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Veröffentlicht am 05.04.2021

Manchmal ist die größte Enttäuschung, das größte Glück!

Kuckuck, ich bin wieder da!
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Der Frühling kommt und mit ihm kehrt der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurück. Den ganzen Rückflug über freut er sich, seine alten Freunde im Wald wieder zu treffen und darauf mit ihnen zu ...

Der Frühling kommt und mit ihm kehrt der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurück. Den ganzen Rückflug über freut er sich, seine alten Freunde im Wald wieder zu treffen und darauf mit ihnen zu quatschen und von seinen Erlebnissen zu berichten. Doch was ist das? Egal wohin er fliegt, keiner ist zu Hause, selbst der Uhu, der immer alles weiß, ist nicht in seiner Baumhöhle, dabei hätte doch wenigstens er da sein müssen! Enttäuscht fliegt er zu seinem eigenen Haus. Während er sich schrecklich traurig und einsam fühlt, erlebt er die schönste Überraschung seines Lebens, als er die Türe öffnet!

Wer kennt das nicht? Man stellt sich etwas ganz toll vor, hat die höchsten Erwartungen und dann kommt die herbe Enttäuschung. Gerade Kinder verkraften das nach all der Vorfreude sehr schlecht. Umso schöner ist es dann, wenn sämtliche Erwartungen dann noch übertroffen werden!

Die Sprache ist schön einfach und klar. Die Sätze sind gut verständlich und arbeiten mit Wiederholungen, was für kleine Kinder sehr hilfreich ist. Dabei wird aber bereits mit dem Wort „Kuckuck“ gespielt und somit ganz nebenbei das frühkindliche Sprachgefühl gesteigert! Es werden Tiere vorgestellt, die auch den Kleinen schon bekannt sind, wie Maus und Igel, die ja oft auch Gruppennamen in Kitas sind und Uhu ist auch kleinen Kindern ein Begriff, nicht zuletzt wegen des Klebstoffs. Die Texte sind sehr kurz gehalten, was es für Kleine viel leichter macht der ganzen Geschichte zu folgen und sich auf die Bilder und die Handlung einzulassen, ohne mit den Gedanken abzuschweifen.

Das Buch ist wunderbar farbenfroh illustriert. Die fröhlichen Illustrationen sind von Luigi Olivadoti mit intensiv leuchtenden Buntstiften gemalt. Das gibt Kita-Kindern sofort ein vertrautes Gefühl und zeigt, wie schön und leuchtstark man auch mit diesen Stiften malen kann. Am Besten hat uns aber die Gestaltung des Endes gefallen. Dort kommt man mit dem Kuckuck an dessen Doppelflügeltür und kann sie sogar im Buch aufklappen und entdecken, was sich dahinter verbirgt! Das ist so süß gemacht und wird bei Kindern ein absoluter Hit sein!

Empfohlen wird dieses Bilderbuch ab 4 Jahren, aber ich denke, dass man auch ruhig etwas früher beginnen könnte, allerdings verfügt es eben nicht über reißfeste Pappseiten, sondern ist aus festem Papier. Also nicht unbedingt für Rabauken zum Selbstlesen, aber gemeinsam mit dem Kind und vielleicht im Gespräch über die Tiere im Wald, dürfte es auch Kinder ab 3 Jahren erfreuen.

Eine schöne Frühlingsgeschichte, über Freundschaft, geteilte Erinnerungen und enttäuschte Erwartungen, die dann zur großen Freude übertroffen werden.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Sherlocks persönlichster Fall!

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Wahrheit der Gloria Scott (Fall 10)
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Watson hat nun endlich Zugang zu Holmes geheimen Email-Account und kann seine Enttäuschung nicht verbergen: statt aller Geheiminfos zu Moriarty findet er lediglich Infos zu Sherlocks erstem Fall als 23 ...

Watson hat nun endlich Zugang zu Holmes geheimen Email-Account und kann seine Enttäuschung nicht verbergen: statt aller Geheiminfos zu Moriarty findet er lediglich Infos zu Sherlocks erstem Fall als 23 jährigem Chemie Studenten in Edinburgh! Seine Frustration ist unendlich, dennoch drängen ihn seine Follower über diesen Fall zu berichten. In diesem ermittelte Sherlock damals noch ganz allein und begegnete sowohl Inspector Lestrade, Mrs Hudson und auch James Moriarty erstmals: Sherlock lebte damals in einer Zweck-WG. In seinem Studieneifer wird er allerdings von seinem partysüchtigen Mitbewohner Trevor immer wieder gestört. Daher flüchtet er sich nachts ins Chemielabor und lässt gleich mal einen Juniorprofessor als Verbrecher auffliegen. Was er nicht ahnt: das hat auch ungeahnte Folgen für Trevor. Dieser verschwindet spurlos und Holmes setzt alles daran ihn zu befreien. Dabei beschreitet er ungewöhnliche Wege, bei denen ihn seine Chemiekenntnisse zu Hilfe kommen, aber auch Mycrofts Einfluss unentbehrlich ist.

Endlich erfährt der Sherlock Holmes Fan, woher der legendäre Ermittler eigentlich seine getreue Hauswirting, seinen Erzfeind und den willigen Inspektor kennt! Dank des Geheimaccounts kann Watson über die Ereignisse vor 23 Jahren berichten, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Seine treuen Follower sparen nicht mit mehr oder weniger sinnigen oder trockenhumorigen Kommentaren. Noch sind nicht alle Nicknames enttarnt, aber es wird dieses Mal offensichtlich, wer sich hinter dem ewig stänkernden @sherlockholmesisfakenews verbirgt und warum er Holmes ständig zu diskreditieren versucht. Ja, einige Verletzungen scheinen nie überwunden zu werden... Doch auch noch ein weiterer Nickname offenbart sich, denn @ladyinchiquin gibt bekannt, wer sie ist! Da fallen einige Hüllen und die Aha-Momente sind groß! Denn es sind immer wieder die Blog Kommentatoren, die Watson neue Denkanstöße geben. Richtig interessant finde ich, dass man nun mehr über das komplizierte Verhältnis zwischen Sherlock und Mycroft erfährt und der große Bruder kommt erstaunlich gut weg, obwohl er sonst ja kein Sympathieträger ist. Hier ist noch eher Sherlocks Wagemut gefragt, denn er fängt ja erst an mit seiner unerwarteten Berufung und sein stets zuverlässiges Netzwerk steht noch nicht. Aber wir erfahren wie er die wichtigsten von ihnen kennen lernte und wieso sie ihm so treu über Jahre zur Seite stehen und seine doch recht eigenwillige Persönlichkeit tolerieren. Dabei ist es aber nicht langweilig, sondern geht von Anfang an mit hohem Tempo zur Sache. Holmes ist noch jung und ungestüm und stürzt sich in die Rettungsaktion für seinen Mitbewohner, obwohl er ihm gar nicht nahe steht. Er scheint Trevors Verschwinden jedoch persönlich zu nehmen. Man könnte glatt meinen, er würde sich kopflos, mit vollem Risiko in eine Befreiungsaktion stürzen, doch schon damals hat Sherlock schon stets 5 Schritte voraus geplant, nur noch nicht so perfekt. Tatsächlich, es gab Zeiten, da irrte der kleine Holmes und schätzte seine Gegner falsch ein... spannend, voller Action lässt dieser Fall tief in die Seele und Vergangenheit des genialen Kultermittlers blicken!

Ich bin superfroh, dass der hochkarätige Stimmcast der Reihe ebenso treu bleibt wie ich. Johann von Bülow und Florian Lukas brillieren wieder als Kultduo. Auch wenn dieser Fall bereits 23 Jahre zurück liegt, klingen Mycroft, Lestrade, Mrs Hudson und Moriarty schon genauso wie heute. Das ist gerade für ein Hörspiel extrem wichtig, um die einzelnen Stimmpersönlichkeiten in seinem Hörgedächtnis zu verankern. Gepaart mit den Soundeffekten und der Geräuschkulisse fühlt man sich so direkt mit hineingezogen ins Edinburgh der 90er Jahre.

Was für ein Staffelfinale! Ein Muss für Fans von Sherlock & Watson, denn es geht tief in Sherlocks Vergangenheit! Sherlocks persönlichster Fall endet mit einem Überraschungsschlag, den selbst er nicht hat kommen sehen!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Ein spannend-magisches Mut-Mach-Abenteuer!

Ella Löwenstein - Eine Welt voller Wunder
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Ella (10) war bis vor Kurzem ein glückliches Mädchen, bis ihre einzige und beste Freundin Hanna weg zog. Solange Hanna sie so mochte, wie sie war und ihre Eltern sie so lieben, sind die fiesen Sprüche ...

Ella (10) war bis vor Kurzem ein glückliches Mädchen, bis ihre einzige und beste Freundin Hanna weg zog. Solange Hanna sie so mochte, wie sie war und ihre Eltern sie so lieben, sind die fiesen Sprüche ihrer Nachbarin Frederike, der Chefin der Handballmannschaft, an ihr abgeprallt. Denn Ella kann die Wesen aus der Anderwelt sehen und sie hören. Anfangs war ihr nicht bewusst, dass die Feen, Trolle und Gnome nicht für jedermann sichtbar sind, erst als Frederike sie als „Verrückte“ betitelt, wird ihr ihre Andersartigkeit bewusst. Es ist wie verhext, sie kann noch nicht einmal in die Schule gehen, ohne über einen auf dem Weg schlafenden Troll zu stolpern. Bei ihrem Versuch ihn zu wecken, wird sie natürlich wieder von ihrer Nachbarin beobachtet. Dann schenkt ihr ihre Tante auch noch einen zerzausten Heidestrauch, ohne zu ahnen, dass er das Zuhause des fliederfarbenen Heidekobolds Kasimir ist. Nun folgt er ihr überall hin und bringt sie in peinliche Situationen. Ella ist fest entschlossen, ihn und seinen Strauch zurück in sein Wohnloch in der Heide zu bringen, damit Kasimir nicht seine Magie verliert. Der Weg dorthin ist voller Gefahren und wundersamer Wesen.

Meine Tochter (11) hat dieses Hörbuch zur Unterhaltung gehört, während sie ein Plakat für die Schule gestalten sollte. Sie fand es sehr spannend und voller überraschender Wendungen. Ella und auch der freche, chaotische Kasimir waren ihr gleich sympathisch. Allerdings fand sie nicht nur Frederike und ihre Handballmannschaft fies, die ihr einfach alles nachmachen, sondern die Gegner aus der Anderwelt nicht minder... Der schwarze Kobold und sein Gefolge sind für jüngere Kinder zum Einschlafen vielleicht sogar etwas zu gruselig. Da das Abenteuer ab 8 Jahren empfohlen wird, sollte es vielleicht erst einmal tagsüber gehört werden, damit man mit der Gewissheit einschlafen kann, dass alles gut wird. Anders als das Cover vielleicht vermuten lassen mag, ist diese Geschichte nicht kitschig, sondern ziemlich aufregend. Es geht nicht nur um Mobbing, sondern auch um wahre Freundschaft und darum heraus zu finden, wer man eigentlich ist und was einen ausmacht. Wenn man das erst einmal weiß, fällt es auch viel leichter zu sich selbst zu stehen und sich selbst zu behauptet! Ella ist wirklich in einer schwierigen Situationen, dennoch lässt sie sich nicht entmutigen und ermutigt auch die jungen Hörerinnen ihren eigenen Weg zu gehen. Macht doch nichts, wenn man anders ist, aber wenigstens eine Freundin/ein Freund ist schon sehr hilfreich dabei! Kasimir offenbart ihr nicht nur, wie einzigartig ihre Gabe als Feenflüsterin ist, er ist mit seinen flappsigen Sprüchen und seinem großen Herzen auch immer wieder für einen Lacher gut!

Julia Nachtmann liest sehr lebendig und mit viel Gefühl. Es gelingt ihr spielerisch, die Spannung auf zu bauen und vor dem inneren Auge magische Welten zu erschaffen, wenn der schwarze König auf seiner Mäuseherde mit seiner boshaften Schar angeritten kommt, oder der verträumte Troll den Weg blockiert. Sie spricht dabei stets klar und deutlich, ohne große Lautstärkeschwankungen, so dass man sie immer gut verstehen kann. Durch die regelmäßig gesetzten Tracks ist ein Wiedereinstieg, nach kurzen Pausen kinderleicht möglich!

Die Illustration von Bente Schlick ist märchenhaft schön und ein echter Hingucker und ziert sogar die einzelnen Tonträger! Wir haben daher eine süße Geschichte erwartet und waren positiv überrascht, dass sie viel geheimnisvoller und spannender ist, als wir gedacht hätten. Gar nicht hätten wir mir dem Mobbing-Thema gerechnet, dass leider viel zu oft bereits heute zum Kinderalltag gehört! Daher sind solche Mutmach-geschichten sehr wichtig, auch wenn die meisten Kinder wohl kaum von einem Heidekobold aus ihrer Einsamkeit gerettet werden.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Vorsicht! Macht süchtig! Nicht nur für Lakritzfans!

Die Wunderfabrik – Nehmt euch in Acht!
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Es sind Ferien und ihre Eltern noch länger auf Forschungsmission, wo sollen die Geschwister Cecilia (14) Winnie (12) und Henry (5) denn nun wieder hin? Sehr zum Erstaunen der Eltern, wünschen sie sich, ...

Es sind Ferien und ihre Eltern noch länger auf Forschungsmission, wo sollen die Geschwister Cecilia (14) Winnie (12) und Henry (5) denn nun wieder hin? Sehr zum Erstaunen der Eltern, wünschen sie sich, in Wales bei den Großeltern zu sein. Was die Eltern nicht ahnen: Winnie hat die Familiengabe geerbt, magische Lakritzbonbons zu kochen. Angeblich vererbt sich dieses Talent nur unter den männlichen Abkömmlingen und verstärkt sich, sofern eine Generation übersprungen wird. Winnie ist sich sicher, dass sie zu Großem fähig ist! Leider scheinen ihre Großeltern nicht so beeindruckt, wie besorgt zu sein. Alles ist streng geheim und es scheint stets um böse Vorahnungen zu gehen, ohne dass man ihnen sagt was los ist! Doch die Geschwister bekommen auch alleine heraus, dass es ein Verwandter auf sie abgesehen hat und zwar eigentlich auf den kleinen Henry, weil bei ihm die Gabe vermutet wird. Unheil braut sich über dem Dorf zusammen und alle Bewohner, bis auf die der Wunderfabrik werden mit schlechten Gefühlen vergiftet. Die Geschwister beschließen dieser Bedrohung den Garaus zu machen und ermitteln auf eigene Faust. In der Villa laufen alle Vorbereitungen für die alljährliche Geheimversammlung von Granny und Granpa.
Die Geschwister haben ihre merkwürdigen, oft etwas schroffen Großeltern und vor allem ihre sehr speziellen Hausangestellten, die sie nur TT das tragische Team nennen, ins Herz geschlossen. Darum steht ihr Entschluss fest, dass sie ihre Ferien nirgendwo anders verbringen wollen. Natürlich hofft Cecilia ihren Schwarm Robin wiederzusehen.

Die Großeltern machen es den Kindern wirklich nicht leicht, sie zu mögen, doch inzwischen schauen sie hinter ihre abweisende Fassade und bestaunen, was die beiden außergewöhnliches können: Der Großvater kann Lakritzbonbons kochen, die die Gefühle des Essers verändern und die Großmutter ist eine genial Erfinderin und Konstrukteurin. Die Erfindungen von ihr sind so eigenwillig und pfiffig, dass meine Tochter sofort völlig fasziniert von ihnen war. Da die Geschwister sich quasi selbst erzogen haben, halten sie unglaublich gut zusammen, auch wenn der Altersunterschied zu ihrem kleinen Bruder Henry doch ziemlich beachtlich ist und er auch in diesem Band ständig im Fokus der Erwachsenen steht. Das wurmt Winnie dann schon, denn als Sandwichkind war sie immer nur die Mittlere, sie ist nicht so strahlend schön wie Cecilia mit ihrem Flammenhaar oder so niedlich wie der kleine Henry. Sie war immer nur unauffällig und mittelmäßig, bis sie ihre Gabe entdeckte, die aber außer ihren Geschwistern keiner so richtig cool zu finden scheint. Auch wenn Cecilia mit ihren 14 Jahren bisweilen furchtbar pubertäre Anwandlungen hat, die Winnie ein bisschen peinlich sind, hängt sie sehr an ihrer Schwester und alle drei lieben das tragische Team. Köchin Marisa ist blind, Linette ist taubstumm und Hugo ist kleinwüchsig aber unglaublich stark. Ihre vermeintliche Schwächen kompensieren sie mit unerwarteten Stärken mehr als genug. Man sollte sie also auf gar keinen Fall unterschätzen, schon gar nicht ihre Fähigkeiten als Sicherheitstrio! Die drei sind so einzigartig und originell, dass man sie einfach lieben muss. Anfangs war ich ja etwas irritiert, über die Darstellung ihrer Handicaps und wie offen sich die Kinder über diese abfällig äußerten. Doch wie die Kinder kommt man als Zuhörer irgendwann aus dem Staunen nicht mehr heraus und man merkt, dass Stefanie Gerstenberger hier ganz behutsam anmahnt, niemanden zu unterschätzen und man daher auch wertschätzend mit ihnen umgehen möge! In diesem Band kommen dann auch noch die sehr betagten und schrulligen Freunde der Großeltern dazu, die es ebenso faustdick hinter den Ohren haben und jederzeit für eine Überraschung gut sind! Man sollte niemanden voreilig zum alten Eisen zählen! Die Geschichte sprüht vor originellen Einfällen, einer Prise Magie, Spannung und Teamgeist! Endlich erfahren die Kinder, was ihre Großeltern und das tragische Team
so fürchten und vor allem wen! Doch zu Ende ist dieses Abenteuer damit noch nicht und es endet richtig spannend!

Carolin Sophie Göbel ist eine gute Wahl für die Vertonung dieses generationsübergreifenden, fantastischen Abenteuers. Sie schafft es sowohl spielerisch die Kinder- & Jugendstimmen zu intonieren, wie auch die leicht zittrigen Stimmen der betagten freundlichen Freunde, Alberts immerwährenden kieksenden Stimmbruch erspart sie uns zum Glück. Dafür trifft sie genau, diesen leicht bockigen Ton, eines ungezogenen Kindes, dass sich nicht geliebt und zu unrecht beschuldigt wird. Das ist immer recht witzig, da er stets den anderen die Schuld für alles mögliche Böse gibt, das er selbst in die Welt gesetzt hat. Frei nach dem Motto: „Keiner mag mich, ich mach' es ihnen aber auch so!“. Gekonnt wechselt sie stimmlich zwischen den bisweilen unfreiwillig komischen, den glücklichen und den spannend, aufregenden Stellen hin und her und steigert diese angenehm unaufdringlich.

Die Altersempfehlung für das Buch lautet 10 Jahre, für das Hörbuch ab 8 Jahren. Meine 11 jährige Tochter liebt die Reihe inzwischen, aber da es bisweilen doch ganz schön gruselig/spannend/unheimlich ist und Cecilia schon sehr vernarrt, finden wir die Altersempfehlung ab 10 Jahren angemessener, auch weil Kinder Hörbücher gerne zum Einschlafen hören.

Eine spannend magische Reihe, die meine 11 jährige Tochter und ich auf jeden Fall weiter hören werden! Meine Tochter konnte nicht mehr aufhören weiter zu hören!

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Mega-Giga-Glimmerig!

Mia 14: Mia und das große Halligalli der Gefühle
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Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette ...

Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette so megagigaglücklich wie sie. In der Schule hat sich Jette bei dem Anblick eines neuen Schülers schockverliebt, doch nun scheint er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Dabei kennt Jette noch nicht mal seinen Namen! Noch schlimmer wird es, als dann auch noch Justyna, ihr geliebtes Au Pair Mädchen wohl zurück nach Polen muss, weil ihre beiden Eltern die Arbeit verloren haben. Dabei war es doch ihr Traum in Deutschland zu studieren! Jette, Mia, Alina und Leonie haben sie inzwischen so in ihr Herz geschlossen, dass dringend eine Lösung her muss. Leider ist das nicht ihr einziges Problem, denn Verliebte vergessen bisweilen Zeit und Raum und so profane Dinge wie die Kosten der Realität!
Mia und ihre Freundinnen werden langsam flügge und das erkennen auch ihre Eltern, weshalb sie eine große Überraschung für sie planen! Wie es bei Mia aus Hamburg, Tochter eines Gymnasiallehrers und einer Fußpflegerin so ist: das Leben ist aufregend, glimmerig, mega-giga-vollgepackt und doch ganz normal und real. Klingt eigentlich widersprüchlich und doch gelingt es Autorin Susanne Fülscher ganz fluffig, die Szenen eines Alltags-Teenies, witzig, aufregend und kribbelig zu erzählen. Da fühlt man sich gleich als Teil dieses sympathischen Freundeskreises und trubeligen Großfamilie, denn Mia hat noch drei Geschwister, ihre Eltern sind nicht getrennt, niemand trinkt…. es ist auch mal herrlich entspannt, von ganz typischen Leserinnenfamilien zu lesen, nur mit den Sorgen, die man so halt hat im Alltag. So hält die Geschichte auch eine gekonnte Balance zwischen Familie, Verliebtsein, Freundschaft und Schule, denn alles ist Teil von Mias Leben und jeder sollte dem anderen Raum lassen. Das finde ich auch eine ganz wichtige Botschaft für die Leserschaft: Schmetterlinge im Bauch sind toll, man darf aber dennoch nicht alles andere darüber vernachlässigen. Vielleicht verschwinden die Schmetterlinge eines Tages wieder (nein, das ist hier nicht in Sicht, versprochen!) und dann hat man niemanden auch, auch keinen, der einen wieder auffängt! Freundschaft ist wichtig, in guten, wie in schlechten Zeiten und darf nicht vernachlässigt werden. Also ganz schön stressig für die verliebte Teenagerin! Sehr gut finde ich auch, dass Mia genau weiß, was sie will. Mia will es langsam angehen lassen und damit meine ich nicht Sex, nein, selbst Knutschen wäre ihr noch zu viel. Händchenhalten, das Kribbeln im ganzen Körper und gemeinsam, eng beieinander quasseln ist herrlich und sollte richtig ausgekostet werden. Zum Glück sieht Max das auch so und zum Glück hat Mia den Mut zu sagen, was sie will. Das macht auch den Leserinnen Mut! Ein Junge der das nicht versteht, ist halt vielleicht doch nicht der Richtige? So werden hier ganz sensibel und behutsam ganz drängende und wichtige Probleme dieser Altersgruppe angesprochen, ohne an Leichtigkeit und Humor einzubüßen, denn auch das Lachen kommt in diesem Band wieder nicht zu kurz – versprochen!
Mia sammelt seit zwei Jahren Schmetterlinge, weshalb sie liebevoll Miss Butterfly genannt wird. Natürlich sammelte sie keine echten Schmetterlinge oder tote, das würde sie doch gar nicht übers Herz bringen, aber solche aus Glas, für die Haare, als Lesezeichen…. und so schwirren auch immer kleine Schmetterlingsvignetten vergnügt über die Seiten und verbreiten megagiga Zuversicht, ein elementares Muss in der Pandemie und tröstlicher Seelenbalsam. Auch wenn Dreizehnjährige gerade nicht so viel unternehmen können, mit Mia durch die Seiten zu ziehen, fühlt sich unheimlich real an und man wird direkt hinein gezogen!
Ein herrliches Ende, dass mich glimmerig-glücklich gemacht hat und mit dem ich nun Mia in diesem Finalband zuversichtlich in die Abenteuer der Pubertät entlasse. Ich bin ganz gewiss, dass Mia und ihre Freundinnen sie meistern werden!

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