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Veröffentlicht am 06.06.2023

Pubertät auf Augehöhe

Mein wunderbares Ich – Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen
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Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin, wie komme ich da hin und wo will ich hin? Bin ich und mein Weg vorgegeben, liegt alles in den Genen oder in der Erziehung, oder an den Freunden oder habe ...


Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin, wie komme ich da hin und wo will ich hin? Bin ich und mein Weg vorgegeben, liegt alles in den Genen oder in der Erziehung, oder an den Freunden oder habe ich auch selbst einen Einfluss darauf?
Mit ca. 8 Jahren schießen die Hormone ganz deutlich vermehrt in den Körper und ab 10 Jahren lässt sich der Start der Pubertät oft nicht mehr leugnen. Doch was geschieht da mit mir und wieso, weshalb, warum? Geht das noch mal weg? Ist es normal sich im Clinch mit der Welt, den Eltern und sich selbst zu fühlen? Verändern die Hormone nur meinen Körper, oder auch mein Denken, Fühlen und meine Träume und Vorlieben? Es ist so verwirrend und weil die Tochter einer Ärztin und junge Moderatorin bekannt als Clari von „Wissen macht Ah!“ in Kika, das vor gar nicht allzu langer Zeit hinter sich gebracht hat, will sie Kindern ab 10 Jahren verständlich und abwechslungsreich erklären, was sie alles prägt und ausmacht und wieviel Einfluß sie selbst darauf haben.
Clari erzählt nicht nur von Vererbung und Genetik, was im Alter von 10 Jahren eigentlich noch nicht auf dem Lehrplan steht und daher auch noch spannend sein sollte, sondern auch von Epigenetik, wie z.B. durch erlerntes und trainiertes Verhalten, dieses auch an seine Nachkommen weiter gegeben werden kann, wie z.B. Musikalität und Sportlichkeit. Zwingend ist das alles aber nicht, aber sie erklärt auch motivierend, dass wir mit Fleiß und Ausdauer auch so einiges selbst in die Hand nehmen und verändern können. Wegen der Vererbung ist es aber auch spannend nicht nur sich, sondern auch seine Herkunft und die Traditionen der Familie zu kennen….
Durch die szenische Inszenierung mit Musik und Fragen von den „Pubertieren“ Finja Riegner und Jesse Schwantes, die von Clarissa und Julian verständnisvoll und nachvollziehbar erklärt werden, fühlen sich die jungen Hörer ernst genommen und verstanden. Dann hört man auch lieber zu und nimmt auch leichter an, was Clari erklärt. Wer weiß, vielleicht schafft sie es ja auch, Interesse an Biologie und Chemie zu wecken? Clari plaudert auch gerne mal aus dem Nähkästchen, verrät, dass ihre Mutter Ärztin ist, sie aber als einzige in der Familie schon in der Schule merkte, dass es sie auf die Bühne zieht! Mal sind ihre Erklärungen länger, mal sind sie kürzer, aber stets aktuell und verständlich. Von Epigenetik hatte ich z.B. noch nie etwas gehört. Clari und Julian Horeyseck erklären sympathisch und abwechslungsreich, mit ihren angenehmen und jungen Stimmen, die aber schon deutlich reifer klingen, als ihre kindlich-jugendlichen Fragesteller.
 Sehr schön finde ich das Booklet, das dem Hörbuch beiliegt. ES rekapituliert noch mal verständlich das gehörte und animiert selbst auf die Reise nach seinem Ich zu gehen und dort die Erkenntnisse einzutragen.
Dieses Wissensachbuch ist auch für Kinder gut verständlich und nicht langweilig und sogar für Familienfahrten geeignet, damit die Eltern noch mal daran erinnert werden, was da mit ihren Kindern los ist, sie sich weniger aufregen sollen, mehr Verständnis haben und ihnen bewusst wird, dass sie auch nicht viel anders waren und es voraussichtlich früher oder später vorbei ist… Es ist ein Prozess, der nicht nur für die Eltern schwierig ist, sondern erst recht für die Pubertiere. Das sollten sich alle Betroffenen noch mal vor Augen führen! Ich hoffe es hilft den jungen Zuhörern sich selbst anzunehmen und ermutigt sie auf ihrer Suche nach sich selbst!
 
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bloggerportal und cbj audio für mein Hörexemplar!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Gibt es einen Maulwurf im Team?

Dunkle Verbindungen
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eander Lost scheint endlich angekommen: Jetzt im September verbringen er und Soraia Rosado jede freie Minute mit der Renovierung ihres neuen Heims, da sie nach der Hochzeit nicht mehr im Haus von Soraia ...

eander Lost scheint endlich angekommen: Jetzt im September verbringen er und Soraia Rosado jede freie Minute mit der Renovierung ihres neuen Heims, da sie nach der Hochzeit nicht mehr im Haus von Soraia und Gracianas ermordetem Bruder Elias wohnen wollen. Sieben Jahre ist es her, dass er bei einem Überfall erschossen wurde und ihr Vater seit Schussverletzungen an den Rollstuhl gefesselt ist. Doch nun ereignet sich ein ähnlicher Überfall auf einen Werttransporter und die Geister der Vergangenheit kommen wieder hoch. Allerdings wird dieses Mal ausgerechnet Miguel Duarte verletzt, als er versucht Praktikant Toninio (der Freund von Leanders Schützling Waisenteen Sarah) zu retten. Der eitle Miguel hat sein Gedächtnis verloren und erinnert sich nur noch an Leander, der ihm nun helfen soll, wieder in sein altes Leben zurück zu finden (dabei ist er jetzt viel sympathischer!). Gemeinsam sollen sie sich daher um das Mordopfer aus dem Golfteich kümmern, während Graciana und Carlos die Räuber zur Strecke bringen wollen, ohne für befangen erklärt zu werden…. Aus Mangel an Hinweisen, wendet sich Graciana sogar an ihren ehemaligen Chef Raoul…
Dieser Fall ist sehr viel persönlicher als die Bisherigen, dafür aber weniger politisch. Auch wenn mich die Hintergründe zu dem Familiendrama der Familie Rosado immer interessiert haben, mochte ich die brisanten politischen Verknüpfungen immer sehr. Während Sarah und Toninio mehr in den Hintergrund treten, erfahren wir aber mehr über Miguel Duarte und warum er so ein eitles Kollegenschwein ist. Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber die persönlichen Ent- und Verwicklungen gehen natürlich weiter, weshalb es wirklich hilfreich ist Vorkenntnisse zu haben und sei es nur indem man sich die ARD-Verfilmung ansieht…. Das Verbrechen ist dieses Mal ohne politische Brisanz, dafür aber ausgesprochen raffiniert!
Neben den kriminellen und persönlichen Entwicklungen kommt natürlich auch die reizvolle Gegend nicht zu kurz, auch wenn man Fuseta vergeblich auf der Landkarte sucht. Steht es doch symbolisch, für alle die traumhaft, verwunschenen Orte, jenseits der Touristenpfade, die Portugal mit seinen gastfreundlichen Einwohnern und kulinarischen Verlockungen zu bieten hat! Ach ja, der Zwist zwischen Spanien und Portugal bleibt auch Dank Miguel nie unerwähnt. Aufgrund seines Asperger Autismus geht Leander immer ganz anders an die Fälle heran und sein fotografisches Gedächtnis kann ebenso ein Segen sein, wie seine Fähigkeit Lügen zu entlarven. Aber nein, Leander ist kein Supermann, denn seine Besonderheit hat auch so ihre Tücken, wie Carlos seit Band 1 nur allzu gut weiß. Anders als Graciana hört er nicht auf seine Intuition, denn die hat er nicht, sondern geht rein logisch vor, was für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar ist, da Logik erbarmungslos sein, so wie Leanders Unfähigkeit zu lügen.
Andreas Pietschmann ist zum Glück Leander und seinen Kollegen treu geblieben. Mit seiner angenehm warmen Stimme schlüpft er in sämtliche Rollen und ich höre mittlerweile sofort, ob er den analytisch verkopften Leander, den ebenso entspannten, wie loyalen Carlos, den leicht verpeilten Tonino oder die warmherzig, empathische Soraia spricht. Nur Miguel hat ihn dieses Mal vor eine schwierige Aufgabe gestellt, da er durch seinen Gedächtnisverlust eine andere Persönlichkeit hat, muss er auch anders klingen... 
 Letztendlich gelingt es dem analytischen Asperger und seinen Kollegen auch diese Fälle zu lösen und stellen fest: Rache ist nicht süß, aber Familie ist alles! Dabei kann der Familienbegriff auch gerne mal auf ausgewählte Kollegen erweitert werden.... Ich bin ja ein großer Fan der Reihe und freue mich, dass sie offensichtlich weitergehen wird, mit all den liebgewonnen Charakteren.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Sehr bildreich und verständlich

Große Kunstgeschichten. Hokusai
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Dies ist ein neuer Band aus der „The MET“-Reihe die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Metropolitan Museum of Art entwickelt wurde, um Kindern Wegweiser in der Entwicklung der schönen Künste nahe zu ...

Dies ist ein neuer Band aus der „The MET“-Reihe die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Metropolitan Museum of Art entwickelt wurde, um Kindern Wegweiser in der Entwicklung der schönen Künste nahe zu bringen, ihren Blick zu schärfen und Neugierde zu wecken!

Hokusai gilt noch bis heute als einer der wichtigsten, wenn nicht der prägendste Künstler der japanischen Kunst und war so einflussreich, dass in Frankreich der von ihm geprägte dortige Stil sogar einen eigenen Namen erhielt. Auch heute ist sein bildgebender Einfluss nicht nur in Japan omnipräsent! Und ganz ehrlich, wenn man die Seiten dieses Werkes durchblättert kommen einem viele Darstellungen und Darstellungsformen bekannt vor. Dabei wird auch stets erläutert, wie die klassische Kunstform Japans bis dato war und wie Hokusai beobachtete, dazu lernte und weiterentwickelte, bis seine Errungenschaften zu den prägendsten seiner Zeit und seines Landes wurden.

Um Kindern leichter Zugang zum Künstler, seinem Werk und dessen Bedeutung zu vermitteln, sind die Seiten in leuchtenden Farben mit plakativen Illustrationen im Stile Hokusais gestaltet, allerdings entwickelt sich die Gestaltung der unterstützenden Illustrationen den Künstlers mit seinem Lebensweg passend, fortlaufend mit, so dass sich Text und Gestaltung wunderbar ergänzen.

Die wichtigsten Stationen in seinem Leben, bzw. was davon noch heute bekannt ist, wird übersichtlich auf einem Zeitstrahl mit jeweils prägendem Kunstwerk, Jahreszahl und kurzer Zusammenfassung der Besonderheit auf zwei Doppelseiten dargestellt. Interessierte Kinder werden hier mit in eine andere Zeit und Kultur mitgenommen, wodurch sie nicht nur ihre kulturelle Welt erweitern, sondern auch ihren Sinn für Ästhetik schulen.

Da dieses Werk mit den Kunstpädagongen des MET entwickelt wurde, gibt es thematisch bedingt immer wieder neue kunstpädagogische Aufgaben für die jungen Kunstliebhaber wie z.B. bei seinem heute bekanntesten Kunstwerk „Die große Welle vor Kanagawa“: Male eine Serie von Bildern, die denselben Gegenstand zeigen. Experimentiere mit unterschiedlichen Grüßen und Anordnungen. Dabei sind diese Aufträge natürlich rein freiwillig, aber durch einen fetteren, größeren Kursivdruck im Vergleich zur klaren Druckschrift des übrigen Textes, ganz klar optisch abgesetzt. Man kann also bei der Unterrichtsvorbereitung somit leichter gezielt nach ihnen suchen. Das Buch ist nämlich nicht nur ideal, um Kindern im Selbststudium große Künstler zu vermitteln, es lässt sich auch sehr gut im Kunstunterricht in der Grundschule und der Unterstufe einsetzen. Sprachlich ist es für Kinder sehr gut verständlich und lebendig geschrieben, so dass es nicht nur anschaulich ist, sondern auch neugierig macht.

Ein sehr gelungener Band der Reihe, geeignet um den Künstler mit Kindern zu entdecken und seine Besonderheiten zu vermitteln und ihm nachzueifern in seiner Experimentierfreude mit Ausdrucksformen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Eine Geschichte die nachhallt

Das Schweigen in mir
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Sie ist „die Stimmlose“ eine junge Journalistin, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien floh. In Damaskus studierte sie englische Literatur und wählte daher das Land ihrer literarischen Vorbilder ...

Sie ist „die Stimmlose“ eine junge Journalistin, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien floh. In Damaskus studierte sie englische Literatur und wählte daher das Land ihrer literarischen Vorbilder als Zufluchtsort, während es den Rest ihrer Familie nach Ägypten zog, in eine vertrautere Kultur. Die Traumata des Krieges und der Flucht haben sie in sich kehren lassen, ihre Stimme versagt den Dienst, sie kann sich nur noch schriftlich äußern und um sie herum hält man sie für stumm und taub. Doch sie bekommt alles mit, was in ihrer Nachbarschaft, in diesen sozial schwierigen Wohnblocks in einer Stadt mitten in England passiert. Wenn sie nicht gerade an einem neuen Artikel für eine Online-Zeitung schreibt, beobachtet sie ihre Nachbarn im Hof, auf der Straße und in ihren Wohnungen. Sie beschreibt deren Alltag, wie sie auch ihren Alltag in Damaskus und auf der Flucht beschreibt: detailliert, eindringlich und illusionslos. Sie nimmt nicht wirklich am Leben teil, sondern beobachtet nur. Die Stimmlose beobachtet nur von der Seitenlinie aus, glaubt aber alle bestens zu kennen. Zwischendurch setzt sie sich mit der Kritik ihrer Redakteurin auseinander, die sie in Frage stellt, ihre Erlebnisse, mit Emotionen und Tränen wünscht. Doch die Stimmlose hat ihre Emotionen in ihrem Inneren verschlossen, um sich zu schützen, analysiert lieber, bis ihr ihre neue Umgebung keine Wahl mehr lässt.

Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, sehr eindringlich, auch wenn sie mehr auf Beobachtung und Analyse als auf Gefühlsausbrüche gründet. „Die Stimmlose“ erzählt vom Exil, der Flucht und der Heimat, schonungslos, aber ohne große Effekte. Es ist, als sähe sie ihr Leben in Slow-Motion an sich vorüberziehen. Stets um einen objektiven, analytischen Blick bemüht, fragt sich ihre Redakteurin, ob jemand, der all dies erlebt haben will, so rational, so emotionslos sein kann. Dabei hält sich „Die Stimmlose“ die ihren Namen nicht offenbaren will, noch zurück, eigentlich war es viel schlimmer, so schlimm, dass sie zu zerbrechen droht und ihre Stimme versagt. Doch ihre Gedanken sind nun endlich frei und wollen sich Gehör verschaffen. Eine Online-Zeitung bietet ihr ausreichend Anonymität und sie muss weder ihren Namen, noch ihr Gesicht preis geben. Wir erhalten einen Einblick in das Leben der intellektuellen Elite Syriens, vor dem Bürgerkrieg, wie es losging, nicht mehr aufzuhalten war und was Flucht eigentlich bedeutet. Wie schlimm muss es in einem Heimatland eigentlich sein, damit mal all das auf sich nimmt? Sie konfrontiert uns aber auch mit unseren eigenen Vorurteilen und dem Rassismus und Antiislamismus mit welchem sie und ihresgleichen in der vermeintlichen Sicherheit konfrontiert werden.

Ein Roman voller Beobachtungen und Gedanken, den man erst mal sacken lassen muss und der neben einer Flucht auch das Beziehungsgeflecht einer ganz normalen, durchwachsenen Nachbarschaft erzählt. Eine Nachbarschaft, die „Die Stimmlose“ immer mehr zu einem Teil von sich selbst macht. Auch wenn es zu Beginn keine Handlung zu geben scheint, merkt man bald, dass dies ein Irrtum ist.

Katja Danowski interpretiert dieses Schicksal, sowie das der Nachbarschaft dieser Exilantin nachdrücklich und nachdenklich. Es bleiben dadurch immer wieder einzelne Szenen im Gedächtnis haften und lassen es nicht los. Ihre scheinbare Emotionslosigkeit begreift man alsbald als Teil mehrerer tiefsitzenden Traumata, die „Die Stimmlose“ fest im Griff haben. Es scheint, als erzähle Layla AlAmmar ihre eigene Geschichte, doch stimmt dies nicht, sie wuchs in Sicherheit in Kuwait in der Heimat ihres Vaters auf und studierte kreatives Schreiben in Edinburgh, doch könnte solch ein Schicksal nicht jede treffen, ist es nicht eher Zufall, wem dieses Schicksal ereilt. Daher erzählt sie es exemplarisch, für all jene, die ihrem Schicksal keinen Ausdruck verleihen können...

Ein Hörbuch, das nachwirkt.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Mitzis vertracktester Fall!

Schießt nicht auf die MörderMitzi
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Kaum beendet Inspektorin Agnes Kirschnagel ihre Elternzeit nach Konstanzes Geburt (während Papa Axel übernimmt) soll sie zur Vorbereitung auf eine anstehende Beförderung gleich in die SOKO Uhren einsteigen, ...

Kaum beendet Inspektorin Agnes Kirschnagel ihre Elternzeit nach Konstanzes Geburt (während Papa Axel übernimmt) soll sie zur Vorbereitung auf eine anstehende Beförderung gleich in die SOKO Uhren einsteigen, welche in einer Reihe von Juwelierüberfällen in Salzburg und Wien ermitteln, von denen der letzte für einen der Täter tödlich endete. Bis zu Agnes Eintritt stagnierte der Fall, dank Agnes und Bastians frischem Blick, tun sich aber tatsächlich neue Ermittlungsansätze auf, wenn auch immer noch keine Aufklärung in Sicht ist. Da sie so mit Windeln und Wien beschäftigt ist, schafft sie es nicht, Mitzi über ihre neue Tätigkeit zu informieren, ehe diese auf eine Donaukreuzfahrt mit ihrem Liebsten Rudolfo geht. Rudolf ist meistens Nachtportier im idyllischen Lilienthal, aber bisweilen auch Pianist auf einem Flusskreuzfahrtsschiff, auf welches er nun Mitzi eingeladen hat. Der dürfte ein wenige entspannte Abwechslung gut tun, witterte sie ja bereits in ihrem neuen Haus einen Mordfall am Nachbarn. Doch so ganz besinnlich wird es auch an Bord nicht, denn Mitzi vertut sich in der Kabinentür und entdeckt erst einmal eine Schusswaffe in fremden Gepäck... Hat sie sich das nur eingebildet, oder geht es nicht mit rechten Dingen zu?

Dies ist bereits der 5. Fall für die Mördermitzi und mein liebster bisher. Mitzi senkt den Altersschnitt erheblich als sie an Bord der MS „Nene“ geht, allerdings geht mit ihr Jule/Julchen ebenfalls in Wien an Bord und ist erst Anfang Zwanzig. Die Altersstruktur ist nicht so ganz nach Julchens Geschmack, während die extrovertierte, üppige Cleo, die in der Eincheckschlange vor ihnen steht, offensichtlich auf der Suche nach dem nächsten, reichen Gatten mit kurzer Halbwertszeit ist. Bei ihrem letzten Treffen verletzt und verunsichert Agnes Mitzig unbewusst und trifft sie bis ins Mark. Kein Wunder, dass das Plappermaul diesmal ihrer besten Freundin gegenüber keinen Ton sagt, sondern versucht mit den Ungereimtheiten alleine klar zu kommen. Immerhin hat sie ja ihren Liebsten an Bord, auch wenn er nur sehr wenig Zeit für sie hat, weil der Pianist nur auch noch in der Küche einspringen muss (eigentlich ein No-Go für Pianisten). Gemeinsam mit Mitzi lernen wir ihre Mitreisenden kennen und ähnlich wie Mitzi musste ich bisweilen grinsen, weil Julchen Mitzi gar nicht so unähnlich ist, nur dass diese mit ihren Plappereien viel wohlwollender ist. Die Inspektorin fühlt sich innerlich zerrissen, da sie das Gefühl hat, zwischen sämtlichen Stühlen zu sitzen und es keinem recht zu machen. Sie will keinen Entwicklungsschritt ihrer kleinen Tochter verpassen, eine liebevolle Partnerin für Axel sein, eine brillante Ermittlerin und auch noch eine gute Freundin für Mitzi. Tja, meistens ist sie es, für die keine Zeit bleibt... Ihr merkt, in diesem Fall leide ich echt mit ihr mit! Sie ist verletzt, irritiert und irgendwie noch verlorener als sonst, dabei gibt es so viel neues zu entdecken und so eine Donausflussfahrt durch Mitzis Augen ist deutlich aufregender und interessanter, als ich es mir hätte träumen lassen! Dieses Mal laufen die Erzähltstränge von Mitzi und Agnes fast bis zum Schluss nebeneinander her und auch bist fast zum Schluss habe ich bei der Lösung des Falles im Dunkeln getappt. Ich fand Mitzis 5. Abenteuer ihr spannendstes und wie immer muss man bei ihr auf alles gefasst sein!

Natürlich gibt es wieder ein Glossar mit herrlichen österreichischen Ausdrücken, für die es eigentlich nicht immer ein deutsches Pendant gibt! Wie man sie am besten Verwenden kann man im Laufe der Geschichte bestens nachlesen... Ich mag dieses sprachliche Lokalkolorit ja sehr! Zu guter Letzt verrät uns Isabella auch noch ein Krapfenrezept, weil der sterbende Räuber seine letzte Gedanken an Krapfen verschenkt... Er stirbt übrigens an zwei Schussverletzungen, nicht an Krapfen...

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