentriert sich Annika Harper auf die Jugendlichen. Man merkt, dass Cara von der gänzlich verwöhnten, unselbstständigen Göre langsam erwachsen wird. Vor allem im letzten Drittel des Buches hat sie mir gut gefallen. Sie ist noch immer recht impulsiv und blauäugig, doch sie probiert sich aus und merkt, dass sie mehr kann, als sie selbst dachte. Die Entwicklung wird im dritten Teil ganz sicher noch weitergeführt und ich freue mich riesig darauf, ans Cornwall College zurück zu kehren.
Liebe Daffy,
nun erreicht dich ein neuer Brief von mir, in dem ich dir alles über Annika Harpers „Cornwall College. Was verbirgt Cara Winter?“ (Carlsen, 2015) erzählen möchte.
Inhalt
Cara Winter hat ...
Liebe Daffy,
nun erreicht dich ein neuer Brief von mir, in dem ich dir alles über Annika Harpers „Cornwall College. Was verbirgt Cara Winter?“ (Carlsen, 2015) erzählen möchte.
Inhalt
Cara Winter hat es geschafft: Sie hat ihre Großmutter überreden können, sie auf ein Internat in England zu schicken. Cara, die bisher nur zuhause unterrichtet wurde, freut sich riesig auf ihre Zeit als Internatsschülerin. Die renommierte Schule wird vorrangig von Kindern reicher Eltern besucht und Cara versucht nun, ihren Platz zu finden. Doch welches Geheimnis verbirgt sie selbst?
Warum dieses Buch?
Dieses Buch habe ich bei einem kleinen Ausflug ins Internet entdeckt und daraufhin mal im Buchladen genauer unter die Lupe genommen. Nachdem ich dieses irrsinnig schöne Cover leibhaftig sehen konnte, stand fest, ich brauche dieses Buch, obwohl ich vom Lesealter nicht mehr ganz der Zielgruppe entspreche. Und lass mich dir verraten, dass die Folgebände genauso sensationell aussehen und das Bild im Bücherregal einfach phänomenal ist.
Schreibstil & Figuren
Ich habe es gerade schon angesprochen, ich gehöre nicht mehr zur direkten Zielgruppe dieser Buchreihe. Das liegt an zweierlei Faktoren: Die Protagonistin ist fünfzehn Jahre alt und dadurch beinahe halb so alt wie ich selbst, außerdem ist der Schreibstil sehr jugendlich gehalten. Doch alles der Reihe nach, denn das muss ich dir genauer erklären. Ich bin nämlich total im Lesefluss was das Cornwall College angeht und da fragst du dich nun sicher: Hatte ich nicht gerade noch gesagt, die Zielgruppe würde nicht passen?
Annika Harper hat einen sehr zeitgemäßen Jugendschreibstil für sich gefunden und gibt ihrer Geschichte dadurch eine eigene Stimme. Neben ihrem lässigen Tonfall, der sich super einfach und schnell lesen lässt, nutzt sie viele Anglizismen, die der heutigen Jugendsprache einfach zugehörig sind. Mir persönlich ist das viel zu viel – nicht nur in diesem Buch, sondern allgemein im Sprachgebrauch – doch es macht aus dem Buch eine Geschichte, die einfach in die Jetztzeit passt. Daher kann ich hier nur von persönlicher Präferenz sprechen, wenn ich sage, dass es mich mehrheitlich eher irritiert, wenn völlig aus dem Zusammenhang gegriffen, englische Worte in einem deutschen Satz stecken. Ich kann mir dagegen sehr gut vorstellen, dass es genau den Geschmack der jugendlichen LeserInnen trifft. Aufgelockert wird der Stil auch durch das Nutzen vieler Ausdrücke wie „hihi“, „upps“ oder „hoppla“. Auch hier kann ich mir wieder vorstellen, dass es super gut ankommt, mir war der Einsatz dieser etwas zu häufig.
Doch im Umkehrschluss, haben diese Ausdrücke und die Anglizismen die Protagonistin Cara ganz wunderbar geformt. Ich konnte sie mir hervorragend als heutigen Teenie vorstellen und hatte ein Gefühl für sie. Das macht beim Lesen riesengroßen Spaß und lässt mich mit den Figuren immer viel besser mitfühlen. Die Figur ist amüsant geschrieben und ihr Geheimnis ist in Ansätzen zu erahnen, doch Annika Harper hat es klasse gelöst, dass man erst nach und nach mehr über sie erfährt.
Um Cara gruppiert sich eine Gruppe an unterschiedlichen Figuren. Ihre Großmutter nimmt die strenge Autoritätsrolle ein, ihr Guardian dagegen die des erwachsenen Verbündeten. Auch die SchülerInnen des Cornwall College bilden eine bunte Truppe an neuen Freundinnen, zickigen Gegenspielerinnen und natürlich die Jungs, die für 15jährige Mädels selbstverständlich interessant werden, man würde es aber niemals zugeben. Ich fand die Mischung gelungen und hatte großen Spaß, mit Cara neue Leute kennen zu lernen und einen Platz im Internatsleben zu finden.
Das Ganze erleben wir in einer Geschichte in drei Akten. Innerhalb dieser hat Annika Harper lustige Überschriften für ihre Kapitel gefunden, was das Bild ihres lockeren Schreibstils und ihrer jugendlichen Figuren abrundet.
Wie geht es weiter?
Soweit ich das gesehen habe, dürfen wir das Cornwall College drei Mal besuchen. Der erste Band hat mir so gut gefallen, dass ich mir direkt den zweiten Teil zugelegt habe. Hier darf ich schon verraten, dass wir wieder einen Dreiakter bekommen und der flotte, moderne Schreibstil sich so weiter durch das Buch zieht. Das macht mir super viel Spaß und ich möchte meinen Brief nun damit abschließen, dass ich dir empfehlen würde, einmal in die Geschichte rein zu lesen. Vielleicht hast du ja auch so viel Freude daran mit Cara auf Abenteuerreisen zu gehen.
Liebe Daffy,
Zeitreisen haben eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich und Geschichten, in denen es um Zeitreisen geht, muss ich daher einfach lesen. So hat hat dieses Buch Einzug in mein Regal erhalten ...
Liebe Daffy,
Zeitreisen haben eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich und Geschichten, in denen es um Zeitreisen geht, muss ich daher einfach lesen. So hat hat dieses Buch Einzug in mein Regal erhalten und ich muss immer wieder dieses wunderschöne Cover bestaunen, das der Coppenrath Verlag hier für Katrin Lankers' „Zurück auf Gestern“ (2018) ausgesucht hat.
Inhalt
Zu ihrem fünfzehnten Geburtstag bekommt Claire ein ganz besonderes Geschenk: Einen Zeitumkehrer. Zusammen mit ihrer allerbesten Freundin Lulu kann sie nun durch die Zeit reisen und peinliche Erlebnisse ungeschehen machen. Direkt am Abend ihres Geburtstages blamieren sich die beiden nämlich ganz schrecklich auf einer Schulparty und – zack – ist der Zeitumkehrer eingeweiht. Wie praktisch! Doch an der Uhr zu drehen hat nicht nur positive Effekte und schon bald wächst ihnen die Situation über den Kopf. Können sie noch rechtzeitig reagieren?
Figuren
Dieses Buch ist eine Hommage an die Freundschaft. Claire und Lulu sind waschechte beste Freundinnen, die zusammen durch dick und dünn gehen und jede freie Minute miteinander verbringen. Ich fand es großartig, wie authentisch Katrin Lankers diese Freundschaft beschrieben hat. Zwei grundverschiedene Charaktere, die gemeinsam eine starke Front bilden. Sie kabbeln sich, sind aber für die andere da und stehen füreinander ein. Doch es gibt auch Geheimnisse, die jedoch nicht aufgesetzt und fehl am Platz wirken, rein mit der Absicht, Probleme zu schaffen. Nein, Claires Geheimnis ist super argumentiert und nachvollziehbar. Somit entsteht eine tolle Dynamik und eine Freundschaft wir Lulus und Claires gibt es sicher in jeder Klasse, was ganz viel Identifikationspotenzial bietet.
Die anderen Jugendlichen sind genauso vielschichtig herausgearbeitet. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da es das Leseerlebnis schmälern würde. Es gibt hier nicht nur schwarz und weiß.
Einzig bei den beiden Elternfiguren greift dieses Prinzip. Andere erwachsene Figuren wirken komplex und mit Motiven für ihr Handeln. Die Eltern bleiben dahingehend etwas auf der Strecke. Warum spreche ich das an? Natürlich gibt es bei fünfzehnjährigen Protagonisten das Thema Schule und einige Konflikte innerhalb dessen. Schule schwänzen bleibt in dieser Geschichte ohne Konsequenzen. Das ist etwas, das mir in Jugendbüchern und -filmen häufiger auffällt und nicht zu dem passt, was realistisch betrachtet wohl passieren würde.
Nichtsdestotrotz gefällt mir der Cast und allem voran die beschriebene Freundschaft.
Schreibstil
Katrin Lankers hat einen guten, recht erwachsenen Schreibstil für dieses Jugendbuch gewählt. Ich konnte mir ein eigenes Bild von den Figuren machen, hatte aber stets genügend Informationen, um mir die Welt der Autorin vorstellen zu können. Im Vergleich zu anderen Jugendbüchern mit gleichaltrigen Protagonisten fand ich den Stil zeitlos und sehr ansprechend. Es wurde nicht unnötig mit Anglizismen um sich geworfen und die beiden Mädchen hätten meines Erachtens her auch gut und gerne schon älter als fünfzehn gewesen sein können, so elaboriert fand ich den Jugendbuchstil. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, doch mit der Zeit wandelte es sich und ich bin durch die letzten Seiten geflogen. Woran könnte das gelegen haben? Ich schätze, ich hatte zwar Figuren und Orte wie die Zimmer der Mädchen vor Augen, doch ich konnte die Geschichte nicht verorten. Hinweise wie Nachnamen oder der Verweis auf den Fußballweltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft verraten, dass die Geschichte in Deutschland spielt. Namen wie Claire, Olivia oder Daphne haben mich an ein englischsprachiges Umfeld denken lassen. Das sind Kleinigkeiten, haben mich die Geschichte aber nicht so gut verorten lassen.
Zeitreisen
Das Thema Zeitreisen oder Zeitmaschinen ist natürlich nichts Neues. Im Bereich Jugendbuch denkt man heutzutage natürlich zu allererst an Harry Potter und selbstverständlich auch an die Edelstein-Trilogie. Diese Brücke hat Katrin Lankers sehr gut gebaut und beide Geschichten in ihrer eigenen erwähnt. Es gefällt mir immer sehr gut, wenn AutorInnen ihre Geschichten im bestehenden Kanon einordnen und nicht so tun, als hätten sie das Rad neu erfunden. Ein ganz großes Lob hierfür.
Die Zeitreisen und auch der Zeitumkehrer an sich funktionieren auf eine eigene Weise und so wie ich es bisher noch in keiner Geschichte gelesen habe.
Das hat mir gut gefallen bis ein großer Konflikt so gut wie eins zu eins wie in Kerstin Giers Edelsteintrilogie beschrieben wurde. Zufall kann das nicht sein, da ja eben diese Reihe erwähnt wurde und die Autorin die Geschichte somit kennt.
Fazit
Trotz der eben von mir erwähnten Überschneidung zu einer bereits bestehenden Buchreihe, ist „Zurück auf Gestern“ ein sehr gut geschriebenes Jugendbuch, bei dem vor allem die Freundschaft im Fokus steht. Diese ist einfach nur toll beschrieben und richtig klasse. Obwohl die Protagonistinnen erst fünfzehn sind, würde ich das Buch nicht nur jüngeren LeserInnen ans Herz legen. Wer Zeitreisegeschichten mag, sollte hier unbedingt mal einen Blick rein werfen.
Liebe Daffy,
erinnerst du dich noch an meine begeisterten Briefe aus Redwood? Als ich Anfang letzten Jahres die drei O'Grady-Brüder besuchen durfte, habe ich mich in die Atmosphäre dieser kleinen amerikanischen ...
Liebe Daffy,
erinnerst du dich noch an meine begeisterten Briefe aus Redwood? Als ich Anfang letzten Jahres die drei O'Grady-Brüder besuchen durfte, habe ich mich in die Atmosphäre dieser kleinen amerikanischen Stadt von Kelly Moran verliebt. Du kannst dir vorstellen, dass meine Vorfreude riesig war, als zwei weitere Bände der Reihe angekündigt wurden. Das allergrößte war dann der Gewinn eines Bloggerexemplars bei Kyss und so bin ich zurück nach Redwood gereist und habe die Geschichte von Ella und Jason in „Redwood Dreams. Es beginnt mit einem Lächeln“ erleben dürfen.
Bevor ich zum Inhalt komme, muss ich aber noch über das Cover schwärmen. Der Verlag hat sich im Stil genau an die Vorgänger gehalten und Polaroids auf einem Hintergrund in Holzoptik gedruckt. Es wirkt so gemütlich und einfach nur großartig. Ich glaube, die Reihe ist mit der schönste Abschnitt in meinem Bücherregal.
Inhalt
Als Jason bei einem Einsatz eine Katze rettet, steht er vor der Aufgabe, sich um ein Tier zu kümmern, von dem er überhaupt keine Ahnung hat. Wie gut, dass es in Redwood das Drachentrio gibt, das sich darauf spezialisiert hat, die Singles zu verkuppeln. Schnell ist Jason mit seinem „Problem“ zum neuesten Fall geworden und natürlich weiß das Trio auch schon, wer mehr als geeignet wäre: Ella – Jasons Nachbarin und große Katzenliebhaberin. Können die beiden den Kuppelversuchen entkommen oder knistert es vielleicht sogar schon ein wenig zwischen ihnen?
Figuren
In den ersten Büchern haben wir die drei Tierarzt-Brüder kennen lernen dürfen und waren dabei als sie sich in Avery, Gabby und Zoe verliebt haben. Den Feuerwehrmann Jason haben wir bei der Gelegenheit auch schon einmal getroffen. Ich hatte mich schon gefragt, über welche Figuren Kelly Moran ihre beiden Nachfolger schreiben wird und hatte spekuliert, ob es uns völlig unbekannte Charaktere sein werden. Doch hier haben wir eine gelungene Mischung aus dem uns bekannten Jason und der bisher noch nicht in Erscheinung getretenen Ella.
Beide waren mir von Anfang an sympathisch und die gemeinsame Aufgabe, sich um eine Findelkatze zu kümmern, hat mir die beiden sehr schnell nahe gebracht. Natürlich bringen sie jeweils einen eigenen Hintergrund mit, der sie ausmacht, Probleme und Gemeinsamkeiten schafft.
Auf diese Weise lernen wir auch ihr persönliches, familiäres Umfeld kennen. Durch die Katze ist der Bezug zur Tierarztpraxis herrlich hergestellt und es erfolgt ein Wiedersehen mit den uns liebgewonnenen Figuren (nein, ich rede hier nicht darüber, dass ich unter der Decke klebte vor Freude, als Flynn und Gabby auftauchten).
Schreibstil
Wie schon bei den Vorgängern, ist Kelly Morans Schreibstil und die Übersetzung (Anita Nirschl) einfach toll. Ich habe mich in Redwood immer wohl gefühlt und genieße es sehr, dass Kelly Moran es schafft, nicht vulgär oder unangenehm zu schreiben, obwohl es sich hier eindeutig um Liebesromane mit erotischen Szenen handelt.
Ich habe schon erwähnt, dass sie ihre Figuren sehr schön ausarbeitet und ihnen eine Vorgeschichte mitgibt, die wir im Laufe der Romane kennen lernen dürfen. Dadurch werden Handlungen nachvollziehbar und die Menschen über die sie schreibt, greifbar. Ich fand es auch ganz toll gelöst, wie ein großes Geheimnis zu dem unausweichlichen Konflikt geführt hat. Es war vorhersehbar und doch in sich stimmig und nicht unnötig albern aufgebauscht.
Was mir in diesem Buch jedoch gefehlt hat, war eine Nebenhandlung. Du weißt, das Thema Tierarzt zieht mich magisch an und ich war bei den Vorgängern mehr als begeistert, diesen Beruf näher kennen zu lernen und tatsächlich zu erleben, wie die Figuren in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich innerhalb der Praxis arbeiten.
Hier wurde auf dem Klappentext betont, dass Jason Feuerwehrmann ist. Die Geschichte beginnt auch direkt mit einem Einsatz. Das fand ich sehr vielversprechend und habe mich gefreut, mit Jason diesen Beruf etwas mehr erkunden zu dürfen. Ella ist Grundschullehrerin und auch diese Tätigkeit bringt ganz viel Potenzial mit sich, eine Geschichte spannend zu gestalten. Leider konzentriert sich Kelly Moran in diesem Buch rein auf die Liebesgeschichte von Jason und Ella. Beide sind zwar mal an ihrem Arbeitsplatz zu finden, doch das dient einzig dem Spannungsaufbau eben dieser Romanze. Das ist etwas, das mich an Liebesromanen eher langweilt. Das Genre ist nunmal kein spannungsgeladener Thriller, sondern meine Lieblingsbeschäftigung, um zu entspannen und mich in einer doch vorhersehbaren Welt zu verlieren. Das bedeutet aber nicht, dass ich nichts Kennen lernen möchte oder eine neue Perspektive auf Dinge bekommen könnte. Das gelingt jedoch am Besten, wenn die Figuren vor Herausforderungen gestellt werden und da gehört das berufliche Umfeld zwangsläufig dazu, schließlich handelt es sich meist um Protagonisten, die Mitte zwanzig bis Mitte dreißig sind.
Nichtsdestotrotz habe ich mich wieder sehr wohl in Redwood gefühlt und muss noch einmal betonen, dass Kelly Morans Schreibstil auch eine reine Romanze sehr angenehm zu lesen macht und man sich nicht wie ein Spanner vorm dem Schlafzimmerfenster vorkommt. Die Figuren wachsen einem ans Herz und lassen einen eine wundervolle Lesezeit haben.
Wie geht es weiter?
Nach der Trilogie ist vor der Dilogie und so bekommt Redwood Dreams noch einen Partner. Ende März wird das fünfte Buch von Kelly Moran auf Deutsch erscheinen und ich kann es kaum erwarten, wieder in dieses kleine Städtchen reisen zu dürfen. Ich bin schon total gespannt, ob es sich hier um eine reine Romanze handeln wird oder ob wir dem Sheriff von Redwood ein bisschen über die Schulter gucken dürfen. Ich melde mich auf jeden Fall, sobald ich das Buch in Händen halten und meiner kleinen, wunderschönen Sammlung im Regal hinzufügen darf.