Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2020

Typisch Tom!

Tom Gates, Band 17
0

Tom geht mit seinen Freunden und seinem nervigen Tischnachbarn Marcus in die 5F. Allerdings ist er noch genauso kreativ und verpeilt wie eh und je. Daher hat er inzwischen schon 3 traurige Smileys auf ...

Tom geht mit seinen Freunden und seinem nervigen Tischnachbarn Marcus in die 5F. Allerdings ist er noch genauso kreativ und verpeilt wie eh und je. Daher hat er inzwischen schon 3 traurige Smileys auf der Verhaltenstabelle von Mr. Fullerman. Bei  4 traurigen Smileys darf man nicht mit auf den ultrageheimen coolen Schulausflug! Tom versucht alles, um es nicht wieder zu versauen und es sieht auch echt gut aus, denn Mr. Fullerman gibt ihm eine Hausaufgabe ganz nach seinem Geschmack und einen Plan zu der neuen städtischen Graffiti-Wand, auf die jeder malen darf, der Lust dazu hat. Klar wollen Tom und seine Freunde die Ersten sein, doch bevor sie hinkönnen, überraschen Toms Großeltern (liebevoll von ihm Die Fossilien genannt) mit einer Einladung zu einem zweiten Ehegelübte zum 50. Hochzeitstag mit 70er Jahre Feeling. Papa hat sogar von der Arbeit ein neues, total cooles Auto zur Verfügung gestellt bekommen und Delia bekommt fast Besuch!
Tom ist der absolute Kritzelmeister, aber mit Mathe und Rechtschreibung hat er es nicht so, daher kritzelt er auch lieber in sein Buch, als zu viel zu schreiben. Überraschenderweise wird Tom aber reifer! Dieser Band hat wieder mehr Handlung und weniger freie Seiten zum Kritzeln. Klar ist Tom nach wie vor ein Meisterkritzler, aber es passiert gerade so viel, dass er echt ins Erzählen kommt und die Fans dieser Comicroman-Reihe wieder mehr esen üben können. Dabei ist es echt witzig. Es kommen alle altbekannten Figuren aus Schule und Familie vor. Die running-gags des Geschwisterzanks und des ewig nervenden Besserwisser Marcus sind garantiert und sogar die Dogzombies, die Band von Tom, Norman und Derek wird wieder belebt und bekommt 2 Auftritte vor begeisterten Fans jeden Alters. Doch keine Sorge, niemand muss sich beim Lesen überanstrengen. Man flitzt grinsend und kichernd durch die Seiten und am Ende, zum Knallerhappyend, verrät Tom dann doch noch, wie man eine kleine Kazoo baut und gibt lustige Bastel- und Kritzeltipps.
Autorin Liz Pichon illustriert die Reihe übrigens selbst, sie zeichnet, kritzelt und bastelt also ebenso gerne wie ihr Held. Natürlich will sie auch sonst Tom in Nichts nachstehen und hat eine echte Keksfabrik besucht. Es war spektakulär und hat sie zu diesem Band inspiriert!
Das Verhältnis zwischen Text und Kritzeleien gefällt mir ausgesprochen gut. Einige der Vorgängerbände enthielten mehr Kritzeleien und freie Seiten für eigene Kreativität, aber hier passen die Kritzeleien genau zum Text und unterstützen ihn richtig. So ist er aufgelockert und strengt nicht an, aber es gibt auch wieder eine richtige Handlung die den Umfang eines Bilderbuches übersteigt. Für Mega-Lesemuffel war das zwar prima, aber hey, wer inzwischen schon 16 Bände von Tom Gates geschafft hat, bewältigt auch diese maßvoll gestiegene Textmenge. Toms gesteigerte Mega-Pannen und Erfolge belohnen selbst den größten Lesemuffel dafür mit extra viel Spaß und Anregung. Ab 10 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

Der Poet unter den Läufern

Sunny
0

Dies ist der 3. Band der vierteiligen Tracksreihe, die alle in einandergreifen und bei denen stets die Geschichte weitererzählt wird!

Zu Beginn von Sunnys Geschichte in Tagebuchform erfährt man nun endlich, ...

Dies ist der 3. Band der vierteiligen Tracksreihe, die alle in einandergreifen und bei denen stets die Geschichte weitererzählt wird!

Zu Beginn von Sunnys Geschichte in Tagebuchform erfährt man nun endlich, wie Pattis Staffellauf endete! Aber man erfährt natürlich auch mehr über Sunnys „Geheimnis“ das bereits im ersten Band angesprochen wurde, als der Trainer mit den vier Neulingen im Team essen ging: Sunny fühlt sich als Mörder, auch wenn ihn keiner so nennt, denn seine Mutter starb bei seiner Geburt an einer Schwangerschaftsembolie. Daher soll er ihren Traum vom Marathonlauf erfüllen. Seit er ganz klein ist, lässt ihn sein Vater das Rennen über lange Distanzen üben. Doch es langweilt ihn. Die Meile hat keinen Beat und am Ende eines langen Laufs, dann wenn er alle anderen abhängt, schaut keiner mehr zu. Er ist der Beste, er sammelt Trophäen, aber er würde lieber Tanzen, denn er spürt den Beat, den Rhythmus des Lebens. Dabei geht nicht in die Schule, sondern wird zu Hause unterrichtet. So war es der lange gehegte Plan seiner Eltern und den zieht sein Vater nun alleine durch. So ist das Laufteam der Defenders sein einziger Kontakt zu Gleichaltrigen. Behutsam nimmt er Kontakt zu Ghost, Patina und Lu auf.

Sunny ist eigentlich privilegiert. Er lebt in einem großen Haus, hat Privatunterricht, sein Vater ist sehr erfolgreich, sein Großvater ein angesehener Arzt... doch er fühlt sich einsam. Ihm fehlen gleichaltrige Bezugspersonen und eine Mutter, auch wenn er nicht weiß, wie es sich anfühlt eine zu haben. Er ist der Star im Team, unbesiegt, aber er ist auch gelangweilt. Er will nicht mehr laufen, aber er will im Team bleiben. Wie soll das gehen? Dadurch, dass Sunny Privatunterricht erhält, verläuft sein Leben völlig anders als das anderer Teenager. Er ist ruhiger, insichgekehrter.

Dieser Band ist Sunnys Tagebuch. Sunny spürt Bewegung und den Puls des Lebens. Das Leben ist Hip Hop für ihn und so fängt er den Beat der Worte ein, spielt mit ihrer Betonung, ihrem Rhythmus. Das fand ich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, wobei ich denke, dass hier ein Hörbuch deutliche Vorteile gegenüber dem Buch hat. Julian Greis kann mit seiner warmen sanften Stimme Sunnys Naturell und sein Gespür für Beats einfangen. Dennoch fand ich es bisweilen etwas anstrengend, aber sehr individuell. Auch wenn es mich leicht nervte, so nervte mich Sunny nie. Sein einfühlsames Wesen musste ich einfach mögen, ebenso seine Suche nachdem, was er nicht nur kann, sondern was ihn erfüllt. Anfangs erzählt sich Sunny seine Gedanken und Gefühle einfach von der Seele, wobei ich mich immer fragte, wer ist eigentlich diese Aurelia, von der er ständig spricht? Das entwickelt sich langsam. Wie ein Mosaik setzen sich die Menschen, die von ihn von Bedeutung sind für den Hörer zusammen. So wie die Puzzle, die Sunny und Daryl sein Vater gemeinsam zusammensetzen, wenn sie Zeit miteinander verbringen, ohne miteinander wirklich zu reden. Sunnys ungewöhnlichen Lebensumstände fand ich sehr faszinierend. Sie waren so unbekannt, dass sie völlig unvorhersehbar waren. Besonders schön fand ich immer die kurzen Momente, in denen seine Teamfreunde mitspielten und besonders über Ghosts freches Mundwerk und Lus Mut habe ich mich gefreut.

Mein Mann kam mal wieder in die Küche während ich „Sunny“ hörte und meinte sofort: „Tolle Stimme, wer ist das?“ Da musste ich grinsen, weil er es nicht zum ersten mal über Julian Greis sagte. Gekonnt fängt er nicht nur Sunnys Beats, sondern auch seine Seele mit seiner Stimme ein. Durch die Tagebuchform kriecht man mit Julian Greis Sunny unter die Haut, in die Seele.

Jason Reynolds hat es schon wieder getan! Mitten im entscheidenden Wettkampf bricht er ab! So wie man zu Beginn erfährt, wie Patis Hindernislauf endete, erfährt man den Ausgang von Sunnys Herausforderung erst im Abschlußband Lu. Das Konzept der Tracks-Reihe ist genauso angelegt. Die vier Schicksale greifen ineinander und keine Geschichte ist vollständig ohne die anderen, sie ergänzen sich. Das finde ich sehr interessant, weil es die vier Schicksale noch enger miteinander verknüpft. Für mich ein ganz starker schwarzer Autor, der eine Menge zu erzählen hat, auch wenn bei Sunny die Hautfarbe keine Rolle spielt, so wie es sein sollte. Insofern machte diese Folge besonders viel Mut! Absolut hörenswert, auch wenn man wie ich keinen Hip Hop mag (oder Sport) ;) Ab 12 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2020

Kurzweiliges Hörvergnügen!

Liliane Susewind – Meine lustigsten Tierwitze
0

Witze gehen bei Kindern immer! Gerade in der Ferienzeit. Dumm nur, dass man sie so schnell wieder vergisst! Wenn man so viele Witze hintereinander hört, kann man sie sich nicht alle merken, macht aber ...

Witze gehen bei Kindern immer! Gerade in der Ferienzeit. Dumm nur, dass man sie so schnell wieder vergisst! Wenn man so viele Witze hintereinander hört, kann man sie sich nicht alle merken, macht aber nichts, die CD ist ja zum mehrmals Hören gedacht. Wir hören sie in der Küche, wenn wir gemeinsam Kartoffeln schälen, sind die Witze unsere Unterhaltung. Durch die Wiederholung bleiben unsere Highlights im Gedächtnis hängen:

Überfällt ein Hase einen Schneemann. Droht er: Möhre oder Fön?
Fragt die kleine Tigerlilli ihre Mutter Samira: Warum sind wir gestreift, wild und groß? - Wären wir gestreift, wild und klein, wären wir Wespen
Mein Hund ist toll, wenn ich ihn frage, wie ich in dem neuen Kleid aussehe, sagt er „Wau!“
Warum summen Bienen? Weil sie ihren Text vergessen haben!
Trixie hat im Diktat „Löwe“ klein geschrieben. Sagt Herr Gymnich zu ihr: „Trixie, ich habe Dir doch schon so oft gesagt, dass alles was man anfassen kann, groß geschrieben wird!“ Trixie: Würden Sie einen Löwen anfassen, wenn Lilli nicht dabei ist?!

Meine Kinder konnten nun von Witzen nicht genug bekommen, sondern haben gleich noch ein Schülerwitzebuch ausgegraben, um noch mehr lachen zu können.

Catherine Stoyan ist die Sprecherin der sehr erfolgreichen Liliane Susewind Hörbüchern. Auch wenn ich kein Fan ihrer Stimmfarbe bin, finde ich es gut, dass sie auch die Witze einliest. So klingt es sofort nach Lilli, auch wenn diese nicht in jedem Witz selbst vorkommt. Bei den Tieren in den Witzen ist sie ebenso stimmvariabel, wie bei den Lilli-Romanen. Sie ist eine beliebte und ausgebildete Sprecherin und das hört man. Ihre Stimme ist ebenso wie die von Thomas Nicolai glasklar, sie spricht absolutes Hochdeutsch und super verständlich. Das betone ich, nachdem ich ein von einem Autor eingelesenes Buch hörte, der ganz offensichtlich keine entsprechende Ausbildung absolviert hat. Gerade bei Witzen ist es aber entscheidend, die Pointe richtig zu setzen. Da hat man nur seine Stimme als Instrument, um mit wenigen Worten den maximalen Effekt zu erzielen. Daher ist die Ergänzung durch den zweiten, männlichen Sprecher absolut gelungen, da so bei fast 2 1/2 Stunden Witzen non-stop, die jeweiligen Witze klar akustisch von einander getrennt werden. Auch Thomas Nicolai, der auch als Moderator des Quatsch-Comedy-Clubs bekannt ist, lässt seine Stimme vielfältige Charaktere annehmen und spielt zum Vergnügen der jungen und alten Zuhörer mit seinen Stimmbändern.

Die Hülle und das kleine Booklet ist wieder mit Motiven der Illustratorin der Romanreihe Eva Schöffmann-Davidov geschmückt, für noch mehr Lilli-Feeling. Man muss aber kein Lilli-Fan sein, um über diese Tierwitze lachen zu können.

Autorin Tanya Stewner und ihr Mann Guido Frommelt liefern dazu den Sound mit dem Liliane Susewind Song.

Ab 6 Jahren haben Kinder ihren Spaß an diesem tierischen Hörvergnügen! Ein kurzweiliges Vergnügen, gerade auch für Kinder, die noch nicht lesen können oder für öde Tätigkeiten, bei denen man etwas witzige Aufmunterung gut gebrauchen kann! Oder für Ablenkung der Kinder, während die Eltern im Homeoffice beschäftigt sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2020

Niemand ist wirklich böse!

Dog Man 5
0

George und Harold, die offiziellen Zeichner der Dogman Comics sind nun in der 5. Klasse und sollten den Klassiker „Der Herr der Fliegen“ lesen. Harold hatte jedoch keine Lust und hat sich statt dessen ...

George und Harold, die offiziellen Zeichner der Dogman Comics sind nun in der 5. Klasse und sollten den Klassiker „Der Herr der Fliegen“ lesen. Harold hatte jedoch keine Lust und hat sich statt dessen alle Folgen von „Der Herr der Ringe“ angeschaut.... George jedoch fand die Geschichte total inspirierend und beginnt in Anlehnung daran den nächsten Dogman Band: Das personifizierte Böse in Gestalt von Kater Petey kann es nicht lassen, seinen Sohn/Klon auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen und bricht daher täglich aus dem Gefängnis aus. Dogman, Klein-Petey und Roboter 80-HD haben jedoch beschlossen, sich zu einer Superhelden-Freundesgruppe zusammen zu schließen. Doch so einfach bleibt es nicht, durch einen Fehler von unserem Lieblingsheldenhund Dogman, brechen noch weitere Bösewichte aus, die es auf unsere Freunde und sogar den großen Petey abgesehen haben!

Meine Tochter (noch 10) ist ein totaler Lesemuffel und hat meistens keine Lust zu lesen. Diesen Dogman hat sie mir aber aus der Hand geschnappt und weg war sie. Dann habe ich sie nur noch kichern gehört! Sie findet auch diesen Band wieder super lustig und kann sich immer noch an den Flip-O-Ramas erfreuen. Das sind quasi kleine Daumenkinos, mitten im Buch, die es lebendig werden lassen.

Egal ob Junge oder Mädchen, Kinder lieben Dogman und seine verrückt-witzigen Abenteuer. Dafür bedarf es auch bei diesem Band keinerlei Vorkenntnisse, auch nicht von Goldings Klassiker „Der Herr der Fliegen“. Kennt man diesen amerikanischen Klassiker doch, lassen einen die Parallelen, als Erwachsenen richtig grinsen. Das Thema ist sehr geschickt eingebaut. Insgesamt geht es aber um ganz universelle Themen: Freundschaft, dass niemand wirklich Böse ist und sich jederzeit doch entscheiden kann, die Seiten zu wechseln, Heldentum für jedermann, dass kein Held unfehlbar ist, Zusammenhalt und den Versuch die Welt ein bisschen besser zu machen. Das geht, doch immer, oder? Meinen ersten Dogman fand ich ein bisschen heftig für die Zielgruppe ab 8 Jahren. Zu viel Gewalt. Aber eigentlich stimmt das nicht. Es ist einfach nur der Kampf Gut gegen Böse, das ewig neue Thema. Es stirbt nie jemand und keiner kommt je wirklich zu Schaden. Die Bösen werden nicht getötet, sondern kommen ins Gefängnis, wo sie gerne auch mal ausbrechen, damit es ja eine neue Geschichte gibt. Daher sind die Geschichten aber auch erst ab 8 Jahren, damit man diese feinen Unterschiede verstehen kann. Der Text ist so kurz, das könnten auch jüngere Kinder (gut, es ist nicht in Fibelschrift gedruckt und ein relativ kleiner Typensatz gewählt), aber von der Reife her ist 8 Jahre einfach richtig. Nach obenhin ist die Altersgrenze völlig offen!

Die Illustration ist recht einfach gestaltet, was ja auch logisch ist, denn offiziell haben ja Harold und George, zwei Fünftklässler diese Reihe geschrieben und gezeichnet. Das ist aber nur die Rahmenhandlung, denn eigentlich steckt Dav Pilkey hinter der Reihe, die in den USA die Massen begeistert. Ihm ist die Leseförderung ein ganz großes Anliegen und daher baut er sie diesmal auch in sein Abenteuer ein: Haustieren vorzulesen hilft Kindern unglaublich Lesefortschritte zu machen, denn Haustiere kritisieren nicht, sondern genießen die Aufmerksamkeit. Also wird auch hier der „Katze“ vorgelesen. Im Anhang sind Kinder abgedruckt, die freiwillig Katzen vorlesen, wozu es auch Projekte in Tierheimen gibt, wenn man keine eigene Katze hat. Unsere Katze klettert mir übrigens auch beim Lesen auf dem Schoß. Eine sehr gute Alternative ist es übrigens auch, den jüngeren Nachbarskindern vorzulesen. Jede Leseeinheit hilft!
Apropos Illustrationen, es gibt zum Schluss wieder einen Zeichenkurs mit Harold und George, um das Zeichnen der Lieblingshelden zu lernen.

Was ich super finde, ist das es zu Beginn eines jeden Dogman Bandes immer das Vorwort: Unsere Geschichte bis hierher gibt. Da findet jeder schnell hinein, selbst ohne Vorkenntnisse oder schusselige Leser sind wieder sofort mittendrin.

Eine ganz klare Leseempfehlung meiner Tochter und des Nachbarssohns!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2020

Spannender Einblick ins Mittelalter

Mittelalter
0

Die vier Freunde von der Schülerzeitung Jette (11), Lilli (9), Ben (10) und Finn (11) sollen diesmal als Wissensprofis alles über das Mittelalter herausfinden. Wann war das eigentlich nochmal und warum ...

Die vier Freunde von der Schülerzeitung Jette (11), Lilli (9), Ben (10) und Finn (11) sollen diesmal als Wissensprofis alles über das Mittelalter herausfinden. Wann war das eigentlich nochmal und warum heißt es eigentlich so? Um mehr über diese mehrere hundert Jahre dauernde Epoche herauszufinden, ziehen die vier Kinder erst einmal in ein Museumsdorf. Jette ist ganz schön erstaunt, dass sie dort vor der Tür alles abgeben müssen, was nicht in die Zeit gehört. Armbanduhr o.k. aber ihr Tablet, das ist verdammt hart! Zum Glück finden sie gleich ein Mädchen in ihrem Alter, das sie herumführt und auch erst einmal einkleidet. Sie gehört zur großen Gruppe der Bauern und das freiwillig! Sie erklärt den Wissensprofis die Stände. Finn staunt nicht schlecht, dass der Klerus, also die Angehörigen der Kirche, von ihrem Ansehen her noch über dem Adel standen. Das wäre auch was für ihn gewesen, der studierte, gebildete Stand! Ben wäre aber lieber der König und hätte das Sagen. Natürlich schleichen sie sich auch ins Kloster und bestaunen die Schreibstube und die ersten gedruckten Bibeln, dank Johannes Gutenberg. Eine Erfindung, die quasi das Ende des Mittelalters einleitete: die Erfindung des Buchdrucks. Doch solange sie dort im Museumsdorf sind, müssen sie sich als Bauernkinder unterordnen und hart arbeiten! Nach diesem beeindruckenden Erlebnis zieht es sie nicht nur in die Bibliothek, sondern auch auf ein trubeliges Mittelalterfest!

Meine Große (13) liebt diese Reihe für wissbegierige Kinder von 8 – 12 Jahren, die ein wirklich umfangreiches Grundwissen vermittelt, perfekt für Grundschule und Unterstufe! Wer nicht gerne liest, aber dennoch neugierig ist, kann hier eine Menge lernen. In Hörspielform, mit Kindersprechern, die als junges Reporterteam den Dingen auf den Grund gehen! Auch wenn sie sich mal mit ihren Fragen an erwachsene Experten wenden, sprechen diese stets auf Augenhöhe mit ihnen. Dadurch ist das Wissen für Kinder nie belehrend, sondern spannend und kann aufgesogen werden! Mit vielen Geräuschen versehen, klingt es richtig lebensnah und kurzweilig. So wird Geschichte für Kinder erlebbar! Die die Erwachsenen haben jeder ihre eigene Stimme und meine Große freute sich besonders mal wieder ihren Lieblingssprecher Robert Missler zu hören.

Meiner Jüngsten gefällt es sehr gut, dass die Wissensprofis in dieser Folge noch frecher sind und auch mal Unsinn machen und sich in Bereiche schleichen, in denen sie nichts zu suchen haben und dann auch noch Unfug anrichten! Da hatte sie gleich mehr Spaß beim Zuhören und hat gerne im Auto mitgehört.

Die CD ist wieder sehr schön gestaltet, mit Illustrationen aus der beliebten Sachbuchreihe aus dem Ravensburger Verlag. So ist in der linken CD-Klappe ein Ritterdorf beim Ritterturnier zu sehen und rechts, unter der CD eine Ritterburg. Hier hätte ich mir allerdings beides Mal eine Beschriftung gewünscht, damit man das Gesehene besser zum Gehörten zuordnen kann. Das finde ich bei den übrigen Bänden besser. Im Booklet gibt es natürlich wieder eine Nachmachaktion: Butter zum Selbstmachen! Fast so wie im Mittelalterdorf mit dem Butterfass. Kommentar meiner Kinder: Das kann Mama auch so, mit dem Mixer! Tja, im Sommer passiert das gerne mal unfreiwillig.

Wieder ein kurzweiliges Abenteuer der Wissensprofis, bei dem wieder jede Menge Wissen hängen geblieben ist und Zusammenhänge erfasst werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere