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Veröffentlicht am 15.01.2018

Spannende und lebendiger Einblick in die Geschichte

Mit dem Orient-Express nach Paris
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Zur Weltausstellung 1889 fährt der türkische Kaufmannssohn Sinan, mit seinem Vater zur Weltausstellung nach Paris! Er soll diese Reise nutzen, um sein Französisch zu verbessern, einen Eindruck von all ...



Zur Weltausstellung 1889 fährt der türkische Kaufmannssohn Sinan, mit seinem Vater zur Weltausstellung nach Paris! Er soll diese Reise nutzen, um sein Französisch zu verbessern, einen Eindruck von all den Ländern zu erhalten, mit denen sie Handel treiben und den Horizont erweitern. Daher reisen sie gleich mit dem Orient-Express, dem Zug der Könige von ihrer Heimatstadt Konstantinopel (heute Istanbul) nach Paris. Dieser Zug ist eigentlich den oberen Gesellschaftsschichten vorbehalten, aber natürlich gibt es an Bord des Zuges Personal, sonst würde er ja nicht fahren. Dieses Personal gehört natürlich keiner gehobenen Schicht an und sollte sich daher möglichst von den Passagieren fernhalten. Dennoch lernt Sinan schon gleich zu Beginn der Reise den französischen Küchenjungen Pierre kennen, als dieser in letzter Minute auf den Zug aufspringt. Als dieser dann kurz danach des Taschenuhr-Diebstahls von einer englischen Baronin bezichtigt wird, verbünden sich die zwei ungleichen Jungen und wollen den Verbleib der Uhr klären, damit Pierre seine Anstellung nicht verliert!
Dieses Buch behandelt gleich mehrere Themen, die mich schon lange fasziniert haben und die ich daher auch gerne meinen Töchtern 8 und 10 Jahre alt, vermitteln wollte: der Orient-Express und seine Klassentrennung, die Weltausstellung als Zeichen der Öffnung der Welt durch die Industrialisierung, die Bedeutung von Sprache und das gegenseitige Kennenlernen zum Abbau von Vorurteilen. Anfangs schauten meine Kinder etwas kritisch, sie wollten lieber eine Geistergeschichte hören (naja, eigentlich nur eine). Aber dann begann die Geschichte mit so vielen interessanten Informationen, wie z.B. daß Istanbul früher Konstantinopel hieß, wie groß das Osmanische Reich war, wie Atatürk die Türkei reformierte, warum einige Länder sich untereinander nicht leiden können, daß Französisch die Reisesprache war, daß der Eiffelturm eigentlich wieder abgebaut werden sollte. Sie kamen eigentlich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dazu betrachteten wir die großen politischen Karten, die die damaligen Machtverhältnisse und Grenzverläufe widerspiegelten, die Darstellung des Zugpersonals. Es gibt wirklich eine Menge zu entdecken. Als dann noch erzählt wurde, daß ihre Uroma mit diesem Zug gefahren ist und auf mehreren Weltausstellungen war (wenn auch nicht auf der von 1889), wurden Geschichte, Politik und Technik richtig lebendig für sie. Denn dieses Sachbilderbuch legt den Informationsschwerpunkt auf diese 3 Bereiche. Dabei wird den Kindern mancherlei lustige Information vermittelt, z.B. daß der bulgarische König Ferdinand I gerne Züge anhielt und diese dann selbst steuerte. Selbst Kaisierin Sissi mit ihrem Salonreisewaggon kommt in der Geschichte vor, deren Waggon an den Zug angekoppelt wurde. Durch solche Informationen wird Geschichte nicht nur lebendig, sie wird auch für Jungen und Mädchen gleichermaßen interessant. Zahlreiche Informationskästchen dienen der Wissensvermittlung sei es über die Schlafwagengesellschaft oder die K.u.K. Monarchie. Diese Kästchentexte sind sehr verständlich und dennoch selbst für Erwachsene wirklich interessant verfasst. Gerade die Zusammenhänge die mit dieser europäischen Reise hergestellt werden, fand ich wirklich herausragend. Durch die sehr vielen großformatigen Illustrationen gibt es ständig was zu entdecken und es wird wirklich alles erklärt, es bleiben eigentlich keine Fragen offen. Sogar wie die Dampflok funktioniert oder die Waggons aufgebaut sind, wird abgebildet.
Dabei wird der eigentliche Fall der zwei Jungen, die von Abenteuern und Spionage träumen, nicht aus den Augen verloren und am Ende überraschend aufgelöst.
Damit aber noch nicht genug, weitere Infos zu Weltausstellungen, dem Orient-Express und Europa gibt es dann noch nach dem abschließenden Feuerwerk zu Ehren des 100. Jahrestages der französischen Revolution, zur Abrundung.
Sehr gelungen, sehr kurzweilig und super informativ, wobei ich besonders begeistert über die Verknüpfung der Fakten zu Zusammenhängen war.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Rasant und geheimnisvoll geht es weiter!

William Wenton 2: William Wenton und das geheimnisvolle Portal
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William ist wieder zu Hause. Während sein Großvater in geheimer Mission in den Himalaja reist, muss er zu seinem Leidwesen die Schulbank drücken, zu Hause in Norwegen, wo ihn Lehrer und Mitschüler nicht ...

William ist wieder zu Hause. Während sein Großvater in geheimer Mission in den Himalaja reist, muss er zu seinem Leidwesen die Schulbank drücken, zu Hause in Norwegen, wo ihn Lehrer und Mitschüler nicht verstehen. Sein Vater hat vom Institut ein externes Skelett bekommen, mit dessen Hilfe er wieder laufen lernen soll, doch auch dieses Hilfsmittel ist tückisch. Als William von seinem Rivalen zu einem Dekodierwettkampf herausgefordert wird. William erleidet hierbei einen Anfall und kann den Code nicht rechtzeitig lösen. Irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Von nun an häufen sich bei William mysteriöse Ohnmachtsanfälle und jedes Mal, wenn er das Bewusstsein verliert, glaubt er das Himalajagebirge zu sehen. Was hat das zu bedeuten? Steckt etwa der Fiesling Abraham Talley dahinter? Aber der liegt doch tiefgefroren im Institut für posthumane Forschung. Oder etwa nicht? Sein Großvater bringt ihn wieder zurück ins Institut, dem Ort auf der Welt, wo William sich am wohlsten fühlt, doch eine finstere Gestalt, die dort rumzulungern scheint, bringt sie alle in Gefahr.
Der Einstieg in die Geschichte ist wieder sehr rasant, so wie die ganze Geschichte. William Wenton hat kaum Zeit zum Durchatmen. Seit seinem letzten Abenteuer hat sich einiges getan und er muß sie an die geänderten Umstände erst einmal wieder gewöhnen. Wegen der drohenden Gefahr durch Abraham Talley durften nur die besten Schüler bleiben und auch die wurden auf geheime Missionen entsandt. Williams beste Freundin Ischia gehörte zu ihnen, allerdings wurde sie ausgerechnet mit dem fiesen Freddie in ein Team gesteckt. Das gefiel mir sehr gut, da auf diese Weise, sowohl die weibliche Identifikationsfigur erhalten bleibt, als auch mit Freddie ein Feind im eigenen Lager erhalten bleibt.
Das Abenteuer ist recht detailreich und gut konstruiert, gerade wegen der Kürzungen, muß man gut aufpassen, um nichts zu verpassen und der Geschichte weiter folgen zu können. Es empfiehlt sich unbedingt mit Band 1 zu beginnen, da hierdurch die Handlung viel besser verständlich wird. Da Band 1 aber absolut hörenswert ist, ist das durchaus kein Nachteil. Die Welt von William Wenton ist aufregend und das Institut als Internat für besondere Kinder wirklich aufregend, auch wenn William auch diesmal nicht viel Zeit dort vergönnt ist, weil eine wichtige Mission ruft.
Wie auch bei Band 1 endet dieser Teil mit einem Cliffhanger und wieder will man unbedingt wissen, wie es weitergeht!
Bobbie Peers wurde 1974 in Norwegen geboren und ist Drehbuchautor und Regisseur. Er hat an der London International Film School studiert und mit seinem ersten Kurzfilm 2006 die goldene Palme von Cannes gewonnen.
Rainer Strecker Jahrgang 1965 und gelernter Schauspieler. Ein Blick auf sein Foto auf dem Cover und man denkt sofort: ach der ist das! Er ist einer der Schauspieler, bei denen ich immer denke: den kennt man aber doch auch! Als Sprecher ist er vor allem für die Vertonungen von Cornelia Funkes Büchern bekannt. Auch William Wenton liest er sehr lebendig und abwechslungsreich.
Das platzsparende Pappklappcover ist sehr liebevoll mit Illustrationen und Zitaten aus dem Buch gestaltet.
Ein wirklich rasantes Abenteuer mit Fantasyelementen für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Spannend, aktuell und unterhaltsam

Ozeane
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Die vier Wissensprofis Jette, Lilli, Ben und Finn fahren in den Ferien in ein Wissenschaftscamp an die Nordsee und wollen alles über das Thema Ozeane herausfinden. Im Meereskundemuseum gehen sie den fünf ...

Die vier Wissensprofis Jette, Lilli, Ben und Finn fahren in den Ferien in ein Wissenschaftscamp an die Nordsee und wollen alles über das Thema Ozeane herausfinden. Im Meereskundemuseum gehen sie den fünf Ozeanen auf den Grund, im Aquarium tauchen sie in unbekannte Unterwasserwelten ein und beobachten faszinierende Tiere und Pflanzen aus der Nähe. Eine Forscherin steht Ihnen auch dort für ihre Fragen zur Verfügung. Auf einem Forschungsschiff dürfen sie an einem spannenden Klimaexperiment teilnehmen und kommen dabei ins Staunen. Auf einer Bootstour lernen sie mehr über die Bedrohung des riesigen Ökosystems durch den Menschen und dessen Plastikmüllberge. Sie erfahren aber auch, was sie als Kinder dazu beitragen können, um diese Gefahr zu reduzieren. Am Ende steht für die vier Wissensprofis fest, daß die Ozeane nicht nur spannend und faszinierend, sondern für Mensch und Tier auch überlebenswichtig sind.
Gegliedert ist dieses Hörspiel wie folgt: Welche Meere gibt es? Wieso ist Meerwasser salzig? Wie sehen die Meere aus? Welcher Ozean hat viele Gesichter? Welches ist der tiefste Ozean? Welcher Ozean wechselt die Richtung? Welche Meere sind eiskalt? Welche Geheimnisse verbergen sich in der Tiefsee? Wer lebt im Meer? Wohin strömen die Meere? Wie beeinflusst das Klima das Meer? Was macht das Plastik im Meer?
Als meine Tochter sich dieses Hörspiel wünschte war ich ja etwas skeptisch. Mußte das sein? Hatte ich nicht schon bei Pur + auf Kika alles gelernt? Aber ich war dann über ihre Wahl wirklich sehr froh, denn gerade die Zusammenhänge zwischen Klima und Ozeanen fand ich wirklich spannend und auch für mich neu. Interessant fand ich auch die historischen Fakten zu der Entdeckung der Ozeane, die wirklich unterhaltsam und doch informativ vermittelt werden, ohne je tröge zu werden.
Durch die Hörspieldarstellung wird die geballte Ladung Wissen niemals langatmig und kurze Zwischenspiele wie die auftretende Reisekrankheit im Bus bringen einem die vier jungen Forscher näher und stellen so eine Bindung zwischen den Forschern und den jungen Zuhörern her.
Besonders gut hat mit der Teil gefallen, in dem die Bedeutung der Ozeane für das Klima und deren Bedrohung durch den Klimawandel erklärt wird. Alles hängt mit allem zusammen und gerade die aktuellen Extremwetterlagen verdeutlichen wie brennend uns alle dieses Thema betrifft.
Dieses Hörspiel basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch aus dem Ravensburger Verlag und empfiehlt sich besonders für Kinder mit auditivem Gedächtnis. Die Sprecher sind wirklich wieder mit Bedacht gewählt, allen voran natürlich Robert Missler, der absolute Lieblingssprecher meiner Tochter, die aber auch sofort seinen Nachfolger bei Scary Harry Christian Rudolf und den jungen Tabo-Sprecher Hendrik Kleinschmidt, den Gewinner des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels von 2014.
Aber auch der Sehsinn kommt zum Zuge. Im Hülleninneren sind die Ozeane und ihre Lage zwischen den Kontinenten abgebildet. Auf der anderen Seite, unter dem Tonträger ist die Entstehung der Gezeiten durch den Stand von Sonne Mond und Erde dargestellt. Im Booklet sind die vier Wissensprofis mit Steckbrief und Bild, der Wissensprofis-Liedtext und ein Experiment zur Verdunstung von Meerwasser abgedruckt. Dieses Experiment kann man gut ohne Schweinerei nachmachen. Die Rückseite des Booklets enthält die Trackliste für einen besseren Überblick über die knapp 90 Minuten unterhaltsamen Wissens, nicht nur für Mädels von 8 – 12 Jahren, auch wirklich elterntauglich!
Wieder ein wirklich toller Teil der Wissensprofis, der meine Töchter überzeugt hat, daß sie diese Reihe unbedingt weiterhören wollen. Verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Kreativität offline pur

Lass uns was zusammen machen
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Zu zweit macht alles doppelt Spaß. Deswegen bietet dieses Buch 37 Ideen für Mädchen ab 10 Jahren, was sie alleine mit ihrer (besten) Freundin oder ihren besten Freundinnen machen kann. Egal ob im Sommer ...

Zu zweit macht alles doppelt Spaß. Deswegen bietet dieses Buch 37 Ideen für Mädchen ab 10 Jahren, was sie alleine mit ihrer (besten) Freundin oder ihren besten Freundinnen machen kann. Egal ob im Sommer oder im Winter, hier findet sich immer was, was man gerade mal zusammen unternehmen, backen, basteln oder nähen kann aber auch Freundinnentests und Partyspiele. Dazu gibt es Tagebuchseiten zum Ankreuzen, Eintragen und Einkleben, Kritzelstyle eben (sehr praktisch für Lese- und Schreibmuffel). Außerdem gibt es Platz damit sich die Leserin mit ihren Freundinnen mit Foto und Steckbrief verewigen kann, eine tolle Erinnerung.
Natürlich kann man auch viele der Anregungen mit der Schwester oder der Mutter machen. Das Besondere an diesem Konzept ist aber, daß Mädels diese Ideen ab 10 Jahren eigenständig umsetzen können, ohne daß Mama wie der Luchs aufpasst, damit das Haus nicht abbrennt. Auch die Ideen zum Nähen können Mädels ab 10 Jahren umsetzen, sofern sie schon etwas Erfahrung an der Nähmaschine haben und sie selbst bedienen können (das ist bei uns der Fall, seit die Große einen Nähkurs gemacht hat, nimmt sie auch Auftragsarbeiten an und es klappt wunderbar, weil die Mutter es nicht kann, und schon gar nicht das Einfädeln. Es kann wahre Wunder wirken, wenn Töchter etwas können, wovon die Mutter keine Ahnung hat!). Einige Ideen könnten natürlich zu etwas Schweinerei führen, z.B. bei Anrühren der biologischen Gesichtsmasken oder den Fußbädern. Aber hinter sich sauberzumachen gehört zum Erwachsen werden dazu und da sollten die Mütter dann ruhig mal mitlernen.
Die meisten Ideen sind Anregungen, denn sobald die Mädels erst einmal anfangen, haben sie selbst immer wieder neue Ideen. Unser Blumenstrauß gegen das trübe Winterwetter würde z.B. mit Duftspray eingenebelt. „Mama, das riecht jetzt ganz toll in meinem Zimmer!“ Eine wahre Bereicherung diese Idee ;)
Bei den Mädels kam sofort die Anleitung für das Basteln von Traumfängern besonders gut an, daß die Mutter die Dinger scheußlich findet, scheint ein weiterer Ansporn zu sein. Egal, da wurde gewickelt, gefädelt, geknotet, kurz, die Welt war in Ordnung.
Die Anlegung des Freundschaftsgartens war eine ganz wunderbare Verwertungsaktion. Beim Aufräumen haben wir ziemlich viel Zeugs gefunden, daß wir einfach beschlossen haben, bei dem fiesen Dauerregen mal einen bunten Garten zu gestalten und uns überraschen zu lassen, wann denn unsere Blümchen keimen.
Besonders gut durchdacht finde ich, daß einige Gebiete wirklich als Gesamtpaket abgedeckt werden. So gibt es Rezepte für ein leckeres Abendessen und gleichzeitig Ideen für selbstgestaltete Tischsets (diese sind bei uns leider zu blass fürs Fotografieren geworden).
Da der Mann in unserem Haus, alles außer Honig mag, haben wir nach altem Rezept eine Hefemaske angerührt, statt mit Banane, Honig und Sahne, da war der männliche Aufschrei durchs Haus einfach zu laut… und galt auch für die Haarkur. Ist halt ein echtes Mädelsbuch!
Die Freundschaftstatoos lassen jetzt nicht unbedingt das Mütterherz höher schlagen, ist aber ebenso zielgruppengerecht wie die Freundinnenfrisur.
Sehr viele sehr unterschiedliche Anregungen, wenn es ansonsten hieße: „Mir ist langweilig!“, die die Kreativität anregen und oft auch auf andere tolle Ideen bringen!
Es geht auch ohne Handy und PC, wenn man sich langweilt! Man muß noch nicht einmal eine große Leseratte sein. Das Buch inspiriert mit vielen Zeichnungen und kurzen Sätzen und wie gesagt, dem angesagten Kritzelstyle.
Kurzweilig, inspirierend und frisch! Wer mehr davon möchte, auch dem wird geholfen, es gibt nämlich noch zwei weitere Bände: „Weihnachten zum Selbermachen“ und „Ferien zum Selbermachen“, auch als Mitmachtagebücher konzipiert. Toll Idee, prima umgesetzt. Das belohnen wir mit 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.01.2018

Typisch Französisch - eine süße Verführung

Französisch backen
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Die Autorin ist Foodbloggerin des Blogs „Französisch Kochen“, auf welchem sie auch französisches Gebäck wie Brioche, Croissant, Baguette, Eclair und Madeleine vorstellt.
Gerade bei Brandteig wie bei Eclairs ...

Die Autorin ist Foodbloggerin des Blogs „Französisch Kochen“, auf welchem sie auch französisches Gebäck wie Brioche, Croissant, Baguette, Eclair und Madeleine vorstellt.
Gerade bei Brandteig wie bei Eclairs haben einige Hemmungen, mit Schritt für Schritt Anleitungen mit Fotos sind gerade auch aufwendigere Backwerke leicht nach zu backen.
Das Buch ist klar strukturiert und wie folgt aufgebaut:
Vorwort, Tipps & Tricks, Petit déjeuner (Frühstück), Pâtisserie (Gebäck), Goûter (Kaffeezeit), Grandes occasions (besondere Anlässe), Rezeptregister und Impressum.
Mir gefiel gut, daß die Aufnahmen ansprechend aber durchaus auch dem Gebäck entsprechend aussehen, also nicht allzu sehr frisiert. Den Dreikönigskuchen „Galette des rois“ haben wir früher im Französisch LK gebacken und er sah tatsächlich so aus wie auf dem Bild, ebenso wie unser „Bûche de Noel“ der Weihnachtsbaumstamm, der Far Breton (bretonischer Pflaumenkuchen, nicht mein Geschmack) und Gâteau basque (wir haben mit der französischen Fremdsprachenassistentin gebacken, die kaum älter war, als wir, aber gerne buk). Da ich weiß wie lecker, aber auch wie mächtig so ein Bûche ist und der Dreikönigstag erst naht, gab es bei uns einfach den Anlässen entsprechend: Brioche, das Frühstückshefegebäck , das sich wegen des Buttergehalts gut hält und daher prima zum Vorbacken vor langen Feiertagen geeignet ist, Hefewaffeln als Gebäck am 2. Weihnachtsfeiertag (immerhin habe ich ja ein frz. Waffeleisen) und den Brotkranz für die Sylvesterparty.
Es ging alles recht einfach und gelang prima. Allerdings fand ich es sehr lustig, daß Aurélie schrieb, man möchte bitte die frische Hefe im Wasser auflösen. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht und grübelte erst einmal, wie es noch mal ging. Da wäre ein Hinweis hilfreich gewesen, wie: mit der Gabel sanft die lauwarme Flüssigkeit mit den reingebröselten Hefestückchen umrühren…. Der Brotkranz wird ebenfalls mit frischer Hefe gebacken und bis dahin hatte ich den Dreh wieder raus, aber ich backe meistens nur noch mit Trockenhefe, da ich die in großen Mengen auf Vorrat horten kann, da muß man nicht so planvoll vorgehen…. Auch der Hinweis bei den allgemeinen Backtipps, daß jede Hefe anders schmeckt, man solle da verschiedene Markendurchprobieren, fand ich dann doch eher für Perfektionisten oder Feinschmecker, ich nehme die Hefe, die gerade in dem Geschäft angeboten wird, in dem ich stehe, wenn ich dran denke. Angenehm fand ich, daß bei Kleingebäck die zu erwartende Anzahl angegeben ist, so daß man abschätzen kann, ob man eventuell das Rezept verdoppeln muß.
Meiner Jüngsten, die total für dieses Buch schwärmt, weil es so schön bunt ist und appetitlich aussieht, gefielen besonders die farbigen Rezepte mit Lebensmittelfarbe. Bevor ich mich mit ihr an die Macarons herangetraut habe (ihr Wunsch) habe ich welche gekauft. Sie schmeckten keinem von uns besonders, da haben wir uns die Mühe gespart. Auch wenn die Beschreibung gut verständlich ist, ist es doch ziemlich aufwendig, daher der relativ hohe Preis.
Die Auswahl der Rezepte ist sehr vielfältig und doch auch sehr landestypisch, mit kleinen Tipps und Kniffen der erfahrenen Foodbloggerin, so daß sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene in Versuchung geführt werden. Der glutenfreie Gâteau au chocolat (Schokoladenkuchen) sieht so himmlisch aus, daß wir ihn zum Kindergeburtstag backen werden, denn die Kinder wollen immer Schokokuchen, aber die beste Freundin hat Zöliakie… Deren Mutter hat noch mehr Rezepte gefunden, die sich auf Grund des geringen Mehlanteils gut mit Mandeln statt Mehl glutenfrei backen lassen.
Nährwertangaben sind leider nicht abgebildet.
Für mich birgt dieses Backbuch wirklich sehr viele Erinnerungen, ich war verblüfft wie viele, denn ich hatte ganz vergessen, wie viel wir in der Schule gebacken haben (der Kurs war ganz klein, nur max. 15 Mädels, wenn alle da waren). Es sind also tatsächlich traditionelle französische Backrezepte. Mir ist jetzt auf Anhieb nichts eingefallen, was ich hier vermissen würde.
Ein wirklich schönes und typisches Backbuch für französische Spezialitäten, daß zum Nachbacken einlädt. Wir vergeben gerne 5 von 5 Sternen.