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Veröffentlicht am 05.12.2017

Spaßiges Zeitreiseabenteuer!

Zeitreise auf vier Pfoten, Band 02
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Was bisher geschah: Lias Opa ist der verkannte Professor Tempus, dem es nach vielen Jahren endlich gelungen ist, eine Zeitmaschine zu bauen. Zu dumm nur, daß er den Sicherungshebel vergessen hat umzulegen ...

Was bisher geschah: Lias Opa ist der verkannte Professor Tempus, dem es nach vielen Jahren endlich gelungen ist, eine Zeitmaschine zu bauen. Zu dumm nur, daß er den Sicherungshebel vergessen hat umzulegen und so ist die Zeitmaschine ganz alleine durch die Zeit gereist und hat von jeder Reise ein Tier mitgebracht. Nun stehen auf der kleinen Koppel von Professor Tempus kleinem Bauernhof jede Menge Tiere, die für die Zeitgeschichte von fundamentaler Bedeutung sind: Katze, Pony, Rabe, Dino…. Um die Zeitachse wieder ins Lot zu bringen, müssen Lia, ihr Opa und dessen Hund Madame Curie, genannt Curry, alle Tiere wieder zurück bringen.
Kaum sind sie von ihrem Ägyptenabteuer zurück, schon knurrt Curry wieder der Magen. Doch zum Futtern ist gerade keine Zeit, das Pony muß unbedingt ins 12. Jahrhundert nach England an den Hof von Prinz Löwenherz zurück gebracht werden. Sollten sie das nicht schaffen verliert der gute Prinz das Turnier gegen den fiesen Ritter Eisenblatt und er wird niemals König! Unvorstellbar, was das für Konsequenzen für die späteren Zeiten hätte. Doch wie sollen sie das Pony zurück bringen und wofür ist es so wichtig? Kaum sind die 3 im mittelalterlichen London angekommen, treffen sie den Knappen des Prinzen Casper, der schon verzweifelt nach dem Pony sucht. Wer glaubt, daß nun alles ganz einfach wäre, der irrt! Nun fängt die Aufregung erst an!
Sehr witzig an dieser Zeitreisereihe ist, daß sie aus Sicht des gefräßigen aber mutigen Hundes Curry erzählt wird. Dieser Held der Geschichte wird oft von Wachen übersehen und unterschätzt, aber gerade darin liegt seine Stärke, hätte er nur nicht ständig Hunger! Obwohl dieses Buch für Leseanfänger ab 2./3. Schuljahr recht kurz ist, schafft der Autor es dennoch, dass man die Zeitreisenden in sein Herz schließt. Allen voran natürlich die pfiffige Curry. Die Illustrationen von Fréderic Bertrand, der vor allem für seine Illustrationen von Gespenstergeschichten bekannt ist, sind richtig witzig und lockern das Abenteuer wunderbar auf. Die Idee, warum gerade scheinbar unbedeutende Tiere für den Lauf der Geschichte von fundamentaler Bedeutung sind, ist sehr orginell und hebt sich von aktuellen Zeitreise Geschichten ab. Dennoch schafft Michael Koglin es nebenbei so viel Wissen über das Leben in der damaligen Zeit mit Humor zu vermitteln, daß auch mitlesende Eltern noch was dazu lernen können. Ehrlich, ohne das hinten angehängte Glossar hätte ich keine Ahnung gehabt, was ein Plattner ist! Selbst in der Mittelalterreihe während des 3. Schuljahrs der Großen kam das nicht vor, ein Beruf der damals aber gang und gäbe war (er schmiedet Eisenblatt für die Rüstungen). Aber das war nicht alles, was ich dazu gelernt habe.
Durch meine Jüngste habe ich gemerkt, wie geschickt der Blickwinkel des Hundes gewählt ist. Curry ist lustig und mutig und natürlich immer hungrig! Kinder können sich unglaublich gut mit Tieren identifizieren und lesen dadurch mit viel mehr Begeisterung weiter. Das ist es ja, was erreicht werden soll: Freude am Lesen zu wecken. Außerdem sind selbst die unbekannten Begriffe wie „Hellebarde“ oder „Katapult“ für Leseanfänger ohne größere Schwierigkeiten eigenständig erlesbar, sofern sie noch nicht bekannt sind. Trotz der fremden Zeit ist das Vokabular dennoch geeignet für Leseanfänger, sie werden bisweilen etwas gefordert, aber nicht überfordert. Dafür werden sie mit jeder Menge Spaß und Abenteuer belohnt!
Ein tolles Buch für den jungen Lesenachwuchs, für Jungen wie für Mädchen, je nach Lesekompetenz ab ca. 2. Klasse.
Wir vergeben begeisterte 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Toller Kinderkrimi von der Küste!

Die Nordseedetektive. Der versunkene Piratenschatz
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Hinter den Nordseedetektiven versteckt sich Familie Jansen, die von ihrem Onkel dem Meisterdetektiv Theodor C. Janssen eine alte Villa hinterm Deich mit eingerichtetem Detektivbüro geerbt hat. Mutter ...

Hinter den Nordseedetektiven versteckt sich Familie Jansen, die von ihrem Onkel dem Meisterdetektiv Theodor C. Janssen eine alte Villa hinterm Deich mit eingerichtetem Detektivbüro geerbt hat. Mutter Sarah ist Sängerin und Schauspielerin und Vater Mick träumt von seinem großen Durchbruch als Schriftsteller und lebt bisweilen in seiner eigenen Welt. Die Kinder Lukas und Emma, stehen jedoch mit beiden Beinen auf dem Boden und nutzen nur allzu gerne die Hinterlassenschaften ihres Erbonkels zur Lösung ihrer eigenen Fälle.
Ein heftiger Sturm tobt über der Nordsee und verschont auch die alte Villa der Familie Janssen, direkt hinterm Deich, nicht. Während zu Hause die zerbrochenen Scheiben repariert werden, zieht es Emma und Lukas an die See. Was mag der Sturm wohl angeschwemmt haben? Auch wenn Lukas Emma vor den Gefahren der Priele warnt, stürzt er sich hinein, da seine Schwester doch eine uralte geheimnisvolle Flasche entdeckt haben.
Das Chaos der Flut haben die Ganoven Lang und Finger jedoch zur Flucht aus dem Gefängnis genutzt, in das sie dank Lukas und Emma gesperrt wurden. Nun sinnen sie auf Rache, werden aber auch von einem durch den Sturm angespültes Schiffswrack magisch angezogen. Dort machen auch sie eine geheimnisvolle Entdeckung.
Die CD beginnt mit dem anfangs geflüsterten Nordseedetektive-Lied gesungen von Bettina Göschl und Matthias-Meyer Göllner in Akustikversion. Das Flüstern hatte mich zuerst irritiert, aber nach mehrmaligem Hören ging mir das Lied mit Gitarrenbegleitung nicht mehr aus dem Ohr. Meinen Töchtern gefiel es auch.
Neben der Detektivgeschichte, die wirklich altersgerechte Spannung aufbaut und erfreulicher Weise die Festnahme der Polizei überlässt, vermitteln die Nordseedetektive nebenbei jede Menge Nordsee- und Detektivwissen. Neben der Gefahr durch Stürme an der See und den Prielen, Plastikmüll im Meer, sowie versunkenen Schiffen, erfahren wir einiges über Geheimschriften. Im Booklet das beiliegt, sind unter den gezeichneten Portraits der Familienmitglieder wichtige Detektiv Utensilien abgebildet. Außerdem sind im Booklet eine vollständige Trackliste, Fotos der Autoren und des Sprechers mit Kurzvita und sämtliche Bücher und Hörbücher der Nordseedetektive abgebildet. Unter dem Tonträger findet sich noch eine weitere Illustration, von dem gestrandeten Schiffswrack.
Meine Tochter (10) mag vor allem die schlauen und logisch denkenden Kinder, während die Eltern eher Lebenskünstler sind, besonders Vater Mick, der auch schon mal gerne sein Krabbenrührei anbrennen lässt, während er von seinen Träumen schwärmt. Auch die Gauner Lang und Finger fand sie lustig. Mich erinnerten sie sehr an Hinky und Pinky von Bibi Blocksberg, die ich ja auch mag, aber die Parallele fand ich schon sehr auffällig, schließlich ist Bibi ein Klassiker.
Robert Missler ist für meine Tochter der Größte und so ziemlich der einzige Sprecher, bei dem es ihr völlig egal ist, wie sein Foto aussehen mag (für vorpubertierende Kinder mag es ansonsten besser sein, die Sprecher ohne Foto abzubilden, die können an jedem Bild etwas aussetzen). Da es ihr absoluter Lieblingssprecher ist, auch wenn inzwischen auch andere Gnade vor ihrem Ohr gefunden habe, erübrigt sich jeder Kommentar zu seiner Sprechkunst. Nein, sie meint, ich solle schreiben, daß er das Hörbuch sehr witzig spricht.
Mir gefallen die wirklich logisch aufgebaute Geschichte und die sensibel pädagogischen Inhalte. Krumme Touren lohnen sich nicht und sind kein Beruf, Ehrlichkeit zahlt sich aus. Die Kinder sind hier auch keine Superhelden, sondern einfach sympathisch und clever. Auch mit dem fünften Band kann man wirklich gut in die Reihe einsteigen, die man sicherlich auch in ungeordneter Reihenfolge hören kann.
Uns hat das Hörbuch richtig gut gefallen und wir empfehlen es sehr gerne mit 4 von 5 Sternen weiter.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Stell Dir vor Du strandest in der DDR im Jahre 1987?

Pullerpause im Tal der Ahnungslosen
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Jobst ist eigentlich ein ganz normaler Zwölfjähriger, aber eigentlich auch wieder nicht. Sein Vater hat sich entschieden, daß er in der falschen Zeit lebt und hat sich mit Hilfe eines Zeitreisekoffers ...

Jobst ist eigentlich ein ganz normaler Zwölfjähriger, aber eigentlich auch wieder nicht. Sein Vater hat sich entschieden, daß er in der falschen Zeit lebt und hat sich mit Hilfe eines Zeitreisekoffers in die Antike abgesetzt. So lebt er mit seiner ziemlich exzentrischen Mutter alleine im heutigen München. Ihre Ferien verbringen sie stets in anderen Zeiten. Als sie von ihrem Sommerurlaub im Mittelalter mit dem Zeitreisekoffer zurückkehren wollen, zieht Susanne die Notbremse, denn sie muss ganz dringend auf Toilette. Dieser Zwischenstopp in der sächsischen Pampa dauert aber länger als geplant. Denn während Susanne hinter einer Häuserecke verschwindet, geht Jobst wie gebannt auf einen Trabi zu. Als er sich umdreht, ist der Koffer weg! Wie sollen sie nun wieder nach Hause kommen? Susanne mit ihrer extrovertierten Art fällt in ihrer Mittelalterkleidung auf wie ein bunter Hund und ehe sie richtig Ärger mit der Volkspolizei oder der Stasi bekommen kann, erklärt Provinztheaterregisseur Frank Kühne den gestrandeten Zeitreisenden Asyl und behauptet, Susanne wäre eine seiner Schauspielerinnen. Mit seiner Tochter Jule und deren guten Kumpel Letscho begibt sich nun Jobst auf die spannende und kniffelige Suche nach dem verschollenen Koffer.
Eine wirklich tolle Zeitreise für heutige Kinder in den damaligen DDR-Kinderalltag, ohne jedoch alltäglich zu sein. Denn die Suche nach dem Koffer gestaltet sich nicht nur schwieriger als Jobst es sich hätte vorstellen können, nein diese Gemeinschaft von drei völlig unterschiedlichen Kindern gegen die Widrigkeiten des Arbeiter und Bauernstaates ist auch echt witzig. Einige witzige Passagen, mögen für mitlesende Eltern noch ulkiger sein, als für die Kinder selbst, da die oft ausufernde sozialistische Propaganda-Nonsense-Sprache für Kinder vor allem merkwürdig klingt, für Erwachsene aber auch Erinnerungen weckt.
Klar, heutige Kinder haben einfach keine Ahnung von dem damaligen Leben in der DDR, dieses Buch schafft es aber wirklich sehr kurzweilig, den heutigen Kindern zumindest eine gewisse Idee davon zu vermitteln. Damit das auch gelingen kann, ist hinten im Anschluß an die Geschichte ein Glossar, hier „kleines Pionierwörterbuch“ genannt, damit Kinder nachschauen können was z.B. ein „Klassenfeind“ war, oder wer „Erich Honecker“ oder „Karl Marx“ waren.
Meine Kinder (10 und 8 Jahre) wurden durch Jobst, Jule und Letscho sehr zum Nachdenken angeregt und so kamen bei uns immer wieder lebhafte Diskussionen über Demokratie, gefüllte Supermärkte, freie Wahlen und gestern sogar die „Bannmeile“ und die „Weltklimakonferenz“ auf. Ich finde es super, daß wir so nicht nur Einblick in die deutsch-deutsche Geschichte bekamen, sondern auch über politische Systeme und damit auch irgendwie unsere aktuell schwierige Regierungsbildung diskutierten.
Hierdurch haben wir natürlich viel länger gebraucht, das Buch zu lesen, als es für das spannende Abenteuer nötig wäre, aber hier war irgendwie der Weg das Ziel. Natürlich habe ich auch einiges gelernt, denn während ich mich gut über Jobst bisweilen mehr als nur exzentrische Mutter amüsierte, lernte ich, daß alle Mütter immer peinlich sind, Väter manchmal (nein unserer ist nicht in die Antike abgetaucht). Das wollte ich ja eigentlich lieber nicht wissen….
Sehr schön fand ich auch die Illustrationen von Horst Klein im Inneneinband, das beschriftete Fotografien der Hauptprotagonisten in einem Schaufenster darstellt, inklusive des allgegenwärtigen Portraits von Erich Honecker, für Jobst nur kurz der „Obstonkel“, weil sein Bild sogar die Auslage des Obstladens zierte, aus Mangel an anderer Deko oder Auslage.
Sehr interessant fand ich auch die These für Honeckers starren Blick und andere tiefere Einblicke in das Leben eines Staatsratsvorsitzenden der Deutschen Demokratischen Republik. Wie viel Wahrheit dahinter steckt, werde ich wohl nie erfahren.
Auf dieses Werk wurden wir anlässlich einer Lesung der Autorin Franziska Gehm beim rheinischen Lesefest Käptn Book aufmerksam. Die geistige Mutter der Vampirschwestern und der Vulkanos, ist nämlich selbst 1974 in der DDR geboren und gehört somit einem der letzten Jahrgänge an, die sich noch richtig an ein Aufwachsen in der DDR erinnern können. Dieses Gefühl will sie auch an die heutigen Kinder weitergeben, aber mit Spaß und Spannung. Meine dort geborenen Freunde haben mir alle versichert, daß es eigentlich ganz schön gewesen wäre, dort aufzuwachsen, wir sind einfach die Generation, für die die Mauer gerade im richtigen Moment fiel. Als Kind habe man gar nicht so viel vermisst und ein Leben ohne Mikrowelle und Bananen war durchaus möglich.
Auch wenn die Geschichte lustig ist, will sie die damaligen Probleme, die zum Fall des Regimes nicht übergehen und sie klingen auch durchaus an. Sie belasten aber weder die Geschichte noch das Leseerlebnis. Denn mit Spaß lernt man einfach lieber!
Ein tolles Buch für alle die in der DDR aufgewachsen sind und dieses Gefühl ihren Kindern vermitteln wollen, ohne sie zu belasten und ohne den belehrenden Zeigefinger. Aber nicht nur für die, denn zu denen gehöre ich aus dem tiefsten Westen stammend auch nicht. Es ist einfach ein wirklich tolles Stück deutsch-deutscher Geschichte, fernab von den üblichen Erzählweisen.
Kommentar meiner Jüngsten: Die Geschichte war toll!
Na, da sind wir uns wohl alle mit 5 von 5 Sternen einig!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Da kennt die kindliche Fantasie keine Grenzen

Eine Klasse für sich - Das Klogespenst
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„Eine Klasse für sich“ ist ein Leseanfängerbuch mit drei Geschichten aus der sehr lebhaften und fantasievollen Klasse von Frau Miller, welche sehr bunt gemischt und multi-kulti ist.
Da es sich um ein ...

„Eine Klasse für sich“ ist ein Leseanfängerbuch mit drei Geschichten aus der sehr lebhaften und fantasievollen Klasse von Frau Miller, welche sehr bunt gemischt und multi-kulti ist.
Da es sich um ein englisches Kinderbuch handelt, sind die Namen auch für heutige Verhältnisse etwas ungewohnt, aber das wundert heute kein Kind mehr. Da die Klasse mit Lehrern immerhin 17 Personen enthält ist vor dem Inhaltsverzeichnis noch quasi ein Klassenbild mit Namen auf 2 Seiten abgebildet. Dort kann man während des Lesens immer schnell nachschauen, wer wer ist. Ebenso wie der Rest des Buches, bis auf das Cover, ist dieses dreifarbig illustriert von Becka Moor.
Das Buch enthält folgende Geschichten:
1. Das Klogespenst: Einmal als Nick während des Unterrichts auf Toilette muss, kommt er klitschnass von dieser zurück. Er wollte sich doch nur nach dem Toilettengang die Hände waschen und als er den Wasserhahn aufdrehte wurde er von oben bis unten nass gespritzt, das kann nur ein Klogespenst gewesen sein. Klar daß da die Kinder nachforschen Müssen und ganz erstaunliche Entdeckungen machen.
2. Der stinkende Zauberschuh: Die Klasse führt eine Talentshow auf und jeder muß sich eine besondere Nummer zum Vorführen ausdenken. Milo und Julian kündigen einen Zaubertrick an. Milos Schuh ist ein Zauberschuh und kann die Zukunft voraussagen! Als die erste Vorhersage zutrifft sind alle ganz beeindruckt und wollen natürlich auch wissen, was sie zu erwarten haben. Da wird es langsam kniffelig.
3. Der uralte Fluch: Endlich ist wieder Mitbringstunde. Alle Kinder dürfen etwas von zu Hause mitbringen, nur nicht ihre Haustiere. Ben hat diesmal etwas ganz besonderes in einem festverschlossenen Schuhkarton dabei: einen uralten Fluch, den er auf dem Spielplatz im Gebüsch eingefangen hat! Kaum daß sie den Karton öffnen, fangen alle ganz verzweifelt an sich zu jucken. Wie werden sie diesen Fluch nun wieder los?
Die drei Geschichten sind sehr einfach geschrieben, wie aus Kindersicht geschildert. Dadurch ist es auch sehr einfach zu lesen, selbst für Leseanfänger. Allerdings muß man immer bedenken, daß es ein Schweizer Kinderbuch ist und die Schweizer und Österreicher bei der Rechtschreibreform ganz konsequent das „ß“ abgeschafft haben (da bin ich echt neidisch!). Beim Vorlesen spielt dies aber überhaupt keine Rolle, da die meisten Eltern die neuen Regeln wahrscheinlich immer noch nicht kennen. Die Schrift ist sehr angenehm groß und einige besonders zu betonenden Ausrufe oder Begriffe sind dann noch zur Hervorhebung oder Betonung extra fett und extra groß gedruckt. Das lockert die Geschichten zusätzlich auf und macht einfach Spaß.
Es sind einfach kleine lustige Kindergeschichten, die von kindlicher Vorstellungskraft und planmäßig ungeplanten Unsinn berichten. Dabei erweisen sich die kleinen Schüler als sehr fantasievoll aber auch als echte Einheit. Wenn es darauf ankommt halten sie zusammen, bei all den kleinen Mogeleien zwischendurch. Die Autorin Pamela Butchart unterrichtet heute Teenager in Dundee (Schottland) in Philosophie. Vielleicht sind es gerade diese Gespräche, die ihre eine treffliche Einsicht in die kindliche Denkweise ermöglichen.
Meine Kinder fanden den Titel schon toll und die Geschichten auch sehr lustig und originell, gerade eben auch wegen der Schilderungen aus Kindersicht. Die Illustrationen gefielen ihnen aber weniger. Warum genau haben sie nicht näher begründet, was etwas erstaunlich ist, da sie nach Auspacken des Buches sofort riefen: au ja, das lesen wir!
Ach ja, und als wir das Buch beendet hatten, sagten beide: dürfen wir davon auch noch mehr Geschichten lesen? Auch wenn sich dieses Buch an die Zielgruppe der 5 – 7 Jährigen richtet kommt es auch bei Älteren noch gut an.
Ein wirklich schönes Buch, aus einer Reihe, die wir im Auge behalten werden.
Gerne vergeben wir gute 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 28.11.2017

Tortääää gut, alles gut!

Die Muskeltiere
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Es ist Nacht und der mutige Mäuserich Picandou erwacht von einem kratzenden Geräusch am Kellerfenster. Die Rattenbande kommt während eines Zwischenstopps ihres Kreuzfahrtschiffes im Hamburger Hafen zu ...

Es ist Nacht und der mutige Mäuserich Picandou erwacht von einem kratzenden Geräusch am Kellerfenster. Die Rattenbande kommt während eines Zwischenstopps ihres Kreuzfahrtschiffes im Hamburger Hafen zu Besuch und stellen ihren Jüngsten, den kleinen Rattibor vor. Er ist winzig, zahnlos und kann nicht viel mehr als Mama, Papa und Tortääää sagen. Letzteres kann er sogar brüllen, wenn er nicht seinen Willen bekommt und wenn das immer noch nicht hilft, hält er die Luft an, bis er blau anläuft. Picandou ist ziemlich genervt von dem Kleinen, auch wenn der ihn besonders ins Herz geschlossen zu haben scheint. Die liebliche Rattendame seines Herzens, Gruyère Joséphine, findet ihn dennoch total süß. Nach der wilden Party erwachen die vier getreuen Freunde Picandou, Gruyère, Pomme de Terre und Hamster Bertram von Backenbart in ihrer Höhle im Keller unter dem Feinkostladen und stellen fest, daß Rattibor bei ihnen geblieben ist. Schnell machen sie sich auf den Weg, um den Kleinen in den Hafen zu bringen, ehe das Schiff gegen Mittag in den See sticht. Doch Rattibor will einfach nicht hören und so wird es eine Reise voller Abenteuer, die alles bisher Erlebte in den Schatten stellt.
Ute Krause ist nicht nur eine preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin, sondern auch eine begnadete Illustratorin. Bei dieser Reihe hat sie die Illustrationen alle selbst gefertigt und sie passen einfach hervorragend. Damit die Hörer dieser Reihe nicht völlig diesen Genuss entbehren müssen, sind auch die Tonträger mit diesen bedruckt und das Booklet enthält eine kleine Einführung in die Reihe mit einer Illustration des Feinkostladens, und der vier Muskeltiere mit Kurzvorstellung.
Andreas Fröhlich liest auch diesen Band wieder richtig großartig. Er schafft es nicht nur den hanseatischen Ton genau zu treffen, sondern trifft genau den Humor der Reihe. Gerade dieser feine Humor zwischen den Zeilen, macht diese Reihe auch für die Eltern zum Genuss. Mit dem kleinen Tortääää-Schreihals schafft er es auch dem neuen Charakter eine unvergleichliche Stimme zu verleihen.
Auch wenn dieser Band deutlich kürzer ist als die Vorgänger, so ist er wieder richtig spannend und witzig. Picandou als Vater wider Willen, ist schon sehr witzig, ebenso die Sicht der Nager auf unsere Zweibeinerwelt (immer diese weißen Schränke in den Küchen, in denen es so dunkel und kalt ist!). Trotz der veränderten Zielgruppe, blitzt der Schalk der Autorin durch, wenn sie die Tricks und Macken des kleinen ungezogenen Rattibor beschreibt und die Reaktion der Erwachsenen. Gruyère schmilzt dahin, während Picandou eigentlich nur genervt ist und alles tut, um den Kleinen wieder loszuwerden. Aber nein, dieses Buch zeigt Kindern nicht, was sie für eine Qual sind, aber es macht schon deutlich, welche Gefahren aus Ungehorsam entstehen können. Aber vor allem ist es wieder ein echtes tierisches Abenteuer, in dem nur bestehen kann, wer zusammen hält: Einer für alle, alle für einen!
Natürlich gibt es ein glückliches Ende für alle Beteiligten, nur nicht für die Tortääää!
Bei dieser Reihe ist es wirklich sehr schwierig sich zwischen dem Buch und dem Hörbuch zu entscheiden.
Meine Töchter lieben auch mit 8 und 10 Jahren die Geschichten noch, waren aber etwas traurig, daß es diesmal so kurz war. Ein längeres Abenteuer hätten Picandous und Bertrams Nerven wohl auch nicht ausgehalten!
Ein Hoch auf die Muske(l)tiere! Wie stets zauberhafte 5 von 5 Sternen.