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Veröffentlicht am 25.06.2021

Rupert, immer für eine Überraschung gut!

Rupert undercover. Ostfriesische Jagd
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Ann Kathrin Klaasen und Weller sitzt der Schreck von Ruperts Undercover Einsatz noch in den Knochen und sind wohl selbst noch erstaunt über sich selbst, wie sehr ihnen dieser Macho mit bisweilen begrenzten ...

Ann Kathrin Klaasen und Weller sitzt der Schreck von Ruperts Undercover Einsatz noch in den Knochen und sind wohl selbst noch erstaunt über sich selbst, wie sehr ihnen dieser Macho mit bisweilen begrenzten Möglichkeiten am Herzen liegt. Doch sie kommen nicht dazu es zu genießen, denn Liane Brennecke vom BKA hat ganz eigene Pläne: Rupert muss ihr die Rache an ihrem Entführer ermöglichen und das Lösegeld für sie zurückbeschaffen, in seiner Glanzrolle des Frederico Müller-Gonzales. Dieser ist jetzt offiziell Vorstandsvorsitzender einer angeschlagenen Onlinebank, deren Zweck die Geldwäsche für die OK ist. Er soll an die Hintermänner gelangen und die Geldströme im Blick behalten. Allerdings hat Rupert vom Bankwesen keine Ahnung und was ihm auf seiner ersten Vorstandssitzung zu Ohren kommt, von wegen Strafzinsen an die EZB und so, lassen ihn rot sehen. Außerdem möchte seine „Familie“ ihn persönlich treffen. Dass seine Mietehefrau Frauke seine Ziehsöhne mit bedeutenden Bundeszentralregistereintragungen um die Ecke gebracht hat, verzeiht Gangster George ihm auch nicht so schnell. Viel zu tun für Frederico, dessen offizielle Ehefrau als Kampfansage das Zeitliche segnen musste.

Eigentlich könnte alles so schön sein, doch Rupert hat Gefallen an seiner neuen Rolle, seiner Macht, seinem Ansehen, seinem Geld und seiner Mietehefrau gefunden. Ein bisschen Frederico Mayer-Gonzeles steckt nun auch in ihm, auch wenn ihm die Beträge, um die es hier geht, den Atem rauben. Was die so bereit sind für Möchte-gern-Kunst zu zahlen... Und diese Vorstandssitzung erst! Was habe ich über Ruperts Revolution des Bankgewerbes gelacht und die teilweise verhuschten Gestalten mit göttlichen Namen, die dann zaghaft gegenüber einem Mafiosi Legalitätsbedenken äußern. Wobei, ganz Unrecht hat Rupert mit seinen Plänen nicht, die Bedürfnisse seiner Kunden versteht er allemal!

Auch dieses Mal kann man sich über ein Wiederhören mit alten Bekannten aus der Reihe rund um Ann Kathrin Klaasen freuen. Unvermittelt tauchen sie aus der Vergangenheit auf und überraschen nicht nur Rupert sondern auch die Hörer auf beängstigende Weise. Was soll man auch davon halten? Totgeglaubte leben länger und überraschen immer wieder gerne. Dabei ist es nicht notwendig den ersten Band oder die Hauptserie zu kennen, doch ehrlich, warum sollte man sich das Vergnügen entgehen lassen?

Klaus-Peter Wolf trifft den Ton „seines“ Ruperts sehr gut. Den etwas verpeilten Ermittler, der von einer Heldenrolle träumt und manchmal auch ein Fünkchen von Genie aufblitzen lässt, trifft er auf den Ton. Lebendig, aber nicht zu clever, dafür umso entschlossener erzählt er hier mit Wortwitz wie sich der gewagte Geheimauftrag des stets unterschätzten Rupert weiter entwickelt. Rupert macht einfach Spaß und auch wenn er bisweilen etwas überdreht ist, ist es spannend. Rupert ist ganz klar ein Macho, dennoch verrät sich der Autor als Frauenversteher, da die eigentlichen Helden in dieser Geschichte mal wieder die Frauen sind, sowohl in Polizeikreisen, als auch im Gangstermilieus. Ja, Rupert bemüht sich ernsthaft die Finanzwelt zu revolutionieren, sie kundenfreundlicher zu machen, ein Vorstandsvorsitzender einer Geldwäschebank, der an Verbraucher statt an Rendite denkt. So wird süffisant die aktuelle Wirtschafts- und Finanzwelt in Frage gestellt, in der die Macht der Kartelle immer weiterwächst. Um diese heimliche Schattenmacht in den Griff zu bekommen lässt man sich in Friesland echt was einfallen. Mich als Hörerin hat es bestens amüsiert und dieser Band ist deutlich actionreicher und spannungsgeladener als der Vorgänger. Auch wenn dieses Abenteuer abgeschlossen ist, bin ich zuversichtlich dass Rupert sich von seinem Alter Ego Frederico Müller-Gonzales noch nicht trennen kann und ein weiterer Einsatz folgen wird. Ich bin gespannt, meine Lachmuskeln neugierig!

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Naturnah und bewusst

Wie du dein eigenes Saatgut gewinnst – und so ein kleines Stück Welt rettest
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Welcher leidenschaftliche Gärtner möchte nicht lieber die Zeit im Garten, als im Gartencenter verbringen und dabei noch Saatgut und alte Sorten schützen? Wie das geht und warum es sinnvoll und wichtig ...

Welcher leidenschaftliche Gärtner möchte nicht lieber die Zeit im Garten, als im Gartencenter verbringen und dabei noch Saatgut und alte Sorten schützen? Wie das geht und warum es sinnvoll und wichtig ist, erklärt dieses Buch.

Ich habe hier einiges gelernt, z.B. warum bei mir Ringelblumen, Kornblumen und Cosemea nie nachkommen, während bei meinen Nachbarn stets eine wunderschöne Ringelblumenpracht den Vorgarten ziert und bei meiner Mutter die Cosmea einfach überall wächst. Das Blütenportrait hat es mir verraten: ich habe einfach nie genug! Es benötigt einen Minimalbestand von ca. 10 Pflanzen, auf die ich nie komme, weshalb es sich einfach nicht von alleine vermehren will... aber nun bin ich ja schlauer! Sehr interessant finde ich bei den Blumenportraits auch, dass diese nicht nur die bevorzugten Standorte, die Art der Aussaat, Erntezeit, Pflegebedürfnisse, Eigenheiten, Verwendung, Verkreuzung und Vermehrung kurz erklären, sondern auch den Samenstand (damit man ihn nicht übersieht), die Samengröße und die Lebensdauer der Samen angeben.

Meine Mutter hat die Angewohnheit aus dem Urlaub immer Pflanzen mitzubringen. Auch wenn sie keine Handtaschen nutzt, scheint sie immer was zum Buddeln zu finden und so vermehrt sie in unserem sehr milden Klima alle möglichen Pflanzensorten fort und schützt sie vor dem Aussterben. Sie ist dabei so erfolgreich, dass nun auch bei mir Schlüsselblumen wachsen und bald auch in Nachbars Garten. Aber dafür muss man ja erst mal wissen, wie man welche Pflanze vermehrt! Pflanzen die meine Mutter irgendwo in der Wildnis ausbuddelt (was sie sicher nicht darf) sind garantiert keine Hybridsorten und somit zur Vermehrung geeignet. Dabei finde ich die unergründlichen Wege der Natur faszinierend, denn ich bin fest davon überzeugt, dass auch Regenwürmer die Samen verschleppen, alleine mit Vögeln kann ich mir einige originelle Orte des Wuchses nicht erklären, aber ich möchte ja, dass die Blumen nicht alle in der Wiese wachsen, sondern auch bitte dort, wo ich sie gut sehe und nicht jeder drüberläuft. Dabei war mir dieses Buch eine große Hilfe, um mein Verständnis der Zusammenhänge zu vergrößern. Klar, wie ich Stiefmütterchen und Löwenzahn vermehre war mir klar, aber wie war das mit den Senkern von Tränenden Herzen, die letztens in meinem Hörbuch vorkamen. Davon hatte ich noch nie gehört. Aber ich habe ein Tränendes Herz, einen festen Willen und nun dieses schlaue Buch! Diese Pflanzensorte ist hier nicht aufgeführt, vielleicht ist sie nicht schützenswert genug, aber das Prinzip war klar und verständlich und so habe ich gleich damit begonnen. Da es länger dauert, als das Keimen von Sonnenblumenkernen, kann ich leider noch keinen Erfolg dokumentieren, wegen der aktuellen Gewitterlage, bin ich aber zuversichtlich, dass es früher oder später Wurzeln schlagen wird. Der Erhalt der Anlagen meiner ermüdenden alten Stachelbeeren durch Vermehrung über Stecklinge hat aber hervorragend funktioniert, ebenso bei der nicht so alten Jostabeere, die ich bei meiner Mutter als Steckling abschnitt und die nun bei meiner Nachbarin und mir wachsen und hoffentlich reiche Frucht tragen wird. Denn das Teilen und Tauschen von Saatgut ist ein wichtiges Prinzip der Autorin. Es geht nicht um Profit und Kommerz, sondern um die Freude an der Natur und deren Erhalt.

Die zahlreichen Fotos lassen Gartenfans das Herz aufgehen, insbesondere da sie mit den Originalakteuren aufgenommen wurden, ohne Filter, ohne Tricks, ganz natürlich. Da bekommt man gleich Lust zu Buddeln und zu Werkeln, ohne über sein Outfit nachzudenken. Dabei sind die Bilder durchaus anregend und ich bewundere die Bilder von den Blumensamen, schön sichtbar sortiert und trocken verwahrt in alten Marmeladengläsern. Bei mir fehlt es leider am Platz, daher nehme ich Teefilter mit Musterklemmen, die ich dann in Eisdosen aufbewahre, wenn ich sie nicht vorher vertausche.
Hier gibt es so viel zu entdecken, dass man immer wieder hineinlesen möchte. Zum Glück hat es gleich zwei farbige Lesebändchen mit denen man seine nächsten Projekte aus dem Buch markieren kann. Lesebändchen kann man in Büchern, die zum Nachschlagen geeignet sind, nie genug haben!

Die Autorin ist mir bereits aus ihrem Werk „Permakultur – Dein Garten, Deine Revolution“ aus dem Löwenzahn Verlag bekannt, weshalb ich mir schon vorab bewusst war, hilfreiche Tipps von einer Gärtnerin zu erhalten, die das was sie schreibt auch selbst praktiziert und mich an ihrer Erfahrung teilhaben lässt.

Leider ist es mir trotz der wundervollen Pflanzenportraits nicht immer möglich zu bestimmen, zu welcher Sorte oder Art eine Pflanze nun gehört und wie ich sie am besten vermehre. Einige Einordnungen haben mich staunen lassen. Da fehlt mir vielleicht das botanische Grundverständnis, oder ich vergesse zu schnell, deswegen muss ich bei Zweifeln an meinen Erkenntnissen bisweilen noch mal schnell nachgoogeln. Das liegt jedoch nicht an dem mangelnden Ausdrucksvermögen der Autorin, deren Schreibweise ich als sehr angenehm, anschaulich und gut verständlich empfinde. Sie erklärt, statt zu dozieren und lässt jedem Gärtner Raum für die eigene Umsetzung, was mir sehr gut gefällt. Die Gliederung mit ihren Verzeichnissen: Saatgut im Portrait (mit Foto), Glossar, Stichwortregister, weiterführende Literatur und Quellen und Bezugsquellen ist übersichtlich und erleichtert die Alltagsnutzung ungemein.

Das Buch ist ökologisch und nachhaltig gedruckt, voll kompostierbar, aber da denke ich nicht mal dran! Einfach wertvoll für alle natürlichen und naturnahen Hobbygärtner!

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Wer bin ich und wo komme ich her?

Internat der bösen Tiere
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Noel fühlt sich richtig wohl auf der Insel der Tiere und im Internat, auch wenn er mit einigen Lektionen so seine liebe Not hat, zum Beispiel bei der Jagd! Also muss er quasi bei seinem Begleittier dem ...

Noel fühlt sich richtig wohl auf der Insel der Tiere und im Internat, auch wenn er mit einigen Lektionen so seine liebe Not hat, zum Beispiel bei der Jagd! Also muss er quasi bei seinem Begleittier dem Leoparden Kumo „nachsitzen“ während Taiyo schon chillen kann. Als er erschöpft auf ihr Zimmer zurückkehrt erzählt ihm Taiyo, dass Mrs. Moa für ihn eine Schatulle abgegeben habe, die er unbedingt Noel aushändigen solle. Doch Taiyo hat nicht aufgepasst und nun ist die Schatulle ebenso verschwunden, wie Mrs. Moa, die die Inseln für immer verlassen hat. Seit Noels Entführung plagen sie Schuldgefühle. Noel ist verzweifelt, er findet zwar die Schatulle wieder, aber die darin enthaltenen Briefe seiner Mutter sind zerstört. Mrs. Moa war die einzige Vertraute seiner Mutter, die er kannte. Trotz der Gefahr die jenseits der Insel auf ihn lauert, flieht er heimlich, um zu erfahren, was seine Mutter ihm einst schrieb.

Es beginnt ganz unaufgeregt, indem Noel beim Jagdtraining auf Eidechsen mal wieder unter Beweis stellt, dass er zwar der Sohn einer der Gründerinnen der Schule ist, aber dennoch vieles mühsam lernen muss. Im Laufe dieses Abenteuers verflucht Noel mehrfach seine Faulheit und seinen mangelnden Fleiß, insbesondere im Englischunterricht in der Schule. Hätte er sich dort mehr angestrengt, würde er heute nicht so herumstammeln auf Reisen! Denn Noel lässt es keine Ruhe, nicht zu wissen, was seine Mutter ihm schrieb. Er fühlt sich so unvollständig, es quält ihn nicht zu wissen, woher er kommt und wer seine Eltern sind oder waren. Er hegt Zweifel gegenüber dem, was ihm seine Tante Karin über seine Mutter erzählte. Also begibt er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln und nach sich selbst. Dabei findet er so viel mehr und das sind nicht nur Erfahrungen und Abenteuer, sondern auch Erkenntnisse und das Erkennen seiner Identität. Die Suche nach sich selbst und seiner Mutter wird hier nicht abgeschlossen, aber er findet nicht nur mehr über seine Eltern heraus, sondern auch über sich selbst. Er verbringt nämlich auch viel Zeit mit Warten und Nachdenken. Das ist nicht immer nur langweilig, die Ruhe bringt Gewinn durch Besinnung und Reflexion. So ist dieser Band bisweilen ruhiger als die actionreichen Vorgänger, dafür bietet er tiefere Einblicke in die Strukturen der Schule und die Charaktere. Denn egal wie weit verbreitet einiger Irrglaube ist, mit 14 Jahren ist die Suche nach sich selbst und echten Freunden ganz zentraler Bestandteil und die Freunde auch Bestandteil der eigenen Identität. Auch wenn die jungen Hörer nicht mit einer Kopfstimme die Tiere ihrer Umgebung verstehen können und keine Kämpfe mit Wilderern zu befürchten haben, werden sie sicherlich einige Gemeinsamkeiten mit Noel teilen. So verbindet sich Abenteuer mit Fantasie und zentralen Themen des Erwachsenwerdens, wobei dieses Mal die erwachenden Gefühle für Ka. eine ganz untergeordnete Rolle spielen. Erledigt ist das Thema aber nicht, nur die Gewichtungen wechseln von Folge zu Folge, für noch mehr Spannung. Diese wird aber auch hier wieder garantiert durch den flüssigen und mitreißenden Erzählstil von Gina Meyer, der es scheinbar mühelos gelingt, Spannung, Fantasy und Coming-of-Age Themen zu kombinieren. Wieder stellt sie uns überraschende neue Charaktere vor, die Noel zu Beginn unterschätzt, die sich aber als unschlagbar an seiner Seite erweisen.

Jonas Minthe gefällt mir nach wie vor unglaublich gut als Noel, der auf der Suche nach sich und seinen Wurzeln ist, hin und hergerissen, zwischen seiner natürlichen Faulheit, dem Wunsch gut zu sein, der Sehnsucht nach seiner Mutter, der Loyalität zu seinem besten Freund und der Anziehung zu Kat. für die auch Taiyo schwärmt. Das Leben ist echt kompliziert, wenn man14 Jahre alt ist und dieses Wechselbad der Gefühle bringt Jonas Minthe sehr gut rüber, ebenso wie Verzweiflung und Entschlossenheit, die sich in seiner Brust abwechseln. Dabei klingt er richtig jung und authentisch, während seine frische Art, der Erzählung Lebendigkeit verleiht.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Wie die Zeit wieder ins Lot kam....

Ellas federleicht-verhexte Zukunft
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Dies ist die Fortsetzung von „Ellas verrückt verrutschtes Leben“, mit der die Diologie endet. Ella und Dodo sind beste Freundinnen und inzwischen sind Dodos Mutter, Tierärztin Susi und Ellas Vater auch ...

Dies ist die Fortsetzung von „Ellas verrückt verrutschtes Leben“, mit der die Diologie endet. Ella und Dodo sind beste Freundinnen und inzwischen sind Dodos Mutter, Tierärztin Susi und Ellas Vater auch verheiratet und nach Kleinkotzingen auf einen aufgegebenen Hof gezogen, dessen Eigentümer Herr Kamitziki verschwand. Ella hat es dort von Anfang an gehasst, bis sie und Dodo eine Zeitrutsche im Hof entdeckten, mit der sie eine halbe Stunde in die Vergangenheit rutschen konnten, nicht ohne Nebenwirkungen. Inzwischen fühlen sich dort beide wohl, vor allem, nachdem sie alles wieder zurecht gerutscht haben und nun mit den Zwillingen Lizzi und Luka befreundet sind. Sie beschließen, die zwei in ihr Geheimnis einzuweihen und dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Dodo brennt darauf die Formel der Zeitreisen zu entschlüsseln. Doch die Zwillinge verschwinden bei der Suche in der Gerümpelscheune und als sie wieder auftauchen, zicken sie sich an und im Hof neben der Zeitreiserutsche wächst eine Kokospalme statt eines Kirschbaums. Sie versichern nicht in die Vergangenheit gerutscht zu sein, aber sie haben eine Luke in die Zukunft gefunden. Also bleiben auch Reisen in die Zukunft nicht ohne Nebenwirkungen, nun müssen sie nur noch klären, wie das alles zusammenhängt. Risiken und Nebenwirkungen sind bei diesen Nachforschungen unberechenbar!

Es ist nicht zwingend erforderlich Band 1 zu kennen, aber absolut sinnvoll. Da die Zeitreisen nie ohne Folgen bleiben und sich nicht nur das Wetter verändert und Tiere verschwinden, sondern sich auch die Persönlichkeiten der Freunde verändern und zwar negativ, hilft es enorm sich an deren ursprünglichen Charakter erinnern zu können. Die Betroffenen können es nämlich nicht mehr und haben jede Erinnerung an ihr eigentliches „Ich“ verloren. Damit wird einem die Krassheit des Eingriffs in die Zeit und ihre Folgen viel deutlicher, als wenn man zu Beginn gelesen hat, dass Dodo immer gut gelaunt ist und Schule liebt und Ella cool ist und clever. Durch eine Panne zu Beginn verlieren sie diese Eigenschaften und die sonst so sympathischen besten Freundinnen werden echt unangenehm anstrengend und auch peinlich! Das hat mich auch etwas gestört. So originell ich die Idee auch fand, so unangenehm fand ich die eigentlich besten Freundinnen, nachdem wieder die Zeit verrückt war. Im Mittelteil fand ich das Lesen daher etwas zäh, auch wenn es nur die extreme Veränderung zeigte, die allerdings so deutlich war, dass seine jungen Heldinnen kaum noch wiederzuerkennen waren. Wie gefährlich Zeitreisen sind, kann man daran schon erkennen. Interessanterweise verändern sich die Zeitreisenden nur, können aber niemals sich selbst begegnen. Die Gefahr lauert nicht darin, dass sie in das Geschehen eingreifen - das Geschehen verändert sich, allein durch den Eingriff in die Zeit als solche!

Einige Ideen sind sehr originell, wie zum Beispiel die krassen Wetterphänomene, die durch den Eingriff in das Zeitgefüge entstehen. Da braucht es gar keinen Klimawandel, damit Wetter und Vegetation verrückt spielen. Doch es ist nicht nur das Wetter, es sind auch die Menschen, die sich verändern. So manches was anfangs wünschenswert erscheint, wird auf Dauer zu viel des Guten. Ständig Hitzefrei ist auch keine Lösung ;) Zum Glück gelingt es den Freunden gemeinsam, woran Herr Kamitzki seit Jahrzehnten verzweifelt und die Zeit ist am Ende wieder im Lot und jeder wieder so wie er sein sollte. Nicht nur das, alle fühlen sich wohl, dort wo sie sind und brauchen keine Veränderungen mehr!

Das Schriftbild ist wieder angenehm entspannt und macht es auch wenig geübten Lesern einfacher zu lesen mit noch komfortabler Schriftgröße und Zeilenabstand. Dank des Lesebändchens findet man auch immer ganz schnell an die Stelle zurück, an der man aufhörte. Plus ein abwischbares Hardcover, meine absolut bevorzugte Kinderbuchausgabe!

Ein originelles Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Die Bedrohung wird immer ernster!

Die Chroniken von Mistle End – Teil 2: Die Jagd beginnt
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Cedrik ist noch etwas erschöpft von der Schlacht auf der Mauer, mit dem Greifen an seiner Seite. Er kann es nicht glauben, dass sein Freund Crutch ein dunkler Druide und damit sein Feind ist. Ihm bleibt ...

Cedrik ist noch etwas erschöpft von der Schlacht auf der Mauer, mit dem Greifen an seiner Seite. Er kann es nicht glauben, dass sein Freund Crutch ein dunkler Druide und damit sein Feind ist. Ihm bleibt eine dunkele Vorahnung. Als Gaukler in den noch deutlich beschädigten Ort kommen, freuen sich alle über die willkommene Abwechslung. Doch einer der magischen Gaukler wird gezwungen ein wertvolles Buch, dass zur Sicherheit aller Bewohner Mistle Ends streng geheim und gut gehütet ist zu stehlen. Cedrik, Emily und Elliot beschließen durch eine geheime Tür nach London zu reisen und das Buch zurück zu holen, um den Frieden zu sichern. Allerdings sind sie noch jung und nicht in alle Geheimnisse der magischen Welt eingeweiht. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie mit ihrem Auftauchen in London gegen einen Friedensvertrag der Hexen mit den Vampiren verstoßen und damit nicht nur sich selbst in höchste Gefahr bringen. Zum Glück treffen der junge Druide, die Gestaltwandlerin und der junge Hexenmeister auf unerwartete Verbündete. Dennoch ist der zerbrechliche Friede gebrochen worden. Misstrauen breitet sich aus und nach einer atemlosen Jagd durch London, auf der Suche nach dem gestohlenen Buch, folgt nun ein Kampf um Leben und Tod.

Mit Cedrik und Crutch stehen sich zwei Jungdruiden gegenüber, die sich eigentlich mögen und gerne Freunde wären, wenn da nicht ihre Überzeugungen wären.... Für ein Hörspiel ist „Mistle End“ ziemlich lang, wodurch die Charaktere Raum zur Entfaltung bekommen und nicht wie reine Abziehbildchen wirken. Man spürt, wie innerlich zerrissen die beiden sind, weil sie gerne Freunde wären. Doch gibt es ja auch noch Emily und Elliot, gegen die Cedrik sich auf keinen Fall wenden will, nicht nach alldem was bisher geschehen ist. Eigentlich unglaublich, dass es noch gar nicht so lange her ist, seit er mit seinem Vater London verlassen hat und sie in diese schottische „Einöde“ zogen. In das Rückzugsgebiet magischer Wesen, die seinen Vater schon dessen ganzes Leben lang faszinierten und an die ausgerechnet Cedrik nie glauben wollte. Nun wird Cedriks Weltbild aber schon wieder auf den Kopf gestellt, als er feststellen muss, dass er bereits in London unter magischen Vampiren lebte und keine Ahnung davon hatte! Nun, da er zurück ist, verstößt er unwissentlich gegen so einige Regeln der magischen, ihr Aufbruch war aber auch recht unbedacht. So erkundet man gemeinsam mit Cedrik, Elliot und Emily eine ganz andere Seite von London, eine die auch mir bislang verborgen blieb und daher um so faszinierender ist.

In diesem Band geht es zur Sache, das ist nichts für zarte Nerven, besonders aufgrund der dramatischen Lautuntermalung. Die Musik steigert die Spannung, die Geräuschkulisse zieht einen unmittelbar an die magischen Orte der Handlung. Die hochkarätigen Sprecher rund um Erzähler Jona Mues klingen stets prägnant und sind daher gut zu unterscheiden. Sie erwecken die Geschichte zum Leben und machen es leicht in diese fremde Welt einzutauchen. Glücklicherweise ist es das selbe Ensemble wie bei Teil 1, allerdings habe ich den Eindruck, als würde Jona Mues diesen Band düsterer, dunkler sprechen, so dass man von Beginn spürt, wie sich das Unheil zusammenbraut. Sonst klingt er immer so nett (was er wohl auch ist) aber hier läuft einem bisweilen eine Gänsehaut über den Rücken, wenn blutrünstige Vampire oder zu alles entschlossene Samariter den drei Freunden den Weg versperren. Na ja, da in diesem Band ja auch ein paar neue Fabelwesen auftreten, ist es nicht ganz die gleiche Besetzung, sie wird jedoch mit Barbara Schöneberger als Königin der Vampire geheimnisvoll und beherzt bereichert. Selbst wenn einige Sprecher mehrere Rollen übernehmen wie z.B. Johannes Steck fällt es beim Hören nicht auf, zu virtuos variieren sie die Stimmen der einzelnen Charaktere. Autor Benedict Mirow hat auch das Drehbuch zum Hörspiel geschrieben und Regie geführt. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren sollte man also absolut ernst nehmen.

Am Ende können die Freunde gar einen Blick in die wahrscheinlichste Variante der Zukunft werfen, eine Zukunft deren Eintritt sie um jeden Preis verhindern müssen, egal wie gefährlich es für sie selbst oder ihre Freunde wird! Es wird also ebenso packend wie mutig weitergehen im Kampf gegen die Morrigan, die Göttin des Krieges, Crutch und ihre Anhänger.

Ein stimmgewaltiges Hörkino für alle jungen und junggebliebenen Fantasyfans!

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