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Veröffentlicht am 02.04.2021

Mega-Giga-Glimmerig!

Mia 14: Mia und das große Halligalli der Gefühle
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Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette ...

Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette so megagigaglücklich wie sie. In der Schule hat sich Jette bei dem Anblick eines neuen Schülers schockverliebt, doch nun scheint er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Dabei kennt Jette noch nicht mal seinen Namen! Noch schlimmer wird es, als dann auch noch Justyna, ihr geliebtes Au Pair Mädchen wohl zurück nach Polen muss, weil ihre beiden Eltern die Arbeit verloren haben. Dabei war es doch ihr Traum in Deutschland zu studieren! Jette, Mia, Alina und Leonie haben sie inzwischen so in ihr Herz geschlossen, dass dringend eine Lösung her muss. Leider ist das nicht ihr einziges Problem, denn Verliebte vergessen bisweilen Zeit und Raum und so profane Dinge wie die Kosten der Realität!
Mia und ihre Freundinnen werden langsam flügge und das erkennen auch ihre Eltern, weshalb sie eine große Überraschung für sie planen! Wie es bei Mia aus Hamburg, Tochter eines Gymnasiallehrers und einer Fußpflegerin so ist: das Leben ist aufregend, glimmerig, mega-giga-vollgepackt und doch ganz normal und real. Klingt eigentlich widersprüchlich und doch gelingt es Autorin Susanne Fülscher ganz fluffig, die Szenen eines Alltags-Teenies, witzig, aufregend und kribbelig zu erzählen. Da fühlt man sich gleich als Teil dieses sympathischen Freundeskreises und trubeligen Großfamilie, denn Mia hat noch drei Geschwister, ihre Eltern sind nicht getrennt, niemand trinkt…. es ist auch mal herrlich entspannt, von ganz typischen Leserinnenfamilien zu lesen, nur mit den Sorgen, die man so halt hat im Alltag. So hält die Geschichte auch eine gekonnte Balance zwischen Familie, Verliebtsein, Freundschaft und Schule, denn alles ist Teil von Mias Leben und jeder sollte dem anderen Raum lassen. Das finde ich auch eine ganz wichtige Botschaft für die Leserschaft: Schmetterlinge im Bauch sind toll, man darf aber dennoch nicht alles andere darüber vernachlässigen. Vielleicht verschwinden die Schmetterlinge eines Tages wieder (nein, das ist hier nicht in Sicht, versprochen!) und dann hat man niemanden auch, auch keinen, der einen wieder auffängt! Freundschaft ist wichtig, in guten, wie in schlechten Zeiten und darf nicht vernachlässigt werden. Also ganz schön stressig für die verliebte Teenagerin! Sehr gut finde ich auch, dass Mia genau weiß, was sie will. Mia will es langsam angehen lassen und damit meine ich nicht Sex, nein, selbst Knutschen wäre ihr noch zu viel. Händchenhalten, das Kribbeln im ganzen Körper und gemeinsam, eng beieinander quasseln ist herrlich und sollte richtig ausgekostet werden. Zum Glück sieht Max das auch so und zum Glück hat Mia den Mut zu sagen, was sie will. Das macht auch den Leserinnen Mut! Ein Junge der das nicht versteht, ist halt vielleicht doch nicht der Richtige? So werden hier ganz sensibel und behutsam ganz drängende und wichtige Probleme dieser Altersgruppe angesprochen, ohne an Leichtigkeit und Humor einzubüßen, denn auch das Lachen kommt in diesem Band wieder nicht zu kurz – versprochen!
Mia sammelt seit zwei Jahren Schmetterlinge, weshalb sie liebevoll Miss Butterfly genannt wird. Natürlich sammelte sie keine echten Schmetterlinge oder tote, das würde sie doch gar nicht übers Herz bringen, aber solche aus Glas, für die Haare, als Lesezeichen…. und so schwirren auch immer kleine Schmetterlingsvignetten vergnügt über die Seiten und verbreiten megagiga Zuversicht, ein elementares Muss in der Pandemie und tröstlicher Seelenbalsam. Auch wenn Dreizehnjährige gerade nicht so viel unternehmen können, mit Mia durch die Seiten zu ziehen, fühlt sich unheimlich real an und man wird direkt hinein gezogen!
Ein herrliches Ende, dass mich glimmerig-glücklich gemacht hat und mit dem ich nun Mia in diesem Finalband zuversichtlich in die Abenteuer der Pubertät entlasse. Ich bin ganz gewiss, dass Mia und ihre Freundinnen sie meistern werden!

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Tiefgründig

Sommer der blauen Wünsche
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Carlin ist stets eine Außenseiterin, aufgrund der bipolaren Störung ihrer Mutter. Die leidenschaftliche Malerin, ist sehr emotional und dabei vor allem zwischen zwei Extremen schwankend. Wahrscheinlich ...

Carlin ist stets eine Außenseiterin, aufgrund der bipolaren Störung ihrer Mutter. Die leidenschaftliche Malerin, ist sehr emotional und dabei vor allem zwischen zwei Extremen schwankend. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum Carlins Vater sie schon früh verließ. Seit dem letzten Umzug hat Carlin in der neuen Schule keinen Anschluss gefunden und nach ihrem 14. Geburtstag während einer manischen Phase ihrer Mutter, war auch jeder Versuch zwecklos. Jetzt mit 17 ist sie erschöpft und lässt ihre aktuell schwer depressive Mutter unterbringen. Sie selbst reist zu ihrer Mutter väterlicherseits, die in einer Künstlerkolonie an der Küste der schottischen Highlands lebt und zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Gleich zu Beginn begegnet sie Arran MacKay, den Sohn des örtlichen Großgrundbesitzers und Lords. Seine roten Locken und grünen Augen faszinieren ihn. Dass er seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt stört sie nicht. Immer wieder geraten die zwei aneinander, doch die Funken knistern. Als Carlin erfährt, dass der Lord die Ländereien rund um Caladale an einen norwegischen Milliardär verkaufen will, erwacht in ihr der Kampfgeist!

Ich hatte im ewigen Lockdown Lust auf Heile Welt in Schottland, schön und leicht, so ein bisschen Rosamund Pilcher für Jugendliche. Ein wenig klang der Klappentext so, aber nur wenn man nicht gründlich liest und die Autorin nicht bereits kennt…

Mit „Wie die Sonne in der Nacht“ und „Schneetänzer“ bin ich Antje Babendererde bereits zu den Native Americans nach New Mexiko bzw. den Norden Kanadas gefolgt. Die Probleme der Ureinwohner fand ich sensibel und eindrucksvoll dargestellt, aber stets behandelt die Autorin auch eine problematische Familienkonstellation. Dies ist hier auch wieder der Fall. Sowohl Carlin, als auch Arran haben ein problematisches Verhältnis zu ihren alleinerziehenden Elternteilen. Aber anders als die übrigen männlichen Helden der Autorin, befindet sich Arran immer noch in der Bad Boy Phase und für meinen Geschmack vermittelt die Geschichte zu sehr, dass durch Liebe auch die wildesten Kerle gezähmt werden können. Mädels das klappt so nicht, denkt nicht mal daran!

Vielleicht bin ich als Mutter überbehütend, aber die Altersangabe von ab 13 Jahren finde ich noch zu früh dafür ist mir diese Geschichte zu lustbetont und sinnlich. Meine 13 jährige Tochter würde das alles noch nicht so genau wissen wollen, aber das ist entwicklungsabhängig. Die Großmutter finde ich echt ziemlich cool und ihren Rat Arran aus dem Weg zu gehen, mehr als begründet. Ich habe lange überhaupt nicht verstanden, was Carlin an ihm findet, denn ich stehe weder auf Bad Boys, noch auf Kiffer oder Säufer und als solcher stellt sich Arran ganz klar zu Beginn dar, da helfen auch keine grünen Augen und roten Locken.

Sehr einfühlsam und treffend finde ich Carlins Schwierigkeiten im Alltag mit ihrer geliebten, aber bipolaren Mutter dargestellt, ebenso wie die daraus resultierenden Probleme sich in der Schulgemeinschaft zu integrieren oder mit dem anderen Geschlecht. Auch Arrans seelischer Balast wird nach und nach sehr sensibel offengelegt. Der Rollstuhl als Fortbewegungsmittel ist da in der Tat das geringste Problem. Wie gehen Kinder mit ihren Gefühlen nach dem Suizid eines Elternteils um? Was, wenn dann noch Schuldgefühle nach dem Tod des besten Freundes dazukommen? Ganz langsam wandelt sich Scheusal Arran zu einem verletzlichen Menschen. Dennoch hätte ich wie die Großmutter jeden Kontakt der minderjährigen Enkelin zu ihm versucht zu unterbinden. Es ist auch nicht nur die Liebe zu Carlin, die diese Veränderung mit sich bringt, sondern auch die Liebe zum Land seiner Vorfahren, das nun gerade akut gefährdet ist. Danke, das wäre mir sonst nämlich zu einfach gewesen. Doch das Leben in so einer kleinen Gemeinschaft ist auch sehr speziell und wer aus der Masse hervorsticht, riskiert ausgeschlossen zu werden, was neben Arran auch seine Cousine Fiona und der osteuropäische Neuankömmling Mitja fürchten müssen. Am Beispiel der Gemeindepflegerin Bridget sehen die jungen Leute ganz deutlich, dass das Dorf ein langes Gedächtnis hat und selten Milde walten lässt. So gibt es neben Arran und Carlin noch weitere gut ausgearbeitete Charaktere, die einen mit in die tiefen Geheimnisse der Highlander nimmt.

Katinka Kultscher klingt als Carlin jung und zerbrechlich. Die Sorgen ihrer Großmutter um sie, kann man da umso leichter nachvollziehen und auch ihre gewisse Naivität hinsichtlich der grünen Augen des geheimnisumwitterten Highlanders. Ihre Stimme ist angenehm und abwechslungsreich, so dass es Spaß macht ihr zuzuhören.

Eine sinnliche Geschichte in den Highlands mit zwei Jugendlichen, die sich gegenseitig helfen, mit ihrer Familiengeschichte zurecht zu kommen! Tiefgründig. Einen Stern ziehe ich ab, weil zu selbstverständlich gekifft wird, was ich für die Altersgruppe nicht gut finde. Gut finde ich aber, das Carlin dabei nicht mitmacht.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Nicht ohne meinen Hausdämon

Cornibus & Co (Band 2) - Cornibus Verschwindibus
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Schock, Schwerenot, dieser Band beginnt tatsächlich mit Cornibus und Luzi in der Hölle! Onkel Gabriel will sie gleich wieder zurück nach Oben zu den Menschen bringen, da er noch einen wichtigen Termin ...

Schock, Schwerenot, dieser Band beginnt tatsächlich mit Cornibus und Luzi in der Hölle! Onkel Gabriel will sie gleich wieder zurück nach Oben zu den Menschen bringen, da er noch einen wichtigen Termin hat. Doch Cornibus will unbedingt noch Verstecken spielen. Luzi sagt nein, doch was juckt das schon einen Hausdämon und schon ist er weg! Luzi flucht, was in der Hölle ungestraft möglich ist und begibt sich auf die Suche nach ihm, denn ohne ihn, wird er die Hölle nicht verlassen. Doch wo steckt er bloß? Die Hölle ist riesig und Luzi lässt nichts aus, weder die Höllenküche, noch Erfinder Steven, den Höllenfürsten seinen Vater oder den Höllenausstatter, noch nicht mal den Autor, noch den Zeichner lässt er aus, aber Cornibus bleibt verschwunden!

Dieses Spin-off richtet sich an alle, die nicht genug von Cornibus, dem Häusdämon von Luzifer Junior und den Zeichnungen von Raimund Frey bekommen können, für die der Text aber ruhig etwas sparsamer, nicht aber weniger witzig sein kann. Denn sein wir ehrlich, es fällt nicht immer allen Kinder gleich leicht, ihre Leidenschaft für Bücher zu entdecken, oder freiwillig zu lesen. Einigen fällt es auch einfach schwerer als anderen. Cornibus & Co. sieht aus, wie ein richtiges Buch, doch es hat einen viel höheren Bildanteil, fast wie ein Comic, aber passend zu dem Luzifer Junior Universum. Die Texte sind ebenso witzig, wie beim großen Vorbild, die Handlung aber reduzierter, mehr auf die Pointen reduziert. Wenn ein Gag den nächsten jagt, kann man eigentlich auch nicht aufhören zu lesen. Es gibt ja auch keine Kapitel, bei denen man mal schnell Pause machen könnte... Meine beiden Töchter 13 und 11) haben sich beide sofort darauf gestürzt und sofort in einem Rutsch weg gelesen. Die Große als „Nachtisch“ zur Erholung vor den Aufgaben, die Kleine vor dem Einschlafen. Beide sind nicht die großen Leseratten, aber zu Cornibus können sie nicht nein sagen!
Diese Reihe richtet sich an Lesemuffel, denen erst einmal die Angst vor Büchern genommen werden soll und der Spaß am Lesen gezeigt wird. Daher ist es wirklich wenig Text und viel Bild und dennoch ist es kein Bilderbuch, denn die Story und der Humor ist nichts für die Kleinen! Der Humor ist echt herrlich schräg und nimmt dieses Mal auch seine Macher selbst aufs Korn. Frei nach dem Motto, jeder fängt mal klein an und Hilfe anzunehmen, gehört dazu. Mach einfach! Es geht auch darum, die jungen Leser einen Schritt weiterzubringen. Was, schon zu Ende? Und nun? Immerhin ist Lockdown und alles verboten. Alles, nein fast alles, Du könntest und dürftest natürlich nun die „richtigen“ Luzifer junior Bücher lesen, sind doch Ferien und Du hast Zeit! Nicht jeder wird auf Anhieb ein begeisterter Leser... Früher gab es LOEWE WOW noch nicht, so musste ich meine große Tochter anders ködern „Wenn Du das Buch von Luzi liest, dann bekommst Du danach auch das Hörbuch!“ Aber der Sprecher hörte nach fünf Bänden auf. Nun heißt es „wenn Du wissen willst, wie es weiter geht, dann musst Du es schon lesen!“. Es funktioniert, das Kind liest! Nicht immer, aber immer öfter und Cornibus & Co. verschlingen beide mit 11 und 13 und die Freundin mit 12, in den Wartezeiten, bis ihre Freundin wetterfest angezogen ist... Aber, die Bücher sind leider viel zu schnell zu Ende und werden dann in der pandemiebedingten Langeweile auch mehrmals gelesen...

Wunderschön ist wieder der farbige Schnitt, der diesmal knallblau strahlt und somit super neben dem orangen Schnitt von Band 1 hervorsticht. So kann man die Bücher auch immer schnell im Regal finden, selbst wenn sie mal wieder verkehrt herum einsortiert wurden.... Ich bin sehr froh, dass wir endlich zwei Bände haben, nun ja jede einen eigenen Band im Zimmer und ich weniger Streit!

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Eine eigenwillige Prinzessin, auf der Suche nach einer Freundin

Pandekraska Pampernella
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Pandekraska Pampernella (11 Jahre) ist die weltberühmte Prinzessin von Florin. Als Thronfolgerin sind die Augen der Welt auf sie gerichtet. Sie hat einen Bodyguard, einen Chronisten Don Pluto, eine Patentante, ...

Pandekraska Pampernella (11 Jahre) ist die weltberühmte Prinzessin von Florin. Als Thronfolgerin sind die Augen der Welt auf sie gerichtet. Sie hat einen Bodyguard, einen Chronisten Don Pluto, eine Patentante, die als Professorin für fast jedes Problem eine Lösung hat und eine Stylistin die ihr jeden Tag eine neue aufregende Frisur entwirft. Doch eins hat sie nicht: eine beste Freundin, dafür aber eine ärgste Feindin und die hat geschworen, dass Pandekraska Pampernella eines nie haben wird: eine beste Freundin, es sei denn, sie wäre es selbst. Das ist allerdings Pandekraska Pampernellas größte und einzige Angst und die raubt ihr den Schlaf. Daher beschließt sie, sie mit Hilfe ihres Leibwächters, ihres Chronisten und ihrer Patentante anzugehen. Die Professorin errechnet mittels eines von ihr selbst entwickelten Algorithmus drei geeignete Kandidatinnen, die ebenso einzigartig sind, wie ihre Patentochter: eine mongolische Fürstentochter und Tierschützerin, eine irische Popprinzessin und eine indische Lifestylebloggerin aus bestem Hause. Nun reisen sie zusammen um die Welt, um herauszufinden, welches Mädchen wirklich zu Pandekraska Pampernella passt.
Ich war ja etwas skeptisch, ob mir diese Geschichte nicht zu abgedreht sein würde, aber meine Tochter hat sie wie erwartet von Anfang an geliebt. Die junge Heldin ähnelt ihr auch in gewisser Weise, so hat sie ebenfalls sehr früh beschlossen, keine Windeln zu tragen und es durchgezogen... so wie bei Pandekraska auch. Die eigenwillige Erzählweise liegt ihr, während ich mich erst etwas einhören musste, was mir dank des quirlig, selbstbewussten Vortrags von Franziska Hartmann als Pandekraska Pampernella und Pascal Houdus als sympathisch, engagiertem Chronisten Don Pluto. Ja, denn selbst Don Pluto ist nicht immer und überall dabei gewesen, deswegen erzählt mal Pandekraska selbst, z.B. von ihrer Taufe und wie sie entschied, dass sie dringend einen eigenen Chronisten bräuchte und wie ihre Patentante, die eigentlich gar nicht ihre Patentante werden wollte, bis sie es mitten in der Taufzeremonie dann doch beschloss und diesen Beschluss sofort umsetzte, zur Verblüffung des Papstes... ja, niemand Geringeres hat diese junge Prinzessin getauft und mal Don Pluto. Seinen Schilderungen spürt man seine Zuneigung zu dem jungen Mädchen ohne Freundin deutlich an und so ist auch mir dieses eigenwillige Kind, mit dem ich zunächst fremdelte, ans Herz gewachsen und ich wünschte ihr eine Freundin, statt nur einer Feindin! Anders als ich es zuerst von einem Mädchen mit täglich neuem Styling erwartete, ist Pandekraska Pampernella keine Hohlbirne und so konnte ich ihre Enttäuschungen bei ihrem Projekt gut verstehen. Auch wenn die Kandidatinnen wirklich sehr eigen waren, waren sie doch auch sehr unterhaltsam. Noch immer klingt das schrille „Pandiiiiiii“ in meinem Hörgedächtnis nach und ich muss grinsen. So wurde die zunächst nervigste Kandidatin schlussendlich meine Favoritin.
Die Geschichte ist sehr eigenwillig und gleichzeitig auch sehr kurzweilig, weil sie so anders ist. Man kann einfach nie erahnen, was denn nun als nächstes passiert und wenn einem alle Mittel und Wege offenstehen, dann passiert auch immer was. Das was da passiert regt mal zum Nachdenken und mal zum Lachen an. Die jungen Damen haben bisweilen einiges zu sagen und fassen es auch geschickt in Worte, die nicht nur die junge Heldin der Geschichte zum Nachdenken bringen. So habe ich mich richtig gut mit ihr angefreundet, doch dann kam das Ende und das war so gar nicht, wie von mir erwartet, denn es ist noch nicht alles gut und somit noch nicht das Ende. Das ist tatsächlich so, aber ohne ein Cliffhanger im klassischen Sinne zu sein. Man denkt „nanu, wie? Ich habe doch noch so viele Fragen!“ und tatsächlich wird es früher oder später eine Antwort auf alle noch unbeantworteten Fragen zu dieser ungewöhnlichen Heldin geben und nicht nur, wie die Klatschpresse fragen würde: „Welche Frisur trägt sie als nächstes?“.
Ich persönlich bevorzuge angelsächsische Autoren und diese Geschichte verwendet eine andere Erzähltradition, die schon recht eigenwillig, aber charmant ist. Aber meine Tochter, die sehr auf die skandinavische Erzählweise steht, findet den Stil total klasse und mitreißend. Das noch gepaart mit zwei sich super ergänzenden Sprechern ist ein sofortiger Hinhörer für sie! Ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Teuflischer Lesespass, selbst für Lesemuffe.!

Luzifer junior (Band 9) - Ein Dämon im Klassenzimmer
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Uff, Luzi, der viel zu nette Sohn des Höllenfürsten Luzifer ist endlich zurück aus der Hölle. Die Überraschung zu seinem und Lillys Geburtstag war dann doch höllisch anstrengend und so freut er sich tatsächlich ...

Uff, Luzi, der viel zu nette Sohn des Höllenfürsten Luzifer ist endlich zurück aus der Hölle. Die Überraschung zu seinem und Lillys Geburtstag war dann doch höllisch anstrengend und so freut er sich tatsächlich auf einen stinklangweiligen Schultag. Doch so ganz normal beginnt er nicht. Mit seinem Hausdämon Cornibus stimmt was nicht, er mag noch nicht mal Schokolade und röchelt merkwürdig. Wenigstens seine Freunde erkennen eine Erkältung, wenn sie eine sehen, aber was sonst so in der Schule los ist, ist unglaublich. Was ist denn bloß in Lehrer Holzapfel gefahren? Hat er Gustav im Speisesaal wirklich ein Bein gestellt, laute Furzgeräusche von sich gegeben und die Rede des Direktors durch respektlose Zwischenrufe gestört? Als dann die Mathestunde für Gustav noch schlimmer wird, dämmert ihnen, dass sie nicht alleine aus der Hölle zurück gekehrt sind. Doch wie werden sie den Dämon wieder los, ohne gleich Luzifer senior um Hilfe zu bitten?
Band 9 ist nicht nur teuflisch gut, er setzt auch nahtlos bei Band 8 an! Es lohnt sich daher wirklich alle Bände der Reihe nach zu lesen, auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Natürlich beginnt auch der neunte Band mit Steven, dem kreativen Höllenhirn, der verzweifelt nach freiwilligen Testpersonen für seine neue Erfindung sucht, aber er wird nicht von Luzifer herbei gebrüllt! Der Einstieg mit Steven ist zwingend, andernfalls machen wir uns Sorgen, dass die Hölle zufriert!
Sehr lustig fanden wir nicht nur, das Cornibus einen tödlichen Männerschnupfen hat, wie Lilly es so treffend diagnostiziert, sondern auch die irrigen Ansichten von Gustav und Luzi zu angemessenem Lehrerverhalten. Meine Lehrerskinder haben sich kringelig gelacht, als sie lasen, was Lehrer so angeblich alles nicht tun... Tja, aber das ist ja nicht ihr einziger Irrtum, denn von Ruhe kann keine Rede sein. Eine weitere höllisch kniffelige Aufgabe steht ihnen bevor: wie vertreibt man einem Dämon, ohne dass die ganze Schule merkt was los ist und ohne Luzifer senior um Hilfe zu bitten? Zum Glück ist Luzi entschlossen, Gustav verzweifelt und Aaron erfinderisch. Und Lilly, die ist am Boden zerstört, denn niemand lässt sie ihre Geburtsstagstreitaxt schwingen... Ja, da spielen sich echte Dramen ab, die besonders in der Wiederholung irre witzig sind. Die Illustrationen von Raimund Frey, der der Reihe seit Band 1 treu ergeben ist, sind einfach der Knaller. Wer möchte nicht so einen knuffeligen Cornibus mit Sprachfehler sein eigen nennen? Die Erkältung kann er gerne behalten, aber ansonsten, zeigt er sich hier von seiner besten Seite! Natürlich kommen auch andere alte Bekannte aus den vorherigen Bänden vor. Das ist für Fans der Reihe ein besonderes Highlight. Neben den Illustrationen, die die Emotionen auf den Punkt bzw. auf die Flatulenz bringen... bis hin zum traditionellen Abschlusscomicstrip. Der ist wieder richtig lustig und tröstet einen über die nächsten 6 Monate Wartezeit hinweg, denn der 10. Band wird bereits angekündigt!
Franziskas Meinung: Ich fand es sehr lustig. Die Mathebücher zu verbrennen wäre doch mal eine abwechslungsreiche Hausaufgabe und im Winter sehr wärmend! Besonders gut gefallen hat mir das Ende, denn so ein kleiner, verfressener Hausdämon ist nicht nur praktisch, sondern auch äußerst liebenswürdig!
Johannas Meinung: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es gab immer was zu lachen und wurde nie langweilig. Vor allem Lilly und Cornibus sind mit ihren Macken meine absoluten Lieblinge! Lilly wie sie endlich ihr teuflisches Geburtstagsgeschenk ausprobieren will und Cornibus der seine Erkältung herrlich dramatisiert!
Fazit: Das Abenteuer ist wieder teuflisch witzig, spannend und rasant. Da liest sogar meine Große das Buch in einem durch. Das Schriftbild ist sehr angenehm und erleichtert die Lesbarkeit enorm. Ein guter-Laune-Garant für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren!
Ein höllischer Spaß, der hier sogar die Lesemuffel zu Leseratten mutieren lässt!

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