Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Vampire sind los - oder doch nicht?

Das magimoxische Hexenhotel – Vorsicht, bissige Gäste!
0

Das magimoxische Hexenhotel in der Menschenwelt steht Kopf und ist völlig überbucht! Die total angesagte Vampir-Boygroup „Die Bluts-Brüder“ kommen zu einem Konzert in die Menschenwelt und ist im Hotel ...

Das magimoxische Hexenhotel in der Menschenwelt steht Kopf und ist völlig überbucht! Die total angesagte Vampir-Boygroup „Die Bluts-Brüder“ kommen zu einem Konzert in die Menschenwelt und ist im Hotel „Zur lila Fledermaus“ eingecheckt. Klar dass da nicht nur die wichtigsten Hexen-TV-Sender sondern auch jede Menge Fans mit anreisen. Doch nicht jedem in der Hexenwelt gefällt dieser Erfolg von Rosalies Familie und schon gar nicht deren Freundschaft mit der benachbarten Menschenfamilie Mittelbach, den Eltern von Rosalies Freundin Klara. Während die Bluts-Brüder für Aufregung im Hotel sorgen, braut sich ernsthafter Ärger aus der Hexenwelt an. Kaum, dass die lila Fledermaus voll besetzt ist und alles wie am Schnürchen klappt (außer für Besen Bertram, dessen Aufgaben gerade der Staubsauger von Familie Mittelbach übernimmt), wird es verhext! Keine Hexe kann es mehr betreten oder verlassen und die Vampire auch nicht. Langsam beginnen die Mägen zu knurren, doch das Kunstblut ist gut verschlossen im Kühlhaus im Garten... Wie gut, dass Klara keine Hexe ist, aber Bescheid weiß!

Auch wenn alle wegen der Bluts-Brüder Kopf stehen, sind Klara und Rosalie eher von dem Trubel um sie beeindruckt, als von ihnen selbst, ganz anders als Rosalies große Schwester! Gemeinsam mit Wendel und dessen Austauschvampirschüler (wie schade, wir bekommen demnächst „nur“ eine Austauschfranzösin ;)) Louis behalten sie alles im Blick, na ja, solange es geht. Ein Vampir zu sein, ist aber auch ganz schön anstrengend müssen sie feststellen. Wie will man denn die Menschenwelt erkunden, wenn man immer schläft, wenn bei denen die Post abgeht? Ach ja, natürlich darf auch die affige Lissandra Lockenlaub bei so einem hippen Ereignis nicht fehlen und will die Freundinnen in die Schule begleiten, wo sie das Zaubern natürlich nicht lassen kann, obwohl es streng verboten ist! Natürlich fällt als running-gag auch wieder der Sportunterricht aus und Herr Kaiser wird wieder verdächtig einfach so in den Urlaub abgehauen zu sein.... Es ist einfach witzig, dass einige Pannen sich auf die eine oder andere Art immer wiederholen. Zum Glück lassen sich die Freunde aber nicht beirren und schaffen es gemeinsam alles wieder in Ordnung zu bringen. Das klappt aber nur gemeinsam, denn ohne Menschen geht es nicht und die Magie stiftet nicht nur Chaos, sondern kann auch ganz schön praktisch sein.

Sehr gut gefällt mir, dass trotz gestiegener Papierpreise die Schrift noch immer schön angenehm groß ist. Gerade bei Kinderbüchern ist das sehr wichtig, um Kindern, die noch etwas Probleme mit dem Lesen haben, es durch eine augenfreundliche Schriftgröße und einen deutlichen Zeilenabstand, das Lernen zu erleichtern und die Freude an der neuen Fähigkeit nicht zu nehmen. Dabei helfen auch die zahlreichen farbigen Illustrationen von Lisa Hänsch, die wieder mit ebenso viel Humor wie Geschick, die Vampire, Hexen, Besen und Kampfkiefern zum Leben erweckt! Ja, die Kampfkiefer! Ihren Gesichtsausdruck hat Lisa Hänsch besonders gut getroffen und ich werde gut aufpassen, ihr niemals im wahren Leben zu begegnen! Ein wirklich origineller neuer Charakter, der sich neben dem sensiblen Hexenbesen Bertram zu einem neuen Leserliebling mausern könnte...

Bitte mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2023

Die Geheimnisse und Intrigen um Zeit und Raum!

Stealing Infinity
0

Einst war die zierliche Natasha (Nat) Clarke mit ihrer Stilsicherheit und als Jahrgangsbeste nicht nur die Ballkönigin ihrer Highschool, sondern ihr Star. Doch dann verließ ihr Vater einfach die Familie ...

Einst war die zierliche Natasha (Nat) Clarke mit ihrer Stilsicherheit und als Jahrgangsbeste nicht nur die Ballkönigin ihrer Highschool, sondern ihr Star. Doch dann verließ ihr Vater einfach die Familie und mit der Armut verschwindet Nat nicht nur in der Bedeutungslosigkeit, sie bricht die Regeln und sackt leistungsmäßig ab. Als mit Elodie eine neue Königin an die Schule kommt und sich ausgerechnet Nat als beste Freundin wählt, spielt sie mit dem Feuer. Denn die glamouröse Neue verführt sie zu einem verbotenen Ausflug und Nat fliegt von der Schule. Ihre letzte Rettung: die Gray Wolf Academy! Auch Elodie gehört eigentlich an diese exklusive, streng geheime Schule auf einer abgelegenen Privatinsel des Milliardärs Arthur Blake. Wer sich hier bewährt, für dessen Eltern wird gesorgt. Enttäuscht man Arthur verschwindet man oder wird degradiert. Auf dem Lehrplan stehen auch Reiten, Schwertkampf und und und. Ihr Mentor Braxton warnt sie, dass eine Teilnahme an den von Arthur geforderten Zeitsprüngen, nicht ohne Folgen bleiben. Kannst sie diesem gutaussehenden Typen trauen, der ihr Blut zum kochen bringt? Welche Wahl hätte sie denn?

Anfangs ging es mir zu viel um Mode und da liegen Nat und ich eindeutig nicht auf einer Wellenlänge. Cowboyboots mit Strasssteinen zu einem Kleid sind für mich ein Graus! Doch es wird nicht einfach als catchy Besonderheit erwähnt, nein Arthur wählt bewusst Kandidaten, die nur nur einst brillante Schüler waren, hervorragend aussehen, aus miesen Verhältnissen kommen, nein, sie müssen ein Gespür für Schönheit und Kunst haben, denn er will sie auf ganz besondere und vor allem besonders gefährliche Missionen schicken. Natascha könnte nicht nur sich, sondern alles verlieren, in den Dimensionen von Zeit und Raum. Sie kann niemandem trauen und sehnt sich doch nach einem Menschen, dem sie vertrauen und lieben kann. Ist Braxton ein solcher?

Liebe, Verrat, Macht, Reichtum, Mode, Kunst, Geschichte, Zeitreisen und ungeklärte Mysterien bilden die Säulen dieses neuen Romantasy Auftakts. Anfangs kommt der Aschenputtelbeginn etwas langsam in Fahrt, weiß man noch nicht, was man von Nat und ihren Freunden Mason und Elodie, die sich nicht leiden können, halten soll, aber dann nimmt es einen relativ schnell gefangen. Sicherlich trägt auch die warme, gefühlvoll ausdrucksstarke Stimme von Vanida Karun ihren Teil dazu bei. Dieses romantische, lebensgefährliche Zeitreisemysterium wird vor allem von ihr, aus Nataschas Sicht erzählt, mit all ihrem Staunen, Wundern, Argwohn und Leidenschaft. Sie nimmt uns mit durch Zeit und Raum, zu einigen der beeindruckendsten Momenten der Geschichte voller Kunstwerke und Schmuck, doch es sind nicht die Reichtümer die Zählen, sie gefallen nur. Welchen tieferen Sinn hat das alles? Natascha kann nicht glauben, dass es sich Arthurs ganze Welt nur um Schönheit drehen soll. Was sieht er nur in ihr? Verbindet sie etwas auf unerklärliche Weise? Hat alles überhaupt einen Sinn? Dass das ehemalige it-Girl ihrer Schule tatsächlich einen Sinn jenseits von Mode und Kunst sucht, hat mir wirklich gefallen. Ebenso die Verwicklung der persönlichen Beziehungen, bei denen nie klar ist, wer Freund, wer Feind ist. Hinzu kommen die Einblicke in die Kunstgeschichte und die großen Entdeckungen der Forscher und Wissenschaftler. Mit Vollkaracho geht es zu den großen Errungenschaften der Menschheit, die hier in einem völlig neuen Kontext gesetzt werden. Den Prolog spricht Rainer Strecker und es lohnt sich, ihm genau zuzuhören, da seine unheilvollen Worte, am Ende einiges erhellen, insbesondere seine Identität. Den Epilog übernimmt Johannes Semm als Baxter.

Herzklopfgarantie, voller Twists ab 14 Jahren.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2023

Zwei Frauen, Zwei Zeiten, Zwei Leben, Ein Geheimnis

Glückstöchter - Einfach leben
0

ch habe die Wunderfrauen geliebt und wollte daher natürlich sofort die Glückstöchter hören!
München 1976: Eva ist eine „Nase“, ihr feiner Geruchssinn kann die kleinsten Unterschiede erkennen und auch einordnen. ...

ch habe die Wunderfrauen geliebt und wollte daher natürlich sofort die Glückstöchter hören!
München 1976: Eva ist eine „Nase“, ihr feiner Geruchssinn kann die kleinsten Unterschiede erkennen und auch einordnen. Sie liebt Pflanzen und deren natürlichen Kräfte. Ihre Familie versteht sie nicht, auch nicht, warum sie nicht den heimischen Frisörsalon übernehmen möchte, sondern stattdessen in München Pharmazie studiert und nebenbei in der örtlichen Apotheke aushilft. Doch ein Dachbodenfund stellt ihre ganze Welt infrage und ihre Identität.
Gut Dreisonnenquell im Voralpenland 1910, die junge Baroness Anna von Quast liebt es, wie ihr Vater der bekannte Botaniker Christoph von Quast den Duft der Pflanzen und Kräuter einzuatmen und ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. Sie sieht ihre Zukunft auf dem väterlichen Hof, wo sie die Geschicke des Gutes und der Pflanzenzucht weiterführen möchte. Seit dem frühen Tod der Mutter, stehen sich Vater und Tochter ganz nah, bis ihr Vater ihr überraschend mitteilt, dass er wieder heiraten wird. Ihre Meinung ist nicht gefragt und auf die Hochzeit folgt ein weiterer Schock, der Anna, nach langer schwerer Krankheit erst einmal fort von der Krume ihrer Vorfahren führt.
Obwohl 6 Jahrzehnte sie trennen, verbindet diese zwei Frauen nicht nur ihre gemeinsame Passion, sondern auch ein dunkles Familiengeheimnis.
Elisabeth Günther mit ihrer warmen ausdrucksstarken Stimme, die so gekonnt die Stimmungen im Fortgang der Erzählstränge einfängt, hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.
Das Schicksal von Anna von Quast fand ich interessant, gerade auch ihre Begegnungen mit zeitgeschichtlichen Persönlichkeiten und Menschen, die ihrer Zeit weit voraus waren, sei es in der Schwabinger Künstlerszene oder am Gardasee in der Kur. Anna ist stets offen und wissbegierig, sie verurteilt nicht, sondern macht sich erst einmal ein eigenes Bild und schließt auch Menschen ins Herz, die zwar nicht unbedingt so sind wie sie, die sie aber um ihrer selbst willen schätzt und mag. Die ihr widerfahrene Ungerechtigkeit und mit welchem Mut sie sich den Herausforderung stellte hat mich bewegt.
Evas Liebe zur Pharmazie, die ihr Leben bestimmt, bis sie sich selbst infrage stellt, war auch immer wieder schön zu hören. Allerdings war ihre freie, sehr freiheitsliebende Lebensweise in der Kommune für mich bisweilen sehr befremdlich. Da habe ich mich beim Zuhören immer wieder alt und spießig gefühlt, während ich Annas für ihre Zeit sehr offene Herangehensweise an die Liebe aber durchaus nachvollziehbar fand, sowohl in ihrer Liebe, als auch in ihrer Enttäuschung. Ich habe mich daher immer wieder gefreut, wenn die Erzählperspektive von den 70ern in das beginnende 20. Jahrhundert wechselte. Beide Erzählstrenge werden eines Tages zusammenfinden und ihre Verbindungen durch ein Familiengeheimnis offenbart. Ich weiß aber nicht, ob ich Evas freien Lebensstil mit freier Liebe und Drogen, mich noch so lange halten wird. Einige ihrer Mitbewohner radikalisieren sich, während sie nach schwerwiegenden Folgen einer Brockdorf Demo einige Aktivitäten in Frage stellt. Dabei kommen so Kindheitserinnerungen in mir hoch, die ja irgendwie auch interessant sind, aber so ganz trifft sie einfach nicht meinen Nerv. Schön finde ich allerdings, dass Eva eines Tages zu einer fortschrittlichen Frauenärztin geht: Helga aus den Wunderfrauen. Auch die Pferdezucht vom Starnberger See, taucht wieder auf. Eine wahre Freude für Fans der Wunderfrauen, aber keine Hemmnis für Neueinsteiger.
I

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2023

Kulinarische Weltreise, auch für Hobbyköche

Kitchen Passport
0

Auf kulinarische Weltreise mit dem Reise- und Food-You-Tuber Andong in 85 Rezepteen. Da wird erklärt wie Brezeln so fluffig werden, wie man russige Piroggen falte, das Geheimnis chinesischer Dumplings, ...

Auf kulinarische Weltreise mit dem Reise- und Food-You-Tuber Andong in 85 Rezepteen. Da wird erklärt wie Brezeln so fluffig werden, wie man russige Piroggen falte, das Geheimnis chinesischer Dumplings, die Zartheit philippinischer Chicken Adobo oder krosse mexikanische Churros. Einmal um die ganz Welt, morgens, mittags, abends mit All-Time Favourites, Street-Food-Klassikern und Food-Trends von heute und morgen. Dazu gibt es spannende Geschichten und Fun Facts zu den einzelnen Ländern und Gerichten.

Ja, die Food-Trends, die rauschen ja meistens an mir vorbei, nun bin ich aber im Bilde was die angesagten Bowls betrifft, zu denen es hier eine reichhaltige Auswahl gibt. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, dass es darum geht, die Zutaten möglichst roh und getrennt zu essen. Wieder was gelernt.... ob ich dem Trend folge, überlege ich mir dann noch!

Geglieder ist das Buch wie folgt:
Einführung
Wichtige Utensilien
Die Vorratskammer
Morgens
Suppen
Dumplings & Co.
Streetfood
Mittags
Salate
Abends
Saucen & Würziges
Drinks & Desserts
Dank/über den Autor
Register

Mein Problem ist, dass viele Rezepte Natriumglutamat enthalten, was ich wirklich schlecht vertrage, weshalb es mir relativ leicht fällt, auf Fertigprodukte zu verzichten. In der asiatischen Küche ist es jedoch kaum wegzudenken.

Was ich sehr cool finde, ist dass es zu einigen, etwas komplizierteren Rezepten wie den Dumplings einen QR Code gibt, der einen zu einem Film zu dem Gericht auf You Tube führt. Das finde ich ganz hilfreich, denn auch wenn die Erklärungen wirklich kleinschrittig erfolgen und mit zahlreichen Fotos zu den einzelnen Schritten, ist es doch ganz interessant beim Kochen auf die Finger zu gucken. Ihm dabei zuzuhören ist absolut kurzweilig. Ebenso kurzweilig ist es zwischen den einzelnen Rezepten zu lesen z.B. zu der Deutsch-Türkischen Döner-Connection. Dazu gibt es natürlich auch ein Rezept für Döner-Sauce und Döner-Brot, sowie Hähnchen-Döner-Kebab „Berlin-Style“.

Andong lebt und kocht in Berlin, wenn er nicht gerade unterwegs ist, um spannende neue Erfahrungen zu machen. In Berlin ist es auch kein Problem all diese exotischen Zutaten zu bekommen, da es dort zahlreiche asiatische Foodstores gibt, aber hier muss ich erst noch den geeigneten Asia-Food-Market finden, daher waren unsere Experimente noch relativ unaufregend.

Sehr hilfreich finde ich auch, dass bei jedem Gericht die Stückzahl/Anzahl der Portionen angegeben ist, die Vorbereitungszeit und die Garzeit. Da kann man schon beim ersten Durchlesen ganz gut einschätzen, welches Gericht denn welchen Aufwand und Zeit erfordert. Das variiert tatsächlich ganz deutlich! Es ist halt für jeden Geschmack und Zeitrahmen dabei. In der Woche wird es dann die Fusion Pasta mit Käse und Knoblauch mit frischer Petersilie und Schnittlauchröllchen geben, was deutlich alltagstauglicher ist, als z.B. Saltenas, bolivianische Teigtaschen, für die man mind. 85 Minuten einplanen sollte.

Ausprobiert haben wir bislang die Dumplings, die hier für Entzückung sorgten, das Tomaten-Rührei (das meinem Mann und mir schmeckte, die Kleine meinte, wir sollten Rührei nun immer so machen, aber die Große meinte, dass ich die Tomaten und die Sauce auch hätte weglassen können) und die Chili-Sauce. Die ist natürlich vielseitig einsetzbar und kam bei uns sowohl bei Crèpes zum Einsatz, als auch auf dem Butterbrot.

Ein Sternabzug, für die Zutaten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2023

Was für ein stimmiger Abschluß!

Drei Frauen und ein falsches Leben (Die Haus am See-Reihe 3)
0

Nach Maries Tod, rücken die drei Freundinnen Alex, Jule und Friederike wieder enger zusammen. Alex Buch über Maries Arbeiten als Fotografin steht vor der Veröffentlichung und sie fällt in ein tiefes Loch. ...

Nach Maries Tod, rücken die drei Freundinnen Alex, Jule und Friederike wieder enger zusammen. Alex Buch über Maries Arbeiten als Fotografin steht vor der Veröffentlichung und sie fällt in ein tiefes Loch. Ihr Verleger empfiehlt ihr ein Buch über Karla Hohnstein, Maries Großmutter und Industrielle zu schreiben. Ob sich in Maries Unterlagen etwas darüber findet und leben noch Menschen, die sich an sie erinnern können? Friederikes Mutter Esther baut immer mehr ab und die Pflegekräfte im Heime sprechen mit ihr über ein Projekt der Uni, in welchem das Leben der Demenzkranken dokumentiert werden soll. Doch was weiß Friederike eigentlich über Esthers Leben, außer dass sie immer neidisch auf ihre beste Freundin Laura, Maries Mutter war und sie sich nie gut miteinander verstanden haben. Jule überlegt, ob sie mit Mitte Fünfzig ihr Leben noch einmal komplett ändern sollte. Soll sie dabei an ihre Tochter Pia denken, die wie sie das Leben als berufstätige, alleinerziehende Mutter stemmt, immer am Rande des Chaos, oder nur ihrem Herz folgen?

Ich habe die zwei Vorgänger „Drei Frauen am See“ und „Drei Frauen, vier Leben“ sehr geliebt, die noch von Anneke Kim Sarnau bei einem anderen Verlag eingelesen wurden. Da konnte ich mir diesen Band nicht entgehen lassen, zum einen, weil ich endlich mehr über Friederikes Herkunft, aber auch die Geschichte von Maries reicher Familie kennen lernen möchte. Gleich zu Beginn wird hier das Interesse geweckt, als Alex bei der Vorstellung ihres neuen Buches über die Arbeiten von Marie als Fotografin, von einer sensationslüsternden Investigativjournalistin auf die fragwürdige Herkunft des Vermögens der Familie Hohnstein angesprochen wird. Waren die Hohnsteins wirklich in die Machenschaften der Nazis verwickelt? Doch auch Friederikes Geschichte ist nicht weniger spannend, forscht sie doch ebenso nach wie Alex. Esthers Geschichte wird als bruchstückhafte Erinnerung erzählt, so wie es ihr in den Sinn kommt, als Erinnerungsfetzen, je nachdem was ihr Gedächtnis gerade triggert. Nach und nach setzen sich so ihre Erinnungen zusammen und es stellt sich heraus, dass auch Karla Hohnstein nicht unbeteiligt ist. Es wird eine sehr emotionale Reise für die sonst so überlegte und beherrschte Fidi. Jule ist dieses mal nicht ganz so präsent, aber zumindest ihre Zusammenstöße mit Steffi, der zweiten Frau ihres Ex-Mannes erheitern mich immer wieder aufs Neue. Einfach herrlich!

Hier werden neben den Schicksalen der Freundinnen Friederike, Alexandra und Jule mit allen Höhen und Tiefen, durch die Investiationen Verbindungen zur Vergangenheit geschlagen. Düstere Vergangenheiten voller Familiengeheimnisse, die nie ans Licht kommen sollten. Friederikes ungeklärte Herkunft stand schon seit dem letzten Band im Raum und tatsächlich hatte ich mich immer über den Ursprung des großen Vermögens von Maries Familie gewundert. Viele Familien, die einst reich und bedeutend waren, waren es nicht mehr nach dem 1. bzw. 2. Weltkrieg. Wie hatte diese Familie ihr Vermögen und ihren Glanz durch die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte retten können und eine weiße Weste bewahren? Nach und nach zeigt sich, dass der Schein trügerisch ist. Jule hingegen, beschließt, dass es nicht zu spät für einen Neuanfang ist und endlich Zeit das Leben selbstbestimmt zu genießen. Ja, auch sich nebenbei um ein Enkelkind zu kümmern, kann eine eigene Wahl sein, solange man sich nicht darin verliert!

Anna Schudt passt nicht nur vom Alter her zu den Protagonistinnen der Reihe, sondern auch von ihrer nordischen Art her. Besonnen, klug und doch auch bisweilen tief bewegt bis erschüttert entführt sie uns in die verschütteten Abgründe der Vergangenheit der Frauen, die so wichtig für die Leben von Friederike und Marie waren. Die erfolgreiche attraktive Mittfünfziger nimmt man ihr sofort ab.

Eine ebenso emotionale wie fesselnde Reihe, die ihren Reiz auch im 3. Teil nicht verliert, mit einem sehr versöhnlichen Ende!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere