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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ein starkes Team!

Totwald
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Als Kommissar Mader nach seinem Paris-Trip sonntags im Büro vorbeischaut, staunt er über einen Berg Akten zu einem über 30 Jahre alten Mordfall im Allgäu. Warum legt sein Chef solchen Wert darauf, dass ...

Als Kommissar Mader nach seinem Paris-Trip sonntags im Büro vorbeischaut, staunt er über einen Berg Akten zu einem über 30 Jahre alten Mordfall im Allgäu. Warum legt sein Chef solchen Wert darauf, dass er den Mord an einem verhassten Politiker und dessen spurlos verschwundener Familie vornehmen soll und warum soll sein Team nichts davon wissen? Sein Team hingegen wird in die Villa eines Gurkenfabrikanten gerufen, der in seinem eigenen Pool ertrunken ist. Alles deutet auf einen Unfall hin, aber beim Anblick von dessen jungen, schönen Frau, kommen Dosi Zweifel. Hummel hingegen hat nun nach Jahren des Wartens einen Schrebergarten zugeteilt bekommen und genießt dort die Ruhe im Grünen und ein gelegentliches Bier mit Nachbar Garry. Der alternative Eigenbrötler war einst Lateinlehrer an seiner Schule, bis der Krebstod seiner Frau ihn aus der Bahn warf. Als Hummel ihn erhängt auf seinem Dachboden findet, regt sich auch bei ihm das Bauchgefühl, dass Garry nicht der Typ für einen Selbstmord war.

Ich fand es anfangs etwas schwierig in dieses Team hinein zu finden, da es bereits mehrere Fälle mit ihnen in unterschiedlicher Gewichtung gibt. Daher für Späteinsteiger wie mich eine kurze Charakterisierung:
Kommissar Karl-Maria Mader Leiter der Mordkommission München 1 ist Mitte 50, unverheiratet aber mit Dackel Bajazzo als treuem Begleiter. Er liebt es auch mal abseits des Üblichen nachzudenken, seine Liebe zu Catherine Deneuve und Paris steht dem in nichts nach, dennoch lebt er im trostlosen Neuperlach. Sein Kollege Klaus Hummel träumt davon ein Krimiautor zu werden, bislang relativ erfolglos. Dafür schreibt er eifrig Tagebuch und lässt den Hörer damit an seinen Gedanken teilhaben. Er ist frei und ungebunden, bis auf seine Liebe zu Beate, der Wirtin ihrer Stammkneipe. Dosi (eigentlich Doris) Roßmeier ist die Jüngste im Team, klein, kess und rothaarig sollte man sie nicht unterschätzen. Ihr Freund Frankie kann ihr kaum was abschlagen. Kollege Frank Zankl fühlt sich als Familienvater von seinen Frauen in seiner Männlichkeit verkannt.

Ein sehr eigenwillig und bisweilen granteliges, echt bayrisches Team. Klar, sie schätzen die Vorszüge moderner Kriminaltechnik, aber noch mehr hören sie auf ihr Bauchgefühl. Das lässt sich allerdings bisweilen ganz schön von Vorurteilen leiten und das bezieht sich weder auf den Gärtner, noch auf den Butler, den es nicht gibt. Alle drei Fälle spielen in unterschiedlichen Milieus und sind erfrischenderweise mal nicht alle miteinander verknüpft, wie es sonst so in Krimis üblich ist. Dafür lassen die Ermittler sich aber ganz gerne mal von Klischees leiten und scheitern daran. Es ist halt nicht immer alles so einfach, wie es auf dem ersten Blick scheint. Hier werden durch die drei Fälle auch unterschiedliche Themen aufgegriffen, wobei letztendlich auch immer wieder die bayrische Politik zum Tragen kommt. Der immer unerschwinglichere Wohnungsmarkt in München, der Ehrgeiz und die Skrupellosigkeit aufstrebender Politiker, der kalte Krieg und Erinnerungen an die Schulzeit und seine Lehrer. Auch hier ist nicht immer alles so, wie Hummel es in Erinnerung hat und so lösen sie gemeinsam sogar noch ein viertes Verbrechen, das tatsächlich mit einem der anderen im Zusammenhang steht.

Auch wenn in diesem Fall so einige reaktionäre Bayern vorkommen, haben mir die modernen starken Frauen richtig gut gefallen. Diese stehen im deutlichen Kontrast zu Hummels überneugierigen und verspießerten Schrebergartennachbarin. Letztendlich schließt Hummel auch mit ihr Frieden, denn es ist ja doch immer alles anders, als man denkt. Selbst Kliescheespießerinnen haben etwas für sich und ein Herz.

Der Sprecher Michael A. Grimm, der einst den Hartl vom Betrugsdezernat der Rosenheim Cops spielte, hat mich auf dieses Hörbuch aufmerksam gemacht. Er klingt herrlich bayrisch, aber supergut verständlich, durch seinen Tonfall. Als Rheinländerin bin ich eine lausige Bayrisch Versteherin und habe mich schon mit einer Oberbayerin auf Französisch unterhalten, weil wir auf Deutsch nicht weiterkamen, aber hier habe ich alles verstanden und hatte dennoch ein herrlich bayrisch/allgäuer Lokalgefühl. Tatsächlich lernt Mader vor Ort im Allgäu auch die Dorfgemeinschaft kennen und wie tief sie in ihrer Heimat verwurzelt sind, hört man ihnen auch an. Die weiblichen Rollen übernimmt Michael A. Grimm auch deutlich hörbar, aber ohne Übertreibung. Allerdings sind an zwei Stellen, zwei kleine Versprecher erkennbar, was ich recht ungewöhnlich finde. Dennoch finde ich ihn als Sprecher nicht nur von seiner Stimmlage her angenehm und wandlungsfähig, sondern auch herrlich urig, aber verständlich.

Ein wirklich guter und humorvoller Krimi, der gekonnt mit den Erwartungen des Hörers spielt und somit auch bis zum Schluss noch zu überraschen vermag, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Das Team werde ich im Blick behalten.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Vergnügliches Morden im Norden!

Es muss nicht immer Labskaus sein
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Dorfpolizist Rudi vertritt einen Kollegen auf Spiekeroog, während sein Sohn Sven dort mit einer friesischen Naturschutzorganisation an einer Frühjahrstagung teilnimmt. Während die Umweltschützer Aktionen ...

Dorfpolizist Rudi vertritt einen Kollegen auf Spiekeroog, während sein Sohn Sven dort mit einer friesischen Naturschutzorganisation an einer Frühjahrstagung teilnimmt. Während die Umweltschützer Aktionen gegen den Plastikmüll in den Meeren planen, strandet ein verendeter Pottwal. Um diesen vor Ausbeutung zu schützen, schieben die Aktivisten kontinuiertlich Wache. Doch als Sven den feschen Junglehrer Martin im Morgengrauen ablösen will, liegt dieser erstauchen neben dem Kadaver, dem die Hälfte seiner wertvollen Zähne gewaltsam entfernt wurden. Natürlich ist der Fall eine Nummer zu groß für Rudi und die Kripo Wittmund rückt wieder an. Leider haben sie nicht dazu gelernt. Rudis Kollege verliert sich in den wildesten und abstrusesten Spekulationen, während Dorflehrerin Rosa ihren gesunden Menschenverstand nutzt und ihr Nachbar der Briefträger Henner auf seinen Runden so einiges aufschnappt. Ja, Rosa will sich ja gar nicht immer einmischen, aber wenn die Kripo sich verrennt, während sie in der Häkelgruppe nützliche Infomationen erhält, was soll sie da machen?

Sehr gut gefallen mir, dass in dieser Reihe immer wieder Umweltschutzthemen mithineinspielen. Auch Krimisfans schadet Umweltbewusstsein nicht und jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. Vermeintliche kleine Umweltsünden können sich nämlich zu einer riesigen Sauerrei auftürmen, je mehr Personen sie begehen. Ebenso mag ich die Konstellation dieses Trios. Eigentlich sind sie ja kein Ermittlerteam. Henner ist nur eben der beste und älteste Freund des Dorfpolizisten Rudi, der auf dem Hof von Henners Eltern und dessen acht Schwestern aufwuchs. Anders als seine Nachbarin Rosa ist er auch nicht sonderlich neugierig, aber mit 8 Schwestern und als Dorfbriefträger wird er unweigerlich auf dem Laufenden gehalten. Dabei weiß Henner ganz genau, warum er mit Rudi nicht zur Polizei gegangen ist. Rosa ist nicht nur neugierig, sie ist auch clever und selbst als Zugezogene bestens vernetzt in der dörflichen Damengemeinschaft. Ständig hat sie auch neue Ideen, wie sie das, was sie sieht und hört in ihren Unterricht einbeziehen kann. Um nicht wieder in Lebensgefahr zu geraten, ruft sie jetzt jedes Mal, wenn sie etwas neues erfahren hat Rudi an, um ihn zu informieren. Das ist so viel, dass er schon echt genervt ist, aber Rosa hat ja recht, es ist echt wichtig und viel hilfreicher als Rudis Kollege Schnepel. Dieser ist eine echte Nummer, kein Wunder, dass dieser Wichtigtuer bei Frauen nicht landen kann.

Neben dem Kriminalfall geht aber auch die Dorfgeschichte weiter und so erfährt man, wie es mit den zu Pensionszimmern umgebauten Kinderzimmern auf dem Hof von Henners Eltern und deren Alpakas weitergeht. Dort verhagelt der neue charmante und zuvorkommende erste Gast mit seinem unendlichen Appetit Henner und seinem Vater die gute Laune, während seine Mutter nun ganz neue Saiten aufzieht. Diese Episoden sind aber keine Abschweifungen der Autorinnen, um mehr Seiten zu füllen, sondern ebenso erforderlich für den Fortgang der Ermittlungen, wie vergnüglich für die Hörerinnen. Denn es bleibt ja nicht bei einem Todesfall und dem geschändeten Walkadaver, es tun sich noch weitere Abgründe im hohen Norden auf, wie Missbrauchsvorwürfe im Inselinternat, eine verschwundene Umweltschützerin und ein Schreck in der Familienpension. Sehr kurzweilig und trotz der Todesfälle und des wirklich ernsten Umweltthemas wirklich amüsant. Dabei sind die Fälle verworren genug, um gespannt mit zu grübeln, ob und wie die Taten wohl zusammen hängen könnten.

Ich mag die Stimme von Tetje Mierendorf sehr gerne, weshalb ich mit dieser Reihe überhaupt begonnen habe. Dieses Mal verleiht er einigen Charakteren auch einen leichten friesischen Touch, insbesondere Henners Eltern, was diese unglaublich charmant und gleichzeitig eigenwillig wirken lässt. Ein herrlicher Kontrast zu dem ach so aalglatten Pensionsgast, der natürlich Hochdeutsch spricht. Auch die Damen aus Rosas Häkelkränzchen erhalten ihren ganz eigenen Tonfall, so dass ich wirklich gerne zugehört habe und trotz der vielen Personen den Faden nicht verloren habe.

Eine Krimireihe gleichzeitig zum Wohlfühlen und Miträtseln! Ich freue mich schon auf meinen nächsten kriminell unterhaltsamen Ausflug nach Neuharlingersiel!

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Der Titel ist Programm!

Im Regenbogen der guten Laune bin ich das Beige
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Also, der Autor war mir kein Begriff, auf dem Cover sieht er jetzt auch nicht so aus, als würde ich gerne mit ihm Kaffee trinken gehen, eher als würde ich mich nachts auf der Straße vor ihm in Acht nehmen. ...

Also, der Autor war mir kein Begriff, auf dem Cover sieht er jetzt auch nicht so aus, als würde ich gerne mit ihm Kaffee trinken gehen, eher als würde ich mich nachts auf der Straße vor ihm in Acht nehmen. Aber der Titel und der Flamingo haben mich dann neugierig gemacht.

Tja, was soll ich sagen: Patrick Salmens Gattin findet ihn nicht lustig. Das kann ich nicht wirklich glauben, denn warum sonst hat sie ihn geheiratet? An Macht und Geld wird es wohl nicht liegen. Aber das war wohl auch nicht so ernst gemeint, aber tatsächlich haben Ehefrauen nicht immer dann Lust auf Scherze, wenn ihren Männern gerade danach ist.... Also, Humor ist Geschmackssache, das wissen wir alle. Doch woher soll man denn wissen, ob einem dieses Hörbuch gefällt, wenn man den Autor, einen der mal Geschichte und Germanistik studiert hat und dann doch kein Lehrer wurde und aus Wuppertal (dem Ort in dem Lottogewinner Erwin Lindemann einst mit dem Papst fast eine Herrenboutique eröffnet hätte...) stammt, nicht kennt? Ja, Wuppertal ist ungefähr so sexy wie beige, aber beides soll es geben und da ist es gut, sich damit auseinander zu setzen.... Quatsch, wer den Titel lustig findet, wird auch die Anekdoten den Autors lustig finden. Es mag helfen, wenn man selbst studiert hat, denn schon seine Überlegungen zu Günter Grass fand ich zum Schreien komisch, während sich andere wahrscheinlich nur fragen, „Was soll das“. Aber das ist nur die Einleitung, die für mich bereits vielversprechend war. Da ich mir aber nicht den ganzen Tag Gedanken über die Literaturwelt mache, fand ich es auch höchst amüsant, die Probleme seiner Freunde Volker und Kerstin kennen zu lernen (die es sicherlich so nicht gibt und wenn, dann sprechen sie nun nicht mehr mit ihm), die sinnbildlich für aktuelle Yuppie-Trends von Großstädtern stehen, die oft genug außerhalb von hippen oder weniger hippen Metropolen wohl eher für Verwunderung sorgen. Ja, Kleinstädter wie ich, können sich köstlich darüber amüsieren, über Trends nach denen auf dem Land kein Hahn kräht. Aber auch wir haben Kinder und so hatte ich tatsächlich auch Gemeinsamkeiten mit diesem vollbärtigem Vater, dem es zwar gelingt, Leben in die überalterte Vorstadt zu bringen, nicht aber der Kita-Leitung Contra zu geben. Wie das Leben halt so spielt! Sich darin wiederzuerkennen kann verdammt lustig sein! Ich habe wirklich immer wieder laut gelacht und das tat verdammt gut! Tatsächlich möchte ich dieses Hörbuch noch mit meiner ganzen Familie im Auto hören.

Ach ja, auch wenn ich nicht auf bärtige Männer mit Kappe und Rapperstyle stehe: Seine Stimme ist magnetisch, da habe ich einfach gerne zugehört und deswegen würde ich das Hörbuch immer dem Buch vorziehen. Naja, ich glaube er kennt seine Pointen auch besser als ich ;)

Auf Patrick Salmen werde ich künftig achten, denn gute Laune kann man immer gebrauchen und gerade jetzt erst recht!

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Ein schräges Team!

Creepy Chronicles – Teil 1: Bloß nicht den Kopf verlieren!
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Padraig (14) stammt aus einer Familien von Monsterjägern. Keine Vampire, Hexen oder Geister, nein Angstzehrer, Hautsammler Dornenflügler und Friedhofsschlurfer sind es, die sie jagen. Padraig ist noch ...

Padraig (14) stammt aus einer Familien von Monsterjägern. Keine Vampire, Hexen oder Geister, nein Angstzehrer, Hautsammler Dornenflügler und Friedhofsschlurfer sind es, die sie jagen. Padraig ist noch in der Ausbildung und nicht immer ganz bei der Sache, aber zum Glück hat er ja das Bestiarium seines Vaters, in dem er alles nachlesen kann (aber oft nicht tut). Doch bei ihrem letzten Einsatz im Gewölbe einer Kirche kann sich sein Vater nicht gegen die Überzahl der Friedhofsschlurfer verteidigen und flieht in die Schattenwelt – sofern es sie gibt. Dank dieser Aktion überlebt Padraig. Auf sich allein gestellt stößt er auf die gleichaltrige Hannah, die gerade von Hautsammlern eingekesselt ist. Gemeinsam entkommen sie und Padraig bemerkt, dass Hannah kein gewöhnliches Mädchen ist. Sie kann Stimmungen anderer Wesen spüren, ebenso wie die Anwesenheit derer, die man nicht sieht. Auf der Suche nach Padraigs Vater begegnen sie Pfarrerssohn Brandon, dem Blogger, der „Creepy Cronicles“ die unheimliche Vermisstenfälle und Monstererscheinungen untersuchen und verbreiten. Die beste Freundin seiner Schwester ist verschwunden und Brandon stuft seine Schwester als besessen ein. Ob ausgerechnet das Pfarrhaus ihnen den Weg in die Schattenwelt öffnen kann?

Vorsicht: Die Zuhörer sollten keine Arachnophobie (Spinnenangst) haben! Es kommen wirklich bestialisch viele schwarze, wuselige, unnachgiebige Spinnentiere vor, die natürlich den Gänsehauteffekt ganz klar steigern. Während Padraig aus einem schottischen Biestagentenclan stammt und die Existenz von Monstern für ihn somit selbstverständlich ist, sieht es bei Brandon völlig anders aus. Als Sohn des Pastors sollte er natürlich beten gehen, aber stattdessen wird auf seine Anwesenheit in der Kirche sogar verzichtet. Brandon mit seiner Fixierung auf Monter und ähnliche Gestalten ist seiner älteren Schwester einfach nur peinlich. Durch seinen Blog „Creepy Chronicles“ verschafft er sich Gehör unter Seinesgleichen, wie er meint. Mit seinem ständigen Hunger, seinen uncoolen Klamotten und seinen einseitigen Interessen ist er bisher Außenseiter und Einzelgänger gewesen. Das Auftauchen von Padraig und Hannah, die ihn noch dazu von seinen Albträumen befreien, ist für ihn ein absoluter Glücksfall. Hannah ist die Stille, die undurchsichtige, von der sich nach und nach immer mehr Talente und Begabungen zeigen, doch deren Herkunft und insbesondere ihre Hörner auf ihrem Schädel von Hannah nicht erwähnt werden. Wer oder was ist sie eigentlich?

Die Story ist ganz klar als Triologie angelegt, da nur 3 Schlüssel gemeinsam das Tor zum Schattenreich öffnen. Auch wenn sie keinen Plan haben und die Abenteuer nehmen, wie sie kommen, gelingt es ihnen letztendlich einen der Schlüssel zu ergattern. Dies gelingt eher zufällig, beweist ihnen aber, dass an der Legende von der Schattenwelt deutlich mehr dran ist, als allgemein vermutet. In den Folgebänden werden die drei ungleichen Freunde wohl die übrigen Schlüssel finden, um Padraigs Vater wieder zu befreien. Dabei werden sie immer wieder von Padraigs Onkel unterstützt, während das Verhältnis zur Leiterin dieses Biestagentenablegers immer angespannter wird. Ist sie einfach eine schwierige Persönlichkeit. Reizt sie die Eigenwilligkeit der drei neuen Freunde, oder führt sie Böses im Schilde? Diese Frage wird sich wohl erst in den Folgebänden klären lassen.

Etwas schade finde ich, dass es bei zwei männlichen und einer weiblichen Hauptfigur Padraig, Brandon und Hannah, nur zwei männliche Sprecher gibt. Ich mag Marius Claren und Dirk Petrick gerne und sie machen ihre Sache wirklich gut. Marius Claren trifft auch Hanna ganz gut, dennoch hätte ich eine weibliche und eine männliche Stimme deutlich besser gefunden. So sind es halt zwei junge männliche Stimmen. Eine junge männliche und eine junge weibliche Stimme, bringen schon eine größere Varianz in das Hörvergnügen. Es gibt ja auch noch weitere weibliche Rollen, für die immer die Stimmen deutlich verstellt werden müssen. Beide Sprecher variieren die ihnen übertragenen Rollen, und bringen so die ihnen maximale Bandbreite an Charakeren auf die Ohren. Dazu muss man aber auch sagen, dass Hannah mein absoluter Liebling unter den dreien ist. Sie ist auch nicht so geltungssüchtig, wie ihre männlichen Kollegen, viel bescheidener und steckt sie dennoch locker in die Tasche! Wobei sich die drei ehrlich gesagt wirklich gut ergänzen und nur als Team eine echte Chance haben! Die Jungs sind bisweilen etwas testosterongesteuert und versuchen zu glänzen, während Hannah einfach dann da ist und eingreift, wenn man sie am nötigsten braucht.

Das Cover zieren die ausdrucksstarken Illustrationen von Falk Holzapfel (Zapf), sowie ein Textauszug. So kann man sich die drei jungen Helden gleich noch besser vorstellen und über den Gruselfaktor der Geschichte gibt es kein Vertun.

Ein gruseliges und witziges Abenteuer ab 12 Jahren, das aber leider etwas Potenzial verschenkt, durch die fehlende weibliche Stimme trotz zwei unterschiedlicher Sprecher.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Zuckersüße Geschichte zum Lesenlernen!

Petronella Apfelmus - Krawall im Hühnerstall
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Die Sonne scheint und rund um das Müllerhaus von Familie Kuchenbrand und das Apfelhaus von Petronella Apfelmus ist die Welt in Ordnung. Petronella lädt die Apfelmännchen zum Apfelpfannkuchen ein und bittet ...

Die Sonne scheint und rund um das Müllerhaus von Familie Kuchenbrand und das Apfelhaus von Petronella Apfelmus ist die Welt in Ordnung. Petronella lädt die Apfelmännchen zum Apfelpfannkuchen ein und bittet die Hühner um Eier dafür. Luis und Lea verwöhnen die Hühner mit einem leckeren Salat, ehe sie im Mühlteich schwimmen. Alle sind glücklich, doch der leckere Salat lockt ein Kaninchen an, das sich schnell seinen Weg unter dem Zaun durch buddelt. Kaum hat es sich den Rest des Salats schmecken lassen, flüchtet es auch schon wieder durch das Loch. Fasziniert beobachten dies die Hennen und werden ganz aufgeregt! Anakonda und Nofrete nutzen diesen heimlichen Ausgang für einen Ausflug in den Garten und erleben aufregende Abenteuer. Doch wo die Hühner rauskommen, kommen Bösewichte auch herein. Da ist der Schreck im Hühnerstall groß, doch zum Glück gibt es Petronella mit ihrem Zauberstab und die anderen Bewohner rund um den Mühlteich.

Was für ein schönes Abenteuer für Erstleser! Die Schrift ist schön groß, die Illustrationen wirklich wieder absolut liebevoll und hinreißend und natürlich herrlich farbig! Teilweise gehen die Bilder auch über komplette Doppelseiten, da haben die Kinder dann richtig was zum Entdecken! Die Kapitel haben eine sehr schöne Länge, um jeweils eines zum Einschlafen zu lesen. Der freundliche Umgang miteinander und die Magie rund um Petronella garantieren süße Träume! Sprachlich ist es Sabine Städing gelungen, dass die Wörter für Anfänger leicht lesbar und gut verständlich sind, aber dennoch auch ansprechend und abwechslungsreich. Es wird schon ein richtiges Abenteuer erzählt, dass auch die Fantasie der Anfänger anregt und ihr Sprachvermögen fördert, ohne ihre Lesefähigkeit zu überanstrengen.

Lea und Luis stehen dieses Mal etwas im Hintergrund, aber auch sie müssen erst ihre Pflichten erledigen, ehe sie ins kühle Nass des heimischen Teichs springen dürfen. Da die Hühner ihre Freunde sind, ist es für sie selbstverständlich, denn sie wollen ja, dass es ihnen gut geht. Die Hühner sind zwar nicht immer die Schlauesten, aber allseits beliebt. So ist es selbstverständlich, dass ihnen andere Tiere im Garten in ihrer Not beistehen und sie nicht im Stich lassen. Am Ende hilft jedoch nur Petronellas Zauberstab, denn selbst der Bösewicht braucht Hilfe. Eigentlich ist er ja gar nicht böse, sondern selbst in Not. Für Petronella ist es daher selbstverständlich ihm zu helfen. So geht ein aufregendes Abenteuer für alle glücklich zu Ende. Das ist wirklich sehr kurzweilig, vermittelt aber auch wichtig Werte. Auch wenn die Hühner sehr unvernünftig waren, schimpft keiner mit ihnen, für ihre Freunde ist es selbstverständlich ihnen zu helfen und Petronella hat sogar noch ein Herz für den vermeintlichen Übeltäter. Man sollte nämlich immer überlegen, warum jemand etwas macht, die Wenigsten sind so böse, wie manche es annehmen!

Ganz herzlichen Dank an die Buchstabenbande für mein Rezensionsexemplar, das mir wunderbare Träume schenkte!

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