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Veröffentlicht am 13.07.2018

Hab Mut! Man ist nie zu jung oder zu alt, um was zu ändern!

Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben
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Habt Ihr auch schon mal in Bremen vor der Statue der Bremer Stadtmusikanten gestanden und gestaunt, wie sie das hinbekommen haben? Wenn wir im Sportunterricht Menschenpyramiden erschaffen sollten, war ...

Habt Ihr auch schon mal in Bremen vor der Statue der Bremer Stadtmusikanten gestanden und gestaunt, wie sie das hinbekommen haben? Wenn wir im Sportunterricht Menschenpyramiden erschaffen sollten, war es auf jeden Fall alles andere als einfach und die Tiere im Märchen waren doch alt! Das war wohl auch der Grund für Gerlis Zillgens mach genauer nachzuforschen, wie das eigentlich wirklich war....

Hundejunge Oskar sitzt nichts ahnend zu Hause und knabbert an einem Knochen, als ihm seine Eltern, zwei berühmte Forscher nach Neufundland reisen müssen, er solle solange zu Opa nach Bremen, dort werde er auch eine Zeitlang zur Schule gehen. In Bremen ist es alles andere als schön. Opa hängt mit seinen alten Kumpels, die wie er ihre Arbeit verloren haben, weil sie zu alt sind, träge und frustriert in seinem Haus herum. Die Eselin, die dicke Katze und der alte Hahn fühlen sich ebenso nutzlos wie Oskars Opa. Am nächsten Tag in der Schule kommt es noch schlimmer. Er ist der Neue, kennt niemanden und hat keine Freunde. Klar, daß die zwei Klassenrabauken Rambo und Honda ihn drangsalieren, sobald er es mit dem Bockspringen bei ihm nicht klappt. Nur das zarte Pudelmädchen Tiramisu lässt sich von den zwei Rüpeln nicht einschüchtern und ist sogar nett zu Oskar. Mit ihr gemeinsam entwickelt er einen Plan, wie man es den zwei Klassentyrannen mal so richtig zeigen kann und Opa und seine Freunde müssen dabei mit machen. Tiramisu erweist sich als ziemlich unerbittliche Trainerin, aber trotzdem werden die alten Lebensgeister wieder wach!

Diese Geschichte zum Vorlesen und Selberlesen spielt mit den Fantasien der Kinder. Denn Märchen, so wie sie Kindern erzählt werden, werfen ja doch einige Fragen auf und sind bisweilen ziemlich gruselig. Hier werden keine gefährlichen Räuber verjagt, denn welches Kind ist schon bösen Räubern begegnet? Keins, eben, aber fiese Mitschüler kennen Kinder schon, leider. Doch wie soll man diesen begegnen? Sich bloß nicht unterkriegen lassen, wie die gewitzte Tiramisu dem eingeschüchterten Oskar zeigt und gemeinsam ist es sowie so viel leichter, mit Freunden traut man sich viel mehr. Tiramisu gibt Oskar aber nicht nur Selbstvertrauen, sie bringt auch Schwung in die frustrierte Rentnergang. Denn nachdem sie das Problem der zwei Schulhofrabauken analysiert haben, entwickeln sie einen listigen Plan, zu dessen Umsetzung sie die Hilfe der „Großen“ brauchen, doch die sind leider völlig aus der Form. Da hilft nur Übung und die fällt gerade am Anfang richtig schwer! Aber mit der Zeit wird es immer leichter und die Senioren sind auch echt stolz auf ihre beachtlichen Erfolge. Aber auch Oscar wird von Tiramisu nicht geschont. Ihre Trainingsmethode ist dabei sehr speziell und witzig, denn es erklärt mit frechem Augenzwinkern ein Wort, über das sich nicht nur Kinder bislang gewundert haben. Dabei macht Tiramisu auch den jungen Lesern Mut und Sport zum Durchhalten an. Auch Lesen ist anfangs anstrengend, fällt aber dann immer leichter!
Selbst ihre Kölner Wurzeln lassen sich beim Schulsport deutlich erkennen, gerade jetzt in wilden Fußballzeiten wird einigen großen oder kleinen Fußballfans auffallen, daß das Maskottchen des 1. FC Köln sich in die Geschichte hineingeschmuggelt hat. Keine Sorge, es ist nur ein kleines Bonbon am Rande und wird auch sicher Fußball uninteressierten nicht auffallen und nicht stören, für die anderen ist es weiter nur ein lustiges Extra.
Das Ende ist richtig klasse und lebensfroh! Es wird für alle eine sehr gute Lösung gefunden, die alle glücklich macht. Es wird den jungen Lesern vermittelt: hab Mut, trau Dich, halte durch Du schaffst es. Es lohnt sich in jedem Alter zu „kämpfen“, man ist nie zu alt oder zu jung, um etwas zu verändern.
Das Buch richtet sich an geübte Erstleser, das heißt, daß die Seiten wunderbar farbig illustriert sind, allerdings auch schon ordentlich Text auf den Seiten steht. Verwendet wird auch keine Fibelschrift und die Schrifttypen sind auch deutlich kleiner als in der Fibel oder auch im Lesebuch für das 2. Schuljahr. Die Seiten sind an und für sich schön groß, da wäre wirklich noch genug Raum für etwas größere und dickere Drucktypen, gerade wenn man bedenkt, daß Kinder oft weitsichtig sind. Die lesenden Kinder sollten also wirklich schon Spaß am Lesen gewonnen haben. Die lustige Geschichte, die mitten ins kindliche Forscherherz trifft, wird ihren Lesewillen belohnen.
Ach ja, was ich immer wieder vergesse, das Buch ist auch bei Antolin gelistet, wer also von der Schule her dort angemeldet ist, kann hiermit weitere Punkte sammeln.

Sowohl die Geschichte, als auch die umwerfenden Illustrationen von Katja Jäger sind wirklich toll. Witzig, frech und kurzweilig. Da aber aller Anfang schwer ist, ziehe ich einen Stern für den Schrifttypus und die Schriftgröße ab, weil meine Töchter anfangs Serifenschrift komplett verweigert haben und beide nun einhellig der Meinung sind, die Schrift wäre zu klein für Anfänger. Das ist ein Punkt, der uns sehr wichtig ist, weil meine Kinder deswegen ganz oft auf ebooks umsteigen, um die Schrift zu vergrößern und es hier nur die wunderschöne Printausgabe gibt, bei der es diese Möglichkeit leider nicht gibt.

Daher leider nur gute 4 von 5 Sternen, die Geschichte und die Illustration verdienen 5.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Spannung, Spaß und Spuk

House of Ghosts – Pension des Grauens (House of Ghosts 3)
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Nachdem Melli in den zwei Bänden zuvor den alten verfallenden Familienstammsitz auf dem Land von ihrer Urururgroßcousine Emilie geerbt hat, hat sie auch deren Erbe als Hüterin der Pforte ins Jenseits angetreten. ...

Nachdem Melli in den zwei Bänden zuvor den alten verfallenden Familienstammsitz auf dem Land von ihrer Urururgroßcousine Emilie geerbt hat, hat sie auch deren Erbe als Hüterin der Pforte ins Jenseits angetreten. Sie soll den reinen Seelen beim Übertritt ins Jenseits behilflich sein und vor Übergriffen des Fürsten des dunklen Jenseits beschützen. Gar keine so leichte Aufgabe, wenn man noch so jung ist und bislang stets in New York gelebt hat. Aber dank ihres neuen Freundes, des Nachbarjungen Hotte, einem jungen Geisterforscher und den Aufzeichnungen ihrer Vorgängerin, ist bisher noch immer alles gut gegangen. Zuletzt haben sie sogar den Goldschatz gefunden, mit denen die Seelen ihren Übertritt an die Hüterin entlohnen. Hiermit konnte ihre Familie alle Schulden bezahlen und die Villa vor dem Zugriff gieriger Spekulanten bewahren. Nunmehr soll die Villa in eine Pension umgewandelt werden, um das Familieneinkommen zu sichern. Der erste Gast trifft schon vor der Eröffnung ein und nur Melli ahnt, daß er kein Glücksfall ist: Prof. Schnöcks, der gerade in Schottland seinen Ruf als seriöser Geisterforscher völlig ruiniert ist und nun unbedingt eine Sensation braucht, um sich zu rehabilitieren. Dummerweise sind gerade die zwei Hausgeister Lodovico und Erasmus, ihre Gehilfen verschwunden und Melli und Hotte sind auf sich allein gestellt, na ja, bis auf Hottes tolpatschige Dogge Roddie.

Zu Beginn gibt es einen kurzen Rückblick, damit man schnell wieder in der Geschichte mittendrin ist, oder eben für Neueinsteiger. Das ist sehr hilfreich, da auch bei uns der zweite Band schon eine Weile zurückliegt. Schade fanden wir, daß Lodovico und Erasmus verschwunden sind, auch wenn es schon sehr geheimnisvoll und verdächtig erscheint, was ihnen da zugestoßen sein könnte. Bis auf den Einäugigen, den geheimnisvollen Helfer aus der Geisterwelt, der die Seelen vom Übertritt ins Jenseits abhalten und dem Fürsten der Finsternis übergeben soll, sind die bisherigen Übeltäter der Vorgängerbände aus dem Spiel. Das ist ein wenig schade, aber Professor Schnöcks hält die Freunde derart im Atem, daß sie auch keine Zeit hätten, sich noch um die Bürgermeisterin und ihre Brüder zu kümmern. Die Eröffnung der Pension und die Verheimlichung der verstärkten paranormalen Aktivitäten lässt die Zwei nicht zur Ruhe kommen. Melli ist auf der ganzen Linie gefordert, denn neben Professor Schnöcks, gibt es noch ein weiteres Problem, daß wir nicht verraten möchten.

Meine nunmehr 11-jährige Tochter liebt Geistergeschichten und Mellis und Hottes Kampf zur Rettung verirrter Seelen gefällt ihr wirklich gut. Die Ideen sind sehr fantasievoll und noch nicht so abgedroschen, dabei aber auch witzig. Gerade Dogge Roddie und Mellis kleiner Bruder Bobbyboy sorgen für allerlei komische Momente. Die Geisterberater Ludovico und Erasmus erinnern bei ihren Einmischungen, die natürlich letztendlich doch noch erfolgen werden, immer ein wenig an Waldorf und Stattler aus der Muppet Show. In diesem Band dreht es sich um eine Frage, die wir uns bislang immer gestellt haben: Wie wurde der Einäugige zu dem was er nun ist? Was hat er in seinem letzten Leben angestellt, daß er so enden mußte? Die Antwort darauf ist wirklich schlüssig und gefällt uns sehr gut. Da wir allerdings den Eindruck haben, daß dies der finale Abschlußband der Reihe ist, fanden wir das Ende etwas zu abrupt, da hätten wir uns noch die Klärung einiger offener Fragen gewünscht.

Illustriert wird das Buch zweifarbig vom Illustrationsmeister der Geister Fréderic Bertrand, der schon unzählige Geistergeschichten für junge Leser optisch aufgepeppt hat und dessen skurril-freundlich-gruseligen Stil wir sehr mögen.

Auch wenn Frank M. Reifenscheid sich der Leseförderung von Jungen verschrieben hat, können auch Mädchen dieses Buch sehr gut lesen, immerhin ist die Heldin der Geschichte ja ein Mädchen, denn die Hüterin der Pforte muß weiblich sein. Doch was wäre Melli ohne das langjährige Fachwissen von Hotte, der aus einer alten Familie von Geisterforschern stammt und der das Handbuch über Geistererscheinungen seines Urgroßvaters neu auflegen möchte? Da beide ohne den anderen aufgeschmissen wären, ist es also wirklich sehr ausgewogen und für alle Kinder geeignet, die auf Spukhäuser stehen.

Alles in Allem hat uns die Mischung aus Spannung, Spaß und Grusel wirklich gut gefallen und wir empfehlen auch diesen Band gerne weiter.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Witzige Chick-lit, ab einsetzender Pubertät!

Mädchen, die schnurren, kratzen trotzdem
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Annabelle hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten an ihrer neuen Schule langsam eingelebt. Auf ihre Freundinnen Rachel, Claire, Jumi und Emma kann sie sich ebenso verlassen, wie auf ihren treuen kleinen ...

Annabelle hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten an ihrer neuen Schule langsam eingelebt. Auf ihre Freundinnen Rachel, Claire, Jumi und Emma kann sie sich ebenso verlassen, wie auf ihren treuen kleinen Hund Pepper, der ihr den Umzug erleichtern sollte. Doch ganz so einfach ist es nicht, die Clique um, die schreckliche T, wie Rachel Taylor und ihre zickigen Freundinnen nennt, sind eigentlich echt nett zu Annabelle und laden sie sogar an ihren Tisch in der Mensa ein, aber Rachel und die anderen auf gar keinen Fall! Ob ihr Hundeerziehungsratgeber ihr da auch weiterhelfen kann? Wohl eher nicht, ebenso wenig wie bei der Frage ob sie mit 11 Jahren wirklich schon ihre hellblonden Haare an den Beinen rasieren soll, oder beim Einkauf ihres ersten BHs. Damit sind die Probleme aber noch längst nicht zu Ende, denn Dussel hat ihrer Mum einen Heiratsantrag gemacht und die ist jetzt im Turbo-Hochzeitsplaner-Modus, voll der Stress für Annabelle, die schon genug Probleme mit der Pubertät an sich hat. Jetzt kommt auch noch Dussels Sohn Jason, der schon voll alt ist (20) für ein paar Wochen ins Haus und der ist kein Mini-Dussel, sonder voll süß und läßt ihr Herz schneller schlagen!

Der Einstieg gelingt sofort, den Band 2 beginnt eigentlich da, wo Band 1 endet. Annabelle zieht mit ihren Freundinnen zu Halloween los und gerät in die Fänge von Rachels schrecklichem Bruder Jackson. Doch ehe Annabelle in Panik verfällt, geht sie die Hundeerziehungsregeln durch. Da hat Jackson eigentlich keine Chance! Zu dumm nur, daß sie schon ziemlich ramponiert aussehen, als sie der schrecklichen T. begegnen. Annabelle die anderen gegenüber offen und gutwillig ist, ahnt noch nicht, was diese Zicken ihr für Probleme bereiten können, bei denen die Hunderegeln nicht immer helfen, sondern oft einfach nur Nachdenken und Bauchgefühl. Die Pubertät hat auch viel mit Emotionalem Lernen zu tun und auch wenn meine Jüngste Annabelles Pannen richtig peinlich findet (oh ja, es ist zum im Boden versinken!), so kann man von ihr auch einiges Lernen. Es gefällt mir sehr gut, wie Annabelle zu der Erkenntnis kommt, daß ein Krieg mit einer Zickenclique einfach nur Zeitverschwendung und nervenaufreibend ist, das sind sie einfach nicht wert. Auch kann man Freunde nicht einfach so stehlen, es gehören immer zwei dazu, niemand wird gegen seinen Willen gezwungen, die Freunde zu wechseln. Diese und andere wirklich sehr elementare Erkenntnisse gewinnt Annabelle, auf nicht immer ganz angenehme Weise, während sie teilweise vor Scham am Liebsten im Boden versinken würde. Meine Jüngste findet es sehr gut und lustig, aber auch etwas peinlich, weil so viel von Liebe geredet wird. Naja, sie wird ja gerade erst 9 Jahre alt und sie hat zum Glück andere Probleme. Aber sie hört wirklich interessiert mit und gerade die Lektion, daß Zicken eigentlich unwichtig sind, und nicht so viel Raum im eigenen Leben einnehmen sollten, man sollte versuchen, einfach darüber zu stehen, denn man hat je eigene Freundinnen, die prima sind, sind auch mit 9 Jahren sehr hilfreich. Das sieht sie auch so und hat direkt mal Band 1 zum Einschlafen mit ihrer Freundin gehört, denn Jungserziehungstipps kann man ja immer gebrauchen. Für mich sind es wirklich wertvolle Jung-Teenie-Probleme, mit denen es sich zu befassen, wahnsinnig peinlich ist. Daher fand ich das schon sehr süß, wie eingehend das Rasieren von Beinen erklärt wird und der Kauf des 1. BH's. Die Mädels fanden es nicht süß, sondern sehr interessant, auch wenn sie es mit keiner Silbe erwähnt haben, aber danach nach Trägern unter Shirts Ausschau hielten... Bei allen Peinlichkeiten, fühlt man aber immer mit Annabelle und steht auf ihrer Seite, weil sie echt sehr sympathisch und kein bisschen dusselig ist! Daher können Pubertiere auch viel besser Tipps und Ratschläge von ihr, als von Mama annehmen.

Ein sehr schönes Chick-lit-Einstiegsbuch und eine echte Hilfe bei beginnender Pubertät. Svenja Pages, ist deutlich älter als Annabelle, aber das hört man ihr überhaupt nicht an. Annabelle, ihre Freundinnen, die Superzicken und die Verkäuferinnen, schafft sie spielend leicht und sehr lebendig. Man schämt sich gleich mit! Die männlichen Rollen liegen ihr nicht ganz so, aber die spielen hier auch nur eine untergeordnete Rolle, auch wenn Jason ja sooooo süß ist! Aber junge weibliche Stimmen, eignen sich auch nicht so für Männerrollen.

Witzige Problem-Chick-Lit für den Nachwuchs ab 9 Jahren!

Veröffentlicht am 06.07.2018

Hier werden Wünsche wahr!

Der zauberhafte Wunschbuchladen 1
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Clara (10 ¾) und Lene sind seit dem Kindergarten allerbeste Freundinnen. In der Schule sitzen sie seit der ersten Klasse nebeneinander und haben natürlich auch die gleichen „Feinde“ in der Klasse. Ihr ...

Clara (10 ¾) und Lene sind seit dem Kindergarten allerbeste Freundinnen. In der Schule sitzen sie seit der ersten Klasse nebeneinander und haben natürlich auch die gleichen „Feinde“ in der Klasse. Ihr Freizeit verbringen sie am liebsten im zauberhaften Wunschbuchladen von Frau Eule, das ist der schönste Ort der Welt. Hier kann man nicht nur herrlich schmökern, sondern auch mit dem reimenden Kater Gustaf herum albern oder dem weisen Spiegel Herr König lauschen. Dummerweise verstehen nur Frau Eule und Clara den Spiegel und die Katze, warum ist Clara selbst noch nicht klar. Frau Eule hat immer ein aufmunterndes Wort und jede Menge Schokotörtchen parat, doch das hilft alles nichts, wenn man so verzweifelt ist wie Clara und Lene: Nach den Ferien wird Lena mit ihrer Mutter in eine entfernte Stadt ziehen, da sich ihre Eltern getrennt haben und ihre Mutter Angst hat, ihrem Exmann mit seiner „Neuen“ zu begegnen. Als die Trennung unmittelbar bevor steht greifen die Freundinnen zu verzweifelten Mitteln! Doch es hilft alles nichts. Beide werden künftig in ihren Klassen neben fremden Kindern sitzen, denn neben Clara sitzt ab dem neuen Schuljahr „der Neue“ und um die Katastrophe fast perfekt zu machen, ist die neue Klassenlehrerin ausgerechnet die neue Freundin von Lenes Vater. Es könnte fast nicht schlimmer werden, wenn nicht jetzt auch noch der „Wunschbuchladen“ von Unbekannten sabotiert würde!

Der Einstieg in diese Buchreihe für junge Büchernarren ist uns dreien ganz leicht gefallen. Ab der ersten Seite waren wir von der Geschichte gebannt. Schokoladen und fantastische Bücher und sprechende Kater sind ganz unser Ding! Die drei-farbigen Illustrationen von Florentine Prechtel sind wieder richtig süß, aber nicht zu kindlich, einfach genau richtig.

Claras Familie ist ein bißchen chaotisch, was wir sehr sympathisch finden. Ihr großer Bruder Finn ist voll in der Pubertät, aber wenn es drauf an kommt kann man sich auf ihn verlassen. Ihr kleiner Bruder Jacob ist noch richtig klein und niedlich, während Hund Klopsi seinen Namen nicht von irgendwo her hat. Er ist einfach ein Hund zum Liebhaben und Verwöhnen, das ist nicht immer gut für die Figur! Claras Oma ist die Beste, man darf sie nur nicht bei ihren Lieblingsserien stören und Papa ein leidenschaftlicher Fotograf und verkleidet sich unheimlich gerne. Wie gut, daß wenigstens Mama einen kühlen Kopf behält!

Die Geschichte spricht direkt Ängste und Nöte der Zielgruppe an. Die Angst vor Veränderung, Verlust der besten Freundin, die Klassenrabauken und Klassenzicken, aber natürlich auch wirkliche Not von Menschen, die einem wichtig sind. Zum Glück zeigt Clara aber auch, daß man es immer wieder schaffen kann, aus schwierigen Situationen das Beste zu machen, wenn man sich traut und offen für Neues ist. Denn auch wenn Lene fortzieht, bleibt der Platz neben ihr nicht frei. Ausgerechnet der neue Junge der Klasse setzt sich dorthin. Ein Junge! Aber wenigstens nicht Vivi die Zicke vom Dienst. Frisch und frech werden die Erlebnisse rund um Clara und ihre Lieben erzählt. Sehr liebevoll und sensibel wird das Thema, des Abbaus vor Vorurteilen und Neuen eine Chance zu geben, beschrieben. Natürlich geht alles gut aus und dennoch bleibt man gespannt auf Band 2, denn man will ja wissen, wer hinter den Attacken auf den Wunschbuchladen steckt!

Autorin Katja Frixe studierte Erziehungswissenschaften, arbeitete aber als Lektorin, ehe sie zu Schreiben begann. Ihre Studienerfahren schlagen sich sicherlich in der Beschreibung von Claras neuer Lehrerin Frau Rose oder auch verächtlich „die Stinkehose“ genannt, wieder. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und Zwillingstöchtern in Braunschweig.

Uns hat das Buch sehr gut gefallen und wir hören mittlerweile bereits Band 2. „Der zauberhafte Wunschbuchladen: Der hamsterstarke Harry“.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Macht einfach Spaß!

Otto und der kleine Herr Knorff - Donner, Blitz, Knobelius
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Gerade eben noch haben Otto und der aus der Art geschlagene Knorff Knorbelius dessen Heimat Knorffien von einem „Monster“ befreit, geht doch bei ihrer Rückkehr in Ottos Zimmer etwas schief. Statt in Ottos ...

Gerade eben noch haben Otto und der aus der Art geschlagene Knorff Knorbelius dessen Heimat Knorffien von einem „Monster“ befreit, geht doch bei ihrer Rückkehr in Ottos Zimmer etwas schief. Statt in Ottos Zimmer landen Otto, Knobelius und der kleine Hund, der sich nach Knorffien verirrt hatte, ausgerechnet in Rosi Blumigs Kleiderschrank. Ausgerechnet zu dem Moment, als deren Mutter frische Kleidung einsortieren will! Natürlich will Frau Blumig sich umgehend bei Ottos Mutter beschweren gehen. Da ist guter Rat teuer, wie sollen sie nun aus dem zugesperrten Zimmer entkommen? Zum Glück sind sie clever und schaffen es gerade noch rechtzeitig. Allerdings ist Knorbelius auch etwas eifersüchtig auf den neuen Hund, den Otto natürlich behalten will! Um den Knorff zu besänftigen, nimmt er ihn am nächsten Tag heimlich mit in die Schule und da geht das Abenteuer erst richtig los, denn plötzlich gewittert es in der Schule! Wie ist das nur möglich?

Was mir ausgesprochen gut gefällt, ist die Liebe zum Detail. Scheinbar unwichtige kleine Informationsschnipsel werden immer wieder aufgegriffen und zusammengeführt. Alles hat seinen Sinn und greift irgendwie zusammen. Selbst auf dem ersten Blick nebensächliches aus dem 2. Band kommt wieder zum Tragen. Alles ist logisch und in sich schlüssig und wenn man gerade mal etwas misstrauisch die Stirn runzeln will, kommt auch schon im nächsten Satz die Erklärung. Die jungen Leser werden wirklich ernst genommen und ihre Intelligenz respektiert! Andrea Schomburg ist offensichtlich völlig bewußt, daß Kinder stets mit- und weiterdenken, gerade sie muß man als Leser ernst nehmen. Das zeigt sich auch daran, daß sie auf für Kinder Vertrautes zurückgreift, wie Eifersucht. Ein Gefühl, daß alle Kinder kennen und dessen Bedeutung sie oft noch lernen müssen, das aber auch Eltern durchaus ernst nehmen sollten. Otto löst das Problem sehr geschickt, indem er auf Knorbelius Ängste eingeht, ohne sich selbst untreu zu werden, denn Freundschaft gehört zum Glück zu den wenigen Dingen, die mehr werden, wenn man sie teilt. So kann auch Knorbelius merken, daß er sich auf Otto immer verlassen kann und Vorurteile oft völlig unbegründet sind. Diese wichtigen Kinderthemen sind dabei sehr spannend und humorvoll verpackt, gespickt in einer großen Portion Fantasie. Denn wer bitteschön kennt schon einen Knorff, diese seltsamen dreckigen, stinkenden Wesen, die gerne Raufen und Rülpsen? Von denen Knorbelius allerdings der Einzige ist, der aus der Art geschlagen ist, der aufräumt, putzt und stets höflich ist?
Eben, niemand, deswegen hat Stefanie Reich ihnen sehr freundliche Gesichter verliehen, die auf unserem Ebook-Reader in wunderbar bunten Farben leuchten. So machen auch die spannendsten Stellen Kindern keine Angst. Da Knobelius gerne reimt und dichtet (genau wie die Autorin, welch ein Zufall!), hat Stefanie Reich seine Reime stets in Sprechblasen mit Illustration dargestellt, so daß man sie schnell wiederfindet, um sie eventuell auswendig zu lernen. Meine Jüngste mag sie sehr gerne und liest sich die Sprechblasen daher gerne auch mehrfach durch. Es ist ein Buch für junge Leser ab 6 Jahren, allerdings nicht in Fibelschrift und durchaus mit Text auf den Seiten, die von farbigen Illustrationen immer wieder aufgelockert werden. Sie war sehr froh, es diesmal als eBook zu lesen, da sie nun die Schrift noch größer einstellen kann (liegt in der Familie). Die Kapitel sind schön angenehm kurz, so daß ein Kind locker ein Kapitel pro Tag schaffen kann. Aber natürlich eignen sich diese knorffigen Abenteuer auch sehr gut zum Vorlesen.

Eine wirklich schöne und lustige Reihe, die wir sehr gerne lesen und die hoffentlich noch weiter fortgesetzt wird!