Rasant, spannend, aber manchmal zu schnell um schlüssig zu sein!
Auf verlorenen WegenDies ist der 8. Fall für Jan Tommen, aber wie sich in der Lovelybooksrunde herausstellte, kann man ihn auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Ich kenne einige der Fälle, aber nicht alle:
Jan und Lan sind ...
Dies ist der 8. Fall für Jan Tommen, aber wie sich in der Lovelybooksrunde herausstellte, kann man ihn auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Ich kenne einige der Fälle, aber nicht alle:
Jan und Lan sind frisch verheiratet und eigentlich ist es ein geruhsamer Wintertag in Berlin, als Jan einen Notruf von seinem Hackerfreund Max erhält: er ist auf der Flucht vor der Polizei auf Rügen! Während seines Urlaubs wollte er mit seinen zwei Krimi-Dinner-Kumpels auf der Insel zwei Cold Cases aufklären. Doch ihre Ermittlungen scheinen schlafende Hunde geweckt zu haben. Kriminalkommissar Jan, Pathologin Zoe und Unterweltkenner und Hobbykoch Chandu packen sofort ihre Sachen, um Max zu entlasten. Hierfür steigen sie auch tiefer in Max Ermittlungen ein, die auch heute noch brisant zu sein scheinen. Bereits nach kurzer Zeit ist Max zwar entlastet, aber eine Leiche und ein abgetrennter Arm tauchen in dem sonst so beschaulich, winterlichen Rügen auf. Die Ermittler vor Ort sind nur allzu froh über die inoffizielle Unterstützung aus der Hauptstadt.
Geheimnisvoll und verwirrend geht es los und dieses Grundgefühl zieht sich wie ein roter Faden durch diesen 8. Fall. Ich mag das eigenwillige Team rund um Jan Tommen ja sehr gerne, auch wenn sie nicht immer nach dem Handbuch für brave Polizeibeamte vorgehen. Sie haben interessante Personenkonstellationen, ein hohes Tempo und gerne mal einen überraschenden Twist. Ich finde es sehr amüsant, wie die chice Großstädterin Zoe maulend, über die unwirtliche, ziemlich verlassene Insel jenseits der Saison stapft und Chandu versucht seine Freunde kochend bei Laune zu halten, während Max bedauert, dass es auf der Insel doch nicht so viel technischen Schnickschnack der neuesten Generation gibt, wie er es gewohnt ist. Jan fühlt sich eingeengt in seinem Schaffen, weil er keinerlei polizeiliche Befugnisse auf Rügen hat, einfach nicht sein Revier. Dazu kommt ein Fall in dessen Mittelpunkt 4 jugendliche Außenseiter stehen, von denen einer 2002 unter noch ungeklärten Umständen in einem Naturschutzgebiet, während eines Sturms, ermordet wurde und von den drei anderen seither jede Spur fehlt. Immer wieder scheint alles auf diesen Cold Case zu zeigen, den Max willkürlich ausgegraben hat, nur so als Freizeitbeschäftigung. Wie schaffen es drei Minderjährige sich in Luft aufzulösen, vor allem da sie schulisch keine Leuchten waren? Wovon sollen sie seither leben? Wer könnte hinter ihnen her sein? Doch bleibt es nicht bei dem einen Mord. Es folgt ein Mordanschlag auf Carina, die zuständige Ermittlerin für Rügen, gefolgt von zwei weiteren Leichenfunden und einer Entführung. Es verdichtet sich, das Tempo zieht an, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Auflösung kommt mir persönlich zu schnell. Dabei finde ich einen entscheidenden Hinweis leider unmöglich in der Ausführung und das Motiv für all dieses Leid vielleicht nicht ganz überzeugend. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich nie in solch einer Situation war. Wenn man relativ privilegiert aufwächst, hat man ein anderes Selbstverständnis und blickt auch zuversichtlicher in die Zukunft. Zum Glück für Jan und seine Freunde, ist ihnen eine derartige Kindheit und Jugend auch erspart geblieben. Wobei, wenn ich mich recht erinnere, hat es Zoes Familie und Vergangenheit auch in sich, wenn auch anders....
Spannend, kurzweilig, aber leider auch nicht immer ganz schlüssig.