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Veröffentlicht am 15.05.2018

Freundschaft, Freiheit, Abenteuer

Ostwind - Aufbruch nach Ora
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Mika arbeitet inzwischen als „Pferdeflüsterin“ auf Gut Kaltenbach, dem Gestüt ihrer Oma. Ihre Fähigkeiten haben sich dank Youtube rasend schnell verbreitet und der Rummel um sie wächst ihr über den Kopf. ...

Mika arbeitet inzwischen als „Pferdeflüsterin“ auf Gut Kaltenbach, dem Gestüt ihrer Oma. Ihre Fähigkeiten haben sich dank Youtube rasend schnell verbreitet und der Rummel um sie wächst ihr über den Kopf. Sie liebt es den Tieren zu helfen, aber mit ihrer schroffen Art, kommt sie mit den oft exaltierten Pferdebesitzern, die das eigentliche Problem der Tiere sind, nicht so gut klar. Doch auch Ostwind scheint das alles zu viel zu sein. Zu ihrem Erstaunen entdeckt Mika ein auffälliges Brandzeichen bei ihm: Es ist das Zeichen von Ora, einem der letzten Rückzugsorte für Wildpferde in Andalusien. Ob Ostwind Sehnsucht nach seiner Heimat und vor allem seiner Freiheit hat, so wie sie? In einer Nacht und Nebelaktion bricht Mika mit Ostwind nach Ora auf. Sie wird auf der Hacienda Monte Sabino versehentlich für Sonja, das erwartete Work-and-Travel-Girl gehalten und sofort in den Betrieb mit eingebunden. Während Ostwind sich an seine alte Heimat und seine Herde zu erinnern scheint, die um die Quelle von Ora grast, muß Mika feststellen, daß die Idylle bedroht ist. Auf die Quelle die das wilde Leben in der Einsamkeit erst ermöglicht, haben es gierige Spekulanten abgesehen. Ist Ora noch zu retten?

Trotz meiner Befürchtungen, geschürt von dem Filmtrailer, der meine Tochter (8 Jahre) so packte, habe ich gut in die Geschichte hineingefunden. Naja, etwas überrascht war ich schon, daß die Geschichte so unvermittelt beginnt, ohne Ansage, ohne Filmmusik, daß ich mich schon fragte, ob ich versehentlich mit der zweiten CD begonnen hätte. Nachdem ich mich darauf aber eingelassen habe, war es kein Problem. Der Film wird von vielen namenhaften Schauspielern getragen, so daß ich ihre Stimmen bereits kannte und die der Hauptperson Mika ist nun wirklich sehr prägnant, so rau und schroff, sehr ungewöhnlich für ein so junges Mädchen. Das passt eigentlich sehr gut zur Rolle, denn Mika ist ja auch recht abweisend, wenn man sie nicht kennt oder man ihr nicht liegt. Wie sie mit den Society Ladies auf Gut Kaltenbach umspringt kann nicht als kundenfreundlich, aber ehrlich bezeichnet werden. Ich mußte grinsen, als ich hörte, wie ihr das Herz auf der Zunge liegt.

Die im CD-Cover aufgeführten Songs sind leider komplett an mir vorbei gegangen. Bis auf das Lied zum Abspann, sind sie mir nicht wirklich aufgefallen, so geschickt, sind sie in das Geschehen eingearbeitet, daß ich vor lauter Konzentration auf die Handlung, die Musik nicht beachtet habe. Trotz mehrmaligem Hörens, kann ich diese nicht beurteilen. Sie stört nicht, ist vor allem atmosphärisch.

Meine Tochter hat die CD mit Fieber erstmals angehört, mit mir gemeinsam, weil sie befürchtete, es könnte für sie zu spannend sein. Sie fand es auch wirklich spannend und hat bei Mika und ihrem Kampf für den Erhalt des Wildpferdeparadieses richtig mitgefiebert. Die jungen Helden der Geschichte sind deutlich älter als sie, da aber keine „Knutschszenen“ vorkommen, hat es sie nicht gestört. Sie war eher stolz eine Geschichte für so große Mädchen zu hören. Es ist nicht die erste Handlung um den Verkauf von Wasserrechten und die damit verbundene Bedrohung für die Natur, die wir hören. Das macht aber nichts, denn einige Probleme sind so wichtig, daß man sich nicht oft genug mit ihnen beschäftigen kann und ihre Bedeutung im kindlichen Bewußtsein verankern.Ein aufregendes Abenteuer, um Pferde, Freundschaft, Umweltschutz und den Schattenseiten plötzlichen Ruhms.

Für Ostwindfans ein Muss, daher für Mädchen ab 8 Jahren 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Hart und zerbrechlich wie Glas, dieser Nik Pohl

Auf zerbrochenem Glas
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Kriminalkommissar Nik Pohl ist menschlich ganz unten. Nachdem er anfangs ein brillanter Ermittler mit besten Karriereaussichten war, kam es zu einem Bruch in seinem Privatleben, das auch seine Arbeitseinstellung ...

Kriminalkommissar Nik Pohl ist menschlich ganz unten. Nachdem er anfangs ein brillanter Ermittler mit besten Karriereaussichten war, kam es zu einem Bruch in seinem Privatleben, das auch seine Arbeitseinstellung mit runterriss. Nun ist er ein wandelndes Risiko für seine Vorgesetzten und wird nur noch dort eingesetzt, wo er nicht so viel Schaden anrichten kann. Er scheint völlig gefühlskalt geworden zu sein, doch eines Abends wird er in seiner Stammkneipe angesprochen und von einem Fremden zur Wiederaufnahme eingestellter Ermittlungen in einem Vermißtenfall erpresst. Dieser Jon hat seine Hausaufgaben gemacht und hat genau Niks einzige Schwachstelle erwischt, seine alleinerziehende Nachbarin und deren benachteiligten Sohn. Für sie ist Nik bereit alles zu tun, auch nach der verschwundenen Viola zu suchen, die ihn eigentlich gar nicht interessiert. Doch schnell merkt er, daß er bei seinen privaten Ermittlungen auf Widerstand stößt, auf Widerstand von oberster Stelle. Eine Ermittlungen werden sabotiert, sein Leben gerät mehr als einmal in Gefahr und nun wird es für Nik persönlich. Er gräbt immer tiefer und findet weitere verschwundene Frauen, die Viola äußerlich verblüffend ähnlich sehen. Doch seine Gegner ruhen ebenfalls nicht. Zum Glück ist Jon ein gewiefter Hacker, mit ausreichend Privatvermögen, um Nik bei seinen immer gefährlicheren Nachforschungen zur Seite zu stehen und auch noch einen privaten Pathologen hinzuzuziehen.
Nik Pohl ist einfach abgewrackt und heruntergekommen. Sympathie für ihn zu empfinden, fällt nicht so leicht, denn er selbst kann sich anscheinend auch nicht mehr viel abgewinnen, er hat sich aufgegeben. Doch der geheimnisvolle Jon hat erkannt was in ihm steckt und schafft es, Spuren seines alten Ichs hervorzukitzeln. Auch Jon ist mehr geheimnisvoll, als daß er große Nähe zu ließe. Ganz anders als der exzentrisch, exaltierte Pathologe Balthasar, der mit seiner schrillen Art, Farbe und Licht in diesen düsteren Thriller bringt und für ironische Aufheiterung sorgt.
Der Einstieg in Nik Pohls ersten Fall ist rasant und direkt und sofort wird dem Leser klar, daß Nik Pohl nicht der einfachste und liebenswerteste Ermittler ist. Nicht schrullig und behäbig, sondern gefühlsarm, direkt und ganz schön gnadenlos. Wenn er erst einmal ein Ziel hat, dann beißt er sich fest und lässt nicht locker, dabei geht er über Leichen, zumeist in Notwehr, was ihm auch in ausgesprochen miesen Ausgangspostionen noch verhältnismäßig mühelos gelingt (ich beneide ihn doch sehr um seine schnell heilende Nase, die hier so einiges abbekommt). Allerdings verübt er auch finale Selbstjustiz, in einem Fall, der meiner Ansicht nach in die immerwährende Sicherheitsverwahrung gehört, will man sich nicht mit einem Psychopathen auf eine Stufe stellen. Gut, Nik hat es in diesem Fall mit mehr als einem Psychopathen zu tun und nur einmal mordet er kaltblütig, dennoch ist mir auch dieses eine Mal zu viel, das kostet einen Stern Abzug, auch wenn der Thriller wirklich sehr spannend und undurchsichtig ist.
Im Epilog nähert man sich Nik und seinen persönlichen Dämonen an. Es ist wirklich geschickt eingefädelt und überrascht. Niks menschliche Seite wird sichtbar und man erhält einen Einblick in all das was möglich ist, sollte seine Suspendierung nicht aufgehoben werden.
Ich habe das Buch im Rahmen einer Lesenacht gelesen. Als ich immer müder wurde, bin ich auf das für Prime-Kunden kostenlose ebook umgestiegen, um dann auch noch für das für ebook-Leser kostengünstige Audible-Hörbuch umzusteigen. Sehr praktisch, so kann man seinen Thriller für 2,95 € auch noch bei der Hausarbeit weiter folgen. Die Amazonprodukte sind so aufeinander abgestimmt, daß ich immer angezeigt bekam, auf welcher Seite ich nun bei dem Buch wäre, so das ich nahtlos wechseln konnte. War der Akku des Kindle Fire leer, griff ich wieder zum Buch. Nicht zwingend nötig, aber ein lustiges Gimmick. Die Stimme des Sprechers war angenehm, aber kein Stimmakrobat. Insgesamt fand ich ihn in Ordnung.
Wer harte, spannende Thriller mag, ist hier genau richtig. Gefühl und Romantik kommen hier eher weniger auf, es ist Jagdtrieb pur! Wegen meiner Abneigung gegenüber Selbstjustiz, 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Freundschaft für immer!

Mia 11: Mia und der Jette-Jammer
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Dies ist nun schon der 11. Band der beliebten Mia-Reihe, die man chronologisch lesen sollte, aber nicht muß (ich bin bei Band 9 eingestiegen).
Mia (13) lebt mit ihren Eltern und 3 Geschwistern mitten in ...

Dies ist nun schon der 11. Band der beliebten Mia-Reihe, die man chronologisch lesen sollte, aber nicht muß (ich bin bei Band 9 eingestiegen).
Mia (13) lebt mit ihren Eltern und 3 Geschwistern mitten in Hamburg, genau wie ihre geliebte Omi und ihre weltallerbesten Freundinnen: Jette, Alina und Leonie. Auch wenn Jette seufzt, daß ihr aktueller Schwarm Leo sie trotz des Tanzes auf Omi Olgas Feier nun nicht mehr wirklich beachtet, ist das Leben eigentlich super, denn die Sommerferien kommen unaufhaltsam näher. 4 Wochen gemeinsame Zeit mit ihren Freundinnen, was kann es Schöneres geben? Doch dann verkündet Jettes Mutter, daß sie nun auch endlich neu durchstarten will und die Gelegenheit gefunden hat. Sie kann in der Apotheke ihrer besten Freundin in Westerland (Sylt) mit einsteigen. Eine herrliche Insel und gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu arbeiten, davon hat sie schon immer geträumt. Natürlich haben Mia, Jette, Alina und Leonie wenig Verständnis dafür, denn was wird aus ihrer Freundschaft? Schon beim Gedanken an die bevorstehende Trennung werden die Mädels ganz trübsinnig. Das Schlimmste ist, daß sie Jette in den Ferien noch nicht einmal besuchen dürfen, damit sie sich besser eingewöhnen kann. Doch da beißt Frau Joost bei den Mädels auf Granit!
Meine Tochter (10) fand das Buch supertruper und hat sich während des Lesens nicht nur sprachlich an Mia und ihre Freundinnen angepasst, sondern auch einige von Jettes Eigenheiten abgeschaut (mehr verrate ich aber nicht).
Der eigenmächtige Beschluß von Frau Joost nach Sylt zu gehen, um sich ihren persönlichen Lebenstraum zu verwirklichen, stieß bei uns beiden auf große Empörung. Immerhin hat Frau Joost eine Stelle in Hamburg, in der sie gut verdient, eine schöne Wohnung und ihr Ex-Mann, Jettes Vater lebt in unmittelbarer Nähe. Nicht die Not treibt sie aus Hamburg fort, sondern der Wunsch nach Selbstverwirklichung. Für uns ein ganz wichtiger Aspekt für der Entscheidungsfindung. Die Mädels haben auch gerade damit ein Problem, auch damit, daß Jette, die ja immerhin schon 13 Jahre alt ist, vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Auch wenn die bevorstehende Trennung von Jette das beherrschende Thema dieses Bandes ist, gibt es auch noch ein paar abwechslungsreiche Nebenschauplätze, wie die gesteigerte Kontaktaufnahme von „Streber-“Christie, Mias Banknachbarin und Freundin von Mias Bruder Lukas, die Mobbing-Probleme von Jettes älterer Halbschwester Toni und eine unerwartete Erbschaft von Omi Olga. Natürlich ist in Mias großer Familie immer etwas los, immerhin hat ja auch ihr Lehrervater gerade Ferien.
Das gefällt mir sehr gut an den Mia-Bänden, das Mia und ihre Freundinnen aus sehr verschiedenen Elternhäusern kommen. Mia lebt in einer intakten großen Familie, mit Lehrervater. Jettes Eltern verdienen sehr gut, sind aber getrennt. Leonie wächst mit vielen Hunden auf und Alina und Christie leben sehr bescheiden. Christie darf nun erstmals richtig verreisen. Denn Hamburg ist immerhin ein teures Pflaster. Kinder die vom Leben in den aufregenden Großstädten träumen, sollten dies nie vergessen.
So ist es auch mit anderen Träumen. Während Sylt ein Traum für Nordsee-Urlauber ist, ist es das auch, um dort immer zu leben? Meine Tochter und ich haben wirklich viel während des Lesens diskutiert. Auch wenn wir in diesem Band nicht so viel zu kichern hatten, wie in den Vorgängerbänden (gekichert wurde trotzdem, dafür garantieren schon Jettes Schwärmereien und ihr Glanzhaargeschmeiße), so hat er uns dennoch emotional wirklich beschäftigt. Interessant fand ich, daß ich mich sonst in Kinderbüchern bisweilen über die Kinder aufrege, diesmal hatte ich totales Verständnis für die Kinder und wenig für deren Erziehungsberechtigten. Ich wurde zur pädagogischen Rebellin, mal ein ganz neues Gefühl!
Es müssen nicht immer Einhörner, Magie oder wilde Abenteuer sein, die Kinder begeistern! Wir freuen uns jetzt schon auf den noch namenlosen 12. Band im Herbst, von dem wir nur wissen, das es schneien wird!

Wieder ein wirklich sehr empfehlenswerter Band einer tollen Reihe! 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein ganz zauberhaftes Buch!

Petronella Apfelmus - Verhext und festgeklebt (Sonderausgabe)
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Petronella Apfelmus ist eine Apfelhexe und wohnt, wie es sich für Apfelhexen gehört in einem Haus in einem Apfelbaum, einer seltenen Sorte. Klettert sie die Strickleiter zu ihrem Häuschen hoch, wird sie ...

Petronella Apfelmus ist eine Apfelhexe und wohnt, wie es sich für Apfelhexen gehört in einem Haus in einem Apfelbaum, einer seltenen Sorte. Klettert sie die Strickleiter zu ihrem Häuschen hoch, wird sie klein, klettert sie hinunter, wird sie wieder groß. Ihre Freunde die Apfelmännchen hegen und pflegen die zahlreichen Apfelbäume im großen Garten der alten Mühle und Hirschkäfer Lucius, Petronellas bester Freund, hat an jedem Apfelbaum ein Messingschild mit der Sortenbezeichnung aufgestellt. Seit Petronella den letzten Müller und seine Frau aus der Mühle vertrieben hat, weil er die Bäume abholzen wollte, ist es herrlich ruhig im Garten. Dass die Ruhe auch langweilig ist, merkt sie erst, als Familie Kuchenbrand mit den Zwillingen Lea und Luis einzieht. Anfangs will Petronella auch sie vertreiben, bis sie merkt, daß die Familie gar nicht daran denkt, den alten Garten zu planieren. Tatsächlich sind die Kinder sogar sehr unterhaltsam und so kommt es, daß diese schon bald bei ihr im Häuschen auf eine Tasse Tee sitzen und sie ihnen sogar ihr geheimstes Kuchenrezept verrät....

Petronella Apfelmus ist zwar erst 2014 erstmalig erschienen und doch schon fast ein Klassiker. Die Geschichte ist lustig, magisch, fantasievoll, spannend und doch voller Wärme. Denn wie die Kinder das Herz der Apfelhexe erobern und sie sich gemeinsam gegen Herrn Kümmerling, den Ex-Chef von Vater Kuchenbrand verbünden ist schon sehr abenteuerlich, zeugt aber auch von Mut und echtem Zusammenhalt.
Neben der wirklich tollen Geschichte, die meine Älteste als eines der ersten Bücher freiwillig las, ist die Schriftgröße für junge Leser sehr angenehm, besonders in Kombination mit dem großzügigen Zeilenabstand. Gerade für Kinder mit visuellen Schwierigkeiten (also egal ob weitsichtig oder kurzsichtig) ist somit ein entspanntes Lesen möglich, daß durch die wirklich hinreißenden Illustrationen von Barbara Scholz noch weiter angeregt wird.
Sprachlich ist es von Sabine Städing sehr angenehm fließend und locker geschrieben. Die Wortwahl ist für Leser ab 8 Jahren gut verständlich und auch gut zu entziffern, ohne schwierige Anglizismen. Die Satzlänge ist wirklich angenehm, ohne in ein stupides „Subjekt-Prädikat-Objekt“ zu verfallen. Dadurch ist dieses Buch wunderbar zum Selbst- und Vorlesen geeignet.
Statt des praktischen Lesebändchens des Hardcovers verfügt diese limitierte Sonderausgabe über zwei „Pflanzenwächter“ (= Blumenstecker) mit Petronella und einem Apfelmännchen in Farbe, eine Petronella-Kressesaatkarte, Kreuzworträsel, Gärtnertipps, Basteltipps für den Garten (Bauanleitung für ein Insektenhotel), Limonadenrezept, Apfelkuchenrezept, Bauanleitung für ein Vier-Gewinnt-Spiel für Draußen, Blumentopf-Ideen und andere kreative Anregungen für Kinder. Denn wie auch Lea und Luis, sollen die jungen Leser ja nach Draußen in den Garten und noch richtig Spielen, Toben und Bauen. Sehr gut gefällt mir als Mutter an den Petronella Büchern nämlich, daß sie „handyfrei“ sind. Den Lesern wird nicht vermittelt, daß man ein Handy braucht um cool zu sein, im Gegenteil, der Bösewicht ist derjenige, der ein Handy braucht, um nach Hilfe zu rufen, die Kinder haben ihre freundlichen Helfer ja immer in der Nähe und natürlich sind sie viel gewitzter und einfallsreicher! Denn was wäre ein Kinderbuch ab 8 Jahren, ohne ein glorreiches Ende?

Ach ja, diese tolle Geschichte gibt es auch für diejenigen, die nicht genug davon bekommen können, als Hörbuch gesprochen von der unglaublich facettenreichen Nana Spier. Hier kann sie wirklich die gesamte Bandbreite ihres Könnens zeigen!

Nun haben wir dieses wunderschöne Buch in der Sonderausgabe endlich auch zu Hause und müssen es nicht mehr in der Bücherei ausleihen!

Dank Petronella pflanzen wir nun auch wieder ganz viele Sprossen an, die unsere Butterbrote garnieren. Macht mit! Lest es selbst und lasst Euch von den Tipps für Garten und Natur inspirieren!

Ein wunderbares Buch in einer wirklich anregenden Sonderausgabe, das wir unbedingt mit 5 von 5 Sternen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Dieser Eisladen macht glücklich!

Der zauberhafte Eisladen
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Um näher bei ihrem Nonno, dem italienischen Großvater Leonardo zu sein, der eine zauberhafte Eisdiele am Markt, im Herzen der Stadt betreibt, zieht Familien Sonntag aus ihrem alten baufälligen Haus auf ...

Um näher bei ihrem Nonno, dem italienischen Großvater Leonardo zu sein, der eine zauberhafte Eisdiele am Markt, im Herzen der Stadt betreibt, zieht Familien Sonntag aus ihrem alten baufälligen Haus auf dem Land, in eine chice Stadtwohnung. Sogar für ihre drei Familienhühner ist Platz auf der Dachterrasse und die 3 Kinder freuen sich über ihre neuen hellen Zimmer. Die 10 jährige Elli freut sich noch dazu, auf eine neue Klasse, denn ihre alten Mitschüler hatten nicht viel übrig für ihre selbstgenähten bunten Kleider und ihren individuellen Stil. Ein bisschen Bammel hat Elli vor der neuen Klasse aber schon und so macht sie vor der ersten Stunde noch einen Abstecher zu Nonno. Nach einem Eis bei ihm fühlt sie sich besser und sie stellt mit der Zeit verwundert fest, dass es nicht nur ihr so geht. Auch einer ihrer neuen Schulfreunde Benni, der richtig Bammel vor der Matheprüfung hat, ist nach einem Aufmunterungseis von Nonno Leonardo viel ruhiger und selbstbewußter. Ob das so alles mit rechten Dingen zu geht? Elli ist festentschlossen, das Geheimnis zu lüften, falls es eines gibt.
Die junge Protagonistin Elli ist sehr fröhlich und auch weiß schon genau was sie will und mag. Von dem Lästern ihrer alten Klassenkameraden hat sie sich ihren eigenen Stil nicht kaputt machen lassen, sie bleibt sich treu. Das finden wir gut. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und setzt sich für Menschen ein, die ihr am Herzen liegen. Doch bisweilen redet sie, ehe sie nachdenkt, manchmal handelt sie auch so. Das geht manchmal schief und Elli ist in echten Nöten, weil sie gegen wirklich gut begründete Verbote verstößt. Da sie das Herz am rechten Fleck hat, versucht sie natürlich den Schlamassel, den sie angerichtet hat, wieder gut zu machen, aber so richtig lernen, aus ihren Fehlern mag sie dann doch nicht, dafür ist sie zu dick köpfig. Das ist zwar verständlich, für ein Kinderbuch aber auch etwas schade. Andere müssen für Elli die Kohlen aus dem Feuer holen, ehe sie quasi wieder nachlegt. Ihr herzliches Verhältnis zu ihrem Nonno hat uns aber sehr gut gefallen. Durch die leckeren Eisrezepte im Anschluß an das Buch kamen wir wieder ins Eisfieber und haben kreiert was das Zeug hält.
Die Geschichte ist abwechslungsreich und spielt sowohl an der Schule, im Eisladen als auch in Ells Familie, den Orten die ihr am wichtigsten sind. Neben dem Geheimnis des magischen Eises gibt es noch als Nebenstrang Ellis Eingewöhnung in die neue Schule und das Kennenlernen ihrer neuen Mitschüler und Ellis Zusammenstöße mit dem unsympathischen Konrektor.
Es ist ein wirklich schönes Kinderbuch, das leider etwas Potenzial verschenkt, weil es zu viel will und zu viele schöne kleine Gimmicks hat. Sehr liebenswert sind zum Beispiel die Hühner der Familie mit ihren lustigen Namen wie Lady Gacker oder Ente, die sich immer und überall, an den unmöglichsten Stellen der Wohnung verstecken oder einmischen. Auch Nerd-Bruder Tom hat seinen Reiz, dennoch hatten wir bisweilen den Eindruck, daß sie in der Flut der Ideen ein wenig untergingen. Die Geschichte ist als neue Serie angelegt und wir denken, daß die Hühner und die Geschwister ihr Potenzial in den Folgebänden werden zeigen können, ebenso wie Ellis neuen Freunde, die noch etwas differenzierter dargestellt werden könnten. Die Flut an Personen und Besonderheiten, haben bisweilen den Blick auf das Wesentliche verstellt. So gibt es noch einen fiesen querulantischen Nachbarn und Ellis Nähleidenschaft. Der fiese stellvertretende Schulleiter hätte uns als Bösewicht gereicht, des Nachbarn hätte es da nicht bedurft.
Richtig toll sind die Illustrationen von Daniela Kunkel. Selbst die Seiten, ohne größere schwarz-weiß Illustrationen werden immer noch am Rande von frechen kleinen Hennen oder ihren Krallenspuren verziert, das macht wirklich gute Laune beim Lesen. Auch das rote Lesebändchen ist wirklich toll, da verlieren die Kinder keine Zeit mit der Suche nach dem Lesezeichen. Die Schrift ist noch größer, aber schon nicht mehr in einer Anfängerschrift. Mit etwas über 200 Seiten richtet es sich vor allem an Kinder ab der dritten Klasse, die schon echte Leseratten sind, aber natürlich kann man es auch gut vorlesen, durch die Illustrationen, wir die Aufmerksamkeit gut gehalten. Sprachlich ist die Geschichte sehr flüssig und abwechslungsreich, optimal für diese Altersklasse, da ohne schwierige Anglizismen und Fremdwörter. Die Ausstattung des Buches ist sehr liebevoll und wir sehen echtes Potenzial für diese Serie.
Ein gutes Kinderbuch, das sich auch gut zum Verschenken eignet. Wir empfehlen es gerne mit 4 von 5 Sternen weiter.

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