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Veröffentlicht am 30.03.2020

Durchaus eine schöne Geschichte mit großartig beschriebener Kulisse, aber etwas langatmig und mit einem nervenaufreibenden Protagonisten

Morgentau
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Ich bedanke mich beim Piper-Verlag für das Bereitstellen des Titels "Morgentau" von Valentina May. Das Buch klang sehr vielversprechend und versprach eine tolle Kulisse, die das idyllische Cover noch mal ...

Ich bedanke mich beim Piper-Verlag für das Bereitstellen des Titels "Morgentau" von Valentina May. Das Buch klang sehr vielversprechend und versprach eine tolle Kulisse, die das idyllische Cover noch mal untermalt. Von der Autorin Valentina May habe ich bislang nichts gelesen, das durfte sich nun ändern. Vorab eine kleine Warnung: Diese Rezension enthält Spoiler!

Mit großer Vorfreude habe ich das Buch gestartet und wurde auch sofort mit der Hauptprotagonistin Pia Storm warm. Sie will sich, trotz des Wohlstandes ihres Vaters, unabhängig machen und ihre eigenen Träume verfolgen, was ich sehr beeindruckend fand. Sie hätte es sicher leichter gehabt, wenn sie weiterhin Geld von ihrem Vater bezogen hätte. Aber glücklicher wäre sie wohl nicht gewesen, verlangte er doch von ihr Dinge, die sie nicht im geringsten interessierten. Ihre Leidenschaft ist die Fotografie und dafür will sie in einer anderen Stadt eine Ausbildung anfangen. Doch auf dem Weg dorthin baut sie einen Unfall und wird von Tom Matthiesen eingesammelt, der der Besitzer eines nahelegenden Apfelguts ist. Dieser ist mir von Anfang an unsympathisch, doch nach und nach versteht man als Leser, weswegen er so mürrisch und unfreundlich ist. Er hat schlimme Erfahrungen mit seiner Exfreundin gemacht, die Pia in vielem ähnelt. Vor allem ihr auf Wohlstand hinweisendes Äußeres missfällt ihm. Leider schließt er von seiner verzogenen Ex auf sie und oft dreht sich das Buch darum.

Ich habe wirklich gehofft, dass er sich nach einer Zeit ändert, aber zu 80% des Buches ist er ungemein unfreundlich gegenüber Pia, die sich nichts wirklich zu schulden hat kommen lassen. Im Gegenteil – sie unterstützt das Gut wo sie nur kann und blüht in der Arbeit dort sogar richtig auf. Eigentlich hätte sie den Hof längst verlassen, Toms Art steigt ihr einfach zu Kopfe, aber da sich ihr Auto in der Reparatur befindet und ihr Vater ihr den Geldhahn zugedreht hat, bietet sich ihr die Möglichkeit auf der Apfelfarm mitzuarbeiten. So kann sie die Reparatur ihres Minis in Raten abeezahlen.

Tom und sie geraten immer wieder aneinander und man fragt sich als Leser, wann die beiden sich endlich näher kommen und wann sich Tom endlich bei ihr entschuldigt. Doch diese Worte bringt er nie hervor, was ich sehr schade fand. Man erfährt lediglich seine Gedanken, die uns die Autorin offenbart. Die Kapitel wechseln sich nämlich meist aus den Sichtweisen der beiden Protagonisten ab, was mir gut gefallen hat. So kam der Leser dem eher unsympathische Tom etwas näher und mochte ihn ein wenig mehr leiden. Aber so richtige Sympathie entwickelte ich leider nicht für ihn. Pia tat mir so oft leid und ihre Wortgefechte nervten mich eher. Trotz ihrer Streitigkeiten entwickeln die beiden unabhängig voneinander Gefühle füreinander. Ich glaube das würde mir nicht passieren, wenn man mich so behandeln würde.

Als sie sich endlich näher kommen, entfernen sie sich auch schon wieder voneinander, Tom ist einfach nicht zufrieden zu stellen. Ihre Beziehung beruht einfach auf zu vielen Missverständnissen und ist von Unsicherheiten geprägt.

Nebenbei erfährt der Leser auch noch von der Vergangenheit der Gutsfamilie. Toms Schwester verschwand vor einigen Jahren und niemand weiß, was wirklich passierte. Lange wird sie für tot gehalten, bis der Familie Matthiesen seltsame Dinge auffallen. Auch Pia fängt an Nachforschungen zu betreiben und wird sich in einem immer sicherer. Doch wie wird Tom das auffassen? Wird er diesmal anders mit ihr umgehen? Da war ich sehr gespannt!

Schade fand ich es, dass die Story nicht wirklich aufgeklärt wurde. Vielleicht gibt es ja einen zweiten Teil, wo die Geschichte weitergeht. Aber immerhin gab es ein Happy End für unsere Streithähne.

Von mir gibts trotz vieler Anmerkungen eine Leseempfehlung, viele Charaktere waren in dem Buch wunderbar herausgearbeitet und sympathisch und die Grundgeschichte hat mir sehr gefallen. Außerdem hat mir das Buch die "Allerweltsfrucht Apfel" wieder schmackhaft gemach :) Ich verteile gut gemeinte 3 Sterne ***

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ein langatmiger Thriller mit ein paar guten Spannungsbögen, der mich allerdings nicht vollends überzeugen konnte.

Die perfekte Strafe
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Nachdem ich bereits einen Teil von der Autorin Helen Fields gelesen habe und diesen auch ziemlich gelungen fand, habe ich mich sehr gefreut, als ein neuer Teil der Reihe erschienen ist, den ich beim Verlag ...

Nachdem ich bereits einen Teil von der Autorin Helen Fields gelesen habe und diesen auch ziemlich gelungen fand, habe ich mich sehr gefreut, als ein neuer Teil der Reihe erschienen ist, den ich beim Verlag angefragt habe. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal für das Rezensionsexemplar bedanken, welches mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde :) Ich war sehr neugierig auf die Geschichte.

Der Einstieg ins Buch gefiel mir gut, jedoch wurde schnell klar, dass sehr viele Ermittler und sonstige Personen eine Rolle spielen, bei denen ich schnell den Überblick verloren habe. Zwar kannte ich noch ein paar Charaktere aus dem alten Buch, es ist aber auch schon über ein Jahr her, dass ich dieses gelesen habe. Deshalb konnte ich mich nur noch schwer an sie erinnern. Die eigentliche Handlung ist spannend und ungewöhnlich, ein Giftmörder treibt in England sein Unwesen und zwei Menschen mussten schon sterben. Er hat es auf eine dritte Person abgesehen und nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei der Luc Callanach und Ava Turner die Hauptermittler sind. Die beiden waren mir im Band zuvor schon sympathisch gewesen, sind sie beide jedoch sehr eigen. Ava ist mittlerweile beruflich aufgestiegen, was das Verhältnis der beiden nicht gerade einfacher macht. Oft sprechen sich die beiden nicht ab, was zu unglücklichen Verwicklungen bei den Ermittlungen führt. Parallel wird noch Avas ehemaliger Chef tot aufgefunden, es handelt sich um Selbstmord, doch das kann Ava nicht glauben. Diesem Fall widmet sie also auch noch ihre Aufmerksamkeit und ich war gespannt, ob die beiden Fälle einen Zusammenhang aufweisen.

Der Leser folgt oft einem derben, manchmal auch amüsanten Schlagabtausch zwischen dem Ermittlerpaar, was mir teils gut gefallen hat. Allerdings zieht sich die Geschichte in die Länge, man bekommt sehr viele Informationen, die hätten kürzer gefasst werden können, da sie der Spannung ein wenig Wirkung genommen haben und das Lesen oft nicht so leicht fiel. Manche Abschnitte waren einfach zäh und auch etwas verwirrend.

Positiv ist der Schreibstil von Helen Fields, die sehr wortgewandt und intelektuell anspruchsvoll ist und meine Konzentration erforderte. Es handelt sich also um keinen Thriller, den man als Leser mal eben durchliest. Manchmal musste ich manche Sätze erst einmal Revue passieren lassen und darüber nachdenken. Das fand ich herausfordernd und angenehm, ist allerdings nichts, wobei ich abschalten kann und was ich besonders häufig brauche.

Das Ende der Geschehnisse war für mich ein wenig vorhersehbar, da ich schon länger richtig vermutete, bei wem es sich bei den Täter handelte. Ich hätte mir zumindest noch ein Happy End für die Betroffenen gewünscht, welches nicht so wie erhofft eintrat. Trotzdem gab es ein paar Wendungen und Spannungsmomente, die mir durchaus gefallen haben, sodass ich der Geschichte doch gut folgen konnte und sie recht schnell durchgelesen habe. Wäre das Ganze etwas kompakter gewesen hätte es von meiner Seite aus einen Stern mehr gegeben. Potential nach oben gab es dennoch, da mich der Titel nicht durchweg fesseln und einnehmen konnte.

Ich vergebe für eine soliden Thriller, die ein paar Längen und Schwächen aufweist, gut gemeinte 3 Sterne ***

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ein langatmiger Thriller rund ums Thema Menschenhandel, mit einem Hauch Erotik.

Dornenkleid
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Nachdem mir der Titel "Dornenmädchen" von Karen Rose ziemlich gut gefallen hatte, war ich auf den Nachfolger "Dornenkleid" sehr gespannt. Dieses Buch kann unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden, ...

Nachdem mir der Titel "Dornenmädchen" von Karen Rose ziemlich gut gefallen hatte, war ich auf den Nachfolger "Dornenkleid" sehr gespannt. Dieses Buch kann unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden, es empfiehlt sich dennoch die Werke der Reihe nach zu lesen, da ein paar Protagonisten erneut eine Rolle spielen, die man vorab bereits kennen gelernt hatte.

Der Einstieg in die Geschichte ist spannend und verwirrend. Ein junges Mädchen erscheint auf der Bildfläche und verlässt diese unter schrecklichen Umständen wieder. Marcus, ein Journalist und Scarlett, Detective der Mordkommission, ermitteln. Dabei kommen sie sich näher und der Funke springt bei ihnen beiden über. Noch ahnen sie nicht, in welche Machenschaften sie hinein geraten sind und was es mit dem Schicksal der Kleinen auf sich hat. Alles deutet auf einen Menschenhändlerring hin!

Der Schreibst von Karen Rose ist gewohnt gut und unterhaltsam. Allerdings streckt sich die Geschichte auf knapp 1000 Seiten, was wirklich lang war und mich manchmal sogar etwas genervt hat. Wäre ich auf einer einsamen Insel und hätte nur dieses Buch zu lesen, hätte es mir vielleicht eher zugesagt. Aber in Anbetracht der Tatsache, wenn man gerne viele und auch gerne kurzweilige Bücher liest, war mir dieses eindeutig zu langatmig. Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind zwar sehr ausführlich, aber sprengen hier einfach den Rahmen. Vor allem in Anbetracht, dass sich diese Story innerhalb weniger Tage ereignet. Da ist es schon eine Kunst, die Zeilen dermaßen auszuschmücken. Demnach hat die Spannung bei mir ein wenig gelitten. Trotzdem ist der Verlauf der Geschichte nachvollziehbar, grundsätzlich spannend und dramatisch. Es hätten vielleicht ein paar weniger Todesfälle sein dürfen, aber das dürfte man von der Autorin gewohnt sein.

Bei den Hauptprotagonisten Marcus und Scarlett habe ich allerdings keine allzu große Sympathie aufgebaut, es fiel mir schwer mit ihnen warm zu werden, sowohl einzeln und auch als Paar. Da gelang es mir bei "Dornenmädchen" mit der Psychotherapeutin Faith und FBI-Agent Deacon Novak leichter. Jedoch sind die erotischen Szenen hier prickelnd beschrieben und die beiden bekommen ihr Happy End :)

Zum Ende hin entwickelt sich die Geschichte noch einmal rasant und "weckt" mich als Leserin wieder auf. Beinahe hätte ich das Buch schon abgebrochen.. das Ende ist zufriedenstellend und nun bin ich tatsächlich ein wenig erleichtert, diesen dicken Schinken durchzuhaben. Ich hätte etwas mehr erwartet!

3 Sterne für dieses Werk ***

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ein unterhaltsames und informatives Sachbuch, welches mich aber nicht in jeder Hinsicht überzeugen konnte.

Sie hat Bock
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Nachdem mir das Werk "Sie hat Bock" von Katja Lewina von einer Bekannten schmackhaft gemacht wurde, habe ich es beim DuMont Buchverlag angefragt. Es wurde mir direkt bestätigt und ich bedanke mich auf ...

Nachdem mir das Werk "Sie hat Bock" von Katja Lewina von einer Bekannten schmackhaft gemacht wurde, habe ich es beim DuMont Buchverlag angefragt. Es wurde mir direkt bestätigt und ich bedanke mich auf diesem Wege noch mal für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut. Die Autorin Katja Lewina war mir bislang nicht bekannt, was sich nun ändern durfte. Auf 224 Seiten vermittelt sie uns viel Wissen über die weibliche Sexualität, teilt ihre eigene Erfahrung mit dem Leser und vertritt ihre Meinung.

Zuerst werden dem Leser die Kapitel und deren Titel vorgestellt, die schon vielversprechend klingen. Viele von ihnen reißen Themen an, die meiner Erfahrung nach selten bis nie thematisiert wurden/werden. So manches wird gerade bei uns Frauen unterdrückt, was früher oder später in verschiedenster Form an die Oberfläche kommt. Es wird vieles z.B. bei der Erziehung verschwiegen und wird somit zu einem Tabuthema bei vielen. Katja Lewina betrachtet sehr vieles gesellschaftskritisch und ich stehe bei vielen ihrer Aussagen hinter ihr. Es ist beispielsweise nicht förderlich für die eigene Persönlichkeit/Weiblichkeit, sich dem Schönheitsideal oder dem, was die Medien einem vorgaukeln, zu beugen und sich selber nicht zu akzeptieren, nur weil man anders aussieht, anders tickt usw. Viele Moralvorstellen sollten laut Autorin außerdem überdacht werden. Bevor man sich scheinheilig verhält, solle man doch lieber direkt ehrlich sein. Ehrlichkeit ist ein großes Thema in diesem Buch sowie über alles zu reden. Kommunikation, gerade bei dem Thema Sexualität, aber auch sonst, ist enorm wichtig. Das vergessen die Leute immer mal wieder, wenn die Scham zum Beispiel zu groß ist. Und auch auf das Thema Scham wird eingegangen, was ich wirklich super fand. Denn im Grunde gibt es nichts, wofür Frau sich zu schämen hat.

Was ich für mich persönlich nicht unterstütze ist das Thema freie Liebe und offene Beziehung. Aber solange Jeder das tut was er/sie für richtig hält, bin ich okay damit. Ich selber bin absolut für Monogamie und denke, dass man so am glücklichsten wird. Das ist auch etwas, was ich meinen Kindern (sollte ich je welche bekommen) vorleben möchte. Aber da habe ich einfach eine andere Einstellung als die Autorin, was denke ich völlig normal ist. Ich bin seit meiner Kindheit christlich erzogen und geprägt worden und somit haben Sex, Beziehung und Ehe für mich auch noch mal eine andere Bedeutung.

Der Schreibstil von Katja Lewina ist genial, die schafft es viele schlaue Zitate und ihren eigenen Humor super in Einklang miteinander zu bringen und unterhält mich bestens. Ich denke, man muss nicht zu allem was sie sagt, Ja und Amen sagen und zieht einfach das aus dem Buch, was einem gerade hilft. Eine kritische Betrachtungsweise ist, wie ich finde, bei Sachbüchern eh immer angebracht. Das Buch hat mich auf jeden Fall angeregt, manche Dinge zu überdenken und mich mit Dingen mehr auseinander zu setzen. Ein wichtiges Fazit ist für mich, dass man stets auf seinen Körper und seine innere Stimme hören sollte. Und dass nur einer sprechenden Person geholfen werden kann.

Eine Leseempfehlung und gute 3 Sterne für ein unterhaltsames Sachbuch, welches viele Tabuthemen behandelt. ***

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Etwas anders, als erwartet. Insgesamt aber nett für zwischendurch.

Running up that Hill
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Ich habe mich sehr über das Buch "Running up that Hill" von Nicole Böhm gefreut, welches mir in Form eines Hörbuchs vom HarperAudio-Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. ...

Ich habe mich sehr über das Buch "Running up that Hill" von Nicole Böhm gefreut, welches mir in Form eines Hörbuchs vom HarperAudio-Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich hierbei natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keinerlei Weise beeinflusst wurde.

Nachdem ich die "One last"-Reihe der Autorin geliebt habe, freute ich mich sehr auf diese neue Dilogie Vorab möchte ich noch betonen wie hübsch ich die Cover gerade in Kombination mit den Farbschnitten finde <3


Inhaltlich hat der Leser es hier mit den Schauspielern Haley und Wyatt zu tun, die die Hauptdarsteller einer neuen Show sind und sich erst am Set kennen lernen. Zwischen ihnen stimmt die Chemie recht schnell und sie kommen sich zwangsläufig näher. Doch die Grenzen zwischen Beruf / der Serie und dem echten Leben verwischen immer mehr und beide müssen erst einmal herausfinden, wer sie wirklich sind und was sie sich vom jeweils anderen tatsächlich erhoffen – gerade in Anbetracht der harten Filmindustrie, Machtverhältnissen und Klatsch und Tratsch...


Nicole Böhm schreibt ihren New Adult Roman aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren in der Ich-Perspektive. Das finde ich erst einmal sehr gelungen, so bekomme ich meist den bestmöglichen Zugang zu den Protas. In Haley konnte ich mich recht gut hinein versetzen, ihre Struggle waren für mich nachvollziehbar. Wyatt fand ich eigentlich auch sehr sympathisch.


Was mir allerdings den Lesespaß ein klein wenig genommen hat, war, dass es am Anfang sehr viel um den Vertrag und das Filmbusiness an sich geht. Das macht die Geschichte zwar authentischer, hat mich allerdings einfach nicht so sehr (jedenfalls in der ausgeprägten Form) interessiert. Dann gibt es auch Chatverläufe zwischen Wyatt und seiner Schwester, die zwar süß waren, mir aber irgendwann ein wenig auf den Keks gingen. Sie fragen sich ständig, wofür sie heute dankbar sind und das ist an sich eine superschöne Routine, jedoch wirkten sie mit den Malen immer mehr fehl am Platz und rissen mich eher aus der Story heraus.


Zudem lag in der Geschichte der Fokus sehr stark auf verschiedenen Sexualitäten, Geschlechtsidentitäten usw. Das fand ich insgesamt etwas viel. Ich hatte das Gefühl, dass hier einfach gefühlt alles Platz finden musste, was mich persönlich einfach nicht besonders angesprochen hat und der Grundidee an sich einfach nicht wirklich dienlich war. Es ist schön, dass Menschen jeder Art heutzutage in vielen Büchern Platz finden, aber für mich fühlte sich das eher stark konstruiert bzw zu sehr gewollt an.


Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig und atmosphärisch, ich bin ansonsten sehr gut durch die Geschichte gekommen. Die Liebesgeschichte an sich konnte mich auf jeden Fall ganz gut abholen und hat durchaus für das ein oder andere Prickeln gesorgt.


"Running up that Hill" ist ingesamt eine eher slow burn Geschichte, die sehr viel Schauspiel und Filmbusiness beinhaltet. Gegen Ende spitzt sich die bislang eher gemächlichere Lage noch mal zu und es wird noch mal "dramatisch". Ob ich hier weiterlesen werde, weiß ich noch nicht. Eigentlich will ich ja das andere hübsche Buch auch besitzen, aber inhaltlich war das ganze im Vergleich zur "One last"-Reihe leider etwas enttäuschend für mich.

Daher vergebe ich auch keine unbedingte Lese-, Hör- und Kaufempfehlung und gut gemeinte 2,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – aufrunde ***

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