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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2019

Wieder sehr witzig und wunderschön illustriert

Zombert und die Zahnfee Pupsinella
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Zombert, der kleine Zombie, der seine Arme, Beine, Kopf und Nase abnehmen kann, ist gerade in seiner Gruft und jongliert. Da fliegen schon mal die Gliedmaßen, als sein Freund Konrad zu Besuch kommt. Der ...

Zombert, der kleine Zombie, der seine Arme, Beine, Kopf und Nase abnehmen kann, ist gerade in seiner Gruft und jongliert. Da fliegen schon mal die Gliedmaßen, als sein Freund Konrad zu Besuch kommt. Der hat gerade einen Wackelzahn, der trotz aller Bemühungen von Konrad, einfach nicht ausfallen will. Kein Problem für Zombert und seine Zahnziehmaschine! Die hilft sofort und schon taucht ein kleines stinkendes Etwas auf: Zahnfee Pupsinella! Die ist eigentlich eine Rosenfee, aber weil sie unerlaubten Schabernack getrieben hat, muss sie nun Milchzähne einsammeln. Mit Konrads verlorenem Zahn, ist ihr Beutel nun aber so schwer, daß sie nicht mehr fliegen kann. Was nun? Die zwei können sie nicht riechen und wollen sie nur loswerden!

Nein, keine Sorgen, hier geht es nicht um Feenmobbing, es ist einfach eine sehr lustige Leseanfängergeschichte, die mit alten Klischees aufräumt! Die Zahnfee ist nicht niedlich, sie stinkt, weil sie ständig pupsen muss. So sehr, daß es noch nicht mal ein kleiner Zombie erträgt! Pupsinella ist natürlich rosa und niedlich, aber sie müffelt eben auch und findet Konrad zu alt für Geschenke von der Zahnfee! (hihi, ein tolles Argument für die Eltern, sollten sie mal eins vergessen haben. Steht ja sogar im Buch, dann muß es ja auch stimmen!) Leider ist Pupsinella nicht so lustig, wie Fußballspiele oder Verstecken auf dem Friedhof. Da müssen die zwei mal ganz kräftig nachdenken, was sie da machen können. Hier kommen nun auch die übrigen üblichen Zombert Mitspieler zum Zug. Papagei Plapperkai und Hund Waldi machen sich gemeinsam mit ihnen auf zum Friedhofswächter Ignaz, möglichst weit weg mit den Püpsen von Zomberts Gruft....

Meine Tochter liest auch mit 9 Jahren total gerne Zombert, dann aber in einem Rutsch, auch wenn diese Leseanfängergeschichte in mehrere Kapitel unterteilt ist, damit die Anfänger nicht überfordert werden. Wer aber schon gut lesen kann, kann natürlich auch mal ganz schnell ein ganzes Buch lesen. Die Geschichte ist wirklich lustig. Sie greift altbekannte Kindermythen und Gruselgeschichten (klar, ein Zombie) auf und stellt die Klischees mal locker flockig auf den Kopf! Eine rosa pupsende Fee, die für eine dicke Libelle gehalten wird... Solche Scherze lieben Kinder, da merkt man vor lauter Kichern gar nicht, daß man ja immer weiterliest und empfindet es gar nicht so anstrengend. Klar, daß auf Anglizismen und wirklich schwierige Wörter hier verzichtet wird. Dennoch klingt es sprachlich nicht platt, sondern kindgerecht. Dieses Buch ist durchgängig farbig illustriert und zwar auf jeder Seite! Dabei sind die Bilder nicht nur farbig sondern auch fröhlich und bisweilen witzig, wenn z.B. Zombert beim Jonglieren aus Versehen seine Arme mit durch die Luft wirbelt oder die Zahnfee die Luft in der Gruft vernebelt. Plapperkai reisst wieder reimende Scherze, die nicht nur Spass machen, sondern auch das Sprachgefühl schulen. Dabei ist die Schrift schöne deutliche Fibelschrift in einem größeren Schrifttypus und mit nur wenig Textanteil pro Seite. So bleibt schon viel Raum für die herrlichen Illustrationen des Autors, der Malerei und Film in Köln studierte. Heute arbeitet er als Autor, Illustrator und Trickfilmer. Wem Zombert gefällt, es aber zu kurz findet, dem legen wir gerne die Reihe um Spinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisi ans Herz, beginnend mit „Du spinnst wohl!“.

Ach so, auch wenn hier eine rosa Zahnfee mitspielt, es ist kein Mädchenbuch, sondern definitiv für beide, aber wenn schon, dann eher Jungs als Mädchen, denn die Fee ist alles andere als kitschig süß ;) Dies ist bereits das 3. Zombert-Abenteuer, aber durchaus auch eigenständig lesbar.

Eine ganz tolle Reihe für Leseanfänger, auf die sich meine lesemuffelige jüngste Tochter immer wieder bei jedem neuen Band stürzt. Dicke Leseempfehlung von der Jüngsten mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Mary Poppins trifft den Krieg der Knöpfe

Miss Braitwhistle 5. Klassenreise mit Miss Braitwhistle
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Dies ist der 5 Band mit Abenteuern der 4a wie Albtraum, der Klasse der englischen Grundschullehrerin Miss Braitwhistle, die zwar keine Umlaute beherrscht und bisweilen noch andere Kämpfe mit der deutschen ...

Dies ist der 5 Band mit Abenteuern der 4a wie Albtraum, der Klasse der englischen Grundschullehrerin Miss Braitwhistle, die zwar keine Umlaute beherrscht und bisweilen noch andere Kämpfe mit der deutschen Grammatik verliert, die aber auch immer ein Hauch von Magie umgibt. Miss Braitwhistle hat nämlich nicht nur einen Sonnenschirm, sondern auch eine Handtasche, aus der sie zu gegebenen Zeiten die wundersamsten Dinge hervorzaubern kann.
Inzwischen hat die Klasse die Schule verlassen und ist über die Stadt in unterschiedliche Schulen zerstreut. Doch Aki und sein Freund Franz, der Ich-Erzähler, treffen sich immer noch. Diesmal erinnern sie sich aus gegebenen Anlass, an ihre Abschlußfahrt, die eigentlich gar nicht hätte stattfinden sollen. Im Gegensatz zur 4b von Frau Sauermann, hat Miss Braitwhistles Klasse nicht schon das ganze Jahr für eine Klassenfahrt gespart. Doch die nette Hausmeisterin hat Erbarmen mit den im Hochsommer schwitzenden Schülern und lädt sie ein. Nun dürfen sie auch auf Ekis Erlebnishof, gemeinsam mit der 4b fahren. Die hatte ihnen schon mit den Hochglanzprospekten die Nase lang gemacht. Doch Eki ist seiner Bäuerin davon gelaufen und diese hat das Konzept nun auf Arbeiten im Einklang mit der Natur umgestellt. Leider ist auch das Essen angeblich im Einklang mit der Natur und muss erst geerntet oder sonst wie erarbeitet werden, wie gut, daß Miss Braitwhistle ihre Handtasche mitgebracht hat!

Für uns war es das erste Miss Braitwhistle Abenteuer, auch wenn es bereits der 5. Band ist. Auch wenn wir die Protagonisten aus der 4a und 4b und ihre Lehrerinnen bislang nicht kannten, war dies völlig unproblematisch. Sabine Ludwig erzählt immer nur von einigen wenigen Kindern aus den jeweiligen Klassen, also deutlich weniger als Klassenstärke. Anfangs waren wir etwas enttäuscht, daß Miss Braitwhistle so selten auftaucht. Sie scheint sowohl ihrer Kollegin, als auch der Bäuerin gezielt aus dem Weg zu gehen. Dabei fand meine Tochter (9) ihre Sprache sehr lustig. Dass andere Nationen unsere Umlaute nicht aussprechen können, ist für Kinder bisweilen unvorstellbar. Auch die Grammatikfehler fand sie lustig. Ein prima Sprachtraining übrigens, weil sie mir stets verkündete, wie es richtig hätte heißen sollen. Auch mit dem Vokabular hat die englische Miss bisweilen Schwierigkeiten, weshalb sie dann englische Begriffe einfließen lässt, die dann sofort erklärt werden wie z.B. fire fly für Glühwürmchen oder shooting star für Sternschnuppe. So lernt man zwischen all dem Unsinn, den diese zwei Schulklassen anstellen, ein paar englische Begriffe und auch ein paar Fakten über das Landleben. Das finde ich als Mutter sehr geschickt gelöst und die Kinder fanden es spannend. Eigentlich wollte ich nur mit der jüngsten Tochter lesen, doch die Große (11) schien von der Geschichte magisch angezogen zu werden und spitzte stets die Ohren. Auch sie fand die Geschichte lustig und hätte gerne von Anfang an mitgehört (auch wenn sie sich für das Cover von Susanne Göhlich zu alt fand, weswegen ich es nur der Jüngeren vorlas). Meine jüngere Tochter mochte sowohl das Cover, als auch die Illustrationen im Buchinneren sehr gerne und fand sie witzig.
Die zwei Parallelklassen stehen in ständiger Konkurrenz zu einander. Die 4b mag wohl ihre Frau Sauermann auch nicht wirklich, aber immerhin ist sie „normal“. Die 4a findet ihre Lehrerin überhaupt nicht normal, liebt dafür aber ihre lustige und zauberhafte englische Miss. Durch die ewigen Reibereien lassen sich gerade die „schlimmen Jungs“ Aki und Franz immer wieder neue Streiche und Herausforderungen einfallen. Manchmal gehen die Aktionen nach hinten los, aber solange man selbst nicht betroffen ist, kann man herzhaft darüber lachen. Es ist eine moderne Mischung aus Mary Poppins und dem Krieg der Knöpfe. Sowohl für Jungen als auch für Mädchen sehr unterhaltsam. Nicht immer zum Nachmachen geeignet, aber wehr hat schon eine Lehrerin mit solch speziellen Fähigkeiten?

Sabine Ludwig verfasst seit Jahren erfolgreich Kinderbücher, die z.T. („Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft!“, „Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft!“) auch bereits fürs Kino verfilmt wurden. Außerdem übersetzt sie Werke andere Autoren vom Englischen ins Deutsche. Auf ihre kleinen eingebauten Englischlektionen ist also Verlass. Neben dem Spaß verpackt sie auch gerne noch eine Botschaft mit in ihre Geschichten. So ist die 4a kein wirklicher Albtraum und keinen Deut schlimmer als die gelobt 4b.

Wir fanden es etwas schade, daß die namensgebende Miss Braitwhistle anfangs fast gar nicht auftauchte. Gelangweilt haben wir uns aber auch in diesen Kapiteln nicht, doch kam mit Miss Braitwhistle einfach mehr Magie in die Geschichte und noch mehr Humor.

Eine wirklich schöne Geschichte, von der wir allerdings befürchten, daß sie tatsächlich der Abschlußband der Reihe ist. Nun sind wir auf die Vorgänger neugierig!

Veröffentlicht am 21.02.2019

Macht richtig Lust auf Biogärtnern!

Wühl dich glücklich
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Ein Bio-Garten als ganzheitliches Erlebnis, als Ort zum Leben und Genießen und nicht, um seinen Ehrgeiz auszuleben. So ist dieses Buch nicht auf Perfektionismus angelegt, sondern als Anregung gedacht. ...

Ein Bio-Garten als ganzheitliches Erlebnis, als Ort zum Leben und Genießen und nicht, um seinen Ehrgeiz auszuleben. So ist dieses Buch nicht auf Perfektionismus angelegt, sondern als Anregung gedacht. Es spendet Ideen und ermutigt mal neue Wege zu gehen und die Grenzen des Bekannten zu überschreiten. Blumen und Kräuter haben die gleichen Bedürfnisse, aber der Platz ist begrenzt? Macht nichts, man kann sie auch mixen, erlaubt ist was gefällt und warum auf etwas verzichten, was man liebt, nur weil es nicht in gängige Schemata fällt.

Daher gibt es hier Tipps für ganz viel Handarbeit, eben zum Wühlen, Buddeln und Mulchen. Es werden Gartenlieblinge vorgestellt, aber eben auch unbekanntere Sorten, an deren Entdeckung man seine Freude haben kann, sowohl bei Gemüsesorgen Pak Choi, als auch bei den Früchten, wie der nackten Mini-Kiwi. Dabei geht es um Beispiele, die nie abschließend gemeint sind. Bei der Kiwi haben ja einige ihre Zweifel, daß man die hier so anbauen kann, aber Neuseeland ist ja auch keine tropische Insel. Wenn man sich aber schon an die Kiwi wagt, könnte man ja auch mal über Feigen nachdenken (vorausgesetzt man lebt in entsprechenden Gebieten wie dem Breisgau, dem Nahetal, dem Rheintal... also durchaus klimatisch milde Gebiete ohne allzu harte Fröste).

Das es den Garten als ganzheitliches Erlebnis sieht, ist das mit der Struktur des Buches auch so eine Sache. Ja, es gibt eine Struktur, ja es gibt ein Inhaltsverzeichnis, aber einige Pflanzen stehen nicht da, wo ich sie erwarte. So findet sich der Salbei nicht im Kapitel Tea-Time-Beet sondern gemeinsam mit dem Rosmarin (hier wird Rosmarintee für seine belebende Wirkung empfohlen, statt Kaffee und es gibt ein ganz einfaches Rezept für Rosmarin-Pinienkern-Salz) bei „Langzeitbeziehunge: einmal pflanzen – mehrmals ernten“, was auch für den Thymian gilt, aber der steht dann auch wieder bei dem Tea-Time-Beet. Tja, Pflanzen lassen sich ebenso ungern in Schubladen stecken, wie Gärtnerinnen. Dabei sind hier durchaus auch verschiedene Beettypen, für verschiedene Gärtnerpersönlichkeiten empfohlen. Auch hier gilt, fühlt man sich gleich zu mehreren Typen hingezogen, z.B. sowohl ein Einfach-Losleger als auch nachhaltiger Netzwerker, so genau weiß man nicht immer. Aber es ist so amüsant und kurzweilig geschrieben, dass das Verschwimmen der Grenzen nichts macht. Ich habe es tatsächlich völlig unstrukturiert gelesen, einmal durch, was ich normalerweise bei Sachbüchern eher meide, weil ich ja nicht alles gleich spannend finde... Andrea Heistinger schreibt sehr locker und humorvoll. Sie betont immer wieder, daß man die lieben Pflänzchen auch mal in Ruhe wachsen lassen sollte, wofür sie nicht dringend eines Gärtners benötigen und gibt ironische Ratschläge zur Pflanzenpflege. Sollte die Leserin hier die Ironie nicht erkennen, die nicht gekennzeichnet ist, ist ihr Garten ganz schnell hinüber. Allerdings ist die Ironie wirklich offensichtlich, wenn empfohlen wird, frisch gesetzte Pflanzen nicht zu gießen.

Neben der Beetanlage und der Bodenbeschaffenheit, legt dieses Buch einen großen Schwerpunkt auf die Pflanzenpflege. Dabei gefällt mir sehr gut, daß sie den Einsatz von Rasenschnitt zum Mulchen empfiehlt, damit Boden und Pflanzen nicht austrocknen, statt Rindenmulch. Rasenschnitt hat man eigentlich immer und weiß nie wohin damit. Sowohl Rasen mag kein Kompost, aber meine Kartoffeln und Erdbeeren werden sich von nun an darüber freuen. Auch hier ist mir bei der Pflege der Kartoffeln siedend heiß aufgefallen, daß ich ja immer das gleiche Kartoffelbeet nehme. Das werde ich dieses Jahr wohl dann doch mal sein lassen. Meine Kräuter bleiben aber weiterhin wo sie sich bisher glücklich gefühlt haben, da möchte ich kein Risiko eingehen. Da der Deutschen Lieblingsgemüse die Tomate ist, bekommt diese auch ein ganzes eigenes Kapitel mit Anbau, Pflege und Wuchs- und Sortentipps. Die Richtigkeit dieser Empfehlungen kann ich aufgrund der Fehler der vergangenen Jahre, aus denen ich gelernt habe, durchaus bestätigen.

In grün unterlegten Kästchen mit weißer Schrift werden jeweils wertvoll Tipps gegeben, während die wichtigsten Pflanzenfakten mit zartgrünen Ranken markiert werden.

Blumen und Obstbäume kommen sehr kurz, die hätte man sich fast sparen können, wären sie nicht wieder für das ökologische Ganze und die Nützlinge von Interesse. Was blüht lockt nützliche Insekten an, diese fressen nicht nur viele Schädlinge, sondern befruchten auch unsere Wunschgewächse. Insofern haben sie in dieser Kombination dann doch eine Erwähnung verdient.
Am Ende des Buches findet sich ein hilfreiches Glossar, mit Begriffen, die mir z.T. bisher nicht geläufig waren, die aber im Text verwendet werden. Es handelt sich um Begriffe wie „einschlämmen“, die sich zum Teil, wenn man sie nicht kennt, doch erahnen kann. Beim Lesen hatte ich stets das Gefühl, das ich alles verstände und es insgesamt sehr verständlich formuliert ist. Sprachlich ist es so ansprechend geschrieben, daß ich, gerade ich Buddellaune, gerne noch mehr gelesen hätte. Autorin Andrea Heistinger hat aber bereits eine Vielzahl weiterer Gartenbücher im Löwenzahn Verlag veröffentlicht, so daß Nachschub unproblematisch möglich ist. Abschließend gibt es eine Liste mit Bezugsquellen, nach deutschsprachigen Ländern geordnet. Außerdem werden zur weiteren Veranschaulichung Schaugärten und offene Privatgärten aufgeführt und die Mitwirkenden am Buch vorgestellt.

Haptik und Optik gefallen mir auch bei diesem Buch aus dem Löwenzahn Verlag wieder ausgesprochen gut. Das blaue Lesebändchen garantiert, daß man nie sein Augenmerk verliert. Der matte Druck ist umweltbewusst. Durch die wirklich ansprechenden Fotos aus bisweilen ungewöhnlichen Perspektiven nimmt man dieses Gartenbuch gerne auch nur zum Durchschauen in die Hand, wird sich aber wahrscheinlich dabei festlesen.

Wieder ein ausgesprochen schönes Gartenbuch, dass man sehr gerne in die Hand nimmt und anschaut und durchliest.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Genial vertont!

Luzifer junior – Teil 5: Ein höllischer Tausch
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Zurück in der Schule geht es so drunter und drüber, daß die Jungs Lilly kaum sehen. Doch als sie sie wiedersehen, ist diese auf 180! Chiara, eine Mitschülerin mobbt Lilly aufs übelste, indem sie Fotos ...

Zurück in der Schule geht es so drunter und drüber, daß die Jungs Lilly kaum sehen. Doch als sie sie wiedersehen, ist diese auf 180! Chiara, eine Mitschülerin mobbt Lilly aufs übelste, indem sie Fotos mit Lügen über sie verbreitet. Lilly will das Luzie ihr auf dämonische Weise hilft, doch ausgerechnet der Sohn des Teufels hat Gewissensbisse! Er findet, daß sie sich abregen soll und sie noch mal gemeinsam in aller Ruhe darüber nachdenken sollte. Das kommt gar nicht gut bei Lilly an und so kommt es zu dem ersten handfesten Geschwisterstreit. Während sie sich um Luzies dämonisches Handbuch streiten, werden ihre Körper vertauscht und kein Zauberspruch lässt den Tausch wieder rückgängig machen. Da bleibt nur eins, sie müssen da durch! Der ahnungslose Luzie geht als Lilly an deren Schule, während Lilly in Luzies Körper dessen Lehrer ins Staunen versetzt. Ein Reigen an Peinlichkeiten folgt für Lilly, der für die Leser allerdings sehr lustig ist!

Es ist gar nicht so leicht ein Mensch zu sein. Wahrscheinlich sollte es dafür am besten sogar eine Gebrauchsanweisung geben, so wie man an dem unbedarften Luzie sieht, der sich mit den Gepflogenheiten auf Erden noch immer nicht richtig auskennt, obwohl er doch schon in der Hölle fehl am Platz war! Macht nichts, für die Leser ist es umso lustiger, welche Alltagssituationen der ahnungslose Luzie mal wieder in eine Vollkatastrophe verwandelt. Dabei geht es ihm wie Michel aus Lönneberga, das ist nicht geplant, Unfug wird es ganz von alleine!
Luzie toppt sich allerdings in Lillys Körper noch einmal selbst. Obwohl man weiß, daß Luzie gleich mal wieder die absolute Peinlichkeit fabrizieren wird, ist das Ergebnis doch immer wieder überraschend. Da man als Leser natürlich genau weiß, was man als Kind in der Schule zu tun und zu lassen hat, ist es urkomisch, wie Luzie in seiner Überforderung Lilly mal wieder bis auf die Knochen blamiert. Christoph Maria Herbst liest es so herrlich ironisch, daß sogar der Vater im Arbeitszimmer die Ohren spitzte und die Töchter vor Lachen fast vom Sofa gekugelt sind. Ich durfte feststellen, daß ich weder zum Lachen in den Keller gehen, noch ins Auto steigen muss, die Gags zünden bei mir auch entspannt auf dem Sofa. Die Große hat das Buch allerdings zuvor gelesen und war dann traurig, wenn ein Gag herausgekürzt worden war. Dennoch will sie die Vertonung nicht missen, weil der Sprecher zum einen unschlagbar ist und man über die Gags auch gut und gerne mehr als einmal lachen kann. Da lohnt sich das Hörbuch, denn Bücher werden eher nicht zweimal oder öfters gelesen. Wir sind uns noch nicht ganz einig wer denn nun unsere Lieblingspersönlichkeit in der Christoph Maria Herbst Intonation ist, aber der kleine Dämon Cornibus mit seinen Buchstabendrehern, dürfte doch noch Aaron oder Aribus, Steven oder oder oder vorgehen. Er spricht sie einfach alle teuflisch gut.
Die Jüngere war glücklich, daß sie das Hörbuch endlich einmal vor der großen Schwester hören durfte und schnappte es sich sofort und nahm es nach CD 1 mit in ihr Zimmer. Fazit: Mama, das war total cool! (ja wenn auch nicht unbedingt schlaffördernd, wer kichert sich schon in den Schlaf?). Ein absolut familientaugliches Hörvergnügen, daß nicht nur öde Autofahrten gefühlt verkürzt.
Band 6 hat wohl inzwischen schon die Seite 100 überschritten, wie ich auf FB gelesen habe, aber bis dann Buch und Hörbuch dann wieder fertig sind, dauert es wieder soooo lange.

Ein höllischer Spaß für Klein und Groß, Jungs und Mädels!

Veröffentlicht am 08.02.2019

Aller Anfang ist schwer!

Lilly, die Lesemaus
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In Lillys Familie wird Lesen sehr geschätzt. Wer Lesen kann ist schon groß und kann Verantwortung übernehmen, z. B. für ein Haustier. Als Lillys große Schwester Nele eines Tages schon so flüssig liest, ...

In Lillys Familie wird Lesen sehr geschätzt. Wer Lesen kann ist schon groß und kann Verantwortung übernehmen, z. B. für ein Haustier. Als Lillys große Schwester Nele eines Tages schon so flüssig liest, dass die Eltern gebannt lauschen, fahren sie alle zusammen in die Tierhandlung und Nele darf sich ein Tier aussuchen. Lilly findet das total unfair. Sie kann doch nichts dafür, daß sie jünger ist und man ihr im Kindergarten das Lesen nicht beibringt. Sie könnte sicher ebenso gut auf dieses süße kleine Meerschweinchen aufpassen, wie Nele auf die von ihr gewählte Ratte. Das ist so ungerecht! Dabei hat sie sich doch so dafür eingesetzt, daß Nele sich eine Ratte als Haustier aussuchen darf, obwohl Mama sie ekelig fand. Aber Nele setzt sich nie für sie ein und immer kann sie alles besser und wird gelobt! Das ist richtig unfair und so beschließt sie ihrem Haustierglück mit einer Mogelei auf die Sprünge zu helfen.

Als jüngere Schwester einer großen Schwester, die auch immer fast alles besser konnte, hat Lilly sofort mein Herz erweicht. Allerdings erhielten wir damals ein Haustier, um Verantwortung zu lernen, unabhängig von unseren übrigen Talenten. Besonders tierliebe Kinder können sich auch als Vorschulkinder verantwortungsvoll um ein eigenes Tier kümmern, während es andere selbst als Erwachsene nicht wirklich auf die Reihe zu bekommen scheinen oder wollen. Daher empfinden wir diese Ungerechtigkeit für Lilly doppelt hart. Kinder haben schon in jungen Jahren einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und so werden sich viele jüngere Geschwisterkinder sofort mit Lilly identifizieren können. In ihrer Verzweiflung greift sie zu einer List, die natürlich ans Licht kommt und auf wenig Verständnis stößt. Doch hier kommt es zu einer Wendung, Nele fühlt sich schuldig und beschließt Lilly zu helfen Lesen zu lernen, denn das ist ja eigentlich gar nicht so schwer und gemeinsam macht es auch noch Spaß. So findet die Geschichte auch in der Hinsicht ein gutes Ende, als die Schwestern sich endlich besser verstehen und enger zusammenrücken.

Eine sehr kindgerechte Geschichte, die dem kindlichen Erfahrungshorizont entspricht und Mut macht nicht aufzugeben, sondern einfach zu üben, üben, üben! Damit Leseanfänger motiviert werden, ist die Geschichte von rund 70 Seiten in mehrere Kapitel aufgeteilt und auf jeder Seite (nicht nur Doppelseite) farbig illustriert. Die Illustrationen von Mele Brink, selbst eine jüngere Schwester, sind witzig frech und passen genau zum Text (an dem Punkt sind wir nämlich echt pingelig). Die Schrift ist groß und kontrastreich, könnte unserer Meinung nach für 6 Jährige gerne noch etwas größer sein. Je größer die Schrift, desto einfacher fällt es den Kindern. Die Sprache ist frei von komplizierten fremden Wörtern und vor allem ohne Fremdwörter. Dadurch können Kinder ohne Frustration das selbst entzifferte auch wirklich verstehen.

Asja Bonitz hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation studiert und in neuerer deutscher Literatur promoviert. Seit 2010 hat sie sich als Autorin und Werbetexterin selbstständig gemacht. Bei der Edition Pastorplatz sind bereits Myka und die Versteckschule, Ballula Kugelfee und das Staubmaushaus erschienen.

Die Ausstattung dieses Erstlesebuches für Kinder ab 6 Jahren, ist besonders hübsch. Neben dem Lesebändchen gibt es noch eine weitere Besonderheit. Die Dialoge sind farbig abgesetzt, wobei jeder Sprecher eine eigene Farbe erhält. Dadurch kann man es auch besonders gut vorlesen oder wenn man es mit einem Leseanfänger gemeinsam liest, kann man z.B. das Kind ausschließlich die Dialoge, die ja besonders viel Spaß machen, alleine lesen lassen, während der Erwachsene den Erzähler übernimmt.