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Veröffentlicht am 15.10.2018

PC und Natur, natürlich geht das...

Das Geheimnis des schwarzen Teiches
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„Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ von Andreas Hoffmann ist ein Kinderbuch, das im Juli 2018 im Hess Verlag erschienen ist.
Erzählt wird von den Kindern Wenzel, Viola und Karl-Heinz. Wenzel bekommt ...

„Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ von Andreas Hoffmann ist ein Kinderbuch, das im Juli 2018 im Hess Verlag erschienen ist.
Erzählt wird von den Kindern Wenzel, Viola und Karl-Heinz. Wenzel bekommt eines Tages ein PC-Spiel von einem Unbekannten. So gespannt er auch ist, er hatte gerade Computerverbot und so teilt er sein Geheimnis zunächst nur mit seinem besten Freund Karl-Heinz, denn dieser ist der Meinung, dass es falsch wäre, das Spiel an seinem Computer zu öffnen, obwohl beide es kaum abwarten können.
Das Spiel hat den Titel „Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ und führt Wenzel und Karl-Heinz an einen Teich in seiner Nähe. Später muss Wenzel auch seine Schwester Viola einweihen, denn das Spiel will es so.
Wenzel und seine Freunde erfahren viel über die böhmische Sagenwelt und über die Natur und lernen den Wassermann und auch den Frosch kennen. Der Leser begleitet die Kinder bei ihren Abenteuern und lernt noch ein bisschen was dabei. Doch wie wird das Spiel ausgehen?
Mir hat gefallen, dass das PC-Spiel die Kinder in die Natur führt und man einiges über die böhmische Sagenwelt erfährt. Die Zitronenbonbons von Karl-Heinz bleiben ebenso im Gedächtnis wie der böhmische Akzent des Wassermannes. Leider kommt der Frosch ein wenig zu kurz und mir hat auch die ein oder andere Erklärung gefehlt, dennoch hatte ich beim Vorlesen jede Menge Ideen, was man mit Kindern zu dem Buch alles machen könnte. Es ist wunderbar geschrieben und fesselt die Zuhörer, soviel ist sicher. Allerdings wartet man am Ende dann doch auf die Fortsetzung. Man bekommt nämlich mit dem letzten Satz die Vorstellung, es müsse jetzt unbedingt eine folgen und erwartet den Reisebericht der Kinder über ihrer Erlebnisse in Böhmen.
Ja so würde der Wassermann jetzt wohl sagen, aber mir hat es gut gefallen und ich kann es als Vorlesebuch sehr empfehlen. Natürlich ist es auch zum selber lesen geeignet.
Mein einziger Minuspunkt waren die Bilder, auch wenn sie zum Thema des Buches passen, hätte ich sie etwas bunter und lebhafter gewünscht und meine Zuhörer auch.
Ich hoffe jetzt voller Spannung auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Was, wenn dir keiner glaubt?

Pfad der Lügen
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„Der Pfad der Lügen“ von Lucy Dawson ist ein Thriller, der im September 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschien.
Schon das Titelbild weckt die Erwartung auf einen spannenden Thriller und diese Erwartung ...

„Der Pfad der Lügen“ von Lucy Dawson ist ein Thriller, der im September 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschien.
Schon das Titelbild weckt die Erwartung auf einen spannenden Thriller und diese Erwartung wird erfüllt.
Sally Hillmann, eine junge Frau, wird von einem Taxifahrer geweckt. Ihr Kopf schmerzt wie nach einem Kater und sie trägt nur ihren Schlaganzug unter einem Mantel. Das Taxi befindet sich auf eine Klippe in Cornwall – etwa 250 Meilen von ihrem zuhause entfernt. Sally hat keine Ahnung, wie sie dahin kommt noch warum, ihre Erinnerung fehlt. Im Mantel hat sie Zettel, den alle für einen Abschiedsbrief halten. Sie ist sich aber sicher, dass sie sich nicht umbringen wollte, doch niemand glaubt ihr. Familie, Freunde, Verwandte – für alle ist sie eine Lügnerin. Wird es ihr gelingen, die Wahrheit zu finden? Den Menschen, der sich daran gemacht hat, ihr Leben zu zerstören?
Der wunderbare Schreibstil von Lucy Dawson lässt einen sofort in die Geschichte eintauchen und den Weg mit Sally gemeinsam gehen. Mir hat gefallen, wie gut heraus gearbeitet wird, dass Sally versucht sich zu erinnern, es aber nicht schafft und wie der Unglauben ihrer Umgebung ihr zu schaffen macht. Ihr Mann umsorgt sie und zeigt deutlich, dass er Angst um sie hat. Ihre beste Freundin erzählt ihrem Mann gut gehütete Geheimnisse aus der Vergangenheit. Ihre Eltern kommen zur Hilfe, obwohl sie noch berufstätig sind. Die Schwiegermutter bietet Unterstützung an. Allerdings habe ich mich gefragt, warum diese Hilfe erst jetzt angeboten wird. Sally hat zwei Kinder. Theo ist noch ein Säugling und lässt seine Mutter kaum zur Ruhe kommen. Daneben dann der Ehemann, der sich ungerecht behandelt fühlt, anstatt sie mehr zu unterstützen. Und auf einmal gibt es soviel Unterstützung, dass es fast zu viel ist.
Sally versucht alles, um ihre Familie, ihre Freunde, die Ärzte, die Polizei davon zu überzeugen, dass sie sich nicht umbringen wollte. Es gibt keinen, der ihr wirklich glaubt – nicht einmal die beste Freundin.
Am Ende findet sie heraus, wer ihr Leben zerstören wollte und es ist ein für sie überraschendes Ergebnis, den aufmerksamen Leser überrascht es nur teilweise.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand lesen. Ich würde es mehr als Psychothriller sehen, denn als echten Thriller. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon ein wenig genervt war, dass ihr so gar keiner glauben wollte und dass das auch so blieb. Ich hätte mir gewünscht, dass es wenigstens einen Vertrauten gegeben hätte. So hatte ich manchmal das Gefühl, man hätte es auch kürzer fassen können, denn es war ja schnell klar, dass ihr niemand glaubt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2018

Wer ist das Schaf und wer der Wolf?

Christine Bernard. Die Legende vom bösen Wolf
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„Christine Bernard – Die Legende vom Bösen Wolf“ von Michael E. Vieten ist ein Krimi, der im März 2016 im acabus Verlag erschienen ist.
Die honiggelben Augen des Wolfes auf dem Cover ziehen einen sofort ...

„Christine Bernard – Die Legende vom Bösen Wolf“ von Michael E. Vieten ist ein Krimi, der im März 2016 im acabus Verlag erschienen ist.
Die honiggelben Augen des Wolfes auf dem Cover ziehen einen sofort in den Bann und zusammen mit dem Titel wird die Erwartung auf einen spannenden Krimi geweckt und diese Erwartung erfüllt sich wie es besser nicht gehen kann.
In einem Wildpark im Hunsrück werden menschliche Überreste gefunden und das nicht einfach irgendwo. Ein Wolf trägt einen Arm im Maul. Und nicht lange danach wird eine zweite Leiche gefunden – auch sie versehen mit Fraßspuren. Kommissarin Christine Bernard stellt sich bei den Ermittlungen in diesem Fall nicht nur den Urängsten der Menschen vor dem Wolf sondern auch ihren eigenen.
Geschickt spielt der Autor mit dem Mythos Wolf und der Furcht des Menschen davor. Nur all zu leicht ist er bereit, dem Wolf die Schuld zu zuschieben. Doch war es wirklich ein vierbeiniges Raubtier? Wer ist das Schaf und wer der Wolf?

Mir gefällt außer dem Schreibstil des Autors besonders, dass hier mit Respekt und Wissen das Thema Wölfe eingebracht wird. Der Wolf wird als das gezeigt, was er ist, ein Raubtier, aber keine blutrünstige Bestie. Die Tierschützerin Rosi betreut die Wölfe im Tiergehege und man spürt ihre große Liebe zu den Tieren aber auch ihr Wissen über die Tiere. Christine Bernard ist im Beruf eine starke Frau, die sich aber auch traut, ihre Schwäche zu zeigen. Als sie eine Gefahr nur knapp übersteht, drängt es sie in die Arme ihres Lebensgefährten. Das ist so wunderbar menschlich. Ihr Umgang mit dem Wolf zeugt ebenfalls von Respekt. Sie unterschätzt die Tiere nicht.
Der Wildpark ist von der Schließung bedroht, hier soll ein Wohn- und Gewerbegebiet entstehen. Gegner und Freunde des Wolfes stehen sich gegenüber. Dieses Gegenüberstehen zeigt zwar die gegensätzlichen Ansätze, doch es bleibt dem Leser überlassen, auf welche Seite er sich stellt. Man hat nie das Gefühl, auf eine bestimmt Seite gezogen zu werden. Auch wenn die Toten nicht unbedingt als Sympathieträger dargestellt werden.
Die Personen sind liebevoll heraus gearbeitet und man spürt die echten Menschen. Die Aufklärung des Falles ist plausibel und birgt durchaus die eine oder andere Überraschung.
Einen Kritikpunkt hab ich aber dennoch. Bei der Aufklärung stoßen die Ermittler auf Drogen- und Mädchenhandel. Da fehlt mir die Weiterführung ein wenig. Es wäre schön, wenn es auch hier zu einer abschließenden Aufklärung gekommen wäre.
Ansonsten war das Buch ein rundum gelungener Krimi. Und ich danke dem Autor, dass ich mitlesen durfte.




Veröffentlicht am 15.03.2018

Rasiermesserscharfe Geschichte eines Killers

Killer City
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Killer City von Wolfgang Hohlbein ist ein Thriller, der faszinierender Weise die Lebensgeschichte eines Killers erzählt – wie er dazu wurde und wie er sein Leben meistert. Der Protagonist Thornhill, diesen ...

Killer City von Wolfgang Hohlbein ist ein Thriller, der faszinierender Weise die Lebensgeschichte eines Killers erzählt – wie er dazu wurde und wie er sein Leben meistert. Der Protagonist Thornhill, diesen Namen legt er sich zu als er im Krieg von einem Sterbenden das Geschenk des Wendigo erhält und annimmt, obwohl es sich um einen Indianer handelt. Für ihn ist nur die eigene Rasse die richtige und trotzdem verliebt er sich in eine „Gelbe“ und nimmt für ihren Tod Rache. Mehr als einmal wird ihm von Menschen anderer Hautfarbe geholfen und er gerät mehr als einmal in Gefahr. Spannend wie es nur Hohlbein kann, wird die Geschichte mit geschichtlichen Fakten angereichert, die exzellent recherchiert sind. Hier kommt auch der schwarze Humor von Hohlbein durch, ganz besonders als Thornhill auf Wild Bill Hickock trifft.
Der düstere Einband passt zu dem Inhalt und das Buch hält was die Inhaltsangabe verspricht. Ab und an hätte ich mir allerdings ein wenig Ruhe im Handlungsstrang gewünscht. Dass Thornhill bis zum Ende seine rassistischen Gedanken beibehält, fand ich schade, ist aber wohl der Zeit, in der die Geschichte spielt, geschuldet. Für Fans von Hohlbein ist es ein Muss und für diejenigen, die Thriller lieben und ein wenig Brutalität ist es genau das Richtige. Das Ende ist überraschend, hat mir aber sehr gefallen.
Das Buch macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 21.12.2017

Eiskalte Schauer und viel Spannung

Die perfekte Gefährtin
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Das Buch „ Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields ist im Dezember 2017 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Thriller, der davon erzählt, dass ein Mann sich die perfekte Gefährtin ...

Das Buch „ Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields ist im Dezember 2017 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Thriller, der davon erzählt, dass ein Mann sich die perfekte Gefährtin erschaffen will und dafür im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Natürlich ist ihm klar, dass die von ihm entführte Person von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet werden wird und er trägt dafür Sorge, dass niemand ihm auf die Schliche kommt, denn er hält sich nicht nur für intelligent, er ist es auch. Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich dicht beieinander. Die Schilderungen jagen einem einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken und ich habe schon mal kurze Lesepausen eingelegt.
Sein Gegenspieler ist Luc Callanagh, der von Interpol kommt, aber den Dienst dort aufgeben musste und den es nun nach Schottland verschlagen hat. Schottland ist seine eigene Wahl, zumal er zweisprachig aufgewachsen ist. Dennoch fühlt er sich zunächst fremd. Seine neuen Kollegen beäugen ihn misstrauisch und natürlich gibt es auch Anfangsschwierigkeiten, doch er lässt sich nicht unterkriegen. Weder von einem ihm unterstellten Kollegen, der seine Kompetenz in Frage stellt, noch von einem selbstherrlichen Profiler. Ihm zur Seite gestellt wird eine burschikose Polizistin namens Ava. Sie lässt sich von seinen „aufgerichteten“ Stacheln nicht unterkriegen. Beide sind so menschlich, dass man bei den Ermittlungen förmlich mitfiebert. Natürlich hat Ava ihren eigenen Fall zu lösen und der Autorin gelingt es mühelos, beide Handlungsstränge zusammen zu führen. Es hat Spaß gemacht alles zu verfolgen. Ich gebe zu, ich habe das Buch wirklich durchgesuchtet und als auch Ava in Schwierigkeiten gerät, habe ich mitgezittert und gebetet, dass ihr nichts passieren möge. Denn natürlich bleibt es nicht bei einem Opfer.
Der Täter sucht nach einer ebenbürtigen Partnerin und somit intelligenten Partnerin, die möglichst ihm gehorchen sollte. Dass er kein einfacher Mensch sein kann, ist klar und dass er eigentlich jemanden ganz bestimmtes im Auge hat, wird ebenfalls relativ schnell klar.
Warum Luc nach Schottland kam, wird ebenso aufgeklärt wie einiges andere und es war ein Vergnügen es mit zu verfolgen.
Ich hoffe, es wird noch weitere Bände mit Luc und Ava geben, ich würde sie auf jeden Fall lesen, denn der Autorin ist es gelungen, mich mit ihrem lebendigen Schreibstil restlos in den Bann zu schlagen. Das Titelbild passt wunderbar zum Inhalt, es ist im Ganzen ein echt gelungenes Werk.
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