Eine besondere Geschichte, die wirklich kurzweilig und unterhaltsam ist und sehr zum Nachdenken anregt. Hat mir echt gut gefallen :-)
Die MitternachtsbibliothekNachdem ich so viel positives Feedback zu "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig vernommen habe, habe ich nun endlich Zeit gefunden, mich dem Roman neben meinen ganzen Rezensionsexemplaren zu widmen. ...
Nachdem ich so viel positives Feedback zu "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig vernommen habe, habe ich nun endlich Zeit gefunden, mich dem Roman neben meinen ganzen Rezensionsexemplaren zu widmen. Es handelt sich hierbei um mein erstes Werk von dem Autor, auf welches ich wirklich sehr gespannt war.
In der Geschichte begleitet der Leser die Protagonistin Nora Seed, die ihrem trostlos erscheinenden Leben ein Ende bereiten will. Bevor sie allerdings stirbt, landet sie in der sog. Mitternachtsbibliothek, die ihr die Chance gibt, in all jene Leben einzutauchen, die sie sich immer gewünscht hat. Jedes Buch dort birgt ein anderes Leben und Nora muss sich fragen, was sie tatsächlich will und wirklich zählt...
Matt Haig schreibt seinen Roman aus der Sichtweise von Nora in der dritten Person im Präteritum. So lerne ich sie schnell näher kennen und auch in vielen Punkten verstehen, ging es mir das ein oder andere Mal in meinem Leben tatsächlich ähnlich. Und auch heute kann ich mich nicht von allen Gedankengängen freisprechen. Viele Dinge, die schief laufen, können dazu führen, dass man sein Leben oder auch seinen Lebenssinn wirklich überdenkt, bei Nora ist es allerdings noch schlimmer: Sie will definitiv nicht mehr. Es ist also richtig spannend zu verfolgen, wie sie dann nichtsahnend die Mitternachtsbibliothek entdeckt und darauf reagiert. Unzählige Möglichkeiten bieten sich ihr dort und ich muss sagen, dass ich ihre Situation da sogar ein wenig beneide. Mal in das Leben eines berühren Superstars eintauchen oder einer hochbegabten Mathematikerin? Wäre das Leben da nicht gleich bedeutender?
Der Autor versteht sich wirklich gut darin, solche Sehnsüchte nicht nur in der Protagonistin, sondern auch im Leser zu schüren, aber weiß diese auch prima umzukehren. Denn er transportiert hier eine sehr wichtige Botschaft, die mich wirklich berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Ich bin zwar nicht zu 100% mit jeder Aussage d'accord, aber größtenteils kann ich das alles nur so unterschreiben.
Die Entwicklung von Nora ist demnach gewaltig und ich genieße es sehr, sie die Geschichte über zu begleiten. An ihrer Seite lerne ich viele Dinge neu zu verstehen und zu betrachten und schöpfe auch wieder etwas (Lebens-)Mut
Der Schreibstil ist sehr kurzweilig und leicht, die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und besitzen immer wieder eine interessante Überschrift, die meine Neugier weckt.
Mit dem Buch "Die Mitternachtsbibliothek" macht man meiner Meinung nach nichts falsch, auch wenn man psychisch vielleicht nicht ganz so gut aufgestellt ist. Der Anfang kann möglicherweise triggern, aber es lohnt sich sehr dran zu bleiben und Nora in der Geschichte zu begleiten und daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Denn ich bin mir sicher, dass in Jedem von uns ein klein bisschen Nora steckt ;)
Ich vergebe demnach eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****