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Veröffentlicht am 16.04.2023

Ein Wald mit Wölfen birgt immer auch Gefahr

Wolfskinder
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"Wolfskinder " von Vera Buck ist ein nachdenklicher Thirller, der 2023 im Rohwohlt Verlag erschienen ist.
In einem abgelegenen Bergdorf verschwindet ein junges Mädchen und niemanden scheint es zu interessieren. ...

"Wolfskinder " von Vera Buck ist ein nachdenklicher Thirller, der 2023 im Rohwohlt Verlag erschienen ist.
In einem abgelegenen Bergdorf verschwindet ein junges Mädchen und niemanden scheint es zu interessieren. Und es ist nicht der erste Vermisstenfall. Die Journalistin Smilla hat vor Jahren in dieser Gegend ihre Freundin Juli verloren. Das hat sie nie verwunden und so ermmittelt sie immer noch. Als ihr ein verwahrlostes Kind vor das Auto läuft, erfährt sie mehr als ihr lieb sein kann.
Wenn man die Inhaltsangabe auf dem Cover liest, bekommt man sofort das Gefühl, man hielte hier einen spannenden bluttriefenden Thriller in Händen, doch das ist leider nicht richtig. Jakobsleiter ist ein Bergdorf, das seine Geheimnisse gut vor der Außenwelt verbirgt und hier verschwindet Rebekka. Jesse, der ebenfalls aus Jakobsleiter stammt, ist so ziemlich der einzige, der sich darum kümmert und seine Freundin sucht. Dass die Bewohner des Bergdorfes für alle anderen Außenseiter sind, wird sehr gut herausgearbeitet. Das Desinteresse aller anderen am Verschwinden von Rebekka und an den Bewohnern ist greifbar. Erschreckend deutlich wird klar, dass die Dorfbewohner des Nachbardorfes nur zu gern bereit sind, das kleine Bergdorf zu vernichten, wenn sie nur den geringsten Grund dafür sehen. Wunderbar greifhbar ist auch die Trauer von Smilla um ihre Freundin Juli, mit der sie immer noch in Gedanken kommnuziert.
Das Ende ist wirklich gut und hat mir gefallen, darauf wäre ich wirklich nicht gekommen. Genauso fand ich die Szenen mit dem Wolf undi die tiefe Freundschaft zwischen Mensch und Tier gut herausgearbeitet.
Nicht gefallen hat mir allerdings der manchmal sehr schwere Schreibstil. Für mich ist es kein bluttriefender Thriller sondern ein gesellschaftskritischer, der sehr gut aufzeigt, dass auch wenn die Strafe verbüsst ist, die Menschen dennoch nicht vergeben.
Weil mir aber die Spannung ein wenig gefehlt hat, vergebe ich nur 4 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2023

Spinnen können gefährlich sein - zweibeinige erst Recht!

Spinnennetz
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"Spinnennetz" von Lars Keppler ist ein Thriller mit Gänsehautfeeling und 2023 bei Bastei-Lübbe erschienen.
Schon am düsteren Cover erkennt man, hier wartet ein spannender Thriller, der einem wieder alles ...

"Spinnennetz" von Lars Keppler ist ein Thriller mit Gänsehautfeeling und 2023 bei Bastei-Lübbe erschienen.
Schon am düsteren Cover erkennt man, hier wartet ein spannender Thriller, der einem wieder alles abverlangen wird.
Saga Bauer, die den letzten Einsatz nur mit Mühe und Not überlebt hat, bekommt eine handgeschriebene Postkarte mit folgendem Inhalt: >>Ich habe eine rote Pistole der Marke Makarow. Im Magazin stecken 9 Weiße Kugeln. Eine davon wartet auf Joona Linna. Die Einzige, die ihn retten kann, bist du.<< Die Unterschrift ist ein Anagram des Mörders Jurek Walter. Joona Linna nimmt die Drohung nicht ernst und ignoriert sie zunächst, denn Jurek Walter ist tot, das ist sicher. Doch dann werden mehrere Leichen gefunden, eingelegt in einem Kokon wie von einer Spinne und mit einer weißen Kugel im Körper. Eine lebensgefährliche Jagd beginnt, die Saga und Joona Linna nur beenden können, wenn es ihnen gelingt, die bizarren Rätsel des bestialischen Killers zu lösen.
Schon vom ersten Kapitel an wird man in die Geschichte reingezogen und kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Saga arbeitet für eine Detektei und auch Joona Linna ist nicht ohne Probleme. Schon das erste Opfer bringt beide Ermittler wieder als Team zusammen, doch es gibt noch andere im Team. Saga erhält vom Killer Päckchen mit einer kleinen Figur des Opfers und einem Rätsel. Leider hat ihr Chef das erste Päckchen an sie unterschlagen und so können sie für das erste Opfer nicht einmal den Versuch unternehmen, es zu retten. Schbn ab dem zweien Päckchen beginnt ein Wettlauf um die Zeit. Werden sie das nächste Opfer retten können? Sind sie schnell genug bei der Lösung des Rätsels? Es ist faszinierend, wie aufgeheizt das Ermittlungsteam ist und wie die Belastung, schnellstmöglich eine Lösung zu finden, an den Nerven zerrt. Doch der Täter sät Mißtrauen zwischen Saga und dem Team. Mir hat gefallen, dass Saga sich nicht unterkriegen lässt und trotzdem weitermacht. Dass Joona Opium konsumiert und so von einem Hauch Sherlock Holmes umweht wird, war auch nicht schlecht. Allerdings hätte ich erwartet, dass zumindest er auf Saga vertraut.
Die Lösung des Falles ist grandios und gelungen. Die Warunung, dass dem Leser einzelne Teile aus anderen Büchern verraten werden, ist gut, aber ich finde, das war nicht nötig. Die Neugier auf die Bücher wird dadurch nur noch mehr geweckt.
Einzige Manko war für mich, dass Saga trotz allem was passiert, dann wieder bei der Polizei arbeitet. Keine Erklärung wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist, denn sie hat sich ja nicht immer korrekt verhalten.
Für Thrillerfans ist dies Buch auf jeden Fall ein absolutes Muss und ich kann es nur empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.01.2023

Kettenreaktionen - wenn das Schicksal Domino spielt

Scherbensommernacht
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"ScherbenSommerNacht" von Janne Loy ist ein Schicksals-, Liebes- und Mysteryroman, der auch ein wenig was von einem Krimi hat und 2022 im Lauinger Verlag erschienen ist.
An einem schwülwarmen Sommerabend ...

"ScherbenSommerNacht" von Janne Loy ist ein Schicksals-, Liebes- und Mysteryroman, der auch ein wenig was von einem Krimi hat und 2022 im Lauinger Verlag erschienen ist.
An einem schwülwarmen Sommerabend 1990 verschwindet die fünfzehnjährige Imen nach einer Schulparty. Es gibt keine Leiche, keine Spuren, keine Zeugen - bis auf ihre Schwester Ella, die glaubt, sie hätte sie noch vor dem Elternaus gesehen. Ellas Familie zerbricht an diesem Schicksalschlag, doch nicht nur ihre Familie. Das Verschwinden hat auf vieles und auf viele Einfluss. Was geschah wirklich in dieser Sommernacht?
Einfühlsam und gefühlvoll erzählt Janne Loy eine Geschichte, die sich aus unzähligen kleinen Kapiteln zusammensetzt, die miteinander verbunden sind, ohne dass der Leser das sofort erkennt. So ineinander verzahnt ergibt sich eine komplette Lebensgeschichte, die so verläuft, weil es eben diese eine Sommernacht gegeben hat. Oder wäre sie auch ohne diese Nacht genauso verlaufen? Beim Lesen hatte ich stets das Gefühl, das Buch ist vergleichbar mit dem Dominoday. Ein Steinchen wird angestoßen und löst unglaublich viele Kettenreaktionen aus, die am Ende zu einer kompletten Geschichte führen.
Besonders gefallen hat mir, dass Imen nicht ganz vergessen wird, nein, eher im Gegenteil, es ist als ob sie noch mit ihrer Schwester verbunden wäre und gibt dieser Zeichen - fast wie ein Schutzengel.
Das Cover passt hervorragend zu dieser Geschichte. Die mit Libelle und Schmetterling geschmückten Seiten wollen dagegen nicht so ganz zu dieser doch eher tragischen Geschichte passen. Sie vermitteln eine Leichtigkeit, die diese Geschichte nicht hat, denn es werden auch wirklich schwere Themen aufgegriffen wie Gewalt in der Ehe, Traumata und Alkoholmissbrauch.
Obwohl am Ende alles plausibel aufgeklärt wird, fand ich vieles zu offensichtlich und manches auch zu sehr in die Länge gezogen, so dass es zumindest mir schwer viel, bis zum Ende durchzuhalten. Dass ich dennoch getan habe, zeigt, dass die Geschichte ansonsten wirklich gut ist. Die Charaktere sind durchweg glaubwürdig und lebensnah gestaltet. Doch ein paar Kürzungen ab und an würden der Geschichte einfach mehr Schwung geben.
Ich kann das Buch guten Gewissens weiter empfehlen, doch wer Krimifan oder Thrillerfan ist, für den ist sie nichts.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Ein Profiler zwischen Aberglaube und Moderne

Der Mondmann - Blutiges Eis
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"Der Mondmann - Blutiges Eis" von Fynn Haskin ist ein Thriller der ruhigen Art, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jens Lerby, ein Kopenhagener Profiler, wird nach Grönland geschickt, ...

"Der Mondmann - Blutiges Eis" von Fynn Haskin ist ein Thriller der ruhigen Art, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jens Lerby, ein Kopenhagener Profiler, wird nach Grönland geschickt, denn in einer abgelegenen Gemeinde der Inuit wurden drei Leichen gefunden, von denen mindestens eine von Walrosszähnen durchbohrt worden ist. Alle drei sind grausam zugerichtet und es geht das Gerücht, dass der Mörder ein Amarök sei, ein Mischwesen aus Walross und Wolf. Die Angst geht um bei der Bevölkerung. Lerby hasst Kälte, hasst sein Leben und glaubt nicht an alte Legenden, dennoch beginnt er zu ermitteln. Bei diesen Ermittlungen bekommt er Unterstützung durch die Inuk Pally und er findet mehr als er eigentlich gesucht hat.
Der Profiler Jens Lerby ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, der gerade an einem Scheideweg in seinem Leben angekommen ist. Er ertränkt seinen Frust und ist alles andere als ein Sympathieträger. Seine Frau hat Erfolg in ihrem Beruf, die Kinder sind aus dem Haus, er kommt mit sich selber gerade nicht wirklich klar und in dieser Situation wird er nach Grönland, nach Illokarfiq, geschickt. Dass er ein guter Profiler und Ermittler ist, wird schnell klar, aber ebenso auch, dass er ein Grandler geworden ist. Er hasst die Kälte und er will nicht hier sein. Erst langsam gewöhnt er sich und mit diesem Einlassen auf die Menschen, auf die Gegebenheiten und auch auf die Legenden und die Ängste, erst da spürt man Lerbys Menschlichkeit und sein ganzes Können. Er kann mehr als man ihm zutraut. Er benimmt sich wie die buchstäbliche Axt im Walde und ich gebe zu, ich hätte nie gedacht, dass das jemals zu einem guten Ende führen kann, doch überraschenderweise tut es das. Jens Lerby löst den Fall, und zwar, indem er akzeptiert, was er vorher so vehement in Frage stellt und die Hilfe der Bevölkerung annimmt. Mit diesem Thriller ist Fynn Haskin ein Grönlandthriller gelungen, der die Geschichten der Inuit und ihre Kultur perfekt mit der Moderne verbindet. Es ist faszinierend zu lesen und am Ende war ich restlos begeistert. Die Figuren sind glaubwürding und passen in die Geschichte - sowohl Pally, die es schafft, dass Dickschädel Lerby überhaupt erst einmal zuhört, als auch ihr Großvater, der ebenso ein Dickschädel ist. Lerby hat in diesem Fall viel gelernt und zu sich selbst gefunden. Müssig zu erwähnen, dass der Killer alles andere als altmodisch ist und seine Motive sind äußerst modern.
Der Ehrenname "Mondmann" passt zu ihm und ich bin auf weitere Fälle von ihm gespannt.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Hass und Liebe können tödlich sein

Feindesopfer
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"Feindesopfer" von Max Seeck ist ein Thriller, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Eliel Zetterborg,ein reicher Fabrikbesitzer, wird in seiner Wohnung in Helsinki ermordet. Da er kurz vorher ...

"Feindesopfer" von Max Seeck ist ein Thriller, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Eliel Zetterborg,ein reicher Fabrikbesitzer, wird in seiner Wohnung in Helsinki ermordet. Da er kurz vorher angekündigt hat, eine Zweigstelle zu schließen und damit Entlassungen verbunden sind , scheint das Motiv für den Mord klar zus ein. Doch dann taucht ein Foto auf, dass den Ermordeten mit 2 anderen Männern zeigt, denen auf dem Bild die Augen zerkratzt wurden. Jusuf wird der Fall als Hauptermittler zugeteilt, denn Jessica Niemi ist noch angeschlagen von ihrem Zusammenbruch. Natürlich unterstützt sie den Freund und Kollegen trotzdem nach Kräften, doch wird es beiden gelingen, alle Geheimnisse aufzudecken und den Mörder zu finden?
Ein neuer Fall für das Ermittlerduo Jusuf Pepple und Jessica Niemi, bei dem jedoch Jusuf der leitende Ermittler ist und er macht seine Sache gut. Die Unsicherheit von Jusuf ist wunderbar heraus gearbeitet und auch wie er an seiner Aufgabe wächst, auch wenn Jessica ihn unterstützt. Ihre Freundschaft und Verbundenheit wird einmal mehr auf die Probe gestellt, denn auch Jessica ist in einen Fall verwickelt. Sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Leider kenne ich den Band nicht, auf den das anspielt und hätte mir hier ein paar Informationen mehr gewünscht, auch wenn man am Ende trotzdem folgen kann. Max Seeck hat ein paar Irrwege für den Leser eingebaut und es macht Spaß, den Ermittlungen zu folgen. Der Erzählstil ist so flüssig und fesselnd, dass man gar nicht merkt, wie schnell sich die Geschichte entwickelt und mit Schrecken feststellt, dass das Buch zu Ende ist.
Ich bin immer noch fasziniert von der Geschichte und freue mich auf den nächsten Teil, denn es sind noch einige Fragen offen geblieben, die auf ein weiteres Buch hindeuten. Dennoch ist die Geschichte gut abgeschlossen.
Der einzige Minuspunkt für mich war wirklich, dass ich zwischendrin den Wunsch verspürte, ich würde den Teil kennen, auf den Jessicas Erlebnisse in diesem Buch anspielen. Man hat das Gefühl, es würde einem Wissen fehlen. Es wäre daher schön gewesen, eine Anmerkung zum vergangenen Teil zu bekommen, der diese Lücken füllt.
Trotzdem kann ich das Buch allen Thrillerfans wärmstens empfehlen.

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