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Veröffentlicht am 20.08.2021

Hinter den Kulissen des Landtags!

Die Isar-Detektive 1. Falscher Alarm
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Es sind zwei Wochen Pfingstferien in Bayern! Die schlaue Metti ist zu Besuch bei ihrer tierverrückten Freundin Flo und gemeinsam mit deren älteren Bruder Elias und dem gemeinsamen Freund Balu sitzen sie ...

Es sind zwei Wochen Pfingstferien in Bayern! Die schlaue Metti ist zu Besuch bei ihrer tierverrückten Freundin Flo und gemeinsam mit deren älteren Bruder Elias und dem gemeinsamen Freund Balu sitzen sie in der Kantine des bayrischen Landtags im Maximilianeum. Balus Vater ist dort der Chefkoch und hat die vier Isar-Detektive eingeladen. Gerade als Elias meint, sie sollten sich auflösen, sie hätten ja eh keine gescheiten Fälle, schrillt der Feueralarm durch das altehrwürdige Gebäude. Die ganze Aufregung scheint umsonst zu sein, denn es war ein falscher Alarm. Allerdings wurde das Chaos genutzt, um das Porträt des letzten Landtagspräsidenten zu stehlen. Während die jungen Detektive noch grübeln, wer denn so was macht, reißt wieder Flos Kater Max aus und macht das Maximilianeum unsicher. Bei der Suche nach ihm, finden sie im Keller das vermisste Gemälde. Oder doch nicht? Bei genauerer Betrachtung, handelt es sich um eine Fälschung, die Verwirrung könnte größer nicht sein. Die Polizei tappt im Dunkeln, aber die Isar-Detektive geben nicht auf!

Auf in den bayrischen Landtag! Wir sind zwar keine Bayern, aber ein Blick hinter die Kulissen der Macht ist doch immer spannend! Bevor es dazu aber kommt, werden die Isar-Detektive gründlich vorgestellt, mit Bild und den wichtigsten Merkmalen. So ist Balu kein Bär, sondern 12 Jahre alt, Hobbykoch und häufiger Gast im Maximilianeum, schlechter Schüler und Sohn einer indischen Mutter, der er seinen Namen verdankt. Metti ist nicht minder schlau als ihr großer Bruder, der als Stipendiat ebenfalls im Gebäude wohnt. Sie ist ein wandelndes Lexikon und versucht verzweifelt Balus schulische Leistungen zu pushen. Flo und Elias sind gerade mal 1,5 Jahre auseinander und ihre ständigen Geschwisterkappeleien gehen den anderen beiden mächtig auf den Keks. So wie bisweilen auch Mettis Neunmalklugheit den anderen. Wir lieben solche Portraits zu Beginn!

Die Geschichte ist ab 9 Jahren, ich habe sie meiner 12 jährigen Tochter bei Reparaturarbeiten vorgelesen. Sie hatte da so einige Fragen, aber alles was sie genauer wissen wollte, wurde dann auch anschließend im Text erklärt, so dass sie es auch verstanden hat. Wir haben dann noch weiter darüber diskutiert, insbesondere haben wir auch über die Namen von Flos Mini-Zoo diskutiert, die die Hausmeisterin so zum Lachen brachte. Alle Namensvorbilder der Tiere haben wir als Rheinländer allerdings nicht zusammen bekommen.

Die vier Freunde sind erstaunlich gut vernetzt und durch neue Bekanntschaften während des Feueralarms wächst ihr Netzwerk sogar noch weiter! Dabei geht es um Menschen jeder Herkunft und in jeder Position, egal ob der Sicherheitsmann, Landtagspräsidentin, der Küchenchef oder Abgeordneter. Auf jeden Einzelnen kommt es an. Auf der Suche nach dem Motiv für diesen scheinbar sinnlosen Diebstahl begleitet man die Freunde quer durch das Gebäude, lernt seine Strukturen und seine Geschichte kennen. Meistens ist es Metti, die ihren Freunden erklärt, wie der Landtag funktioniert, aber manchmal kennt sich auch Balu vor Ort besser aus. Hautnah erfahren sie aber auch einiges aus erster Hand von einem jungen Abgeordneten. So lernen die jungen Leser neben der Aufklärung eines rätselhaften Verbrechens auch die Strukturen der Politik und des Landes kennen. Über vieles haben die jungen Leser wahrscheinlich noch gar nicht nachgedacht, aber wenn man erst mal anfängt, sich mit dem Thema zu befassen, ist es ganz schön spannend. Aufgelockert wird es dabei von Balus Liebe für leckeres Essen und Flos verrückten Kleintierzoo, ebenso wie die zahlreichen Illustrationen von Stefan Leuchtenberg.

Am Ende klärt sich tatsächlich alles auf und auch wenn es etwas irrwitzig ist, ist es doch nachvollziehbar und ziemlich typisch für diese Kreise auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten und dem Labyrinth der Ausschreibungen und Bürokratien.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer im bayrischen Landtag mit kindertauglichen Verbrechen! Wir sind ja zuversichtlich, dass Anja Janotta die Isar-Detektive nicht zu Drogenkonsum auf den Landtagstoiletten oder Schmiergeldzahlungen für Vertragsabschlüsse ermitteln lässt ;)

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Pfiffiger Dino-Vorlesespaß!

Ein Dino namens Fred
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Eines Tages als der kleine Brontosaurus Fred auf die kleinen Dinos aufpassen und mit ihnen spielen soll, hat er es mal wieder vergessen und schläft noch selig weiter, als er von den aufgeregten Rufen seiner ...

Eines Tages als der kleine Brontosaurus Fred auf die kleinen Dinos aufpassen und mit ihnen spielen soll, hat er es mal wieder vergessen und schläft noch selig weiter, als er von den aufgeregten Rufen seiner Schützlinge geweckt wird: etwas seltsames rotes, ein Flugdingsbums nähert sich am Himmel! Die neugierige, aufgeweckte Annegret (9) hat heimlich im Naturkundemuseum ihrer Oma, die neuste Errungenschaft bestaunen wollen und dabei aus Versehen den Knopf der Zeitmaschine gedrückt. Begeistert springt sie aus dem Cockpit, auf den erstaunten Fred zu. Der ist anfangs nicht ganz so begeistert, da ihm ja wieder einfällt, dass er längst die Kleinen hüten sollte. Doch Annegret in ihrer Begeisterung zu stoppen ist nicht so leicht. Bis ein riesiger T-Rex die Zeitmaschine Komet für ein Ei hält und es ausbrüten will. Bei dem Versuch heimlich zu entkommen, schleichen sich Annegret und Fred in die Zeitreisekapsel und starten durch, allerdings nicht alleine. Der T-Rex reist auf der Kuppel mit in die heutige Zeit und sorgt dort für heilloses Chaos! Ob es den neu gefundenen Freunden wohl gelingt, den T-Rex wieder zurück in seine Zeit zu schicken, ohne dass alles Kopf steht?

Fred ist von der quirligen kleinen Annegret zu Beginn gar nicht so begeistert, immerhin stellt sie seine ganze Welt auf den Kopf. Seine Ablehnung stört das furchtlose Mädchen aber nicht im Geringsten. Als eine gefährliche T-Rex-Dame unbedingt Omas Zeitmaschine ausbrüten möchte, droht sie ihr sogar an, ihr eine zu knallen. Das ist zwar kindlich nachvollziehbar und sprachlich absolut passend, aber bitte: Gewalt ist keine Lösung. Daher lässt sich die Brütende auch nicht einschüchtern, im Gegenteil, sie brüllt zurück. Fred beschließt, dass es Zeit für eine List ist und so langsam wachsen sie zu einem Team zusammen und staunen gemeinsam über das kommende Abenteuer. Es ist übrigens nicht der letzte Trick, den sie in diesem Abenteuer anwenden müssen, denn mit Köpfchen kommt man einfach weiter, als mit der Androhung von Gewalt! Auch wenn Fred anfangs von diesem komischen Wesen gar nicht angetan ist, gefällt ihm die Aufregung und das Abenteuer mit ihr immer besser. Langsam werden sie Freunde, denn so eine gemeinsame Zeitreise verbindet ungemein! Klar wird das auch zukünftig noch so einiges auf die beiden zukommen. Doch nicht nur die zwei haben ihren Spaß, auch die jungen Zuhörer und ihre Vorleser werden immer wieder lachen und staunen. Aber Vorsicht: ganz schön spannend ist dieses Abenteuer für die Kleinen auch!

Die Illustrationen von Ronald Kruschak sind unglaublich farbenfroh und fröhlich! Echte Hingucker, weshalb sich jeder auch sofort dieses Buch greift und es zumindest durchblättert, wenn nicht sogar liest... Dabei sieht Annegret richtig witzig aus, mit ihren wilden Locken und ihrer Latzhose! Ihre Haare ähneln ziemlich stark denen von Fred, was optisch verbindet. Ganz klar ist dies ein Dino-Buch, dass sich nicht eindeutig an Jungen richtet. Dabei ist Annegret ein echter Wildfang und ganz sicher keine Prinzessin. Schön, dass sich hier auch wildere Mädels gut wiederfinden können!

Für echtes Spielvergnügen passend zum Buch, gibt es im Anhang eine Nähanleitung für eine Dino-Handpuppe aus einem alten Pulli. Die sieht richtig witzig aus, allerdings benötigen die Kinder von 4 – 6 Jahren doch Hilfe von Eltern oder Großeltern. Das Spielen schaffen sie dann schon alleine, aber auch das geht natürlich auch zusammen! Eine sehr schöne Idee finden wir!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Für das Reihenfinale etwas zu abrupt beendet

New Chances
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Leonie (21) kommt aus einer alteingesessenen bayrischen Brauereidynastie. Sie liebt das Brauerhandwerk, doch die traditionelle Herstellung nach dem Reinheitsgebot ist ihr zu fantasielos. Anders als ihr ...

Leonie (21) kommt aus einer alteingesessenen bayrischen Brauereidynastie. Sie liebt das Brauerhandwerk, doch die traditionelle Herstellung nach dem Reinheitsgebot ist ihr zu fantasielos. Anders als ihr Zwillingsbruder Max träumt sie von eigenen Craftbieren. Da man sie nicht lässt, kündigt sie, um ein Work-and-Travel Jahr in den USA in verschiedenen modernen Brauereien anzutreten. Doch es scheint wie verhext. Erst hat ihr Flug deutliche Verspätung und die nette Frau, die sie einen Teil der Strecke mitnimmt verpasst in Green Valley nicht nur um wenige Minuten ihren Anschlussbus, sie eröffnet ihr auch, dass die Brauerei, von deren Beschäftigung ihr Visum abhängt, gerade abgebrannt ist. Verzweifelt strandet sie in Ollys Sportsbar und der Anblick des Barkeepers Sam ist endlich mal ein Lichtblick. Dieser hat nicht nur einen tollen Biergeschmack, sondern auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und lässt ihr Herz höher schlagen. Sie beschließt sich kurzfristig einen Job im Ort zu besorgen und Bewerbungen an Brauereien im ganzen Land zu verschicken, um nicht gescheitert zu ihrer Familie zurückkehren zu müssen. Sie ergattert den einzigen sofort verfügbaren Job des kleinen Ortes, von dem man ihr erzählt: Nanny von Maya, der Enkelin der Bürgermeisterin und wie sich herausstellt, Tochter des alleinerziehenden Sam.

In Green Valley führen alle Wege früher oder später in Ollys Sportsbar oder ins Diner. Kein Wunder also, dass Leonie ziemlich schnell die Heldinnen der ersten vier Bände der Reihe Lena, Izzy und Annie trifft und sich mit ihnen anfreundet. So kann man sich nebenbei informieren, dass es ihnen, sowie Cole und Ryan noch gut geht. Sheriff Will ist leider gerade wohl zu beschäftigt. In Lena findet Leonie ein Stückchen Heimat, denn Lena kam auch einst als Au Pair Mädchen aus Deutschland, um nur ein Jahr zu bleiben und macht nun mittlerweile ihre Ausbildung dort. Leonie hat ihr großes berufliches Ziel bereits gefunden, aber es zu erreichen, ist ganz offensichtlich schwieriger als gedacht. Nun muss sie umdisponieren, wobei Maya ein echter Schatz ist, der von ihrer Familie vergöttert wird. Dennoch ist es ungewohnt für die 21 jährige plötzlich für ein Kleinkind, statt für Hopfen und Malz verantwortlich zu sein. Und dann ist da noch Sam, der ja eigentlich auch nur vorübergehend in Ollys Sportsbar gestrandet ist und ganz andere berufliche Träume nach seiner Ausbildung in einem Schweizer zwei Sterne Restaurant hatte. Sowohl Sam als auch Leonie brennen für ihren Beruf und können sich nichts besseres für sich vorstellen. Sie haben klare Karrierevorstellungen, doch dann ist da noch dieses unerhörte Kribbeln sobald sie einander nur ansehen oder zufällig berühren...

Sam und Leonie leben unter einem Dach und sind doch durch die Verantwortung für Maya anscheinend Welten voneinander getrennt. Sams Arbeitszeiten als Koch sind auch nicht wirklich praktisch. Aber beide brennen für etwas, was gar sich nicht so unähnlich ist und so können sie sich gegenseitig sehr gut verstehen. Wären da nur nicht immer diese Erwartungen, die ihre Familie an sie stellen! So hat Sams Mutter schon die optimale neue Partnerin für Sam ausgewählt und die heißt nicht Leonie! Da sich die zwei ständig begegnen, können sie der gegenseitigen Anziehung nicht ausweichen und dieser Band ist körperlicher als die Vorgänger. Sprich, es gibt mehr Sexszenen, die auch meines Erachtens ausführlicher sind. Für meinen Geschmack hätten sie es mehr bei Andeutungen belassen können, aber das ist wie gesagt eine Geschmacksfrage, ein Erotikroman ist es jedoch noch nicht. Wie in den früheren Bänden spricht die Autorin mit viel Respekt von den jeweiligen Traumberufen, bei denen es sich außer bei Noah und seiner Freundin, stets um Ausbildungen handelt. Klar, sonst könnte man ja nicht im idyllischen Green Valley bleiben, sondern müsste es wie Noah verlassen, um nach den Sternen zu greifen. Da Leonie Nanny ist, bleibt dieses mal die Dorfgemeinschaft etwas außen vor, es gibt kein großes Dorf- oder Familienfest, wo Leonie alle vertrauten und bisweilen recht verschrobenen Dorfunikate trifft, was ich etwas schade finde. Annies Geburtstagsparty ist mit fünf Gästen auch ausgesprochen überschaubar. Leonie ist wie ihre Vorgängerinnen ausgesprochen bodenständig und sympathisch. Sehr unkompliziert und nicht zickig oder anstrengend, bis auf einen kleinen Eifersuchtsanfall, der aber absolut verzeihlich und eigentlich nicht vermeidbar ist. Sam ist ebenfalls sympathisch und sehr verantwortungsvoll. Ich verstehe nur nie, wie ein Koch, der für seine Arbeit brennt und sich ansonsten hingebungsvoll um seine kleine Tochter kümmert, so durchtrainiert sein soll, während Cole Stunden im Fitnessstudio trainieren muss für seinen Filmstarkörper und Ryan und Will ständig die Piste runterfegen und regelmäßig Sport treiben. Sam scheint das alles zu zufallen, oder er verfügt über geheime Kochrezepte für Sixpacks, die Lilly Lucas bitte bald veröffentlichen möchte. In Pandemiezeiten wäre das sicher der absolute Renner. Na ja, seine Tatoos sind auch nicht so meins und sie werden leider so oft erwähnt, dass meine Fantasie nicht reicht, um sie mir wegzudenken. Daher: Sympathische Protagonisten, deren Geschichte unheimlich stark beginnt und mich sofort mitriss, die dann aber leider etwas nachlässt, da mir auch etwas zu wenig Green Valley Flair vorkommt. Das Ende kommt dann ziemlich überraschend kurz. Das ging dann doch sehr fix und ich hätte mir einen Epilog gewünscht, in dem man vielleicht noch etwas über die übrigen Helden des Ortes erfährt.

Sandra Voss ist wunderbar wandelbar und klingt als Leonie noch ein Stückchen jünger als bei ihren Vorgängerinnen, denn Leonie ist ja auch etwas jünger. Selbst Maya gelingt ihr glaubwürdig, ohne in ein nerviges Kleinkindgequietsche zu verfallen. Sie trägt selbst die romantischen und erotischen Passagen ebenso glaubwürdig mit ihrer Stimme mit, wie die geschäftlichen Momente, in denen es für Sams Zukunft um alles geht. Mit ihrer Wahl für diese Reihe bin ich nach wie vor hochzufrieden!

Entspannte, romantische Unterhaltung für Zwischendurch und zur Entspannung.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Schwester müssen sich nicht mögen, aber zusammenhalten!

Schwesterherzen 1: Eine für alle, alle für DICH!
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Bonnie hat es schwer: mit drei Brüdern aufzuwachsen und sich mit dem Zwillingsbruder auch noch das Zimmer teilen zu müssen, treibt sie in den Wahnsinn! Denn ihre drei Brüder halten immer zusammen und spielen ...

Bonnie hat es schwer: mit drei Brüdern aufzuwachsen und sich mit dem Zwillingsbruder auch noch das Zimmer teilen zu müssen, treibt sie in den Wahnsinn! Denn ihre drei Brüder halten immer zusammen und spielen ihr und ihrer besten Freundin Smilla miese Streiche! Smilla ist super schlau und hat eine Klasse übersprungen, so dass sie mit Bonnie, deren Zwillingsbruder und ihrem ebenfalls voll nervigen Bruder in einer Klasse ist. Allerdings unterstützt ihre Mutter sie, wenn ihr Bruder es zu wild treibt. Bei Bonnie sagt ihre Lehrermutter immer nur: macht das unter Euch aus! Wie denn? Alleine unter drei Brüdern! Ganz klar, mit wenigstens einer Schwester wäre alles besser und die Amigos d.h. Ihre Brüder und deren Kumpel hätten keine Chance mehr. Also suchen Bonnie und Smilla, nach Schwestern im Herzen, mit einem Geheimzettel in der Klasse, mit Einladung zum Geheimtreffen. Das bleibt natürlich nicht geheim und es tauchen ausgerechnet nur die eingebildete Monti und die verpeilte, Kaugummi kauende Nuca auf. In diesem Tagebuch erlebt man live mit, wie sich die fünf Schwesterherzen als Sicret Sistahz gründen, frei nach dem Motto, „Schwestern müssen sich nicht mögen, aber sie halten immer zusammen!“

Seien wir ehrlich: egal wie die Konstellation ist, Kinder sind immer unzufrieden. Einzelkinder wünschen sich Geschwister, meine Schwester und ich wollten einen großen Bruder haben und bekamen einen sehr viel jüngeren und meine Töchter finden es nun auch nicht die Erfüllung eine Schwester zu haben. Aber gerade der Gedanke, dass man sich nicht mögen muss, sondern einander nur beistehen muss, kommt bei meiner Jüngsten (12) sehr gut an! Meine Töchter müssen sich zwar nicht gegen eine durchgeknallte Brüderschar verbünden, aber Eltern sind ja auch bisweilen/ziemlich oft entsetzlich ungerecht und natürlich viel zu streng. Allerdings war meine Tochter bei der Lektüre dieses Buches dann doch ganz zufrieden mit ihrem Schicksal, denn Bonnie trifft es wirklich hart und wir finden, dass ihre Eltern extrem ungerecht sind! Wie gut, dass der Plan der Gründung einer geheimen Schwesternschaft nach anfänglichem Scheitern, dann doch noch klappt!

Die fünf „Wahlschwestern“ passen eigentlich gar nicht zusammen, sie sind lediglich in ihrem Ziel, der Rache an den Amigos, vereint. Ihre Motivation ist auch auf den ersten Blick völlig unterschiedlich, doch wenn man genauer darüber nachdenkt, ähnelt sie sich schon. Bonnie schreibt hier ihre gemeinsame Geschichte im Tagebuchstil auf. Bisweilen unverblümt drückt sie sich aus, streicht allerdings allzu krasse Ausdrücke durch und ersetzt sie durch eloquentere. Das ist ziemlich witzig beim Lesen und hat bei uns zu viel Gekicher geführt. Ein Grund ist ja, dass man der Fairnis halber auch nicht fies über seine Mitschwestern äußert und Nuca, nun ja, sie isst nun mal gerne oder kaut Kaugummi und das macht sich schon bemerkbar.... da Nuca aber nett ist, wird sie nur als kräftiger gebaut beschrieben, während Monti als Bonnies persönliches Feindbild sehr viel direkter und unverblümter in all ihrer Zickigkeit und mit ihren Allüren beschrieben wird. Verziert wird das ganze von echten Tagebuchkritzeleien und ausdrucksstarken Kapitelüberschriften, die das Ganze noch witziger machen.

Da die Amigos es faustdick hinter den Ohren haben, ist auch immer was los. Aber auch wenn Smilla noch so schlau ist, gelingt es den Jungs immer wieder, sie auszutricksen. Klar, sie haben ja jahrelange Übung, während die Mädels sich ja noch nicht mal unbedingt mögen. Doch dann geschieht etwas, das alles ändert und zum Schluss sind sich alle einig, dass die Schwesterherzen genau das sind, was sie alle fünf brauchten! Fünf? Ja, Jo, hatte ich bislang unterschlagen, denn sie geht in die Parallelklasse und ist beim ersten Treffen nicht dabei, sondern rettet sie aus einer blöden Lage und da die Amigos echt Schiss vor ihr haben, ist Bonnie fest entschlossen sie und ihren legendär gefährlichen Hund Godzilla in das Schwesternprojekt aufzunehmen.

Für alle Leserinnen, die finden, dass Bonnie und Co. Recht haben und alles, was ihnen zu ihrem Glück fehlt, mind. eine Schwester ist, befindet sich auf dem Cover ein Sticker zum Abziehen und immer wieder verwenden! Girl Power die Mut macht, vor allem, wenn es nicht von Anfang an so gut läuft! Sehr witzig und inzwischen schon um drei Fortsetzungen reicher, die wir sicher noch lesen oder hören werden! Für Mädels von 10 bis 12 Jahren.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Wohlfühlhörbuch!

Ein Garten für zwei
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Lu ist jung und als Anwältin in einer Großkanzlei so erfolgreich, dass sie kurz vor ihrer Beförderung zur Partnerin steht. Allerdings hat sie keine Zeit für Privates, für Freunde oder Familie, sie geht ...

Lu ist jung und als Anwältin in einer Großkanzlei so erfolgreich, dass sie kurz vor ihrer Beförderung zur Partnerin steht. Allerdings hat sie keine Zeit für Privates, für Freunde oder Familie, sie geht ganz in ihrem Beruf auf. Bis ihr nur wenig älterer Bruder Pip stirbt, der ihr einst so nahe stand. Wie lange hatte sie keine Zeit mehr für ihn? Sie fällt in ein tiefes Loch, ist völlig aus der Bahn geworfen und macht plötzlich Fehler, die ihrer früher nie passiert wären. Sie zieht die Reißleine und verkriecht sich im Garten ihres Bruders in einem Dorf vor den Toren Berlins. Anfangs ist es eine Notlösung, solange Handwerker ihre chice Wohnung renovieren, aber die Arbeiten dauern länger und sie lernt die Nachbarn kennen. Nach und nach bringen ihr Nele und Nico die Schönheit der Natur und das Leben mit dieser und im Einklang mit dieser nahe. Sie fängt an, das Leben zu genießen und die Nähe zu den beiden. Als Nele ihre Gartenkräuter unter einem Bio-Label vermarkten möchte, kommt ihr beruflicher Ehrgeiz wieder durch und sie einem Umweltskandal auf die Spur.

Den Vorgängerroman „Fünf am Meer“ fand ich ganz nett, aber wirklich mitreißen konnte er mich nicht. Irgendwie hatte er mich nicht berührt. Warum um alles in der Welt ich mich dann auf „Ein Garten für zwei“ eingelassen habe, weiß ich nicht so genau, vielleicht wieder das schöne Cover und die Themen Garten und Anwältin auf Sinnsuche. Denn Lu liebt ihren Job und merkt dabei gar nicht, wie ausgebrannt sie ist. Eigentlich ist sie inzwischen innerlich leer und im Gegensatz zu ihrer Sekretärin, die sie eigentlich als Menschen gar nicht wahrnimmt, scheint es niemand zu bemerken. Für Lu ist es ein Wettbewerb, ein großes Kräftemessen, bei dem sie sich keinerlei moralische Fragen stellt. Es geht einzig darum, für ihre Mandanten das beste herauszuschlagen. Erst in der Natur beginnt sie langsam dieses System zu hinterfragen. Anfangs ist ihr das Grün und Gekrabbel um sie herum fremd und sie beäugt es misstrauisch. Was wollte ihr geliebter Bruder hier nur? Doch dank seines Tagebuchs und seiner Nachbarn kommt sie ihm nachträglich näher. Sie versteht ihn wieder und pflichtet ihm sogar bei.

Vanida Karun empfinde ich als sehr treffende Wahl. Ihre warme Stimme kann gleichzeitig kompetent und freundlich klingen, wobei sie auch verständnislos, irritiert, einsichtig und ein wenig herrisch, ebenso wie völlig verwirrt oder überfordert (insbesondere beim Zusammentreffen mit Handwerkern) klingen kann. Ich habe ihrer Stimme sehr gerne zugehört und fand sie ebenso angenehm unvertraut und neu, wie abwechslungsreich. Für mich eine echte Neuentdeckung.

Als echtes Wohlfühlhörbuch findet Lu natürlich einen neuen Sinn und eine neue Aufgabe in ihrem Leben, aber nicht nur das, auch die Liebe findet wieder ihren Weg zu ihr und bisweilen ein Fünkchen Humor. Allerdings ist dies nur so nebenbei und zur Abrundung des Ganzen, denn es ist definitiv nicht der Mittelpunkt. Trotz des glücklichen Endes in jeglicher Hinsicht, würde ich es also nicht als Liebesroman bezeichnen. Dafür gibt es aber eine Menge Gartentipps und die Mahnung ökologischer die Natur zu bewirtschaften, im Kleinen, wie im Großen. So hat Pip in seiner Laube getrocknete Zapfen, in Wachs getaucht als Kaminanzünder verwendet. Ich habe hier im Urlaub direkt Pinienzapfen gesammelt, für die ich die Reste unserer Adventskranzkerzen einschmelzen werde. Eine schöne Beschäftigung auch mit den Kindern.

Im Kontrast zu den entspannten Gartenkapiteln steht die Hektik im Büro. Auch wenn Lu ihre Arbeit liebt, laugt sie sie aus. Sie merkt aber nicht wirklich, dass sie kurz vor dem Zusammenbruch steht. Anders als ihre Sekretärin, denkt sie gar nicht mal an Dinge wie Entspannung und inneres Gleichgewicht. Sie scheint gefangen in einem Hamsterrad, in dem sie effizient Leistung bringt, bis sie fast kollabiert. In Wirklichkeit geht es in den Großkanzleien noch brutaler zu und die Arbeitszeiten sind noch länger, aber für Normalhörer klingt es schon schrecklich und auslaugend genug. Die Ausstiegsquote in diesem Berufszweig ist enorm hoch, denn Geld ist zum Glück doch nicht alles, wie auch Lu feststellt. Lu ist durchaus facettenreich beschrieben. Sie ist keine Karikatur einer erfolgreichen Anwältin, auch wenn zu Beginn die Realität in Form der Renovierung ihrer Wohnung sie hoffnungslos überfordert. Bisweilen kann sie nicht aus ihrer Haut, doch sie ist bereit, nicht nur ihr Leben und das auf dem Land, sondern auch sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse in Frage zu stellen, was mir sehr gut gefällt. Sehr liebevoll finde ich die Hülle gestaltet, die nicht nur sehr stimmungsvoll in zartem Pastell mit Blümchen gestaltet ist, sondern neben Informationen zu Autorin, Sprecherin und Inhalt auch ein Rezept für Salbeichips und Neles Kopf-Hoch-Tee enthält.

Ein wirklich glücklich machender Wohlfühlroman, den ich sehr gerne gehört habe und der mich im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch wirklich persönlich interessiert und bewegt hat. Ich bin sehr froh, dass ich mich vom Titel und dem Cover habe verführen lassen und der Autorin noch eine Chance gab!

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