Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Praxistauglich und unterhaltsam

Hot Cuisine
0

Kochen ist kreativ, Liebe geht durch den Magen und Genießen macht das Leben schöner! Also durchaus für alle und auch im Alltag. Daher müssen es nicht immer Spitzenköche sein, die Kochbücher herausgeben, ...

Kochen ist kreativ, Liebe geht durch den Magen und Genießen macht das Leben schöner! Also durchaus für alle und auch im Alltag. Daher müssen es nicht immer Spitzenköche sein, die Kochbücher herausgeben, sondern auch mal Genießer! Schauspielerin und Mutter Elena Uhlig aka Éléne ist eine von ihnen und hat damit inzwischen sehr erfolgreich ihren Instagram-Kanal aufgepeppt. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und Vater ihrer Kinder Schauspieler Fritz Karl alias Fréderic drehen sie kleine, unterhaltsame, kurze Filme über ihre Liebe zur französischen Küche. Die Clips sind kurz und kurzweilig, daher können die Rezepte dazu auch nicht allzu kompliziert sein. Während Fréderic kocht, assistiert und kommentiert Élène und letztendlich genießt sie auch. Nun haben auch ihre Fans, oder einfach andere Fans der französischen Küche, die Möglichkeiten mit/nach ihnen zu kochen. Damit es unterhaltsamer wird, kann man sich ihre Kochvideos per QR-Code auf You Tube kurz anschauen und dann entspannt nachkochen. Die Zutaten sind manchmal etwas der einfachheithalber abgewandelt. Aber es ist einfach und was wir bisher ausprobiert haben auch wirklich sehr lecker. Allerdings sind die beiden keine Vegetarier, wenn ein Kapitel „ohne Fleisch“ heißt, dann ist es nicht zwangsläufig vegetarisch. Da es aber fleischlos ist, können richtige Vegetarier die entsprechende Zutat wie „Hühnerbrühe“ ganz einfach gegen die vegetarische Variante „Gemüsebrühe“ austauschen. Die Rezepte sind einfach und was mir sehr gut gefällt, dennoch frisch. Jedes Kapitel endet dann mit „Küchenwissen“ Infos und Details die wirklich hilfreich oder interessant sind und besonders gut zum jeweiligen Kapitel passen, teilweise auch wieder mit QR-Code zum Nachschauen/-hören.

Dies Kochbuch beginnt mit einem humorvollen Steckbrief der Autoren, gefolgt von dem Vorwort und einem Interview, das man sich auch via QR-Code anschauen kann. Da kann man gleich gut gelaunt starten mit folgenden Kapiteln:

Kapitel 1: Vorspeisen, Salate & leichte Suppen
Kapitel 2.1: Hauptspeisen vegetarisch
Kapitel 2.2. Hauptspeisen Fleisch & Geflügel
Kapitel 2.3: Hauptspeisen Fisch & Meeresfrüchte
Kapitel 3: Beilagen
Kapitel 4: kleine Gerichte
Kapitel 5: Desserts

Abgerundet wird alles durch ein Register und ein Impressum und weiteren nützlichen QR-Codes.

Wir haben zwei der leichten Suppen, eine vegetarische Hauptspeise und 1 Dessert getestet, weil sie gerade gut in unseren Familienalltag passten. Anders als bei den Werken französischer Meisterköche sind sämtliche Pannen und Sauereien ausgeblieben. Uff, da war ich echt froh, ich wollte meinen neuen Herd nicht gleich zusauen. Die Rahmsuppe ging sehr schnell und kam bei allen gut an und soll nun beim kleinsten Frösteln bitte wieder gekocht werden. Die Gemüsesuppe mit Pistou fanden die Eltern prima, die Jüngste mochte die Erbsen in der Suppe nicht und der Großen war es nicht eintopfig genug (aber schon lecker) und das Pistou begeisterte nur die Eltern, die dafür aber nachhaltig. Ich habe nun die Erlaubnis häufiger Pistou zu machen, auch als Aufstrich. Dann würde ich aber den Rest der gehackten Tomaten aus der Dose in der Suppe verbrauchen, statt selbst kleine Cherry-Tomaten zu häuten und dann nicht zu wissen, wohin mit meinen gehackten Tomaten aus der Dose. Der panierte Blumenkohl war lecker und hat allen geschmeckt und erinnerte mich an die klassische Darreichungsform meiner Kindheit, weshalb mein Mann ins Schwärmen geriet. Als Hauptspeise fand ich es etwas wenig. Bei uns peppte er die Reste der Vortage auf. Zum Abschluss gab es dann Crèpes zum Nachtisch, allerdings nicht mit Hagebuttenmarmelade sondern individuell, wie jeder Jeck es gerade wollte. Die Konsistenz des Teigs war optimal und ließ sich gut verteilen, die Menge war perfekt für 4 Crèpes zum Nachtisch.

Was mich etwas stört ist, dass keine Zeitangaben für die Gesamtzubereitung angegeben sind, das stimmt zwar nicht immer für jeden persönlich, ist als Orientierung ganz hilfreich. Auch fehlen Symbole die Rezepte als vegan/vegetarisch/glutenfrei/lacktosefrei/zuckerfrei kennzeichnen. Das hat zwar wahrscheinlich haftungsrechtliche Gründe, ist aktuell aber eigentlich schon selbstverständlich in modernen Kochbüchern. Klar, nicht jedes Rezept trifft jeden Geschmack, allerdings waren wir uns in der Leserunde alle einig, dass „Salzkartoffeln auf Blattsalat“ nicht wirklich der Erwähnung in einem Kochbuch wert ist, mit Kartoffelpüree geht es mir ähnlich. Dazu gibt es dann leider noch nicht mal einen spicy Film. Auch fand ich es schade, dass in einigen Rezepten, mehrere Eigelbe verwendet werden, es aber kein Rezept für die ganzen Eiweiß gibt, was sich beim Dessertkapitel mit Macaron oder Baiser wirklich angeboten hätte. Das finde ich leider nicht nachhaltig (kommt aber leider öfter in Kochbüchern vor).

Die Zutaten lassen sich unproblematisch besorgen, zumindest wenn man einen guten Metzger hat. Die Auswahl der Rezepte ist größtenteils sehr ausgewogen und wirklich appetitlich präsentiert. Sie lassen sich sehr gut umsetzen und in den Familienalltag integrieren, auch wenn nicht alles unbedingt dem Kindergaumen entspricht. Die Tartes und Quiches werden wir auf jeden Fall noch ausprobieren, ebenso wie einige Gemüserezepte oder das Kartoffelgulasch. Es wird nicht bei den vier Rezepten bleiben und die haben sich auch tatsächlich für Wiederholungen empfohlen.

Ein sehr ansprechendes und unterhaltsames Konzept, dass sich wirklich gut nachkochen lässt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Ich bin wahrscheinlich zu alt dafür...

Die Göttin und der Prinz. The other side of the sky
0

Ihre Welten sind gegensätzlich und beide glauben nicht an die Existenz des anderen. North ist der Prinz der Dynastie, die eine hochtechnisierte Welt jenseits der Wolken hält. Alles scheint fortschrittlich ...

Ihre Welten sind gegensätzlich und beide glauben nicht an die Existenz des anderen. North ist der Prinz der Dynastie, die eine hochtechnisierte Welt jenseits der Wolken hält. Alles scheint fortschrittlich und tolerant, sofern es nicht um die Liebe des Prinzen geht. Eine Dreiecksbeziehung des Thronerben mit seinen besten Freunden ist undenkbar, würde es doch die Reinheit der Blutlinie gefährden. North kann und will das nicht akzeptieren, außerdem drängt ihn seine Sehnsucht nach dem Fliegen und Entdeckungen dazu, in einem selbst konstruierten Flieger ins Ungewisse zu starten. Doch jemand hat heimlich die Maschine manipuliert und North stürzt ab. Er stürzt auf die Welt von Nimh, der letzten lebenden Gottheit ihres Volkes. Auch wenn sich ihre Göttlichkeit noch nicht manifestiert hat, ist sie unberührbar, da sie sonst ihre Göttlichkeit verlöre und ihr nur noch ihre Magie bliebe. Langsam beginnt ihr Volk an ihr zu zweifeln und hinter ihrem Rücken zu intrigieren. Auf der Suche nach ihrer Bestimmung und der Erfüllung der Prophezeiung begibt sie sich alleine an den Fluss und entdeckt den in einem Feuerball auf das Wasser zuschießenden North. Sie rettet ihn und heilt mit ihrer Magie seine Wunden. Sie ist überzeugt, dass er der Himmelsstürmer ist, der als Retter angekündigt wurde, doch North glaubt weder an Magie noch an Göttlichkeit, nur an Technik und Logik. Aber alles was nun mit ihnen beiden geschieht, beweist ihm wie falsch er bislang gelegen hat und lässt sein Herz ganz neu entfachen. Doch kann er die Unberührbare lieben?

Hm, diese Dreiecksbeziehung von North und seinen besten Freunden ist bei aller Toleranz nicht so meins. Die Intrigen im Hofstaat finde ich da schon deutlich interessanter. Auch Nimh ist von solchen akut bedroht, doch gemeinsam ist die Lebensgefahr für sie nur noch akuter. Ihre Liebe verkompliziert dann noch mal alles. Eine Liebe ohne Zärtlichkeit und Berührung, gefangen in Traditionen und Weissagungen ist eigentlich zum Scheitern verurteilt, doch kommt es im Leben immer anders als man denkt und das Unmögliche wird möglich.

Die Geschichte wird von den zwei erfolgreichen Jugendbuchautorinnen aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt, wobei Julia Nachtmann Nimhs mystisch magische Sicht einnimmt, während Aleksandar Radenkovic für den überlegten, rationalen North spricht. Man hört ihm ganz klar seine Ablehnung gegenüber Nimhs Glaube an Vorbestimmung und Magie an, ebenso wie ihre unbestreitbare Anziehung. Julia Nachtmann lässt immer wieder Nimhs Selbstzweifel und Einsamkeit durchscheinen, gefolgt von banger Entschlossenheit. Beide Stimmen ergänzen sich unheimlich gut und verleihen ihr mehr Lebendigkeit. Dieser Auftaktband endet mit einem Cliffhanger der für mich aber fast auch schon das Ende hätte sein können.
Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz packen, da ich fand, dass sie bisweilen Längen hatte. Eine gekürzte Version wäre sicherlich mehr nach meinem Geschmack gewesen. Mein Problem war wahrscheinlich, dass ich nicht so überzeugt davon bin, dass es wirklich wünschenswert ist, dass diese absolut gegensätzlichen Welten einander begegnen. Würde es wirklich für beide Seiten eine Verbesserung darstellen? Nimhs Volk hungert, aber nicht nur ihre Körper, ihres Seelen dürsten nach Spiritualität, was im Wolkenreich aber eher abgelehnt wird. Ich fürchte, dass ein Zusammentreffen erst einmal Kampf und noch mehr Tote bedeuten würde. Aber es sind Kämpfe, bei denen ich nicht mit Leib und Seele dabei wäre, denn es hat mich nicht wirklich emotional gepackt. Ich finde keine der Welten besser und kann mir bisher noch kein Happy End für Nimh und North vorstellen, oder wüsste noch nicht einmal was ich ihnen wünschen sollte. Den Untergang für eine schillernde Wiedergeburt, wie die Auferstehung des Phönix aus der Asche, an die Nimh fest glaubt, ist für mich eher abschreckend. Wahrscheinlich ist mir ihr Glaube zu fremd, als dass ich mich in die Geschichte fallen lassen könnte.

So traumhaft ich das Cover auch finde, so unentschlossen bin ich, ob ich der Reihe weiter folgen möchte. Da ich mit dieser Meinung die Ausnahme bin, bin ich wahrscheinlich einfach nicht die Zielgruppe, auch wenn ich Romantasy wirklich mag. Ab 13/14 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2022

Spannend, witzig, geheimnisvoll, romantisch

#London Whisper – Teil 2: Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
0

Die Fortsetzung setzt unmittelbar am Cliffhanger des 1. Bandes an: Die Zeitreisenden Hayden und Zoe haben die Verfolgung der Diebe des Mondscheinspiegelsplitters von Lady Arlington gemeinsam auf Haydens ...

Die Fortsetzung setzt unmittelbar am Cliffhanger des 1. Bandes an: Die Zeitreisenden Hayden und Zoe haben die Verfolgung der Diebe des Mondscheinspiegelsplitters von Lady Arlington gemeinsam auf Haydens Pferd bei Vollmond aufgenommen. Nicht gerade schicklich und aufgrund des verräterischen Mondlichts auch nicht ganz ungefährlich. Doch gerade der Vollmond dessen Licht die Zeitreisemagie des Mondscheinspiegels zu erwecken vermag, macht ihre Mission um so dringlicher. Sie müssen unbedingt den Splitter zurück nach Arlington House bringen und natürlich mehr über dessen Funktion und die der Geheimen Gesellschaft in Erfahrung bringen. Bei ihren Nachforschungen wird ihnen klar, dass ein Splitter alleine ihnen wenig nützt, sie benötigen noch ein Gegenstück. Das vermuten sie in dem unzugänglichen Herrenhaus von Honoré de Beauchamps, ihrem ebenso undurchsichtigen, wie bedrohlichen Widersacher. Einzig der alljährliche Winterball könnte ihnen in nächster Zeit die Türen des Hauses öffnen, doch haben Zofen keinen Zugang zu solchen gesellschaftlichen Großereignissen. Da bedarf es schon einer ausgeklügelten List der WhisperWhisper-Kettenbriefe und ihrer Herrin und Freundin Miss Lucy, um ihr die Ballteilnahme inkognito zu ermöglichen.

Auch wenn Zoe als Zofe der Zutritt zu Bällen verwehrt ist, genießt sie dennoch die Freiheiten die ihr der Mangel an Etikette gegenüber Miss Lucy gewährt. Das finde ich äußerst erfrischend, wünscht man sich doch sonst bei Regencylektüre bloß keine Hausangestellte zu sein. Als Zeitreisende aus der Zukunft stellt Zoe mit ihren aus der Zeit gefallenen Ideen noch immer den Haushalt und die Gesellschaft auf den Kopf. Das gefällt nicht jedem männlichen Mitglied des Haushalts und der gehobenen Gesellschaft. Natürlich ist es erfreulich, dass Miss Lucy endlich ihr Zimmer verlässt, Freundschaften schließt und freudig erregt Bälle und andere gesellschaftliche Ereignisse besucht, aber dass sie nun selbstständig beginnt zu denken und Ideen in die Tat um zu setzen, erscheint insbesondere ihrem ebenso bornierten wie tradierten Bruder Arthur bedrohlich. Herrlich wie hier die Frauen des Hauses zusammenhalten und somit Arthurs Pläne vereiteln. Frauen sind wohl doch raffinierter, als er ahnt. Mit Witz, Magie und Spannung nimmt Aniely Ley uns mit in das beginnende 19. Jahrhundert und stellt dieses mit weiblicher Freude auf den Kopf. Mit leichter Feder fragt sie beschwingt: „Was wäre wohl aus dem Frauenwahlrecht und dem Minirock geworden, hätte es die deutsche Austauschschülerin Zoe nicht um 200 Jahre zurück in die Vergangenheit verschlagen?“ Zum Glück hat sie es irgendwie auch geschafft, den jungen französischen Studenten mit in den Zeitstrudel zu reißen. So hat sie in der Vergangenheit einen Verbündeten, den sie nicht schockieren kann, der sie aber bei ihren Plänen zuverlässig unterstützt, nicht ohne dieses verräterische Kribbeln in ihrer Magengegend... und immer dieses lästige Erröten! Ein herrliches Paar geben diese beiden ab, wenn auch absolut nicht gesellschaftsfähig. Das scheint die junge Zofe allerdings auf den Geschmack zu bringen, denn auch andere junge Damen anno 1816 könnten ein paar Glücksgefühle nur allzu gut vertragen.

Dagmar Bittner mit ihrer jungen und quirligen Stimme passt sich wunderbar Zoes Stimmungsspiel an. Immerhin erzählt die junge Zeitreisende aus der Ich-Perspektive. Das lässt das Herzklopfen umso unmittelbarer erscheinen, wenn uns die Sprecherin scheinbar spielerisch mit durch geheime Gänge oder in Teehäuser im shabby chic nimmt. Geheimnisvoll wird es nachts zwischen den Mauern von Ruinen und lustig wenn Miss Lucys Hund mit Starallüren mit Zoe um Gefälligkeiten feilscht. Und wieder lässt sie den Spannungsbogen fast ins Unermessliche steigen, nur um zu offenbaren, dass es erst in Band 3 weitergeht. Ganz fieser Cliffhanger der mich nun bis Mai 23 warten lässt!

Beschwingt hurmorvolle Romantasy ab 12 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Weihnachtlich schön!

Drei Weihnachtswunder für Lena Engel
0

Lena (36) ist immer busy! Das stört Weihnachten einfach nur! Der Arbeitsalltag wird völlig durcheinandergebracht nur weil alle schon von den Feiertagen, mind. 3 Gänge runterschalten! Nicht mit ihr! Sie ...

Lena (36) ist immer busy! Das stört Weihnachten einfach nur! Der Arbeitsalltag wird völlig durcheinandergebracht nur weil alle schon von den Feiertagen, mind. 3 Gänge runterschalten! Nicht mit ihr! Sie weiß gar nicht was alle anderen haben. Ihre Eltern erwarten sie zum Fest, ihr Freund Berat möchte mit ihr sonnige Feiertage bei seiner Familie in der Türkei verbringen, dabei hat sie ja noch nicht einmal Lust auf ihre eigene! Versteht denn keiner, dass sie sich am liebsten zu Hause einigeln würde, auf den ganzen Kitsch pfeifen und weiter arbeiten? Doch als sie sich gerade bei ihrem letzten Online-Meeting ausloggen will, geschieht das schier Unglaubliche: ihre beste Freundin aus Kindertagen entführt sie mit einem Film zurück in die Weihnachtsfeste ihrer Kinder- und Jugendtage und Lena wird schmerzlich bewusst, wie sehr sie Weihnachten einst liebte. Doch als die letzten Erinnerungsbilder über den Bildschirm flackern, wir Lena etwas anderes noch viel schmerzhafter bewusst... In 24 Kapiteln erleben wir Lenas Rückkehr unter die Weihnachtsfans und wie sie ihr Herz wiederendeckt!

Lena ist ein Workaholic und Menschenfeind und geizig eigentlich noch dazu, denn selbst zu Weihnachten kann sie sich nicht überwinden etwas zu spenden oder zu verschenken, noch nicht einmal ein kleines Lächeln für die alten Nachbarn. Selbst Berat scheint mehr Establishment als Partner zu sein und dabei ist sie so plump in ihrer Abweisung, dass auch er die Augen nicht davor verschließen kann. Hinter ihrem Rücken wird über sie getuschelt, denn auch in ihrer Firma ist sie nicht beliebt mit ihrer schroffen Unnachgiebigkeit – sie ist ein echter Scrooge! Wirklich nicht sympathisch, aber das soll sie ja auch gar nicht sein, erst die 3 Geister der Weihnacht sollen sie zurück ins Leben holen und ihr Herz erwärmen. Dabei leisten die dreii Geister ganze Arbeit!

Schön leicht und humorvoll erzählt Ulrike Herwig die Geschichte, wie Lena wieder Weihnachten und ihre Mitmenschen lieben lernte. Es gibt hier anders als bei Dickens nicht Tiny Tim, aber doch die netten Kinder von nebenan, denen ihr ständig arbeitender Vater fehlt und weiß der Geier, wo ihre Mutter steckt! Lena lebt in der Großstadt und hielt diese für anonym, doch auch hier irrte sie. Tatsächlich geht es in ihrem Mehrparteienhaus ganz schön wuselig zu und mit Lena lernen wir sie alle kennen und lieben. Da gibt es herrliche Aufregmomente und nicht an allen ist Lena schuld. Ihr Gespür für Ungerechtigkeit wächst und sie ist nicht mehr gewillt passiv wegzuschauen. Manchmal kommt es für Lena knüppeldick, da hat sie mir schon leid getan, auch wenn sie anfangs so unausstehlich war. Doch sie nimmt ihr Leben selbst in die Hand und gibt ihm neuen Schwung und endlich wieder die nötige Prise Glück!

Das Buch hat 24 Kapitel – man kann es also als Adventskalenderbuch lesen, denn die Kapitel haben auch eine ausreichende Länge, muss es aber nicht! Allerdings ist mir leider die Schrift zu klein.

Ein richtiger weihnachtlicher Wohlfühlroman mit Glitzer-Sternchen-Wohlfühl-Ende auch wenn Lena mit auf Anhieb unsympathisch war und mit ihrem eigenen Herzen auch meines erwärmte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2022

Sehr kreativ, aber leider zu klein gedruckt

Woozle Goozle Mitmachspaß mit Wumms!
0

Kinderleichte Kinderexperimente, Basteleien oder Mitmachaktionen, die diese selbstständig nach- und mitmachen können. Der aus Toggo von Super RTL bekannte Erfinder Woozle Goozle präsentiert hier 70 ganz ...

Kinderleichte Kinderexperimente, Basteleien oder Mitmachaktionen, die diese selbstständig nach- und mitmachen können. Der aus Toggo von Super RTL bekannte Erfinder Woozle Goozle präsentiert hier 70 ganz unterschiedliche Ideen zum Ausprobieren und Selbermachen mit Wumms und ohne (aber dafür vielleicht mit Aha! Oder hmmmm!) ab 7 Jahre.

Die einzelnen Anregungen sind wie folgt untergliedert:

-Selbermachen
-Ausprobieren
-Wissen!

Das Inhaltsverzeichnis ist schön übersichtlich auf einer Doppelseite, so dass man alle Lieblingsaktionen schnell wiederfinden kann und die Schrift ist herrlich groß und fett gedruckt!

Die Texte sind sehr einfach, gut nachvollziehbar und sehr anschaulich bebildert. Die Texte sind optisch ansprechend abgesetzt z.B. mit farbig unterlegten Kästchen. Die Textmenge ist wirklich so, dass 7 Jährige sie selbst lesen könnten... allerdings finde ich hierfür für Anfänger die Schrift unnötig klein, denn Platz genug für größere Schrifttypen bietet das Format allemal. So werden leider einige Anfänger sicherlich abgeschreckt werden und benötigen dann soch wieder Hilfe von Erwachsenen. Das Buch ist wirklich sehr hochwertig aufgemacht, mit dickem, festen Papier, hoher Farbbrillianz, so dass es umso ärgerlicher ist, dass die Macher nicht daran gedacht haben, die Schriftgröße an das Zielgruppenalter anzupassen (da die Aktionen alle garantiert ohne Wumms sind, ist vieles davon wirklich selbstständig von Grundschülern ab Klasse 2 umsetzbar. Das fördert sowohl die Selbstständigkeit, den Forscherdrang (analog), die Liebe zu Büchern und zum Lesen).

Hier wird das Rad nicht neu erfunden. Vieles kennen wir schon, aber die Zusammenstellung ist neu. So meinte meine Tochter, dass sie den Vulkan bereits in der Grundschule in der Experimente AG gemacht hätten, aber genau in umgekehrter Reihenfolge, dann wäre es viel sprudeliger und heftiger gewesen. Wir haben es probiert und es stimmt (was mir aus meiner Küchenerfahrung eigentlich auch klar war), wenn man aber bedenkt, dass die Kinder es alleine können sollen, ist es nicht so verkehrt eine Variante zu wählen, die vielleicht das Sauereirisiko minimiert, immerhin fehlt hier ja die Lehreraufsicht – weshalb hier auch eine Plastikflasche verwendet wird und nicht eine Glasflasche, wie bei uns). Sicherheit steht hier wirklich an ganz vorderer Stelle und so wird bisweilen dann doch auch Hilfe nötig, wie z.B. bei der Pizza-Party. Die ist bei uns etwas exzessiv ausgefallen, so wollte mein Mann eine Calzone, wodurch mein reizendes Pizza-Grinsegesicht sehr dunkel wurde, weil ich alle Pizzen gleichlang im Backofen ließ (selbst schuld). Ich finde es aber super, dass Kinder lernen, dass Pizza kinderleicht selbst gemacht werden kann und jeder sich dann seinen Belag selbst aussuchen kann und es dann nicht so viel Genörgel gibt. Das macht nicht nur mehr Spaß, es ist auch gesünder und sie lernen früh, dass Mahlzeiten nicht geliefert werden, oder aus dem TK-Schrank entnommen werden müssen. Meine Tochter staunte zudem nicht schlecht, dass Mama immer noch, nach gefühlt 100 (mind.) Jahren noch immer Schiffchen falten kann, ganz ohne Anleitung! Klar, im Kindergarten haben wir dass ewig gemacht, Hüte, Schiffe, so viel das Herz begehrt. Schade, dass es bei ihr offensichtlich zu kurz kam, dafür kann sie es jetzt und unser Schiff bekam eine elegante Clementinen-Flagge. Endlich ist dann mal Tuning erlaubt! Den selbst gemachten Schleim hatten wir schon mal in einem anderen Experimentebuch, in dem auch noch erklärt wurde, dass es sich um eine Newtonsche Flüssigkeit handelt und warum. Da es ja ohne Elternhilfe gehen soll, werden hier auf solche mega-Schlaumacher-Erklärungen verzichtet, aber ich bin sehr froh, dass Rezept wieder zu haben, da unser Buch nun in einer Grundschule im Einsatz ist. Es ist nämlich eine sehr coole und einfache und völlig unschädliche Matscherei/Schleimerei! Es gibt aber auch ganz andere Ideen, z.B. wie man selbst Fingerabdrücke nimmt.... sehr praktisch, wenn man das Gefühl hat, dass die Süßigkeiten irgendwie verschwinden.... Wir werden sicherlich noch so einiges nachmachen, aber wir haben halt nicht immer alles auf Anhieb zu Hause, aber eben einiges. Es wird durchaus Wert darauf gelegt, dass man die meisten Dinge sowie so da hat und wenn nicht sofort verfügbar, dann wartet man bis die Packung leer ist, spült sie und nimmt sie dann. Es geht wirklich um ganz Alltägliches und daher sind diese Späße auch alles andere als Luxus, sondern für alle Familien und Grundschulen prima geeignet!

Wir hatten wirklich Spaß uns von Woozle Goozle anregen und motivieren zu lassen, müssen aber leider wegen der Schriftgröße einen Stern abziehen. Ich wirklich pingelig bei dem Thema Lesbarkeit!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere