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Veröffentlicht am 23.09.2020

Ein liebevoller, charmanter und tiefgründiger Wohlfühlroman mit einer tollen Grundidee!

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Der Liebesroman "The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman" von Lyssa Kay Adams schlummerte schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Bücherregal und nun bekam ich richtig Lust auf diese ...

Der Liebesroman "The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman" von Lyssa Kay Adams schlummerte schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Bücherregal und nun bekam ich richtig Lust auf diese Geschichte :) Es handelt sich hierbei um meinen ersten Roman der Autorin, von dem ich schon viel Positives gehört habe. Der Klappentext hat mich zudem einfach total neugierig gemacht und versprach eine fantastische Story, sodass ich nun gespannt und erwartungsvoll zum Buch griff und zu lesen begann.

Der Leser begleitet in der Geschichte die Hauptprotagonisten Gavin und Thea, die in einer Ehekrise stecken. Während Thea fest entschlossen ist, die Ehe zu beenden und die Scheidung einzureichen und mit den kleinen Zwillingen alleine im gemeinsamen Haus wohnen zu bleiben, will Gavin seine Ehe nicht so schnell aufgeben. Er sieht ein, was er für Fehler begangen hat und will diese wieder gutmachen. Dafür wird er, vorerst zwar noch widerwilliges, dann aber recht euphorisches Mitglied des "Secret Book Clubs", welcher von einem seiner Kumpels gegründet wurde. Dort lesen die Freunde Liebesromane, um die Frauenwelt und somit auch Thea besser verstehen zu lernen...

Lyssa Kay Adams erzählt ihre Liebesgeschichte aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der dritten Person im Präteritum, was ich anfangs etwas schade fand, mag ich die Ich-Perspektive grundsätzlich einfach lieber. Jedoch braucht es nicht lange, um mit den Charakteren warm zu werden und mich an diese Erzählform zu gewöhnen. Hier tauche ich trotzdem super gut in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten ab und lerne sie mehr und mehr kennen und verstehen. Beide sind sie liebevolle Figuren mit dem Herz am rechten Fleck, die sich selbst und einander aber einfach noch besser kennen lernen müssen. Ich verfolge gebannt, wie sie einander wieder näher kommen und muss jedes mal wieder schlucken, wenn sie wieder etwas entzweit. Ein aufregendes Hin und Her. Der Funke ist grundsätzlich ja schon da, da die beiden bereits eine Ehe führen, ist aber erst nach und nach spürbar für mich, da ihre Liebe neu entflammt. Das zu verfolgen ist toll :) Die wenigen expliziten Szenen gehen mir dabei unter die Haut und unterstreichen ihre Liebe gut. Außerdem sind die Zwillinge einfach Zucker und eine tolle Bereicherung für die Geschichte :) Vor allem der Umgang von Vater und Töchter ist herzzerreißend!

Mir gefällt der Schreibstil super, er ist leicht, einnehmend und mit Liebe zum Detail gestaltet. Durch den Club habe ich als Leserin immer wieder etwas zu schmunzeln oder gar zu lachen, denn die Jungs sind der Hammer :D Gelungen finde ich es außerdem, dass das Buch quasi eine zweite Geschichte beinhaltet, nämlich die, die die Jungs lesen: einen historischen Liebesroman. Dieser nimmt vielleicht 10% des Gesamtwerkes ein und stellt eine schöne Abwechslung zur eigentlichen Handlung dar. Schlussendlich verbindet sich beides miteinander, das ist clever gelöst :)

"The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman" hält, was sein Titel verspricht :) Er ist nahezu perfekt, unterhält mich bestens und trägt mich rasch durch die vielen, in angenehmer Länge gehaltenen Kapitel. Hier wird mir etwas für's Herz geboten, gleichzeitig hab ich aber auch etwas für meine Lachmuskeln und Gehirnzellen, denn das Buch regt auch zum Nachdenken an, jedenfalls mich. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Eine süße Liebesgeschichte, mit dessen Protagonisten ich erst einmal warm werden musste.

Shine Bright
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Ich habe mich sehr über den Titel "Shine Bright" von Viola Sanden gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Piper Gefühlvoll Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Shine Bright" von Viola Sanden gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Piper Gefühlvoll Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Dies beeinflusst meine persönliche Meinung natürlich in keiner Weise. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für das Buch bedanken. Die Autorin kenne ich bereits von ihrem Debütroman, welcher mir recht gut gefallen hat und so war ich auch auf ihr neues Buch gespannt, in der Hoffnung, dass es mich noch ein wenig mehr von den Socken hauen würde. Das ansprechende Cover und der Klappentext waren jedenfalls schon mal sehr vielversprechend :)

Die Geschichte handelt von zwei grundverschiedenen Protagonisten, die auf ersten Blick nichts gemein zu haben scheinen. Während Aylin eine Vorliebe für klassische Musik hegt, verbringt Vince einen Großteil seiner Zeit in illegalen Fight Clubs. So gestaltet sich ein Zusammenleben – denn ausgerechnet dürfen sich die beiden Nachbarn nennen – wahrlich nicht leicht. Doch auf den zweiten Blick kristallisiert sich etwas heraus, was die beiden miteinander verbindet und mehr und mehr zusammen führt...

Viola Sanden schreibt ihren Roman aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir grundsätzlich immer den besten Zugang zu den Figuren verschafft. Doch hier habe ich ein paar Startschwierigkeiten und brauche ein wenig, um mit Aylin und Vince warm zu werden. Ich werde ein wenig in das Geschehen hinein geschleudert und muss mich erst einmal orientieren und zurecht finden. Ist dies aber erst einmal geschehen, macht das Lesen wieder mehr Spaß. Die Autorin hat hier zwei liebenswürdige, von der Vergangenheit geprägte Protagonisten erschaffen, die einander gut ergänzen und schlussendlich wirklich miteinander harmonieren. Lediglich bleiben sie für mich ein wenig zu blass, hier hätte ich mir insgesamt noch mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht und einen größeren Fokus auf innigere Dialoge.

Der Schreibstil der Autorin ist, erst einmal in der Geschichte angekommen, angenehm. Vorerst muss ich mich einfach ein wenig an ihn gewöhnen. Doch von Kapitel zu Kapitel, die sich allesamt in angenehmer Länge halten, trägt mich Frau Sanden besser durch das Buch. Dabei beschreibt sie die Schauplätze sehr gut, die Gefühle jedoch weniger authentisch, jedenfalls springen sie bei mir nicht vollständig über. Ich spüre es weder knistern, noch bin ich voll bei dem Liebespaar dabei. Die Dinge werden mir einfach zu schnell abgehandelt.

Gelungen finde ich, dass das in der Geschichte behandelte Thema den Leser zum Nachdenken anregt und er sicherlich das ein oder andere aus dem Verhalten und auch Fehlverhalten der Protagonisten lernen kann.

Von "Shine Bright" habe ich mir mehr erhofft, aber es gab auch Punkte, die mir gut gefallen haben. Insgesamt vergebe ich aber keine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung und 3 Sterne ***

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Wieder ein super spannender Thriller von Mark Franley, der aber nicht ganz an "Vernichtende Begierden" heran kommt.

Verhasstes Blut
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Ich habe mich sehr über den Titel "Verhasstes Blut" von Mark Franley gefreut, welcher mir vom Amazon Publishing Deutschland Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Verhasstes Blut" von Mark Franley gefreut, welcher mir vom Amazon Publishing Deutschland Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle, es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Nachdem ich vom Autor bereits einen super genialen Thriller (Vernichtende Begierden) gelesen habe und auch den speziellen Ermittler Ruben Hattinger ins Herz geschlossen habe, hatte ich große Erwartungen an Franleys neues Buch. Und auch hierbei wurde ich wieder nicht enttäuscht, wenn doch dieses Exemplar in meinen Augen nicht ganz an seinen Vorgänger heran reicht.

Auch in diesem Thriller muss sich Hattinger, diesmal allerdings im Team, wieder mit abartigen Tatsachen auseinander setzen. Er hat es mit einem verstörten Jungen in einer Jacke aus menschlicher Haut, einer vermissten Frau und einem ermordeten Pärchen zu tun und geht auch hier wieder an seine Grenzen. Haben die Fälle alle miteinander zu tun? Und was ist mit den Parallelen zu einem alten Fall, der sich vor rund fünf Jahren ereignete, dessen Täter seitdem Patient in einer psychiatrischen Klinik ist. Handelt es sich hierbei um einen falsch-Verurteilten? Fragen über Fragen, die es hier zu klären gibt, während sich die Dinge mehr und mehr zuspitzen...

Mark Franley schreibt seine Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven in der dritten Person im Präteritum. Dabei erhalte ich nicht nur einen guten Überblick über die Personenkonstellationen und die Gesamtsituation, sondern werde auch schnell wieder mit Ruben Hattinger warm, obwohl er es dem Leser nicht immer leicht macht. Dennoch mag ich seine skurrile, hartnäckige und sarkastische Art in diesem Fall gut leiden, jedoch bin ich sonst meist eher der Fan von positiven Lebemännern als Ermittler :D Aber nach solchen Fällen, mit denen sich Hattinger schon beschäftigen musste, ist es wahrscheinlich kein Wunder, dass er schon etwas abgebrüht ist.

Die Geschehnisse gehen mir auch hier wieder unter die Haut, sie sind wirklich abartig, aber auch abartig faszinierend. Sowas hat ja schon irgendwie so seine Sogwirkung, jedenfalls bei mir. Und Mark Franley versteht sich gut darin, die Dinge beim Namen zu nennen, aber gleichzeitig auch nicht alles direkt vorweg zu nehmen. Er liefert immer wieder neue Puzzleteile, die den Leser glauben lassen, er bekäme immer mehr Klarheit, und reißt das Ruder dann schließlich wieder erneut herum. Sowas finde ich genial, da es den Leser ordentlich auf Trab hält!

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht, fesselnd und niveauvoll, sodass ich nicht das Gefühl hab, einen seichten, simplem Groschenroman zu lesen. Er fordert mich und meine Gehirnzellen immer wieder neu heraus und lässt mich mitfiebern, mitleiden und mitermitteln. Die Schauplätze sind dabei gut vorstellbar. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und die ständig wechselnden Sichtweisen sind sehr erfrischend und unterhaltsam.

Anders, als bei seinem Vorgänger, habe ich mich hier aber nicht permanent gefordert und (an-)gespannt gefühlt, manchmal erinnerte mich der Thriller doch auch an einen Krimi, bei dem viel ermittelt und "zerdenkt" wurde, was dem Spannungsbogen einen minimalen Abbruch getan hat.

"Verhasstes Blut" ist wieder ein lohnenswerter Thriller von einem großartigen Autor, von dem ich künftig wieder und wieder lesen möchte. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und in Anbetracht zu dem vorherigen Buch 4,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde *****

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein süßer und authentischer Liebesroman, der mich die beiden sensiblen Protagonisten über das Festivalgelände begleiten lässt.

Für eine Nacht sind wir unendlich
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Auf den Titel "Für eine Nacht sind wir unendlich" von Lea Coplin bin ich durch das hübsche Cover sofort aufmerksam geworden und fühlte mich auch vom Klappentext her angesprochen. So durfte es bei meinem ...

Auf den Titel "Für eine Nacht sind wir unendlich" von Lea Coplin bin ich durch das hübsche Cover sofort aufmerksam geworden und fühlte mich auch vom Klappentext her angesprochen. So durfte es bei meinem letzten Besuch in der Buchhandlung bei mir einziehen und jetzt habe ich die Zeit für das Schätzchen, neben den ganzen Rezensionsexemplaren, gefunden :) Es handelt sich hierbei um mein erstes Werk der Autorin und ich war super neugierig, was mich bei ihrem Jugendroman erwarten würde.

Die Geschichte handelt von den jungen Hauptprotagonisten Jonah und Liv, die sich auf einem Festival kennen lernen. Dabei ist von Anfang an klar, dass da nicht mehr laufen wird, reist Jonah schließlich am nächsten Tag wieder nach Deutschland ab. Und Liv ist, anders als Jonah, kein Typ für eine Nacht. Doch da liegt etwas zwischen ihnen in der Luft, etwas gewaltiges und die beiden haben lediglich diese eine Nacht Zeit, dem auf den Grund zu gehen...

Lea Coplin erzählt ihren Roman aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihnen beiden verschafft. Hier hat sie wirklich außergewöhnliche Charaktere erschaffen, die sehr authentisch auf mich wirken und bei denen es wirklich spannend ist, in ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu blicken. Dadurch, dass sich die Sichtweisen hier pro Kapitel immer wieder abwechseln, erhalte ich die besten Einblicke in sie beide. Optisch wird dies durch entsprechende Überschriften auch gut kenntlich gemacht. In die Protagonisten Liv kann ich mich wirklich gut hinein versetzen, da ich manch ihrer Erlebnisse aus der Vergangenheit teile und somit ihre Ängste und Gedanken super verstehen und nachvollziehen kann. Aus Jonah werde ich erst später schlau und ich finde es verblüffend, was ihn ausmacht. Wie ich bereits sagte: spannende, einzigartige Charaktere, die hier sehr gut harmonieren und miteinander aufblühen. Das ist schön zu verfolgen.

Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich sehr zügig, da sie sich ja schließlich nur in einer Nacht abspielt. Dennoch ist ihr Annähern von einigen Unsicherheiten geprägt, was ich in Anbetracht der beiden, doch ziemlich verschiedenen, Protagonisten verstehen kann. Der Funke springt dabei aber blitzschnell über und ich erlebe alle Annäherungsversuche und Geschehnisse hautnah mit. Für einen Jugendroman sind die expliziten Stellen entsprechend gekürzt, aber sie fallen nicht vollkommen weg, finde ich so voll in Ordnung :)

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, umgangssprachlich, einnehmend und gefühlsbetont. Ich fliege regelrecht durch die rund 300 Seiten, die mir das Festival prima vor Augen führen und eine wirklich schöne Lovestory verpacken. Eine Lovestory, die ich in der Form noch nicht gelesen habe, die aber nicht durch den besonderen Einfallsreichtum der Geschichte an sich brilliert, sondern um das besondere Zusammentreffen und die Sensibilität der tollen Charaktere.

"Für eine Nacht sind wir unendlich" ist ein toller Jugendroman, der zeigt, wie man sich bei den richtigen Menschen an seiner Seite öffnen kann, obwohl man in seinem Leben bereits Ablehnung verschiedener Formen erfahren hat. Er ist sehr gefühlsbetont, leidenschaftlich und emotional. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein düsteres, facettenreiches und vor allem abstraktes Buch, welches eine enorme Sogwirkung auf mich ausübt.

Ich bin der Sturm
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Ich habe mich sehr gefreut, der Leserunde zu "Ich bin der Sturm" von Michaela Kastel beizuwohnen, da ich bereits viel Positives über ihre Bücher gehört habe. Dass es sich bei dem kostenfreies Rezensionsexemplar ...

Ich habe mich sehr gefreut, der Leserunde zu "Ich bin der Sturm" von Michaela Kastel beizuwohnen, da ich bereits viel Positives über ihre Bücher gehört habe. Dass es sich bei dem kostenfreies Rezensionsexemplar dann auch noch um eine gebundene Ausgabe handelte, freute mich umso mehr. Vielen lieben Dank an den Emons-Verlag und der Autorin noch einmal an dieser Stelle für den schnellen Versand bzw. die Auslosung :) Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.

Um nicht zu viel vorweg zu nehmen, möchte ich nicht groß auf den Inhalt der Geschichte eingehen, der Klappentext selbst verrät auch nicht allzu viel. Der Leser begleitet hier die Hauptfigur Madonna auf ihrer beschwerlichen, skurrilen, dramatischen und spannenden Reise, bei dem es gleichermaßen um Flucht, wie auch um Rache geht. Erst einmal ihren Peinigern entwunden, ist Madonna fest entschlossen, sich an ihnen zu rächen und sie auszuschalten. Doch ist dies überhaupt möglich? Denn sie hat es hier wohl mit einer höheren Macht zu tun...

Michaela Kastel schreibt ihren Thriller hauptsächlich aus der Sichtweise von Madonna selbst, durch ihre gewählte Erzählform in der Ich-Perspektive im Präsenz bekomme ich den besten Zugang zur Hauptprotagonisten und erlebe alles hautnah an ihrer Seite mit. Eine richtige Sympathieträgerin sehe ich in ihr allerdings nicht, sie ist mir (wahrscheinlich den Gegebenheiten entsprechend) einfach schon sehr abgestumpft und eher rachgierig, als sympathisch, doch trotzdem kann ich sie recht gut leiden. Ich versuche mich – so gut es geht – in ihre Lage einzufühlen und ihre Gedanken- und Gefühlswelt nachzuvollziehen, die Michaela Kastel hier gut darstellt. Mit Madonna schafft sie einen ganz bemerkenswerten Charakter, den ich nicht so schnell vergessen werde. Alle weiteren Figuren der Geschichte sind sehr detailliert erdacht und fügen sich gut in das Bild der Geschichte ein, jedoch weiß ich lange nicht, wem hier wirklich zu trauen ist, was von der Autorin sicher so beabsichtigt wurde. So ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich Überlegungen aufstelle, wer was im Schilde führen könnte und wie das Ganze schließlich ausgehen könnte.

Besonders der Start in die Geschichte ist heftig und zudem sehr illusorisch. Die Autorin catcht und verwirrt mich damit gleichermaßen und ich bin das ganze Lesen über auf der Suche nach Erklärungen, die ich nicht in jeder Form geliefert bekomme. Hier muss ich wahrscheinlich einfach akzeptieren, dass dieses Werk nicht immer realistisch sein soll :) Doch vieles klärt sich nach und nach auf für mich auf und ergibt irgendwann Sinn.

Der Schreibstil ist wirklich gelungen, bildgewaltig, spritzig und lebhaft und trägt mich rasch durch das Geschehen. Das Buch habe ich an einem Stück durchgelesen :) Die Kapitel halten sich meist in angenehmer Länge, sind manchmal sogar extrem kurz, wovon ich persönlich ein großer Fan bin. Gelungen finde ich noch, dass zu Madonnas Sichtweise in die Sicht einer weiteren Figur in der dritten Person geblickt wird, schlussendlich klärt sich auch auf, aus welcher. Das finde ich spannend und abwechslungsreich und wirft noch mal ein anderes Licht auf die Geschichte und die Hauptfigur. Es wird die Geschichte über außerdem verbal kein Blatt für den Mund genommen, was ich bei so einem Werk aber authentisch finde.

Das Ende entspricht nicht ganz meinen Vorlieben von "Ende gute, alles gut", was sich bei den Geschehnissen dieser Geschichte wohl aber auch schwer gestaltet. Dennoch hätte ich mir gerade für eine bestimmte Person etwas anderes gewünscht.

"Ich bin der Sturm" trifft mich recht unvorbereitet und nimmt mich in eine fiktive, brutale und spannende Welt mit, bei der ich meinen Alltag regelrecht vergesse. Das Buch ist definitiv nichts für zarte Gemüter und wird noch länger in mir nachklingen. Am besten daran fand ich die Sogwirkung und den Schreibstil, es wird sicher nicht das letzte Buch von Michaela Kastel gewesen sein. Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****

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