Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Klimaschutz für junge Kinder

Greta – wie ein kleines Mädchen zu einer großen Heldin wurde
0

Dies ist ein Bilderbuch ab 6 Jahren, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern zu erklären, wer Greta Thunberg ist, was sie macht und warum sie macht, was sie macht. Es ist ein Weckruf an Kinder, dass ...

Dies ist ein Bilderbuch ab 6 Jahren, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern zu erklären, wer Greta Thunberg ist, was sie macht und warum sie macht, was sie macht. Es ist ein Weckruf an Kinder, dass sie sich nicht klein und machtlos fühlen sollen, jeder Mensch zählt, auch wenn er noch klein ist.

Mit 15 Jahren kannte Greta Thunberg aus Stockholm, Schweden, noch niemand. Damals war sie still und unscheinbar und fiel in der Klasse nicht auf. Doch dann berichtete ihre Lehrerin vom Klimawandel und seinen Folgen. Das Thema ließ sie nicht mehr los und sie las viel darüber und sah sich Filme an. Die Bilder und Informationen packten sie, sie machten ihr Angst und verfolgten sie. Sie beschloss etwas dagegen zu tun, doch was kann man mit 15 Jahren schon groß machen? Also setzte Greta sich am 20. August 2018 in Stockholm mit einem selbstgemalten Plakat vor das Parlamentsgebäude, statt in die Schule zu gehen und streikte. Zuerst beachtete sie niemand und sie blieb unsichtbar. Doch sie ließ sich nicht beirren und setzte sich fortan jeden Freitag vors Parlament, statt in die Schule zu gehen und nach und nach setzten sich immer mehr Schüler mit selbstgemalten Plakaten neben sie und sie waren nicht mehr unsichtbar, sondern wurden wahrgenommen. Über die sozialen Netzwerke verbreitete sich die Nachricht von den Schulstreiks fürs Klima. Überall auf der Welt schlossen sich Schüler an und auf einmal wurde die stille Greta wahrgenommen. Das Mädchen, dass nur sprach, wenn es nötig ist, machte den Mund auf und fand Gehör, vor den Mächtigen dieser Welt. Doch bislang wird ihr nur zugehört und es folgen wenig Taten und so bleibt sie nicht stumm, sondern macht weiter, aber nicht alleine.

Meine Töchter finden das Thema Klima auch spannend und bedrückend. Doch was tun? Im Kleinen anfangen und sich informieren, was man ändern kann. Dabei stößt man natürlich immer wieder auf den Namen Greta Thunberg, aber wie ist sie eigentlich so in den Fokus geraten? Dieses Bilderbuch erklärt es mit ausdrucksstarken, plakativen Bildern und verständlichen Worten. Greta hatte Angst, um ihre Zukunft, dass es diese nicht geben würde. Sie war entschlossen und beharrlich. Beharrlichkeit kann eine Menge bewirken, wie viele Menschen wissen, die mal ein trotziges Kind gesehen haben, oft erreichen sie ihr Ziel doch. Ich möchte jetzt Greta Thunberg nicht mit einem bockigen Kleinkind vergleichen, aber der Begriff „Beharrlichkeit“ ist für Kinder oft nicht fassbar. Deswegen wird er in diesem Buch nicht verwendet, sondern stattdessen eine Menge anschaulicher Seiten, die in ihrer Vielzahl den Kindern von 6 – 8 Jahren unbewusst verdeutlichen, was denn Beharrlichkeit ist. Die Bilder, die Greta im Kopf haften bleiben, verwendet sie in der Sprache, sehr bildlich und für Kinder ganz deutlich, z.B. das Bild vom brennenden Haus. Es zeigt auch, wie viel Mut man haben muss, wenn man stets übersehen wurde, um sich plötzlich in den Mittelpunkt zu stellen, vor allem, wenn man nicht gerne spricht. Ein Gefühl, das sicher viele Kinder nachvollziehen können, die es vielleicht auch nicht so angenehm finden z.B. vor der ganzen Klasse vorne zu stehen und zu reden. Hier kann man Greta sehen, wie sie ganz alleine, vor einem riesigen Saal mit völlig fremden Erwachsenen z.B. auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos steht und klare, einfache und unmissverständliche Forderungen formuliert.

Ein Buch, dass Kindern nicht nur die Person Greta Thunberg und den Klimaschutz nahe bringt, sondern das auch Mut macht, für seine Überzeugungen einzustehen und sich zu engagieren! Deshalb steht ganz am Ende des Buches, ganz plakativ, wie bei einer Demo auf den Transparenten: „Was wirst Du tun?“. Denn nach dem Buch gibt es keine Frage nach dem ob, sondern nach dem „Was“ und „Wie“.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Herrlich witzig und herzlich!

Schiefer die Socken nie hingen
0

Julia und Frank, beide Mitte 50, leben ein geruhsames Leben in Weimar, ebenso wie Franks Mutter, die rüstige Elisabeth (80), die gerne mal mit ihren exzentrischen Ideen, ihr Altersheim ein wenig aufmischt. ...

Julia und Frank, beide Mitte 50, leben ein geruhsames Leben in Weimar, ebenso wie Franks Mutter, die rüstige Elisabeth (80), die gerne mal mit ihren exzentrischen Ideen, ihr Altersheim ein wenig aufmischt. Ihre drei Töchter sind weit verstreut. Die älteste Charlotte lebt mit Mann Rob und Säugling Connor, direkt neben den Schwiegereltern in Seattle. Anne ist erfolgreich in London und will erstmals mit ihrem Freund dem erfolgreichen Investmentbanker Jason traditionelle englische Weihnachten feiern, Die jüngste, die blauhaarige Emily, lebt ein wenig planlos in einer alternativen WG in Berlin und versucht die Welt zu retten und sich selbst zu finden. Als nach den beiden Älteren nun auch Emily ihre Teilnahme am besinnlichen elterlichen Weihnachtsfest absagt, um mit ihrer WG eine anti-Konsum-Terror-Party zu veranstalten, sind ihre Eltern sehr geknickt. Sie hatten doch schon so viel vorbereitet! Doch es kommt völlig anders. Nach und nach rufen die Töchter schluchzend an und klagen darüber, daß sie ihre Eltern zu Weihnachten vermissen, aber nicht weg können. Da entschließen Julia und Elisabeth spontan alle Töchter nacheinander zu besuchen und einfach drei mal Weihnachten zu feiern dieses Jahr. Problematisch ist dabei nur Franks legendäre Flugangst, die bislang jeden Besuch bei den Auslandstöchtern verhindert hat. Doch wo ein Wille, da auch ein Weg und Elisabeth kann sehr überzeugend sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat!

Dies ist ein Familienroman, um Eltern, die ihre Kinder über alles lieben und für sie die Welt aus den Angeln heben würden und als Dank dafür, von ihren Töchtern zurück geliebt werden, wenn auch z.T. vom anderen Ende der Welt. Ach ja, Oma Elisabeth sollte man da nicht vergessen, denn sie bringt mit ihren teilweise sehr listigen und einfallsreichen Ideen richtig Schwung in diesen Weihnachtsroadtrip. Dieser zeichnet sich vor allem durch 3 Eigenschaften aus: 1. er ist irrsinnig witzig, ich habe immer wieder Tränen gelacht, 2. er ist unglaublich abwechslungsreich, bei dieser 3 tägigen Weihnachtstour hagelt es nur Pleiten, Pech, und Familienliebe denn er ist auch 3. sehr warmherzig und gefühlvoll, ohne kitschig zu sein.

Die sechs Familienmitglieder sind mit Ausnahme von Emily, Oma Elisabeth und Frank eigentlich ziemlich normal. Frank hat so ein paar kleine Schrullen, wie die Flugangst und die Überzeugung, dass Weihnachten nirgendwo so schön ist, wie in Weimar, ein bisschen unflexibel und spießig ist er über die Jahre geworden, aber immer noch sehr liebevoll, großzügig und mit einem noch größeren Herzen für seine Töchter. Elisabeth ist mit ihren 80 Jahren weder auf den Kopf, noch auf den Mund gefallen und fest entschlossen, die Zeit, die ihr noch bleibt aus vollem Herzen zu genießen. Dabei kennt sie ihre Heimbewohner und auch ihr Lieben ganz genau und weiß bisweilen welchen emotionalen Knopf sie nur drücken muss, um ihr Ziel zu erreichen. Emily ist noch etwas planlos. Doch sie ist wie ihre WG sehr engagiert, ausgesprochen tierlieb und will die Welt verbessern. Gänsebraten und Flugreisen sind für sie also eigentlich völlig ausgeschlossen, außerdem ist sie unsterblich in ihren Mitbewohner Jannik verliebt..... Anne liebt Jason und hofft auf einen Antrag von ihm, während Charlotte längst glücklich verheiratet ist, mit dem Sohn der wahrscheinlich größten Weihnachtsfans der vereinigten Staaten. Ein ganz schönes Kontrastprogramm zur besinnlichen deutschen Weihnachtszeit. Julia ist die gute Seele, mal Ruhepol, mal treibende Kraft und manchmal der Verzweiflung nahe.

Man mag einiges in diesem Roman überspitzt finden, ja, das macht ihn ja so lustig, aber es steckt viel selbst beobachtete Wahrheit dahinter. Autorin Ulrike Herwig wuchs in Jena in der DDR auf, lebte später längere Zeit in London, inzwischen aber mit Mann und Töchtern in Seattle. Sie kennt sich also mit Weihnachten in den beschriebenen Gegenden aus und auch mit den uns Deutschen in den Staaten angedichteten Bräuchen. Ich war mindestens so überrascht und amüsiert wie sie, zu erfahren, was wir denn so Weihnachten alles suchen (ja, die Amis sind überzeugt, dass wir Weihnachten suchend verbringen, Weihnachten, nicht Ostern).

Ach ja, damit man dieses turbolente Chaos so richtig nachfühlen kann, gibt es hinten im Anhang noch ein paar weihnachte Rezepte aus den USA, England und Deutschland, für internationale Feiertage, aber wirklich interessante Rezepte, die man nicht überall findet.

Ich wünschte, dieses Buch würde verfilmt, das könnte ich mir richtig gut vorstellen und würde es mir auch sofort ansehen... Ein Buch das rundum gute Laune und glücklich macht, wenn das nicht für die Vorweihnachtszeit wie gemacht ist!

Veröffentlicht am 25.11.2019

Klassischer Krimi, mit eigenwilligem kanadischen Dorf

Tief eingeschneit. Der zweite Fall für Gamache
0

Weihnachten naht, in Three Pines, ebenso wie in Montreal, Québec. Rund ein Jahr ist es her, seit die Unternehmerin Ceci den Poitiers in das alte Headley Haus auf dem Hügel zog, in dem sich damals so schreckliche ...

Weihnachten naht, in Three Pines, ebenso wie in Montreal, Québec. Rund ein Jahr ist es her, seit die Unternehmerin Ceci den Poitiers in das alte Headley Haus auf dem Hügel zog, in dem sich damals so schreckliche Szenen abgespielt hatte. In all der Zeit hat die neue Bewohnerin keinen Weg in die Herzen ihrer warmherzigen, offenen, neuen Nachbarn gefunden. Sie wirkt kalt und abweisend. Ruth Sardo, die Dichterfürstin des Dorfes hat eine Lesung in der Provinzhauptstadt und all ihre Freunde fahren natürlich hin. Dabei ahnen sie nichts davon, dass sich fast vor ihren Augen ein tragischer Mord an einer Obdachlosen abspielt. Ein Fall, der sofort zu den Akten gelegt würde, wäre diese nicht zufällig Gamache in die Hände gefallen, der der Verstorbenen zumindest ihre Würde in Form ihres Namens zurückgeben möchte. Doch viel Zeit bleibt ihm hierfür nicht, denn er wird wieder nach Three Pines gerufen, als dort auch ein unnatürlicher Todesfall für Entsetzen sorgt. Ceci de Poitiers erliegt beim traditionellen Weihnachtscurling Turnier einem Stromschlag. Dank ihres abstoßenden Charakters vermag niemand zu trauern, doch wer hatte ein Motiv und die Gelegenheit?

Offiziell ist dies der zweite Fall für Gamache, aber das ist natürlich bei so einem erfahrenen Ermittler Unsinn! Es ist schlicht und ergreifend der zweite Fall, der ihn und sein Team in das ebenso beschauliche wie außergewöhnliche Three Pines verschlägt. Denn mindestens ebenso wie der Polizei-Chef der Sureté ist die recht eigenwillige Dorfgemeinschaft Hauptperson dieser Reihe. Die Charaktere sind liebenswert verschroben, ohne dabei wie Abziehbilder oder lächerlich zu wirken. Louise Penny schafft es, jedem ihrer Dorfbewohner ein Herz und unantastbare Würde zu schenken, selbst der toten Obdachlosen, wenn auch nicht der gierigen, selbstverliebten Ceci. Da es ein Charakterkrimi ist, entwickelt er sich behutsam und gründlich. Jedes Detail zählt, es geht nicht um Tempo, sondern um Persönlichkeit, die Spannung erzeugt. Auch wenn auf Klamauk durch Skurrilität verzichtet wird, ist diese Reihe nicht ohne Humor. Es sind die kleinen, feinen bissigen Pointen, die mich bisweilen zum Lachen brachten. Es sind die Schicksale, in ihren Feinheiten und ihrer Ausarbeitung, die mein Herz berührten. Ein klassischer Krimi, in einem Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, ebenso zeitlos ist auch dieser Fall mit seinen Figuren. Klar, in dieser Gegend gibt auch das Klima das Tempo vor. Bei für uns unvorstellbaren – 30 Grad Celsius verlangsamt sich das Leben automatisch. Doch auch die idyllisch scheinenden weißen Schneemassen, können nicht über die Grausamkeit der gewaltsamen Morde hinwegtäuschen, so grausam, wie auch diese weiße Pracht sein kann. Dennoch gehören Wind und Wetter in die abgelegenen Wälder von Québec und verleihen der Reihe weiteren unnachahmlichen Charme. Man muss gut und sehr genau hinhören, um die Hinweise nicht zu verpassen. Ich hatte so meine Vermutungen, aber irgendwie sprach immer etwas gegen meine Theorie... so dass ich bis zum Ende mitgerätselt habe, gemeinsam mit den vergnüglichen Dorfbewohnern, die wieder ihren Teil zur Aufklärung beitragen, dank ihrer Beobachtungsgabe und ein paar zufälligen Begebenheiten und seltsamen Angewohnheiten.

Diese winterlich-eisige Folge wird wieder von Hans-Werner Meyer (dem Chefermittler der ZDF-Serie „Letzte Spur Berlin“) gelesen. Seine Stimme passt sehr gut zu Armand Gamache, der in seinem Alter ist, besonnen und empathisch. Seiner wohlklingenden, ausdrucksstarken Stimme höre ich gerne zu. Lebendig spricht er die Charaktere, die er ausarbeitet, was ihm wirklich gut gelingt, bis auf Claras Ehemann Peter, der zum Glück keine besonders große Rolle spielt. Die schroff-schräge Dichterfürstin Ruth Sardo trifft er meines Erachtens aber auf den Punkt!

Auch sehr gefällt mir, dass ein Film-Klassiker auf VHS-Kassette eine Rolle spielt und klar wird, manchmal kann alte Technik sehr verräterisch sein.

Winterlich, nostalgisch, eigenwillig und manchmal gleichzeitig bissig-böse und liebevoll zugleich. Ich liebe diese Mixtur einfach und könnte auch noch länger zuhören. So hoffe ich einfach auf die Vertonung von Fall 3 ;)

Veröffentlicht am 23.11.2019

Jedes Land ist einzigartig!

Ich kenn ein Land, das du nicht kennst ...
0

Dies ist eine abenteuerliche, lustige Reise in 20 ganz unterschiedliche Länder der Erde und über jedes dieses mal bekanntere mal unbekanntere Land erfährt man spannende, kuriose, witzige und/oder unglaubliche ...

Dies ist eine abenteuerliche, lustige Reise in 20 ganz unterschiedliche Länder der Erde und über jedes dieses mal bekanntere mal unbekanntere Land erfährt man spannende, kuriose, witzige und/oder unglaubliche Dinge! Die Länder werden jeweils zum Beginn des Tracks benannt und dann kann man sie auf der Karte im Booklet suchen, dort sind auch nur die hier aufgeführten Länder und Deutschland eingezeichnet, damit sich Kinder schneller zurecht finden. Es sind die Länder: Kanada, USA, Mexiko, Venezuela, Island, Norwegen, Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Ungarn, Russland Marokko, Ägypten, Kenia, Madagaskar, China, Indien, Thailand, Indonesien, Japan und Australien.

Da gibt es wirklich Fakten zum Staunen! Wusstet Ihr, dass zum Beginn der Jagdsaison die Wildschweine im Osten Frankreichs in die Schweiz flüchten, wo sie unter Schutz stehen und nach Ende der Saison nach Frankreich an ihre Futterstellen zurückkehren? Oder dass es in Russland so kalt wird, dass man gefrorene Milch am Stück kaufen kann, und die Euter der Kühe mit extra isolierenden BHs ausgestattet werden? Oder dass es in Thailand ein Elefantenkrankenhaus gibt? Dort fällt soviel Elefantenmist ab, dass man, daraus sogar Papier herstellt, da sich ja die Elefanten von pflanzlicher Nahrung ernähren? Ganz unglaublich fand ich ja, daß jede Kuh in Norwegen ein Anrecht auf eine Schlafmatratze hat. Diese kostet im Schnitt 200,- €, doch die Kühe die darauf schlafen, fühlen sich so wohl, dass sie deutlich mehr Milch geben und somit nach knapp einem Jahr, der Kaufpreis durch diesen Vorteil wieder erwirtschaftet wurde.

Anne Moll klingt hier reifer und älter, als auf den Mia-Hörbüchern. Sie klingt wie die nette Tante oder Großmutter, die aus ihrer Erfahrung erzählt, ein bisschen wie eine Märchentante und genauso unglaublich und aufregend ist ja auch was sie erzählt! Dabei erzählt sie nicht nur, es gibt auch immer wieder den Produzenten als Stimme aus dem Off, oder Geräusche passend zu dem jeweiligen Thema und natürlich Musik! Bei Frankreich denkt man ja so an einiges, aber dass die Franzosen traditionell Akkordeonmusik mögen, ist den Wenigsten so bewusst, hier kann man schon etwas hineinhören oder eben auch in schnelle ungarische Tänze. Das macht diese Kuriositätensammlung unglaublich lebendig und noch aufregender!

Natürlich vermittelt dieses Hörbuch kein allumfassendes Wissen über diese Länder, sondern es vermittelt einen ersten Eindruck, der bleibt und sagt: jedes Land ist besonders, jedes Land ist spannend, in jedem Land gibt es eine Menge zu entdecken! Es weckt Neugier und Interesse aber es vermittelt auch Respekt. Denn jedes Land verdient Beachtung und kann ungeahnt aufregende Seiten haben. Da staunen sogar noch mithörende Erwachsene!

Meine Tochter (10) fand es unglaublich lustig und aufregend. Sie wollte kaum eingeschaltet unbedingt noch den Rest der CD hören. Klar konnte sie sich nicht alles auf einmal merken, aber es ist so unterhaltsam, da hat sie es einfach immer wieder gehört!

Ab 6 Jahren und wirklich zu empfehlen, es ist wirklich ein richtiges Hörerlebnis für die ganze Familie!

Veröffentlicht am 20.11.2019

Gelungener Abschluß der Anderwelt

Die Pan-Trilogie: Das gestohlene Herz der Anderwelt (Pan-Spin-off 2)
0

Dies ist der langersehnte zweite Teil der Anderwelt, eines Spinoff der Pan-Triologie

Schon der Start ist dramatisch, in einer längst vergangenen Zeit, mit einer dunklen Priesterin und einem Drachen, der ...

Dies ist der langersehnte zweite Teil der Anderwelt, eines Spinoff der Pan-Triologie

Schon der Start ist dramatisch, in einer längst vergangenen Zeit, mit einer dunklen Priesterin und einem Drachen, der nicht nur die Priesterin in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch Elf Finn. Bei Alli kommen vage Erinnerungen hoch, da war was, aber was? Aber lange hat sie nicht Zeit darüber nachzudenken, denn sie wurden auch in dieser vergangenen Zeit aufgespürt und verfolgt. Finn packt sich Alli wieder über die Schulter und wirft sie durch die magische Pforte in die dahinterliegende Ruinenstadt. Doch Allison stirbt nicht, sie verfällt nicht zu Staub, allerdings sind die Elfenagenten noch immer hinter ihr her, so dass sie die Flucht nach vorn antritt. Dadurch findet sie den Bestimmungsort des Herzens der Anderwelt, in einer Stadt, die wohl einst von Drachen bewohnt war. Doch wie soll sie diesen Kelch in ihren Besitz bekommen, um ihn an seinen vorgesehenen Ort zu stellen? Wieder einmal ist es Nymphe Chloe, die ihr hilft, dieser unglaublich trockenen, heißen Welt zu entkommen. Aber die Zeit hat sich weiter gedreht, im Internat wurde sie mehrere Tage vermisst und auch von George fehlt jede Spur. Sie erhält Hausarrest, was nach Finns Meinung eh der sicherste Ort für sie ist.

Es war wunderbar alle Charaktere des ersten Bandes wieder zu treffen. Allerdings entwickeln sich diese in der Fortsetzung zum Teil anders als erwartet. Das fand ich super, da unvorhersehbar und doch in sich schlüssig. Langsam akzeptiert Allison ihre Schlüsselrolle für die ihr unerreichbare Anderwelt. Dennoch gibt es für sie viele Ungereimtheiten, zum Beispiel, wie Finn es wagen konnte, sie durch die lebensgefährliche Pforte zu werfen? Den langersehnten Reiterball muss sie leider verpassen, dafür geht ausgerechnet Valérie an ihrer Stelle hin, sie ist nun auch Internatsschülerin. Allison weiß gar nicht, was sie getan hat, um das zu verdienen... Allison erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Sie taucht in eine völlig fremde, geheimnisvolle und eigentlich unglaubliche Welt ein und mit ihr die Leserin. Das ist spannend und faszinierend zugleich. Auch ihre Gefühle für Finn sind erschüttert und verwirrt, denn er scheint sie in den sicheren Tod geworfen zu haben. Wollte er sie umbringen? Auch die Erzählungen vom Reiterball irritieren sie noch weiter. Ganz klar ist aber, dass Valérie nervt! Doch ist gerade sie es, die die größte Wandlung durchmacht, sie und George. Das ist für mich unerwartet und hebt es aus der Masse romantischer Fantasy hervor. Die Charaktere dürfen zwiespältig sein, zweifeln und sind keine Abziehbildchen von Gut und Böse. Bei keiner Person ist stets sicher, wie man sie nun wirklich finden soll, es kommen immer wieder Zweifel auf, außer an Allison, die sich aber auch über sich bzw. ihren Körper wundert, der dieses Mal mit einigen Tücken zu kämpfen hat. Woran das wohl liegen mag?

Sandra Regniers Schreibstil ist flüssig, packend und emotional. Die Schreibpause hat ihrem Stil nicht geschadet, es ist packend und wirkt nicht wie ein Werk das man einfach mal so abliefert, um einen Vertrag zu erfüllen. Es ist mit Herzblut geschrieben und ins Detail durchdacht. Gerade wenn man fremde Welten erschafft, finde ich es wichtig, dass es schlüssig ist, damit die Welt vor dem eigenen inneren Auge erstehen kann, ohne Fragezeichen. Alle Handlungsstränge werden verwoben und zusammengeführt. Es gibt kleine Erinnerungen an die Pan-Triologie, die aber keine Vorkenntnisse erfordern. Diese Reihe ist sehr gut für sich alleine lesbar und die Pan-Triologie kann dann auch noch im Anschluss gelesen werden, ohne dass bereits zu viel verraten wurde.

Sehr gut fand ich, dass es kein reines Happy End gibt, ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Ich werde seine Charaktere vermissen, denn mit diesem Band ist die Reihe abgeschlossen.