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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2021

Das war eine sehr berührende Geschichte, damals sowie heute.

Fritz und Emma
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Ich habe mir über Bootbeat den Titel "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski angehört, welcher mir in letzter Zeit immer mal wieder ins Auge gesprungen ist. Er wurde sehr oft hoch gelobt, weswegen ich ...

Ich habe mir über Bootbeat den Titel "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski angehört, welcher mir in letzter Zeit immer mal wieder ins Auge gesprungen ist. Er wurde sehr oft hoch gelobt, weswegen ich wirklich neugierig auf die Geschichte geworden bin.
Hierbei handelt es sich um meinen ersten Roman der Autorin, von der ich zuvor noch nicht gehört oder eben gelesen habe.

In dem Roman hat der Leser es mit besagten Personen des Titels des Buches zu tun, denen er sowohl in der Vergangenheit (1947), als auch in der Gegenwart (2018) begegnet. Die Geschichte der beiden ist geprägt von vielen Schicksalsschlägen und Auf und Abs und berührt schließlich auch weitere Protagonisten, die in der Story mitmischen. So lernt der Leser beispielsweise auch die Figur Marie und ihren Mann, den neuen Pfarrer, in der heutigen Zeit kennen, die Fritz und Emmas Leben auf jeden Fall aufmischen.

Barbara Leciejewski schreibt ihren Roman aus verschiedenen Sichtweisen in der dritten Person im Präteritum, was mir zügig einen Überblick über die verschiedenen Personen und Zusammenhänge verschafft und mich zudem schnell mit den Hauptfiguren warm werden lässt. Emma und Fritz sind wirklich etwas besonderes und es macht Spaß – und tut aber auch ein wenig weh – sie auf ihrem Weg zu begleiten. Dieser schlug oftmals ganz andere Richtungen ein, als man sich für sie gewünscht hätte. So verändern sich die Charaktere auch im Laufe der Zeit und werden zu dem was sie heute, 2018, sind. Doch 2018 ist noch nicht das Ende, denn auch hier geht es mit ihnen beiden weiter, nur auf andere Art und Weise. Das ist wirklich toll umgesetzt. Auch Marie, die hier ebenfalls zu einer Art Hauptprotagonistin wird, gewinne ich echt lieb, sie ist in ihrem Tun und Sein sehr authentisch und hinterfragt auch vieles.

Der Leser darf hier enorme charakterliche Entwicklungen beobachten, die wirklich sehr mitreißend sind. Vieles ist zudem auch vom damaligen 2. Weltkrieg geprägt, was auch sehr nahbar umgesetzt wurde. Dazu gibt es auch noch mal einen kleine Input, der auf jeden Fall aufklärt und daran erinnert, was damals wirklich geschah, und was nie wieder passieren sollte. Das Ganze auf einer sehr emotionalen und persönlichen Ebene.

Der Schreibstil ist recht angenehm, für meinen Geschmack manchmal aber etwas zu ausgedehnt von den Beschreibungen her, die die Geschichte doch ein wenig in die Länge ziehen. Bei manchen Entwicklungen bin ich voll dafür, dass die Charaktere ihre Zeit bekommen und wichtige Angelegenheiten nicht innerhalb von 10 Seiten abgehandelt werden – sage ich mal überspitzt – aber hier hat mir etwas die Würze in der Kürze gefehlt, so insgesamt. Manche Passagen empfand ich als etwas belanglos bzw. das Drama ein wenig in die Länge gezogen.

Ansonsten ist dieser Roman aber wirklich lesenswert, auch geeignet für Leser, die keine großen Fans von historischen Romanen sind. Man wird durchaus positiv überrascht

Ich vergebe für "Fritz und Emma" eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Spannende, kurzweilige Unterhaltung. Ich mag jedoch einfach keine offenen Enden.

Höllenkind
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Ich habe mich als nächstes für das Hörbuch "Höllenkind" von Veit Etzold auf Bookbeat entschieden und wollte dem Autor nach "Blutgott", welcher mich nicht so ganz überzeugte, noch einmal eine Chance geben. ...

Ich habe mich als nächstes für das Hörbuch "Höllenkind" von Veit Etzold auf Bookbeat entschieden und wollte dem Autor nach "Blutgott", welcher mich nicht so ganz überzeugte, noch einmal eine Chance geben.

In der Geschichte hat der Leser es mit der gleichen Ermittlerin, Clara Vidalis, zu tun, die ich bereits aus dem Vorgängerband kenne. Sie behandelt aber immer unterschiedliche Fälle, sodass die Bücher dieser Serie unabhängig voneinander gelesen werden können. Hier fließen allerdings ein paar Dinge vom "Blutgott" mit ein, der ja immer noch auf freiem Fuß ist. Großartig gespoilert wird hier aber nicht. In dieser Story ereignet sich ein eigenartiger Todesfall, eine frisch vermählte Braut kippt noch in der Kapelle plötzlich blutüberströmt zusammen und stirbt. Und hierbei handelt es sich nicht um einen Einzelfall...

Veit Etzold schreibt seinen Thriller aus unterschiedlichen Perspektiven, so erhalte ich wieder einen guten Überblick über die Personenkonstellation und den generellen Ist-Zustand. Da ich das Ermittlerteam bereits kenne, komme ich schneller als gedacht in die Geschichte rein und es ist schön, "alte Bekannte" wieder zu treffen. Denn der Thriller "Blutgott" hatte auch positive Aspekte, dazu zählten beispielsweise die sympathischen Ermittler. Clara ist sehr fokussiert und motiviert, ich mag sie als Protagonistin einfach sehr gerne. Und auch ihre Kollegen sind auf ihre eigene Art und Weise liebenswert, wenn auch speziellerer Natur.

Der Fall catcht mich von Anfang an richtig und ich frage mich eine Zeit lang, was dahinter steckt. Da aber auch aus den Sichtweisen ein paar weiblicher Opfer berichtet wird, schließt sich der Kreis recht schnell und ich beginne zügig zu verstehen, womit wir es hier zu tun haben. Das ganze Szenario ist zwar nicht ganz so pervers wie beim "Blutgott", ist aber nah dran, so geht es um einige wiederwertige, sexuelle Präferenzen und auch wieder um Kannibalismus. Die Thriller von Etzold scheinen wirklich nichts für zarte Gemüter zu sein, im Gegenteil, besser die Leser sind etwas abgebrüht. Teilweise sind die Geschehnisse für mich allerdings schon so abstrakt, dass ich sie gar nicht mehr so richtig an mich ran lasse, sodass ich das alles ganz gut ertrage. Doch ich bin sicher, dass sich alles davon schon einmal irgendwann, irgendwo ereignet hat, mag darüber aber ehrlich gesagt nicht näher nachdenken. Ich muss schon sagen, dass solche Taten irgendwie in ihren Bann ziehen können, sie haben einen gewissen "Schaulustigen-Effekt", so möchte ich selber schon wissen, was genau noch so alles passiert. Aber man sollte sich mit den Dingen besser nur bis zu einem gewissen Grad beschäftigen. Lieber das Buch vorzeitig beenden, als sich zu quälen und zu sehr zu ekeln.

Gelungen finde ich die Verknüpfungen zur Bibel, die hier aber völlig fehlinterpretiert werden, aber eben eine spezielle Bedeutung erhalten. Ich bin recht bibelfest und staune immer wieder darüber, wie verschieden Dinge ausgelegt werden.

Schade finde ich, dass auch dieser Fall nicht richtig geklärt wird und das Ende offen ist. Ich bin mehr ein Fan von "Ende gut, alles gut", obwohl bei so einer Thematik ein solches Zitat eigentlich nicht mal wirklich funktionieren kann, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine :D

Der Schreibstil ist sehr kurzweilig und auf jeden Fall sehr plakativ von seinen Beschreibungen her, also nicht für Jeden was. Ich wurde aber auf jeden Fall besser unterhalten, als von dem vorherigen Thriller des Autors und empfand auch die Länge des Werkes als recht angenehm und nicht zu zäh und langatmig.

Somit vergebe ich eine entsprechende Lese- und Kaufempfehlung und 3,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – aufrunde ****

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Eine emotionale Reise rund ums Thema Adoption und dem Finden seiner Wurzeln

Eines Tages für immer
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Ich habe mich sehr über das Buch "Eines Tages für immer" von Clare Empson gefreut, welches mir vom blanvalet Verlag über das Bloggerportal Randomhouse als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung ...

Ich habe mich sehr über das Buch "Eines Tages für immer" von Clare Empson gefreut, welches mir vom blanvalet Verlag über das Bloggerportal Randomhouse als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.

In der Geschichte hat der Leser es mit zwei Hauptprotagonisten zu tun, Mutter und Sohn. Luke, der Sohn, wurde damals adoptiert und trifft nun auf seine leibliche Mutter Alice, was sich wirklich gewaltig auf sein derzeitiges Leben und Sein auswirkt. In Alice Vergangenheit bekommt der Leser zudem Einblicke und versteht nach und nach, wie es zu der Adoption kam und was diese aus der jungen Mutter machte...

Clare Empson schreibt ihren Roman aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir einen guten Zugang zu beiden Seiten verschafft. Die Kapitel sind mit der jeweiligen Person und der jeweiligen Zeitebene gekennzeichnet, sodass ich hier nicht durcheinander gerate. Es ist total spannend zu verfolgen, wer Luke heute ist und was ihn alles so ausmacht. Mittlerweile ist er selber Vater und mit einer liebevollen Frau verheiratet. Noch spannender empfinde ich aber Alice Vergangenheit, denn diese belehrt mich wirklich eines besseren, denn ich weiß lange nicht, was ich von der Alice aus der Gegenwart halten soll und Luke selbst eben auch nicht. Das ist so authentisch beschrieben. Seine Sehnsucht seine echte Mutter kennen zu lernen, die Ungewissheit, ob sie auch wirklich gute Absichten hat, die Sorge um sein eigenes Baby usw. Hier befinde ich mich wirklich immer wieder auf einer emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle.

Warum dieser Roman auf einigen Bücherportalen allerdings als Liebesroman deklariert ist, verstehe ich nicht ganz, denn hier geht es lediglich auf der Vergangenheitsebene um das Finden der großen Liebe, was sich zudem recht zügig und auch eher nebensächlich gestaltet. Fokus dieser Zeitachse liegt mehr auf der ungewollten Schwangerschaft und vorher auf der Künstlerszene, in der sich Alice und ihre Liebschaft befindet. Es wird eine Menge über Künstler gefachsimpelt, was mir als Hobby-Malerin durchaus gefällt, für Laien aber auch ein wenig too much sein könnte. Und auf der Gegenwartsebene geht es wirklich allein um die Beziehungen innerhalb einer bestehenden Familie. Gerade das Mutter-Sohn Verhältnis nimmt hier großen Raum ein sowie das neue Verhältnis zwischen Großmutter und Enkel. Wie die beiden Verhältnisse einander prägen ist dabei wirklich spannend! Aber so eine richtige, prickelnde Lovestory gibt es hier meiner Meinung nicht, sodass ich hier insgesamt eher von einem "normalen", reinen Roman sprechen würde.

Der Schreibstil ist, bis auf manche fachspezifischen Beschreibungen und Dialoge darüber, wirklich sehr leicht und angenehm und trägt mich gut durch die Seiten des Buches. Die Kapitel halten sich dabei in angenehmer Länge und sind durch die Perspektivwechsel und verschiedenen Zeitebenen sehr erfrischend und nach und nach enorm aufschlussreich.

Nach Beendigung dieses Werkes muss ich erst einmal schlucken und das ganze Szenario verdauen, denn es hat mich doch erstaunlich mitgenommen. Das Ende ist auf jeden Fall anders, als erwartet und bietet noch eine gute Portion Spannung und Nervenkitzel.

"Eines Tages für immer" ist ein bewegendes und zum Nachdenken anregendes Familiendrama, bei dem zwei Protagonisten zu sich selbst und auch zueinander finden wollen. Ob es ihnen gelingt, erfahrt ihr in diesem emotionalen und unterhaltsamen Roman ;)
Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Ein spannender und atmosphärischer Thriller, ich hatte allerdings ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil.

Der Blutschlüssel
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Ich habe mich sehr über den Titel "Der Blutschlüssel" von Anne Jungenitz gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Piper Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Der Blutschlüssel" von Anne Jungenitz gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Piper Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Es handelt sich hierbei um mein erstes Buch und den Debüt-Thriller der Autorin, die aber bereits schon Liebesromane über Bastei Lübbe veröffentlich hat. Auf diese bin ich auch bereits aufmerksam geworden. Nun widmete ich mich aber erst einmal diesem Schätzchen, welches einfach ultra spannend klang.

In der Geschichte hat der Leser es mit einem perfiden Spiel zu tun, in welches mehrere Protagonisten hinein geraten. Und dann geht es um Leben und Tod. Eine der Hauptcharaktere, die wir hier zuerst begleiten dürfen, ist Frances, die eine mysteriöse Einladung erhält, der sie dann auch folgt. So landet sie mit anderen Teilnehmern in einer Art Vorraum, welcher ein einen Espaceroom mündet. Allerdings keinen normalen...

Ich muss gestehen, dass ich gerade am Anfang extreme Startschwierigkeiten hatte und mich erst einmal an Anne Jungenitz' Schreibstil gewöhnen musste, der doch sehr sprunghaft ist und nicht immer an einem Handlungsort bleibt. Vieles war mir einfach etwas zu sprunghaft und kompliziert und ich hatte leider ein paar Probleme im Hier und Jetzt anzukommen und den Dingen komplett zu folgen. Daran gewöhnte ich mich aber mit der Zeit zum Glück etwas besser, sodass das Lesen dann auch wieder mehr Spaß machte.

Es wird aus verschiedenen Sichtweisen der Teilnehmer berichtet, was ich grundsätzlich sehr spannend finde, sind sie alle schließlich in diese prekäre Lage involviert und so bekomme ich als Leserin einfach ein klasse Bild über alle Personen und die Gesamtsituation geboten. So richtig wurde ich aber nicht mit den Figuren warm, es gab für mich keinen richtigen Sympathieträger. Dennoch ist es interessant, sie auch in einer Zeit vor dem Spiel und nicht nur währenddessen kennen zu lernen. Es gibt also auch ein paar Zeitsprünge.

Der Spannungsbogen baut sich hier auf jeden Fall ordentlich auf und trägt mich damit gut durch die Geschichte, die mir das ein oder andere Mal wirklich unter die Haut geht und für echte Gänsehautmomente sorgt. Belanglose Dinge werden durch die Geschehnisse dieses Thrillers auf einmal ganz anders betrachtet, das ist schon crazy!

Gerade zum Ende hin wird es noch mal besonders nervenaufreibend und ich finde, dass, obwohl hier schon manches im Endeffekt ein wenigvorhersehbar war, die Spannung beim Lesen kaum abgeflaut oder gar abhanden gekommen ist. Das zu schaffen ist auf jeden Fall ein großes Plus

"Der Blutschlüssel" ist ein spannendes und unterhaltsames Thriller-Debüt, welches mich nicht in allen Belangen, aber insgesamt durchaus überzeugt hat. Somit vergebe ich eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Süß und amüsant für zwischendurch, manchmal etwas langatmig.

Darf ich dich jetzt behalten?
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Ich habe mich sehr gefreut, Teil einer Leserunde auf Lovelybooks zu "Darf ich dich jetzt behalten?" von Sophia Money-Coutts zu sein und mich mit anderen Lesern über das Buch auszutauschen. Vielen lieben ...

Ich habe mich sehr gefreut, Teil einer Leserunde auf Lovelybooks zu "Darf ich dich jetzt behalten?" von Sophia Money-Coutts zu sein und mich mit anderen Lesern über das Buch auszutauschen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den Penguin Verlag für das kostenfreie Rezensionsexemplar, welches mich rasch per Post erreicht hat. Selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Es handelt sich hierbei um meinen ersten Roman der Autorin, auf den ich gerade durch sein humorvolles Cover aufmerksam geworden bin.

In der Geschichte begegnet der Leser der Hauptfigur Lil, die sich nach einer unschönen Trennung wieder in die Dating-Szene mischt. Ziemlich rasch hat sie dann einen One-Night-Stand mit einer Internetbekanntschaft mit Folgen. Die Story handelt also davon, wie Lil mit dieser Situation klarkommt und den künftigen Vater aufsucht, denn der ist plötzlich über alle Berge und zudem noch aus adeligem Hause...

Sophia Money-Coutts schreibt ihren Roman aus der Sichtweise von Lil in der Ich-Perspektive im Präteritum, was mir den Zugang zu ihr ziemlich leicht gestaltet. Sie ist eine Protagonistin, die sagt, was sie denkt und bei der Humor immer einen Platz findet. Sie nimmt sich und ihre Situation selbst nicht immer ganz so ernst, tendiert aber auch manchmal zu emotionalen Auf und Abs. Es ist echt witzig und unterhaltsam die Dinge aus ihrem Blickwinkel zu betrachten und mitzuerleben. Dem Leser wird hier wirklich leichte Unterhaltung für zwischendurch geboten. Besonders Frauen mit generellem Kinderwunsch, Mütter im allgemeinen oder Frauen in der Schwangerschaftsphase werden sich hier bestimmt an der ein oder anderen Stelle angesprochen fühlen, denn die Story kreist immer wieder um die selben Themen. Themen, mit denen ich mich selbst nicht immer so identifizieren kann, die aber dennoch lustig, frech und unterhaltsam, sind. Sie geben auf jeden Fall Aufschluss über so manche prekäre Lage und thematisieren die typischen Sehnsüchte und Ängste von Frauen. Beispielsweise wie viel Zeit noch bleibt, bis man i. d. R. keine Kinder mehr bekommen kann.

In der Geschichte gibt es auch keine Tabus, so werden auch "unangenehmere Themen" wie z. B. Scheidenpils bis ins Detail thematisiert :D Da darf man also nicht knauserig sein. Auch gibt es ein paar explizite, erotische Stellen, mit denen ich bei so einem lockerleicht dreinschauenen Roman nicht unbedingt in dieser Form gerechnet habe. Definitiv also Erwachsenenliteratur.

Der Schreibstil ist grundsätzlich leicht, allerdings ziehen sich die wenigen Kapitel ziemlich in die Länge und beinhalten manchmal über 40, 50 Seiten. Das empfand ich als etwas anstrengend und dabei sollte das Lesen dieses Romanes doch sehr luftig und leicht sein. Neben meine komplizierten Fantasyromanen und Thrillern einfach mal seicht, wenn ihr versteht. Auch manche Dialoge oder auch Themen ziehen sich hier ein wenig in die Länge oder werden immer wieder wiederholt. Das fand ich dann doch etwas zäh.
Gelungen ist aber der Humor, der sich hier durchweg durchzieht und den Leser wirklich immer wieder schmwunzeln oder auch lachen lässt. Viele Dinge darf man hier wohl auch einfach nicht zu ernst nehmen.

"Darf ich dich jetzt behalten?" ist eine süße, unterhaltsame Lovestory für zwischendurch, die hauptsächlich durch ihren Witz, Charme und ihren Sarkasmus und durch liebevolle und freche Charaktere überzeugt. Die Liebesgeschichte an sich hat mich aber nicht so richtig mitgerissen, stand sie auch einfach gar nicht so im Fokus, und mit dem Schreibstil bzw. der Kapitellängen wurde ich auch nicht ganz warm.
Somit vergebe ich solide 3 Sterne und eine entsprechende Lese- und Kaufempfehlung ***

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