Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Macht bringt Schuld....

Helle Tage, dunkle Schuld
0

Essen 1948, die Entnazifizierung durch die Alliierten neigt sich dem Ende entgegen, aber noch sind die Ermittlungsbehörden offiziell frei von NS-Angehörigen. Wegen seines jüdischen Großvaters wurde Kriminalinspektor ...

Essen 1948, die Entnazifizierung durch die Alliierten neigt sich dem Ende entgegen, aber noch sind die Ermittlungsbehörden offiziell frei von NS-Angehörigen. Wegen seines jüdischen Großvaters wurde Kriminalinspektor Carl Bruns fast 10 Jahre vom Polizeidienst suspendiert und musste unter Tage arbeiten, da er wegen seiner Herkunft auch nicht fronttauglich war. Nach dem Krieg haben die britischen Besatzungsoffiziere ihn wieder eingestellt. Als Carl zum Tatort einer Hinrichtung an einer älteren Frau, der es trotz der offiziellen Beschränkungen recht gut zu gehen schien, stellt er entsetzt fest, dass es die Mutter seines ehemaligen Vorgesetzten war, der inzwischen als gesuchter NS-Verbrecher auf der Flucht ist. Andreas Hoffmann wird vorgeworfen gegen Ende des Krieges politisch Gefangene mit Freude exekutiert zu haben. Bei dem Versuch die Hintergründe zu ermitteln, begegnet Carl seiner ersten großen Liebe Anna wieder, der Schwägerin des gesuchten NS-Verbrechers, die mit ihren Schwestern aus Angst vor der Grausamkeit ihres Schwagers nach Köln verschwunden ist. Alle Ermittlungen führen Carl immer wieder zu Annas Schwester Frieda, sowie dem Massaker von 1945. In der Villa von Frau Hoffmann sind mittlerweile viele Ausgebombte und Flüchtlinge einquartiert und alle eint die Abneigung gegen ihre einstige Hausherrin. Wie hängt das alles zusammen?

Das 3. Reich, das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte ist vorbei, aber nicht alle Täter sind gefasst und verurteilt und einige, die gefasst und verurteilt wurden, kamen 1948 schon wieder frei und drängten wieder in öffentliche Ämter, es hat ja noch viel Schlimmere als sie gegeben. Zeiten des Umbruchs und des Aufbruchs, in denen die Allierten und die Deutschen damit beschäftigt waren, das Land neu zu ordnen, bzw. es bald möglichst wieder zu verlassen. In diesen Zeiten ist alles möglich, auch ein Mord, der nicht geklärt wird? Carl Bruns hat sich dank seines jüdischen Großvaters nun wirklich nichts vorzuwerfen, aber vergessen kann er nicht, auch nicht, dass einige seiner Vorgesetzten sich schuldig gemacht haben und wie grausam und erbarmungslos sie dabei vorgegangen sind. Dieser Fall, der zu Beginn gar nicht als Mord gesehen wird, reißt jedoch alte Wunden auf, immerhin ist die Tote die Mutter von einem der Schlimmsten gewesen, aber auch die Schwiegermutter der kleinen Schwester seiner ersten Liebe. Anna wieder zu sehen, lässt ihn Hoffnung schöpfen, Hoffnung darauf, dass nach seiner gescheiterten Ehe und den Jahren der Zwangsarbeit unter Tage es nun auch endlich für ihn alles gut wird. So werden wir nicht nur in die Zeiten der Entbehrungen für die Meisten und des Überflusses für einige Wenige auch in die Vergangenheit und das Privatleben des Inspektors und der Krankenschwester seines Herzens Anna, gezogen. Hier wird ein historischer Kriminalfall mit einer schicksalhaften Begegnung, dem Wendepunkt im Wiederauferstehens einer Nation und den Missständen dieser Zeit verknüpft, auf eine sehr spannende und bewegende Weise. Immer wieder blitzen Erinnerungen an den Prolog auf und die Überlegung beginnt, was diese Begebenheit denn nun mit dem Mordfall an der einsamen Witwe zu tun haben könnte...

Steffen Groth schlüpft in die Rolle des desillusionierten Kriminalinspektors, der es noch nicht so ganz fassen kann, dass das Leben nun auch für ihn schön werden kann. Mit seiner markant männlichen Stimme passt er sehr gut in diese Zeit, in der man von Begriffen wie metrosexuell noch nie etwas gehört hat. Er führt uns lebendig in das zerbombte Ruhrgebiet in ein Mehrparteienhaus, dessen zusammengewürfelten Bewohner ihrer Hausherrin alle keine Träne nachweinen, aber haben sie deswegen gleich ein Mordmotiv? Langsam baut er die Spannung auf, bis zu letztendlich schlüssigen, aber nicht offensichtlichen Auflösung. Allerdings lässt er uns auch erahnen, dass alles seines Preis hat und nun auch Carl keine weiße Weste mehr. Eine Ende, das auf die nächsten Bände neugierig macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2023

Fast noch besser als der preisgekrönte 1. Teil!

Karlchen hilft der Lehrerin, ob sie will oder nicht
0

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth freut sich schon auf ihren ersten Schultag. Wenn nur nicht Mama unbedingt Karlchens Schultüte selbst basteln wollte, statt ...

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth freut sich schon auf ihren ersten Schultag. Wenn nur nicht Mama unbedingt Karlchens Schultüte selbst basteln wollte, statt eine zu kaufen! Also wenn Mama eins nicht kann und sie kann ja schon viel, ist es basteln. Deswegen will Karlchen es unbedingt verhindern, denn Mama hat ja so viel zu tun, aber es hilft alles nichts! Um Mama zu entlasten will Karlchen ihr dann gerne helfen, auch wenn Mama ihr strengstens verboten hat, in den Vorratsraum mit der Waschmaschine zu gehen... Es kommt, wie es kommen muss und die Katastrophe ist groß! Natürlich muss Karlchen wieder ins Wäschezimmer und dort die dunklen Socken sortieren, dabei kommt es ja schon bald viel schlimmer: der Weg zur Einschulung mit der schönen goldgelben Schultüte und der feingemachten Familie führt über den Hof des alten Ibele und diesen alten Grantler und seine sehr speziellen tierischen Mitbewohner kennen wir ja schon aus dem ersten Band. Klar, dass da die ganze Familie es nicht pünktlich zur Einschulung schafft und Karlchen eigentlich nie wieder in die Schule möchte. Aber wie soll sie das nur verhindern?

Keine Sorge, diese Geschichte ist ebenso abenteuerlich, lustig und herzerwärmend wie Band 1, nur noch ein wenig spannender, da Karlchen jetzt eine echte Bande, die furchtlose Hand und zusamme sind sie nicht nur beste Freunde, sondern auch fest entschlossen ihre neue, junge, wunderbare Lehrerin Frau Müller wieder glücklich zu machen, indem sie ihren verschwunden Hund Benni finden und zu ihr zurückbringen. Aber bis es soweit ist, ist erst einmal eine Menge los, denn eigentlich möchte Karlchen nach dem missglückten Start ja nie wieder in die Schule gehen und probiert auch so allerhand aus, um das zu verhindern. Opas Schreckens Geschichten von seinem Lehrer damals helfen aber wirklich nicht ihr die Angst zu nehmen. Dass Karlchens Lehrerin Frau Nachtigall sie von Anfangn an als Störenfried titutliert ist ja schon schlimm genug, aber Opas Tipps sind nicht so wirklich umsetzbar und machen wenig Mut. Als Karlchens Plan dann auch noch aufzugehen scheint, bekommt Karlchen ein furchtbar schlechtes Gewissen. Natürlich freut sich Karlchen über die neue Lehrerin, aber sie wollte natürlich auch nicht, dass Frau Nachtigall etwas passiert... Ja, Karlchen ist ein herzensgutes Kind, deswegen hat sich ja auch solche Gewissensbisse, aber letztendlich erklärt Frau Müller ihr alle Zusammenhänge und sie kann endlich ganz erleichtert, das gute Ende, dieses ersten turbulenten Schulabenteuers genießen!

Lisa-Marie Dickreiter und Andreas Götz haben mit Band 1 den Deutschen Kinderbuchpreis gewonnen und Band 2 steht ihm in nichts nach! Immer wenn ich denke: „Au weija, das ist jetzt aber pädagogisch fragwürdig, wenn auch aus dem wahren Leben!“ gibt es eine gute Wendung, in Form einer guten Erklärung für eine aufgewühlte Karla Özgül Elisabeth (so wird sie nur genannt, wenn sie was ausgefressen hat, genau wie bei mir... ). Es ist diese witzig-katastrophige Kombi aus gut gemeint und dem Gegenteil, dass nur allzu oft dabei herauskommt (sogar bei Karlchens Mutter!) die die Laune steigen lässt und Karlchen sofort ins Herz schließen lässt. Kein Wunder, dass sie sofort Freunde findet, die sie bei ihrem aufregenden Plan durch dick und dünn begleiten. Da werden Kinderträume wahr! Britta Steffenhagen verleiht dabei nicht nur Karlchen ihre eigene quirlige und leider allzu oft von schlechtem Gewissen geplagte Stimme, ebenso der gestrengen Lehrerin Frau Nachtigall, die kurz vor der Pensionierung steht, der ebenso engagierten wie freundlichen Frau Müller und und und. Während man ihren witzigen und aufregenden Geschichten aus Karlchens Schulalltag lauscht, fliegen die Minuten nur so dahin!

Die zahlreichen freundlich-fröhlichen Illustrationen von Barbara Scholz auf den Tonträgern und dem Inneren und Äußeren des mehrseitigen Papp-Klapp-Covers runden das Hörbuch auch optisch ab. Ein wunderbares Hörerlebnis ab 5 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Mit Freunden wir Weihnachten magisch!

Mimi Zuckerperle und die Zauberbäckerei – Teil 2: Die fliegenden Weihnachtsplätzchen
0

In Mimi Zuckerperles Zauberbäckerei in der Hexenschule kommt langsam Vorweihnachtstimmung auf und für das große Fest stehen nun Weihnachtsplätzchen auf dem Stundenplan. Mimi ist so aufgeregt und voller ...

In Mimi Zuckerperles Zauberbäckerei in der Hexenschule kommt langsam Vorweihnachtstimmung auf und für das große Fest stehen nun Weihnachtsplätzchen auf dem Stundenplan. Mimi ist so aufgeregt und voller Vorfreude, weil sie ihre Schüler so mag und Weihnachten liebt und Zauberbäckerei und und und.... Zu dumm nur, dass bei Mimi die Gefühle auch immer in den Teig fließen. Da geht es schon mal drunter und drüber, aber noch ist ja ein bisschen Zeit bis Weihnachten, auch wenn Eichhörnchen Nüssli immer aufgeregter wird und plötzlich sogar ganz verschwindet. Oh je, da ist die Aufregung groß, aber natürlich sind die Schülerinnen und Schüler nur allzu bereit Mimi bei ihrer mimi-magischen Suche nach Nüssli zu unterstützen, denn ohne ihn kann sich Mimi kein Fest vorstellen! Bei so viel Hilfe können die jungen Hörer aber gewiss sein, dass es ein magisch-fröhliches Fest werden wird!

Sandra Grimm liebt nicht nur die Zauberbäckerei und Magie, sie liebt es auch sich für ihre jungen Leserinnen und Zuhörerinnen Rezepte und Ideen auszudenken! Damit in der Weihnachtszeit nicht nur genascht, sondern sich auch bewegt wird, lässt sie Mimi die Hexenbesen

Marie Bierstedt führt uns auf fröhliche, charmante Weise in die magische Welt der Zauberbäckerei in der Weihnachtszeit. Mit ihrem Lachen und ihrer guten Laune, macht sie uns Mut, zu akzeptieren, wenn es mal nicht ganz so rund läuft. Auch Pannen haben ihren ganz eigenen Charme und man lernt etwas aus ihnen, Hauptsache man ist mit Feuereifer und guten Freunden oder zumindest sympathischen Zauberschülern umgeben. Es geht nicht ums Gewinnen! Das gemeinsame Planen, Probieren und Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Freude! Lernen heißt immer auch, dass man zu Beginn etwas nicht kann, sich aber anstrengt, das zu ändern. Das gilt auch in der Weihnachtszeit und Mimi mit ihrer guten Laune erklärt ihren tierischen und magischen Freunden, dass es Weihnachten nicht auf die Geschenke ankommt, sondern auf den guten Willen, die Vorfreude und die beste Gesellschaft! Neben der charmant fröhlichen Sprecherin sorgen auch die Soundeffekte für das ultimative Hörerlebnis. Man fühlt sich mittendrin in der Hexenküche, den brodelnden Kesseln und den vor Emotionen überblubbernden Plätzchenteigen!

Sandra Grimm liebt nicht nur die Zauberbäckerei und Magie, sie liebt es auch sich für ihre jungen Leserinnen und Zuhörerinnen Rezepte und Ideen auszudenken! Damit in der Weihnachtszeit nicht nur genascht, sondern sich auch bewegt wird, lässt sie Mimi und ihre Schüler mit den Hexenbesenturnen. Keine Sorge, das macht Spaß und gute Laune, ebenso wie die magische Weihnachtsschokolade, deren Rezept nicht nur in der Geschichte verraten wird, sondern auch in der CD-Hülle abgedruckt ist. Es ist kinderleicht und mimi-magisch-lecker! Besonders im Winter. Wer also noch kein Geschenk für seine Eltern hat, könnte sie also auch zu einer leckeren, heißen Weihnachtszauberschokolade einladen.

Ein kindgerecht magisches Hörvergnügen für die Vorweihnachtszeit. Wer meint, dass Hexen und Weihnachten nicht zusammenpassen, der kennt Mimi Zuckerperle nicht, denn sie macht Mut und liebt all ihre kleinen Hexenwichte so, wie sie sind, schließlich ist sie ja auch nicht perfekt! Für sie zählen auf nicht die Geschenke zum Fest, sondern die guten Wünsche, Ideen und das Bemühen um die Freunde und die Harmonie. Wenn das nicht festlich ist!

Für fröhliche Hexenwichte ab 5 Jahren ein echtes Hörvergnügen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2023

Spannendes Fantasy-Hörpspiel

Andor Junior (1)
0

Der Bauernjunge Thorn träumt davon ein Ritter des Königs zu werden und reist daher zur Rietburg. Auf dem Weg dorthin lernt er den mutigen Zwergenjungen Kram kennen, der ihm gerade erklären will was hier ...

Der Bauernjunge Thorn träumt davon ein Ritter des Königs zu werden und reist daher zur Rietburg. Auf dem Weg dorthin lernt er den mutigen Zwergenjungen Kram kennen, der ihm gerade erklären will was hier vor sich geht, als sie mit der jungen Magierin Eara und der gleichaltrigen Bewahrerin Chada zusammenstoßen. Obwohl es sie erst mal umwirft, haben die Mädchen genug von Thorns Plänen in die Burg zu gelangen, gehört, um sich ihnen anzuschließen. Doch tatsächlich ist es aktuell gerade besonders schwierig, denn selbst Prinz Thorald, der bald 18 wird, darf nicht in die Burg eintreten. Um sich zu beraten, ziehen sich die neuen Freunde in den Wald zurück. Dort wachen sie von unheimlichen Geräuschen auf und beobachten einen Magier, der ein schwarzes Ritual beginnt, um den gefürchteten roten Drachen zu rufen und gegen die Burg in den Kampf zu schicken. Die Freunde können das Ritual gerade noch unterbrechen, als jemand anderes unerwartet auftaucht und ihnen kein Wort glaubt.

Vier ganz unterschiedliche Kinder, ganz unterschiedlicher Herkunft und doch vereint in ihrer Neugier, ihrem Forscherdrang und vor allem ihrer Abenteuerlust! Der Baunerjunge Thorn ist im Schatten der Rietburg aufgewachsen, doch statt sich für Boden und Vieh zu interessieren, übt er fleißig mit seinem Holzschwert, dass er stets bei sich trägt, um für kommende Gefahren, wie den Drachen Tarok gewappnet zu sein. Kram stammt als Zwerg aus den Minen im Grauen Gebirge. Auch wenn er behauptet, für einen Zwerg seines Alters groß zu sein, ist es vor allem seine Klappe die groß ist, doch sein Herz ist noch größer, wenn seine Freunde in Not sind. Chada ist als Waisenkind im Wald von den Bewahrern aufgezogen worden. Sie sammeln das Wissen der Vorfahren, ihre Legenden und Lieder. Kein Wunder, dass Chada so was wie ein wandelndes Lexikon ist, auch wenn sie und ihr Bogen es nach Abenteuern dürstet. Eara stammt von der Insel Hadria, der Heimat großer Zauberer/innen. Sie übt bereits eifrig und hat große Ziele, hofft aber bis dahin auch einige Abenteuer gemeinsam mit ihren Freunden zu meistern. Hiermit beginnen ihre Abenteuer und sie müssen sich und ihre jeweiligen Fähigkeiten erst noch richtig kennen lernen. Doch zum Verschnaufen haben sie keine Zeit, sie sind von Anfang angefordert und so sind diese 65 Minuten Hörspiel nicht nur voller Magie und magischer Wesen, sie sind auch rasant und lassen am Ende schon erkennen, dass das erst der Anfang war! Wir können also auf weitere spannende Folgen gespannt sein.

Neben dem Abenteuer lernt man nebenbei auch noch etwas über Burgen, z.B. dass das Hauptgebäude einer Burg Pallas heißt.

Mit gewaltigen Soundeffekten erweckt das Hörspiel nicht nur den gefährlichen Drachen zum Leben! Spannungsgeladene Musik, geheimnisvoll gemurmelte Zaubersprüche und tosende Wogen lassen dieses Hörspiel die Welt Andor juniors im Wohnzimmer erwecken! Die Stimmen sind sehr passend gewählt, besonders bei dem hochnäsigen Königssohn, der immer noch jung, aber nicht so jung wie die vier Freunde klingt! Dabei klingt Julian Horeyseck ebenso arrogant, wie quengelig.

Man muss Andor Junior nicht gespielt haben, um der spannenden Handlung in dieser Saga folgen zu können, aber hier werden die vier Spielfiguren des beliebten Brettspiels zum Leben erweckt! Für junge Fantasyfans ab 8 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2023

Wie kam der Mörder durch die verschlossene Tür?

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bräutigam
0

Mrs Judith Potts lebt in einem geerbten Anwesen an der Themse und arbeitet als Kreuzworträtsel-autorin. Im letzten Sommer hat sie mit Hundesitterin Suzie und Pfarrersgattin Becks einen Mordfall gelöst, ...

Mrs Judith Potts lebt in einem geerbten Anwesen an der Themse und arbeitet als Kreuzworträtsel-autorin. Im letzten Sommer hat sie mit Hundesitterin Suzie und Pfarrersgattin Becks einen Mordfall gelöst, den alle für ein Unglück hielten. Nun ist es ruhig geworden, doch eines Morgens bekommt Judith einen seltsamen Anruf: Sir Peter Bailey, der reichste Mann des Ortes lädt sie zu seinem Empfang vor der morgigen Hochzeit ein. Er will sämtliche bedeutsamen Einwohner des Ortes einladen, sie darf jemanden mitbringen. Als Judith flapsig reagiert, dass doch wohl niemand ermordet werde, reagiert er unwirsch. Gemeinsam mit Suzie macht sie sich spontan auf den Weg und trifft dort auch Becks, als Begleitung des trauenden Pastors. Nach einer unschönen Szene zwischen dem Bräutigam und seinem Sohn aus erster Ehe, stürmt der Gentleman erbost in seine Villa zurück. Kurz darauf ist ein lautes Scheppern zu hören und Sir Peter liegt in seinem von innen verschlossenen Arbeitszimmer von einem schweren Schrank erschlagen auf dem Boden. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Judith fallen auf Anhieb ein paar Ungereimtheiten auf. Je mehr sie Suzie und Becks sich umsehen, desto überzeugter wird sie, dass es sich um Mord handelt, doch wie ist das möglich?

Da es vorerst unmöglich erscheint zu klären, wie der Mord sich ereignete, setzen die drei Freundinnen erst mal bei dem Motiv an. Unglaublich mit wievielen Menschen es sich Sir Peter verscherzt hatte! Auch die Heirat mit der deutlich jüngeren Krankenschwester Jenny Page kam nicht bei allen gut an. Dabei lernen die drei vom Mordclub sie als ungemein offene und patente Person kennen. Zu dumm nur, dass es zwar viele in Sir Peters Umfeld mit einem Motiv, gleichzeitig aber auch mit einem Alibi für den Mordzeitpunkt gibt: Wie Tristin Bailey nach dem Streit mit seinem Vater in seinen Porsche stieg und davon fuhr war nicht zu übersehen. Jenny erschien unmittelbar danach auf dem darüberliegenden Balkon und selbst die heimlich herumschnüffelnde Exfrau wurde zum Tatzeitpunkt woanders beobachtet. Also müssen die drei ihre Nachforschungen ausweiten und gehen auf die Suche nach Tristins heimlicher Geliebter, mit der er heimlich telefoniert... doch warum die Heimlichkeiten? Kaum tut sich ein neuer Weg auf, scheint er auch sofort wieder versperrt, doch je tiefer sie graben, desto mehr dunkle Geheimnisse kommen ans Licht und es mag verwundern, dass Sir Peter überhaupt so alt wurde. Ein Cosy Crime und klassisches Whodunnit, bei dem die Freude an der kniffeligen Auflösung liegt, gepaart mit ein paar schrullig, skurril, eigenwilligen Charakteren. Ja, auch Hundesitterin Suzy, die aktuell unbezahlte Karriere bei Marlow FM macht und deren Haus immer noch keine Fassade hat ist eine Marke für sich. Ebenso die ebenso schöne, wie gepflegte, bürgerliche und umsichtige, aber vor allem clevere Pfarrersfrau, deren Beobachtungsgabe nichts entgeht und die natürlich sämtliche Farbmoden kennt... Daneben treibt Judith aber noch etwas anderes um: in dem Kreuzworträtsel der Marlow Weekly sind geheime Botschaften versteckt und selbst dem Verlag ist die Identität des Autors nicht bekannt, denn er arbeitet unentgeltlich. Judith ist fest entschlossen auch dieses Rätsel zu lösen.

Die bekannte Kabarettistin Christine Prayon liest diesen heiter vergnüglichen Kriminalfall mit viel Sinn für seine Skurilität. Jeder Charakter wird von ihr stimmlich herausgearbeitet, wobei ihr die bürgerliche Becks und die etwas prollige Suzy besonders gut gelingen.

Ein vergnüglich- kurzweiliger Krimispaß mit Charakteren, die einem immer mehr ans Herz wachsen, auch wenn man sie nicht verstehen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere