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Veröffentlicht am 23.03.2021

Mehr als nur Fantasy!

Amari und die Nachtbrüder (Teil 1)
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Amari ist 12 Jahre alt, hat wilde Afrolocken und dunkle Haut und wächst bei ihrer Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen im Sozialbauviertel der Stadt auf. Anders als ihr 10 Jahre älterer Bruder Quinton, ...

Amari ist 12 Jahre alt, hat wilde Afrolocken und dunkle Haut und wächst bei ihrer Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen im Sozialbauviertel der Stadt auf. Anders als ihr 10 Jahre älterer Bruder Quinton, ist sie recht unauffällig, meint sie. Denn Quinton war immer und überall der Beste und hatte ein Stipendium an einer piekfeinen Privatschule zwischen lauter Weißen. Nach dem Abschluss studierte er jedoch nicht, sondern trat eine streng geheime Tätigkeit an und ist seit sechs Monaten spurlos verschwunden! Das bereitet Amari und ihrer Mutter große Sorgen. Anders als Quinton kommt Amari unter all den reichen Kids nicht klar und kann das tägliche Mobbing nicht gut wegstecken. Als sie sich zu einem Schubser gegenüber einer Peinigerin hinreißen lässt, verliert sie ihr Stipendium und ihre Mutter ist verzweifelt. Doch da erreicht sie eine geheimnisvolle Nachricht ihres Bruders, er lässt ihr mitteilen, dass ihm etwas zugestoßen sein muss, da sie ansonsten diese Nachricht nicht erhielte. Er nominiert sie zu einer Sommerakademie an der er früher auch stets teilnahm. Ihr Mutter ist begeistert und Amari sofort entschlossen, der Einladung ihres Bruders zu folgen. Was ihre Mutter nicht ahnt: das ist keine normale Akademie, sondern wird organisiert von der Oberbehörde für übernatürliche Fähigkeiten. Nur wer über übernatürliche Fähigkeiten verfügt, darf teilnehmen. Das muss doch ein Irrtum sein, oder? Doch beim Auswahlverfahren stellt sich heraus, dass Amari eine Magierin der Stufe 2 ist und das ist streng verboten! Ist sie wirklich gefährlich?!

Ich finde es super, dass auch farbige Kids endlich mal die Hauptrolle in einem Fantasyabenteuer bekommen und nicht nur in sozialkritischen Geschichten. Natürlich bekommt damit auch das Abenteuer sozialkritische Aspekte, aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Spannung und Magie sollten den kritischen Geist nicht ausschalten! Dem bleibt auch Amari selbst treu und sie sieht das schnelle, illegale Geld in ihrer Gegend mehr als kritisch! Dafür ist sie aber ihrer neuen Zimmergenossin in ihrem Zimmer ausgesprochen offen gegenüber. Das liegt nicht nur daran, dass sie keine Ahnung hat, was sie bei einem Drachenmädchen zu erwarten hat, sondern weil ihr deren offene, freundliche Art und ihr Erfindungsreichtum absolut sympathisch ist. Außerdem ist sie glücklich, endlich eine Freundin gefunden zu haben, da ja sonst sie diejenige ist, die von den Übrigen abgelehnt und ausgegrenzt wird. Na ja, diesmal ergeht es ihr nicht viel besser, aber mit einer solchen Freundin an der Seite, lässt sich das gleich viel besser verkraften. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, wie dringend sie diese Freundin noch brauchen wird, denn vor ihr liegt ein unglaublich gefährliches und spannendes Abenteuer! Es ist ungemein fantasievoll und voller unerwarteter Wendungen, kehrt aber doch immer wieder zu einem Thema zurück: die Ausgrenzung des Ghettogirls wegen seiner Herkunft und Hautfarbe, sowie Vorurteile und Stigmen. Ja, Fantasy darf auch gerne hintergründiger sein. Daher sind auch die Charaktere nicht einfach gut oder böse. Nein, einige spielen ein doppeltes Spiel, um hinter der Fassade die Strippen ziehen zu können, ohne sich selbst zu gefährden. Was Amari davon halten soll, ist ihr nicht so ganz klar, für die Zuhörer ist es ganz klar faszinierend und sorgt für einen Extra-Touch des gewissen Etwas.

Ich war ja ganz angetan von der frischen, unverbrauchte Stimme von Merete Brettschneider, die für mein Empfinden Amari eine wirklich authentische Stimme verleiht. Dann betrat meine Große die Küche und meinte sofort: „Die Stimme kenne ich doch, das ist doch Marie aus „Die drei !!!““. Ja, sie klingt auch in der Tat wirklich professionell und alles andere als stümperhaft. Für viele junge Hörerinnen klingt sie also nach Jugend und ungebrochenen Forscher- und Ermittlergeist, perfekt für diese junge Heldin!

Ein erfrischend einfallsreiches und kritisches Fantasyabenteuer ab 10 Jahren, dass nicht ständig an bekannte Vorbilder erinnert, sondern aufregend neu ist, allerdings wie zu erwarten, mit vielen bekannten und unbekannten magischen Wesen aufwarten kann! Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird und kann es nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Spannend, magisch, fesselnd!

Meridian Princess 2. Die Zeiterben von London
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Das neue Schuljahr an der Clockmakers Academy für Zeiterben bricht an. Für Vollwaise Jade und ihre beste Freundin Orla wird sich im zweiten Jahr einiges ändern. Mat ist nicht mit ihnen zurückgekehrt, da ...

Das neue Schuljahr an der Clockmakers Academy für Zeiterben bricht an. Für Vollwaise Jade und ihre beste Freundin Orla wird sich im zweiten Jahr einiges ändern. Mat ist nicht mit ihnen zurückgekehrt, da ihm der Schattenfraß sämtliche Zeiterbengene genommen hat. Henry hat die Schule beendet und beginnt nun eine Uhrmacherlehre am Clockmakers Market. Dafür bringt er seine jüngere Schwester Lucy im Black Swan bei Jades Tante Odette unter. Doch mit Lucy stimmt etwas nicht, sie verhält sich seltsam und wird ständig vor dem Zeitstillstand ohnmächtig. Henry benimmt sich sehr merkwürdig, aber Jade mag nicht glauben, dass Mat mit seinen Warnungen vor ihm recht hat. Insgesamt wird die Stimmung aber deutlich düsterer, denn irgendjemand hat Jade auf den Kieker. Die Anfeindungen ihr gegenüber werden immer offener und ihre neue Klassenlehrerin Selda Brice lässt nichts unversucht, um sie vor den Time Court zu zitieren bzw. von der Schule werfen zu lassen! Zum Glück stehen ihr nicht nur ihre Freunde zur Seite, sondern auch Master Gridlock und Mr. Darwy, sowie Freunde ihrer verstorbenen Eltern. Das ist für Jade essentiell denn immer öfter kreuzen Schattenhunde ihren Weg und ein unheimlicher Fremder scheint sie zu beobachten...
Dieser Band ist wunderbar düster und spannend. Mit wunderbar düster meine ich, dass ich es eine angenehme und keine bedrückende Düsternis fand, einfach unglaublich spannend! Vollwaise Jade und ihre beste Freundin Orla kehren zurück an die Clockmakers Academy. Einige neiden Jade ihren Ruhm, nachdem sie den verschollenen Stundenzeiger zum Time House zurück gebracht und somit vor dem Herren der Unwelt Chronos in Sicherheit gebracht hat. Chronos will die Herrschaft über die Zeit gewinnen, um sich die Menschen zu unterwerfen. Dafür benötigt er die 3 fehlenden Uhrenzeiger der Uhr des Times Houses, wobei ihm Jade bereits einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Orla steht ihr stets bei, obwohl sie eigene Sorgen hat. Als Tochter eines verurteilten Schwerverbrechers, meiden und schmähen einige Mitschüler sie. Als Sippenhaft für den missratenen Vater. Darin werden diese Schüler ganz offen von Jades neuer Lehrerin für Gaukelei bestärkt, die ihr scheinbar unmögliche Aufgaben stellt. Doch zum Glück ist Peter Polkins bereit ihr heimlich Nachhilfe zu erteilen. Orlas ehemaliger Mentor ist inzwischen Hilfslehrer an der Academy und Orlas großer Schwarm. Es ist richtig süß, wie die zwei sich anhimmeln, ohne es zu merken. Allen Umstehenden entgeht diese Schwärmerei natürlich nicht. Jade hingegen ist hin und hergerissen. Sie möchte ihrem ehemaligen Mentor Henry so gerne vertrauen, aber er macht es ihr echt nicht einfach. Außerdem ist da ja immer noch ihr alter Freund seit Kindertagen Mat, den sie wahnsinnig vermisst. Ein ganz schönes Gefühlswirrwarr, aber so ist das Leben mit 16 Jahren! Allerdings ist dieses Mal das Tempo so hoch, dass kaum Zeit für zarte Gefühle bleibt. Jade und mit ihr die Leserinnen, spürt wie sich die Atmosphäre verfinstert und dunkle Mächte mit schwarzer Magie die Herrschaft an sich reißen möchten. Natürlich ahnen die normalen Menschen in London nichts von der unheimlichen Bedrohung, die sich da zusammenbraut und die über ihr Schicksal entscheiden wird. Die Welt der Zeiterben und ihrer Gegner aus der Unterwelt ist feingesponnen. Eine fantastischen Parallelgesellschaft gedeiht mitten in London und niemand ahnt etwas davon. Dabei ist es wirklich faszinierend, wie Galeonsgeister die Zeiterben schützen und die tödlichen Schattenhunde abgewehrt werden. Besonders die Technik der Zeitsprünge für schnelle Ortswechsel macht mich neidisch! Das würde unser Transportsystem ökologisch unbedenklich entlasten! Eine magisch spannende Geschichte voller Ideen, spannender Charaktere und zarter Gefühle ab 13 Jahren. Mich hat es richtig in seinen Bann gezogen!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Super Lesemotivation!

Die Nacht in der Schule
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Die Jungs der Klasse 6b planen eine heimliche Übernachtungsparty in der Schule in der Nacht vor dem Sportfest. Ohne Mädchen! Doch Sophia bekommt das natürlich mit und natürlich wollen sie und die anderen ...

Die Jungs der Klasse 6b planen eine heimliche Übernachtungsparty in der Schule in der Nacht vor dem Sportfest. Ohne Mädchen! Doch Sophia bekommt das natürlich mit und natürlich wollen sie und die anderen Mädchen mitmachen, immerhin bekommen die Jungs das eh nicht so richtig alleine organisiert. Bis es so weit ist, gilt es Ausreden zu erfinden, Alibis zu organisieren, Chips und Cola zu kaufen und heimlich seine Sachen zu packen. Trotz des allgemeinen Partyfiebers trauen sich nicht alle mitzumachen. Dabei ahnen sie noch gar nicht, dass diese Nacht ganz anders verlaufen wird, als sie sich das erträumen und dass sie nicht alleine sein werden.

Diese Reihe wendet sich speziell an Leser, die eigentlich keine Anfänger mehr sein sollten, sich aber dennoch mit dem Lesen schwertun und vor längeren Texten zurückscheuen. Oft sind das Kinder mit LRS, aber nicht zwangsläufig. Manchmal sind ihnen Bücher auch zu lang und zu weilig. Das ist hier nicht der Fall, denn die Schüler der 6 b planen das, wovon Schüler weltweit träumen: nachts heimlich in der Schule zu übernachten und dabei Party machen. Natürlich ganz geheim und daher nicht bei voller Lautstärke, denn sie wollen ja nicht erwischt werden! Der Reiz des Verbotenen und des Geheimen ist einfach unwiderstehlich, gepaart mit einer Möglichkeit aus der kindlichen Lebenswirklichkeit. Eine Nacht unerlaubt, alleine in der Schule zu verbringen! Man frage nur mal jede X-beliebige Schulleitung und ihr stehen die Haare zu Berge. Es gibt 1.000 gute Gründe die dagegen sprechen und das macht es so interessant. Wieso soll man erst bis zum Abi warten, um es zu wagen? Das ist ja dummerweise das Problem, sie haben die falsche Nacht des Jahres gewählt, die einzige in der sie nicht ungestört und alleine sind! Das macht die Aktion natürlich noch spannender als das geplante YouTube Video!

In der Tat liest sich dieses Buch super einfach. Das liegt nicht nur an der Sprache, die weitgehend auf schwierige Begriffe verzichtet, sondern auch an der komfortablen Schriftgröße und Zeilenabständen, lässig kurzen Absätzen und überschaubaren Satzlängen. Das ermüdet nicht so beim Lesen und drum sind auch die Kapitel schön kurz. Da schafft es auch der angestrengteste Leser bis zum Kapitelende durchzuhalten. Klar, ist das bei Leseanfängerbüchern ähnlich, sogar noch mit vielen bunten Bildern, aber dieses Buch richtet sich ja gerade nicht an Leseanfänger, für diese Art von Geschichten sind Kinder ab 11 Jahren wirklich schon zu alt. Völlig uncool, im Gegensatz zu YouTube und geheimen Übernachtungspartys! Hier wird auf wenigen und übersichtlichen Seiten eine richtige Geschichte erzählt, die sowohl Jungs als auch Mädchen von 11 bis 13 Jahren auch wirklich interessiert. Schon allein das Cover mit dem geheimnisvollen Blick durchs Schlüsselloch, mit dem aufgeklebten Zettelchen und dem Sticker „super lesbar“ hat meine Töchter 11 und 13 Jahre sofort angesprochen. Das sieht gleichzeitig spannend aus und in Zeiten des Homeschoolings ist Schule eh ein Ort zum Freunde treffen, statt des Schreckens. Dazu kommt auch, das beide bisweilen sehr lesefaul sind. Hier klingt es jedoch deutlich entspannter....

Das trifft auch tatsächlich zu, durch das angenehme Druckbild und die spannende Geschichte fliegt man geradezu durch die Seiten, auch ohne Illustrationen. Das ist eine gute Übung für die Schule, denn dort sind die Fachtexte auch nicht immer bunt bebildert, gelesen werden müssen sie dennoch. Da hilft Übung ungemein, aber warum sollte diese Übung nicht gleich Spaß machen und spannend sein? Aber das alleine macht den Reiz nicht aus, denn es geht auch um Freundschaft, Einfallsreichtum und wie die Kleinen den Großen zeigen, wo es langgeht!

Autorin Anja Janotta hat sich mit den Schwierigkeiten des Lesenlernens jahrelang hautnah auseinander gesetzt, denn eines ihrer Kinde hat selbst mit dieser Fähigkeit gekämpft und kann sich nun trotz Linkslesestärke, besser bekannt unter LRS, nun keinen Urlaub ohne Bücher mehr vorstellen. Kindern das Lesen nahezubringen, kann schwierig sein, aber es lohnt sich dran zu bleiben, und sich immer wieder neue Anreize auszudenken und auszuprobieren. Bücher wie dieses sind dabei ein ganz toller Anreiz! Absolut unschlagbare Kombi für Leseliebhaber auf den X. Anlauf...

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Ein Pferdeinternat zum Träumen!

Reitinternat Blossom Hill, Stürmischer Start
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Für Rosalie (12) genannt Rosa geht ein Traum in Erfüllung: sie hat eines der begehrten Stipendien für dass exklusive Reitinternat Blossom Hill erhalten. Dort steht Reiten sogar auf dem Stundenplan und ...

Für Rosalie (12) genannt Rosa geht ein Traum in Erfüllung: sie hat eines der begehrten Stipendien für dass exklusive Reitinternat Blossom Hill erhalten. Dort steht Reiten sogar auf dem Stundenplan und für die Schülerinnen, die sich keine eigenen Pferde leisten können, gibt es hochwertige Schulpferde. In Dressurchamp Princess Valentine verliebt sie sich auf Anhieb, doch die Stute ist kopfscheu und lässt sich von ihr nicht trensen. Während sie sich mit den meisten ihrer Klassenkameraden auf Anhieb versteht, ganz besonders mit der zurückhaltenden Lilly, ist ihre Zimmernachbarin Carmen eine echte Herausforderung. Obwohl sie zwei eigene Rassepferde mitbringt und aus reichem Hause stammt, ist sie übellaunig, aufbrausend und vor allem abweisend. Eine echte Herausforderung für die ruhige, harmoniebedürftige Rosa. Carmen benimmt sich so daneben, dass sie einen Rsauswurf geradezu zu provozieren scheint. Doch wieso sollte sie das wollen?

Meiner Tochter hat der Einstieg mit der bescheidenen und doch zielstrebigen Rosa sehr gut gefallen. Ich hingegen musste immer wieder über die Namenswahl schmunzeln, da die Autorin offensichtlich ein ebenso großer Fan von Jane Austen und Hanni & Nanni ist, wie ich. Auch Hanni & Nanni legen es anfangs darauf an, sich so daneben zu benehmen, dass das Internat sie heraus wirft. Allerdings ist Carmens Grund hierfür ein ganz anderer, als bei der legendären Buchreihe von Enid Blyton. Rosas Glück wird jedoch nur von der Kratzbürstigkeit ihrer Mitbewohnerin und der Kopfscheue ihrer Traumstute getrübt. Sowohl die Lehrer, die Mitschüler, als auch die Tiere sind ganz nach ihrem Geschmack! Auch dass man von ihr als Stipendiatin mehr als nur Reitkünste erwartet, macht ihr nichts aus! Sie lernt gerne und besonders Naturwissenschaften haben es ihr angetan. Daher erklärt sie auch im Chemieunterricht, wieso die Reaktion eines Experiments zu heftig ausgefallen ist (und man es deswegen auf keinen Fall zu Hause nachmachen sollte), als auch das Geheimnis hinter dem Rezept für Pferdeleckerlis (bitte gerne zu Hause nachmachen... sicherlich nicht nur für Pferde empfehlenswert, sondern auch für Nagetiere). Dass fanden meine Tochter und ich total spannend, denn wenn wir auch keine Pferde zu Hause haben, an denen wir das durch dieses Buch angelesene Pferdewissen testen könnten, steht unsere Küche jedem Experiment aufgeschlossen gegenüber...
Auch wenn Rosa und Carmen nicht ständig Mitternachtspartys feiern und ihre frisch geputzten Zähne mit Süßigkeiten ruinieren, wie dies in Internatsbüchern gerne der Fall ist, so halten sie sich nicht immer an die Vorschriften. Carmen ist dafür zu rebellisch und Rosa, ist bisweilen auch bereit, für einen guten Zweck, ein paar Regeln zu übertreten, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Das gefällt mir sehr gut, dass Rosa zwar eigentlich eine liebe brave Schülerin ist, allerdings durchaus Dinge hinterfragt und in der Not beherzt handelt. Carmen ist da ganz anders, ihr feuriges Temperament neigt dazu erst zu handeln und dann zu denken. Lilly ist vor allem ein sehr freundliches Mädchen mit einem großen Herzen. Sie mag nicht die Originellste der Klasse sein, aber mit ihrer freundlichen Art ist sie unglaublich wichtig, für das Wohlgefühl in der Gemeinschaft. Sie ist ein super Beispiel dafür, dass liebe und nette Mitschüler nicht genug geschätzt werden können und ganz bestimmt nicht langweilig sind! Natürlich sind das nicht alle wichtigen Personen, doch zeigt dies, dass sich jedes pferdebegeisterte Mädchen hier in einer der jungen Heldinnen wiederfinden kann. Alle werden auf ihre Art wertschätzend dargestellt. Das ist im Zusammenleben unglaublich wichtig und so ist es Lilly, die ganz klar gegen Mobbing einsteht.
Da Reiten hier ein Schulfach ist, stehen die Pferde hier ganz klar im Vordergrund. Die Autorin kennt sich nicht nur mit Naturwissenschaften, sondern auch mit Pferden aus. Tatsächlich kamen eine Fachbegriffe vor, von denen wir noch nie gehört haben. Aber auch wer nicht selbst reitet, langweilt sich in den Reitszenen nicht. Denn eigentlich ist es ja wie stets im Umgang mit Menschen und Tieren. Der gegenseitige Respekt ist der Schlüssel zu einem guten Miteinander. Die Pferdeszenen sind gut verständlich und mitreíßend geschrieben. Dabei gefällt uns sehr gut, dass alle Mädchen ihre Stärken und Schwächen haben und keine eine Superheldin ist. Oh, Pardon, Jungen gibt es an dieser Schule auch, einige sind sogar von Adel...
Ein schöner Reihenauftakt, der uns viel Freunde gemacht hat, auch mit der liebevollen Gestaltung der Vignetten. Wir sind schon sehr gespannt, wie es mit den Freundinnen und Pferden weitergehen wird!

Wer Hanni & Nanni und Bille & Zottel mag, wird sich auch auf Blossom Hill rundum wohlfühlen und vielleicht sein Herz für die Naturwissenschaften entdecken!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein ganzes Leben in nur wenigen Wochen....

Der Ruf des Schamanen
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1986: Die 13 jährige Naila ist die einzige Tochter eines finnischen Diplomaten, die mit ihren sie liebenden Eltern und dem Familienfaktotum Herrn Tanaka aktuell in Lima/Peru lebt. Sie ist clever, wissbegierig, ...

1986: Die 13 jährige Naila ist die einzige Tochter eines finnischen Diplomaten, die mit ihren sie liebenden Eltern und dem Familienfaktotum Herrn Tanaka aktuell in Lima/Peru lebt. Sie ist clever, wissbegierig, sportlich, spricht 5 Sprachen, doch wächst sie sehr behütet auf und durch das viele Umziehen, hat sie keine richtigen Freunde. Das ändert sich mit einem lächerlichen Skateunfall, der sich nur ereignet, weil sie etwas übersehen hat. Kann ja mal vorkommen, denkt sie. Wie kann das sein, fragt sich ihre Mutter und bringt sie in das beste Krankenhaus der Stadt, in einem Elendsviertel! Die dortige Kinderstation ist sehr einfach und eine Welt für sich. Dort lernt sie El Rato kennen, der dort geboren wurde und dort aufwächst. Er wird ihr erster richtiger Freund, denn als sie erfährt, dass sie unter einer schweren unheilbaren Krankheit leidet, die zu ihrem frühen Tod führen wird, sieht Laila nur eine Chance. Sie will nicht sterben, ehe sie nicht alles versucht hat, denn sie hat ja noch gar nicht richtig gelebt! In einem Tagebuch in der Krankenhausbücherei liest sie von einer verschollen Blume im Amazonasgebiet, die angeblich sämtliche Nervenkrankheiten heilen kann. Nur ein Schamane, weiß, wo man sie findet und wie man sie verwendet. Heimlich begeben sich El Rato und Laila, mit deren ganzen Ersparnissen auf die Reise zu dem Schamanen von K.

Dies ist das dritte Buch von Autor Davide Morisotto und meiner großen Tochter fiel gleich auf, dass hier ein alter Bekannter aus Buch 1 „Die Mississippi Bande“ auftaucht und auch einer der Helden aus Buch 2 „Verschollen in Eis und Schnee“ gibt sich hier die Ehre! Wie die übrigen Bücher, geht es hier um junge Helden, am Wendepunkt ihres Lebens, durch eine Reise, die ihr Schicksal verändern wird. Mit 13 Jahren beim vollem Bewusstsein zu erfahren, welch grausame Entwicklung das eigene Leben nehmen wird, ohne Aussicht auf Besserung oder Heilung ist hart. Auch heute noch gilt die vereinfacht „Kinderdemenz“ genannte Krankheit als nicht therapierbar und führt zu einem frühen Tod nach Erblinden, Sprachverlust, Lähmung und Verlust der geistigen Fähigkeiten – eine grausige Gewissheit! Doch Laila ist zwar privilegiert aufgewachsen, aber auch unglaublich mutig! Sie nimmt ihr Schicksal in die eigenen Hände und da El Rato noch nie das Krankenhaus verlassen hat und die Verwirklichung seiner eigenen Träume für absolut irreal hält, begleitet er sie. So kann er ihr helfen, wenn ihre eigenen Sinne sie im Stich lassen. Der Unterschied zwischen den beiden könnte größer nicht sein und dennoch werden sie ein unschlagbares Team! Sie werden das Ziel ihrer Reise erreichen, nach abenteuerlichen Etappen, auf denen sie die unterschiedlichsten Menschen kennen und schätzen lernen werden. Doch das Ziel sieht anders aus als gedacht und manchmal muss man seine Hoffnungen und Ziele der Realität anpassen und die Zeit nutzen die einem bleibt, ein ganzes Leben in nur wenige Wochen packen! Hier ist der Weg das Ziel und dennoch haben mich am Ende meine Gefühle überwältigt!
Für die Kinder war die Reise in das Jahr 1986 spannend und witzig und für mich einfach nostalgisch! Die Einblicke aber auch in die politische Lage in Peru waren aber auch interessant und für beide schwerer vorstellbar, als ein Wählscheibentelefon oder ein Walkman. Richtig exotisch wurde es dann auf der Flucht und später im Dschungel. Weder Revolutionäre, noch Drogenbarone oder Schamanen sind bisher im Weltbild meiner Kinder vorgekommen, das war sehr aufregend und neu. Die Darstellung vor allem des Dschungels war ebenso aufregend, wie geheimnisvoll. Die Denkweise des Schamanen und seiner Kunst war außergewöhnlich. Aber auch die übrigen Personen, denen Laila und El Rato begegnen sind ganz einzigartig und wirklich gut durchdacht und mit viel Fingerspitzengefühl charakterisiert. Lailas Krankheit ist nicht heilbar, dennoch lernt sie, ihr Schicksal anzunehmen und für ihre neu gefundenen Freunde gibt es tatsächlich ein Happy End!

Die Gestaltung des Buches ist einfach spektakulär! Immer wieder stellt das Schriftbild mehr dar, als es Worte zu sagen vermögen. Es visualisiert das Erlebte! Das ist unglaublich gut gemacht! Da aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, wird auch der jeweilige Perspektivwechsel graphisch gekennzeichnet, indem jede der wichtigen Personen, die auch mal das Geschehen aus ihrer Sicht erzählen darf, ein stilisiertes Seelentier zugeordnet bekommt, anhand dessen man immer gleich sieht, wer gerade erzählt. Was es mit dem Symbol der Fledermaus für Laila und der Libelle für El Rato auf sich hat, erfährt man erst recht spät, als sie denn auch wirklich ihr Ziel im Urwald erreichen.

Die Geschichte spielt 1986 und so kommen für mich als Mutter jede Menge Aha-Erlebnisse vor. Zum Glück kennen meine Töchter viele der hier genannten Anachronismen wie einen Walkman und Telefone mit Wählscheibe ;)

Ein wirklich außergewöhnliches Kinderbuch ab 12 Jahren mit einem ungewöhnlichen Setting und einem seltenen, aber bewegenden Thema. Was tun, wenn man mit 13 Jahren, den Tod vor Augen hat? Beeindruckend und bewegend zugleich, ebenso wie spannend! Man kann dieses Buch unabhängig von den ersten zwei Büchern lesen, aber man sollte sie sich nicht entgehen lassen!

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