Ich habe mich sehr über den Titel "Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" von Kira Licht gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Bastei Lübbe (One) Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Form beeinflusst wird.
Es handelt sich hierbei um mein erstes Werk der Autorin, welches der Auftakt einer neuen, dreiteiligen Reihe darstellt. Nachdem ich bereits viel Positives über "Kaleidra", gerade über Instagram, Lovelybooks und der Lesejury gehört habe, war mein Interesse geweckt und ich stürzte mich auf das Buch.

Diese Geschichte handelt von der 17-jährigen Hauptprotagonistin Emilia, die in eine Welt abtaucht, die sie zuvor so nicht gekannt hat. Sie kann aus für sie unerklärlichen Gründen ein bestimmtes Manuskript entschlüsseln und ahnt schnell, dass sie damit einer großen Sache auf der Spur ist. Als sie dann noch auf Ben, einen Goldalchemisten trifft, nehmen die Dinge eine rasante Wendung und ihren Lauf und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Kira Licht schreibt ihren Jugend-/Fantasyroman aus der Sichtweise der Hauptfigur Emilia in der Ich-Perspektive im Präteritum, wodurch ich nach und nach einen guten Zugang zu ihr erhalte. Sie ist ein besonderer Charakter, den die Autorin mit Liebe zum Detail erschaffen hat und die mich immer wieder mit ihren Gedankengängen und auch manchen Handlungen zum Schmunzeln bringt. Generell fließt hier sehr viel Humor in das manchmal auch düster gehaltene Werk mit ein und das stellt für mich eine schöne Kombination dar.
Ich habe kaum Schwierigkeiten, mich in Emilia hinein zu fühlen und da nur aus ihrem Blickwinkel berichtet wird, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich gemeinsam mit ihr über die anderen Leute und die Gesamtsituation Mutmaßungen aufstelle.
Aus Ben werde ich nicht sofort schlau, doch irgendwie schließe ich ihn rasch in mein Herz. Zwischen ihm und Emilia spüre ich auch zügig die Funken fliegen und fiebere einer Entwicklung hinsichtlich einer Lovestory entgegen, auf die man sich hier aber ein wenig gedulden muss :P Aber sie liegt auch nicht im Fokus.

Bei dem Fokus des Buches, dem Fantasy-Aspekt, habe ich allerdings so meine Schwierigkeiten, da ich mit dem ganzen Thema – Formeln, Mathe, Chemie, Periodensystemen und Co – nicht wirklich etwas am Hut habe und meine Gaben auch eindeutig nicht in der Erfassung und dem Umgang solcher Dinge liegt. Da empfiehlt es sich sicher, wenn künftige Leserinnen da ein wenig mehr Know-How als ich haben :D Oft komme ich nicht ganz mit und empfinde die Ereignisse als sehr komplex. Schön ist zwar, dass ich als "Unwissende" zumindest ansatzweise ein Verständnis dafür entwickele, doch so richtig fruchtet die Thematik bei mir nicht und lässt mir das ohnehin schon lange Buch noch länger vorkommen. Allerdings sind die Erklärungen über die Zusammenhänge der Alchemisten sehr deutlich, interessant und hilfreich. Es handelt sich hierbei einfach um ein Werk, welches generell großer Erklärung bedarf – in vielerlei Hinsicht. Interessant ist auch das Glossar am Ende des Buches.

Hatte ich doch ein paar Startschwierigkeiten mit der Geschichte und musste mich erst einmal mit der Materie auseinander setzen und mich in die Situation einfinden, so gelingt es mir im Laufe der Zeit immer besser und gen Ende fiebere ich richtig mit den Protagonisten mit, die ich wirklich lieb gewonnen habe, sodass die Lust auf Band 2 geschürt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr atmosphärisch und bildgewaltig und geht sehr ins Detail. Manche Beschreibungen empfinde ich als zu kompliziert oder auch etwas zu dröge, die Grundidee der Story ist aber toll und folgt stets einem roten Faden. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und weisen am Anfang immer eine schöne Grafik – was für's Auge – auf :)

"Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen, aber es hat mich insgesamt gut unterhalten und auch oftmals herausgefordert. Über viele inhaltliche Aspekte werde ich wohl noch länger nachdenken ;) Ich vergebe daher eine Lese- und Kaufempfehlung und 3,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde ***

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde auf Lovelybooks zu "CHASING AFTER" von Jennifer Ebbinghaus zu sein und dieses spannend klingende Buch vorab lesen und kommentieren zu dürfen. Vielen lieben Dank an die Autorin für das kostenfreie Rezensionsexemplar, welches mich zügig per Post erreicht hat. Selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin und den Auftakt einer zweiteiligen Reihe, auf dessen Nachfolgeband ich nunmehr richtig hin fiebere! Denn Jennifer hat mich mit ihrem Werk wirklich gecatcht!

Der Leser findet sich in dieser Geschichte unter ein paar übrig gebliebenen Protagonisten, unter ihnen die Hauptfigur Alex (Alessandria), die sich als Kolonie zusammen geschlossen haben, in einer verwahrlosten Welt wieder, in der alle Staatssysteme gestürzt wurden und wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen sind. Entweder schließt man sich zusammen und sorgt so gemeinsam für ein Überleben, oder aber man ist als Einzelgänger oder als Clan unterwegs und raubt Anderen das, was ihnen noch geblieben ist. So hat Alex eigentlich ganz andere Sorgen, als sich plötzlich in ihren einen anderen Mann zu verlieben, der ihren Weg kreuzt. Zumal sie schon in festen Händen ist...

Jennifer Ebbinghaus schreibt ihren Roman aus der Sichtweise von Alex in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir den bestmöglichen Zugang zu ihr gewährt und ich mich direkt mit ihr identifizieren und mich in sie einfühlen kann. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt wird sehr ausführlich und authentisch beschrieben, manchmal sogar mit etwas Humor trotz der Umstände, was ich wirklich großartig finde. Sie nimmt sich und ihre Gedanken manchmal selbst "auf die Schüppe" und bringt mich damit des öfteren zum Schmunzeln oder sogar Lachen :) Die junge Frau hat mittlerweile eine höhere Position in den eigenen Reihen erlangt und demnach auch Verantwortung anderen gegenüber. Und dann führt sie EIG noch eine beständige Beziehung zu Jemanden, der sie seit dem Sturz der Saatssysteme begleitet und beschützt. Ich kann ihre Gewissensbisse und ihr Gefühlschaos da nur zu gut nachvollziehen, als ein gewisser Jemand in ihr Leben platzt und es nicht den Anschein macht, als würde er aus ihrer Kolonie wieder verschwinden. Hach, dieser Typ ist aber auch einfach nur zum Träumen :D <3

Doch die Geschichte beinhaltet mehr, als nur eine Lovestory, bei der die Funken auf jeden Fall ordentlich fliegen, und ein großes Hin und Her, denn die Ereignisse überschlagen sich und werfen viele viele Fragen in mir auf, auf dessen Beantwortung ich mich wohl noch ein Weilchen gedulden muss.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, locker, anschaulich und atmosphärisch und lässt mich die ganzen Umstände und Situationen wirklich bestens vor Augen führen. So eine Situation ist gar nicht mal so abwegig, auch, wenn es sich hierbei natürlich um Fiktion handelt. Doch was wäre, wenn wir plötzlich wirklich kein Geldsystem und Co mehr hätten? Das Buch regt den Leser auf jeden Fall zum Nachdenken an und geht an mir persönlich nicht spurlos vorbei.

Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und beginnen immer mit einem kleinen, englischsprachigem Slogan, was ich ganz süß finde. Hier und da gibt es auch mal eine Grafik, über die der Leser sich freuen darf.
Ein Mini-Kritikpunkt stellt für mich die Länge des Buches, in Anbetracht dessen, dass es noch nicht die ganze Geschichte und es einen zweiten Band gibt, dar. Ich habe die meiste Zeit über zwar nicht das Gefühl, als würde sich das Lesen ziehen, doch die ein oder andere Stelle hätte sicher ein wenig abgekürzt werden können. Denn gerade in der ersten Hälfte passiert vergleichsweise wenig, wenn es sich auch um die Ruhe vor dem Sturm handelt.

"CHASING AFTER" beschert mir viele tolle und auch nachdenkliche Lesestunden. Die Autorun hat all ihre Protagonisten wirklich mit Liebe zum Detail erschaffen. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde *****

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich habe mich sehr über den Titel "Christmas Deal" von Vi Keeland und Penelope Ward gefreut, welcher mir freundlicherweise vom LYX Verlag via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für das kostenfreie Rezensionsexemplar, natürlich versteht es sich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Art und Weise beeinflusst wird.
Bei diesem Kurzroman handelt es sich um den aktuellsten der Autorinnen Vi Keeland und Penelope Ward, von denen ich bereits mehrere Werke gelesen und geliebt habe. So war ich auch auf dieses Buch gespannt und erwartete aufgrund der geringen Seitenzahl eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte, in der Hoffnung, sie würde mich schon mal ein wenig in Weihnachtsstimmung bringen.

Die Story dreht sich um die Protagonisten Riley Kennedy und Kennedy Riley. Da musste ich ja schon einmal lachen :D Die Tatsache, dass sie bis auf den Namensdreher genau gleich heißen, lässt das Chaos ja schon regelrecht erahnen. Und so passiert es, dass Kennedy fälschlicherweise private E-Mails von Riley erhält und sich mit seiner selbstsicheren, frechen Art gewaltig in ihr Privatleben einmischt. Das ist Riley so gar nicht recht und als sie ihn das erste Mal live begegnet, geigt sie ihm ordentlich Meinung. Doch Kennedy ist verflucht sexy und schlägt ihr dann auch noch einen Deam vor, der für sie beide von Vorteil ist, aber dazu führt, dass sie viel mehr Zeit miteinander verbringen müssen...

Vi Keeland und Penelope Ward schreiben ihren Roman aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren in der Ich-Perspektive in Vergangenheitsform. Dadurch bekomme ich raschen Zugang zu beiden Parteien und kann mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt einlesen. Zuerst aber ist es Riley, die mein Herz für sich gewinnt, Kennedy bleibt erst einmal ein doofer Machotyp, über den wir uns beide gewaltig aufregen. :D Doch der hat es nicht nur faustdick hinter den Ohren, sondern auch noch einen echt weichen Kern. Ihn die Geschichte über zu beobachten und zu begleiten ist äußerst interessant, vor allem auch zu erleben, wie die Protagonisten einander mehr und mehr annähern. Die Funken fliegen direkt und erreichen mich total. Die expliziten Szenen sind sehr leidenschaftlich beschrieben, so wie ich es von den Autoren kenne.

Natürlich ist das Werk sehr kurz und geht somit nicht sehr in die Tiefe. Dennoch werden ein paar ernstere Themen aufgegriffen und auch eine schöne Botschaft zur Weihnachtszeit vermittelt. Gerade die Ereignisse in Riley's Familie nehmen eine erfreuliche Wendung, der ich wirklich entgegen gefiebert habe :)

Der Schreibstil der Autorinnen ist gewohnt flüssig, leicht, frech und fesselnd, die abwechselnden Kapitel sind erfrischend und halten sich super kurz – wie bei der Gesamtlänge des Buches auch nicht anders zu erwarten. Gelungen finde ich vor allem, dass hier auch jede Menge Humor mit in die Geschichte einfließt und ich einfach öfter mal zum schmunzeln oder gar lachen gebracht werde! :D Und dann gibts auch noch eine Prise Romantik und Weihnachtsfeeling <3

"Christmas Deal" sorgt auf jeden Fall für unterhaltsame, anregende, lustige und gefühlvolle Lesestunden und bekommt von mir auf jeden Fall eine Lese- und Kaufempfehlung, gerade zur Weihnachtszeit, aber auch unabhängig davon. Ich vergebe volle 5 Sterne *****

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich habe mich sehr über den Titel "What if we Drown" von Sarah Sprinz gefreut, welcher mir freundlicherweise vom lieben LYX-Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Durch Instagram habe ich schon einiges über die Autorin und ihr erstes Buch erfahren und fieberte dem Erscheinungstermin des Titels wirklich hingegen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Form beeinflusst. Es handelt sich hierbei um den Auftakt einer dreiteiligen Reihe, dessen Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.

Inhaltlich hat der Leser es hier mit der Hauptfigur Laurie zu tun, die nach dem tragischen Tod ihres großen Bruders nach Kanada zieht, um dort seinen Traum weiter zu leben, indem sie wie er Medizin studiert. An der Uni lernt sie dann Sam kennen, für den sie rasch Gefühle entwickelt. Doch er ist nicht nur ihr künftiger Tutor, sondern auch in die damaligen, schrecklichen Ereignisse verstrickt... somit werden einer möglichen Beziehung zwischen den beiden einige Steine in den Weg gelegt, die für Laurie und auch Sam irgendwann unüberwindbar erscheinen...

Sarah Sprinz schreibt ihren New adult Liebesroman aus der Sichtweise von Laurie in der Ich-Perspektive im Präteritum, wodurch ich rasch mit ihr warm werde und sie schnell kennen lerne. Es ist spannend, was sich damals in ihrer Vergangenheit ereignete und wie sie damit umgeht, vor allem dann, als sich dabei mehr und mehr für sie klärt und ungeahnte Formen annimmt. Ich bin währenddessen hautnah an ihrer Seite dabei und fühle und leide mit ihr mit, denn ihre Gedanken und Gefühle werden wirklich sehr authentisch geschildert, sodass ich nicht nur zu ihrer Person, sondern auch zu ihrer Situation den besten Zugang bekomme. Ich kann mir auch nur zu gut vorstellen, wie schwer es ist, plötzlich einen leblosen Körper zu sezieren, wenn das Herz eigentlich gar nicht für so eine Arbeit schlägt... doch die Tatsache Menschen zu helfen, bedeutet Laurie schließlich genau so viel, wie einst ihrem Bruder und irgendwie steht sie ja in seiner Schuld. Sam macht es ihr da echt leicht und ich schließe ihn sofort in mein Herz. Er ist sehr loyal und liebenswürdig und das, obwohl er ein Geheimnis hütet, ein schreckliches Geheimnis. Doch das Buch lehrt, dass es meist oft leichter für Betroffene ist, in solch ein Geheimnis eingeweiht zu werden und dieses von den Verantwortlichen zugegeben wird, als zu lügen und Dinge konsequent zu verheimlichen. Wohin so etwas führen kann, zeigt "What if we Drown" auf schmerzvolle Weise sehr gut auf...

Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier zwar recht zügig, ist aber von einigen Unsicherheiten geprägt, die nicht nur mit der Vergangenheit zu tun haben. Sie ist in meinen Augen sehr authentisch und lässt die Funken fliegen. Die wenigen expliziten Szenen sind sehr gefühlvoll und anregend beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, er ist flüssig, umgangssprachlich, zeitgemäß und einfach locker. Er beinhaltet humorvolle, teilweise sogar freche Dialoge, aber auch viele tiefgründige Gespräche und ist insgesamt sehr ausgewogen. Zudem sind die Schauplätze sehr gut visuell vorstellbar und bringen mir den Flair der Westküste Kanadas auch ein wenig näher. Ich finde es außerdem gelungen, dass nur aus der weiblichen Sicht berichtet wird, da ich mich als Frau so sehr in die Protagonistin einfühlen kann. Dennoch hätte mich ab und an auch Sam's Sichtweise interessiert, die die Geschichte bestimmt noch schön ergänzt hätte.

"What if we Drown" ist ein wunderbarer Reihenauftakt der leisen Töne, der aber auch ernste Themen behandelt und mit Liebe zum Detail geschrieben wurde. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde zu "Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz" von Kathrin Lange auf Lovelybooks zu sein. Es ist immer wieder schön, sich mit anderen Lesern über ein gemeinsames Buch auszutauschen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenlose Rezensionsexemplar, welches den Weg rasch per Post zu mir gefunden hat und meine Meinung zum Buch natürlich nicht beeinflusst. Ich möchte an dieser Stelle einmal betonen, wie unglaublich schön verarbeitet ich das Buch finde, nicht nur das Cover, bei dem einige Stellen vergoldet wurden, sondern auch jedes neue Kapitel, das optisch in Form des Covers herausgearbeitet und gestaltet wurde, wirklich sehr schön und sein Geld definitiv wert. Aber auch wegen der Geschichte an sich, auf die ich nun eingehen möchte ;)

In der Story begleitet der Leser die 19-jährige Protagonistin Jessa auf einem sehr ungewöhnlichen Weg, der sie nach High Moor Grange führt, einem düsteren, geheimnisvollen Ort, der ihr vielleicht mehr Aufschluss über den Verbleib ihrer älteren Schwester gibt, die seit fünf Jahren als vermisst gilt. Die Bewohner des dortigen, alten Herrenhauses sind allerdings wenig von Jessa's plötzlichem Auftauchen angetan und setzen alles daran, sie wieder loszuwerden, da sie ihr das gleiche Schicksal wie das ihrer Schwester ersparen wollen... doch Jessa lässt sich nicht so leicht abschütteln und setzt etwas in Gange, was sie niemals zuvor geahnt hätte...

Kathrin Lange schreibt ihren Jugendroman aus den Sichtweisen von drei Charakteren, der von Jessa selbst und auch der von zwei Brüdern, den Besitzern des Herrenhauses. Dafür wählt die Autorin die dritte Person im Präteritum und verschafft dem Leser somit einen Überblick über die verschiedenen Figuren und die Gesamtsituation. Jessa ist hierbei meine größte Identifikationsfigur, in die ich mich sehr gut einfühlen kann, wenn sie auch zehn Jahre jünger als ich ist. Ich versetze mich einfach in ihr Alter, in mein früheres Ich und erlebe dabei die Dinge hautnah an ihrer Seite mit. Sie tut mir in vielerlei Hinsicht leid, hatte sie es in ihrer Vergangenheit und auch momentan einfach alles andere als leicht. Somit hat sie quasi auch nichts zu verlieren, als sie High Moor Grange reist, denn ihre verloren geglaubte Schwester ist der einzige Lichtblick in ihrem Leben. Jessa's Entschlossenheit, diese wieder zu finden und alles daran zu setzen, komme was wolle, ist wirklich beeindruckend! Zudem ist sie wahnsinnig taff und schlagfertig. Ich genieße ihre freche Ader und ihre Aufmüpfigkeit, wenngleich ich mir auch wünsche, dass sich ihr Herz etwas mehr erweicht und endlich zu Ruhe kommt.
Die Brüder sind mir zu Anfang ein richtiges Rätsel, vor allem Adrian. Ein sehr sonderbarer Typ, über den es noch einiges zu erfahren gibt. Christopher scheint da um einiges "zugänglicher", wenn auch er gerade derjenige ist, der Jessa ordentlich Kontra bietet. Irgendwie hat er etwas an sich, was mich auf die Passagen mit ihm freuen lässt. Doch auch Adrian wird nach und nach zugänglicher, liebenswürdiger und berührt mich sogar ein Stück weit. Unter den Protagonisten entsteht ein minimales Liebesdreieck, was sich aber schnell in eine bestimmte Richtung hin entwickelt. Doch die Brüder sind von einem Fluch gezeichnet, der es ihnen nicht erlaubt, einfach so glücklich zu werden und einander ihr Glück zu gönnen... und das muss auch Jessa auf schmerzhafte Weise erfahren. Wie steckt ihre Schwester da mit drin und was kann sie tun, dass sich alles wieder ordnet? Auf diese Auflösung und den Weg zum Ziel war ich wirklich sehr gespannt!!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und atmosphärisch und trägt mich gut durch das doch recht dicke Buch. Sicher hätte hier die ein oder andere Szene abgekürzt werden können, mir persönlich hat es aber gut gefallen und ich habe die Zeit mit Jessa und Co sehr genossen, sodass sie auf mich kaum langatmig wirkt. Außerdem entsteht durch längere Beschreibungen der Schauplätze und Co auch das Gefühl, dass die Autorin mit sehr viel Liebe zum Detail schreibt und ihre Figuren selbst ins Herz geschlossen hat. Das überträgt sich auf jeden Fall auch auf mich :)
Immer wieder greift eine gewisse Düsternis auf den Leser über, die sehr faszinierend und einnehmend ist. Lange ist der Leser im Unklaren darüber, was es mit dem Herrenhaus, den Brüdern, der Vergangenheit und dem Nebel auf sich hat, doch nach und nach fügt sich alles zu einem immer klarer werdenden Bild zusammen.

Die Lovestory, die sich hier nebenbei entwickelt, erreicht mich auf jeden Fall, auch wenn sie mich nicht groß überrascht, hatte ich da doch von Anfang an so meine Vermutungen. Das Ende erstaunt mich aber dennoch noch mal und stimmt mich wirklich glücklich und lässt mich das Buch mit einem guten Gefühl schließen :)

Gelungen finde ich außerdem die kleinen Fantasy-Elemente, die in die Geschichte mit einfließen und diese zu einer ganz besonderen machen.

"Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz" bringt meiner Meinung nach so gut wie alles mit, was ein guter, fiktiver Jugendroman benötigt und bekommt von daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung von mir und 4,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde. *****

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere