Profilbild von darts

darts

Lesejury Star
offline

darts ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit darts über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2020

Toller Start der Trilogie

Fräulein Gold. Schatten und Licht
0

Anne Stern hat mit Hulda Gold eine sehr sympathische Protagonistin für ihre Trilogie erschaffen. Wir begleiten die 26-jährige Hebamme im Berlin der beginnenden 1920er Jahre. Sie ist unabhängig und übt ...

Anne Stern hat mit Hulda Gold eine sehr sympathische Protagonistin für ihre Trilogie erschaffen. Wir begleiten die 26-jährige Hebamme im Berlin der beginnenden 1920er Jahre. Sie ist unabhängig und übt ihren Beruf mit Herzblut aus. Allerdings genießt sie auch die Freiheit und stürzt sich manchmal ins wilde Nachtleben. Bei den Schwangeren, bei denen es vorne und hinten nicht reicht, verzichtet sie auch schon mal auf den Lohn. So wie bei Lilo, welche kurz vor der Niederkunft steht. Diese macht sich aber nicht nur Sorgen um die Geburt, sondern auch um Rita, ihre Nachbarin. Diese ist verschwunden und wird kurze Zeit später tot aus dem Landwehrkanal gefischt. Für Lilo steht fest: es war kein Selbstmord!
Karl North, der Kommissar, der für diesen Fall zuständig ist, würde es aber lieber so behandeln und verschleppt die Ermittlungen. Er hat die Rechnung aber ohne Hulda gemacht, die eigene Ermittlungen aufnimmt und sich dabei öfter in Gefahr begibt und ihm langsam dabei den Kopf verdreht.
Zusätzlich erfährt man auch einiges über die politische Situation in jener Zeit. Die Rechten beginnen sich zusammenzuschließen, der erste Weltkrieg ist gerade erst vier Jahre vorbei, die spanische Grippe hat gewütet. Überall Kriegsversehrte und Armut, aber auch der eiserne Wille, nach dem Überleben auch zu leben und einer besseren Zukunft zuzustreben.
Das Hörbuch wird von Anna Thalbach wunderbar vorgetragen. Anne Stern hat das Milieu wunderbar beschrieben und Anna Thalbach läßt es fast bildlich auferstehen. Sie gibt den handelnden Figuren verschiedene Stimmen, sodass man fast meint, mitten in der Handlung zu stehen und den Gesprächen zu lauschen. Die Berliner Schnauze von manchen Figuren kommt gut rüber.
Am Ende wird zwar der Täter ermittelt, aber (noch) nicht gefasst. Hulda und ein Verehrer verbringen einen entspannten Sonntagnachmittag am Wannsee und ich freue mich auf den zweiten Teil der Geschichte, den ich dann wahrscheinlich auch als Hörbuch genießen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Spannend, aber teilweise mit Längen

Die verstummte Frau
0

Als begeisterte Leserin von Karin Slaughter Büchern, war es natürlich klar, dass ich auch das neueste der Georgia Serie zeitnah lesen würde.
Ich war froh, dass ich die Vorgängerbände aus beiden Reihen ...

Als begeisterte Leserin von Karin Slaughter Büchern, war es natürlich klar, dass ich auch das neueste der Georgia Serie zeitnah lesen würde.
Ich war froh, dass ich die Vorgängerbände aus beiden Reihen im Laufe der Jahre gelesen hatte. Denn dieses Buch spielt in zwei Zeitzonen. In der Gegenwart, in der Sara und Will ein Paar sind und in der Vergangenheit vor acht Jahren, als Sara gerade frisch geschieden war von Jeffrey Tolliver. Aus ihrer ersten Ehe mit ihm. Auch die von Sara gehasste Lena in ihren Anfängen und heute war sehr sehr interessant zu lesen. Aber ohne Vorkenntnisse der anderen Bände hätte mir oft das Verständnis gefehlt.
Will ermittelt im Gefängnis wegen eines aktuellen Falles und wird von einem Häftling angesprochen, der sich zu unrecht inhaftiert sieht. Es geht um entführte Frauen, welche entführt, unter Drogen gesetzt, teilweise gelähmt, misshandelt und mißbraucht werden. Oft auch getötet. Aber manche haben überlebt. Warum konnten sie entkommen? Warum immer im März und Oktober? Welche Fehler wurden vor acht Jahren begangen? Hat Jeffrey Tolliver damals einen großen Fehler begangen? Wird Will das aufklären und wie geht Sara damit um?
Der Schreibstil von Karin Slaughter ist flüssig und spannend. Die Schilderung der Taten ist spannend, allerdings auch oft brutal. Allerdings sind die zwischenmenschlichen Beziehung damals und heute, in meinen Augen, etwas zu ausschweifend gestaltet. Um die genauen Zusammenhänge zu erklären war es nicht genug, aber bei Kenntnis der Vorgängerbände dann doch oft ermüdend langweilig. 150-200 Seiten weniger hätten dem Buch bestimmt gut getan.
Alles in allem aber wieder ein tolles Buch von Karin Slaughter und ich freue mich schon auf weitere Bände dieser spannenden Reihe.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem HarperCollins Verlag, welche mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2020

Schade, ich hatte mir etwas anderes erhofft

Das Dorf der toten Seelen
0

Leider hatte ich mir von diesem Thriller mehr erwartet. Der Klappentext klang vielversprechend und da ich die Krimireihe von Viveca Sten, an der Camilla Sten ja mitgearbeitet hat, sehr gerne lese, hatte ...

Leider hatte ich mir von diesem Thriller mehr erwartet. Der Klappentext klang vielversprechend und da ich die Krimireihe von Viveca Sten, an der Camilla Sten ja mitgearbeitet hat, sehr gerne lese, hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Nur des guten Schreibstils wegen, habe ich bis zum Ende durchgehalten.
Das Buch wechselt ständig zwischen den beiden Erzählsträngen, welche einmal in der heutigen Zeit mit Alice und andererseits 60 Jahre früher, als Alices Urgroßmutter und Großtante in diesem Dorf Silvertjärn lebten, spielen. Damals ein abgelegenes Bergbaudorf, heute ein sehr weit abgelegenes Geisterdorf ohne Zufahrtsstrassen, Zugverbindung und Handyempfang. Damals verschwanden alle Einwohner spurlos. Was war geschehen?
Kann Alice das herausfinden, zumindest möchte sie einen Dokumentarfilm darüber drehen.
Sie und vier weitere junge Leute reisen in drei Autos und Filmausrüstung an. Leider dauert es schon über 100 Seiten, bis die Verhältnisse untereinander und Gründe, warum sie überhaupt dabei sind, einigermaßen klar sind.
Die düstere, dunkle Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht, ist zwar oft typisch für skandinavische Krimis und Thriller, aber ich habe davon mittlerweile genug gelesen und meide sie eigentlich.
Außerdem bin ich von der Handlung enttäuscht, das Thema hätte bestimmt mehr hergegeben. Richtige Spannung kam nicht auf, alles wurde immer düsterer und irgendwann war auch klar, in welche Richtung das Ende lief.
Es war für mich leider kein Lesevergnügen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2020

Spannend vom Anfang bis zum Ende

Der Fahrer
0

Bei 'Der Fahrer' handelt es sich um den Dritten, aber in sich abgeschlossenen Fall des Ermittlungsteams um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Der Autor flicht immer kleine Informationen ein, die sich auf ...

Bei 'Der Fahrer' handelt es sich um den Dritten, aber in sich abgeschlossenen Fall des Ermittlungsteams um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Der Autor flicht immer kleine Informationen ein, die sich auf die Vergangenheit der Ermittler bzw. frühere Fälle beziehen, sodass man dieses Buch getrennt von den anderen Fällen als Einzelband lesen kann.
Becca hat eine geheime Geburtstagsfeier für Jens geplant und auch den weiteren Verlauf der Nacht. Doch leider verläuft nichts wie gedacht und Jens verlässt wütend das Hotel. Auf dem Weg nach Hause kommt er durch Zufall an einem frischen Tatort vorbei. Ein verlassenes Auto mit einem Hinweis #findemich in Leuchtfarbe. Wie sich herausstellt, wurde eine Frau entführt und der Täter gibt den Ermittlern 24h Zeit die Frau zu finden. Nach Ablauf der Frist setzt er die tote Frau auf einer Parkbank ab; das Gesicht mit Leuchtfarbe besprüht. Ist das ein Hinweis, der zum Täter führen kann.
Kurze Zeit später werden weitere Frauen entführt, alle haben irgendeine Verbindung zu McDriver, einem neuen Fahrdienst in Hamburg. Aber einige Spuren weisen auch auf Jens Kerner. Ist er zu tief involviert? Seine Chefin zieht ihn auf jeden Fall von den Ermittlungen ab und stößt auf eine Wand, denn Jens Kollegen stehen zu ihm.
Er ermittelt getrennt von den anderen weiter.
Ein spannendes Buch. Es gibt immer wieder neue Hinweise und Spuren, die vielversprechend klingen. Gelingt es dem Ermittlungsteam wenigsten die Kollegin zu retten, welche mittlerweile auch in die Fänge des Täters geraten ist?
Das Buch beginnt gleich spannend mit der ersten Entführung und bleibt es auch bis zum Schluß
Ich würde gerne noch weitere Fälle dieser Reihe lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

Diese Krimireihe hat was

Schwarzer August
0

Leander Lost ist nun bereits ein Jahr in Portugal und fühlt sich gut aufgehoben. Er wird von seinen Kollegen und Vorgesetzten bedingungslos akzeptiert. Seine 'Fehler' wissen sie mittlerweile zu umschiffen ...

Leander Lost ist nun bereits ein Jahr in Portugal und fühlt sich gut aufgehoben. Er wird von seinen Kollegen und Vorgesetzten bedingungslos akzeptiert. Seine 'Fehler' wissen sie mittlerweile zu umschiffen ohne ihn oder sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Ihren Trick ihn auch nach dem einen Austauschjahr zu behalten, haben sie nicht bereut. Und Soraia, die Schwester der Kommissarin, ist zu Leander ins Haus gezogen. Sie weiß, wie sie sich bei dem Mann mit dem Asperger Syndrom verhalten muß und er genießt seine erste Liebe, auch wenn er sich das Herzstolpern nicht erklären kann. 
Ich habe die drei Vorgängerbände erst kurz vorher gelesen und habe auf diesen Band hingefiebert. Denn neben spannenden Kriminalfällen spielt in dieser Buchreihe das zwischenmenschliche eine große Rolle. Und ich wollte wissen, wie es mit Soraia und Leander weitergeht. Meine Neugierde wurde befriedigt und als ich schon dachte, es passiert nichts anderes mehr, hat auch der Autor ein Einsehen und läßt eine Autobombe an einer Bank hochgehen. Was hat es damit auf sich? Warum wurden genau diese vier Schließfächer so beschädigt? Wem gehört das viele Geld, welches nun durch die Luft weht? 
Ein paar Tage später gibt es eine Explosion auf einem Thunfisch Fangschiff. Dazu einen Erpresserbrief, dass der japanische Betrieb seine Zelte in Portugal abbrechen soll. 
Gehören die beiden Taten zusammen? Leander Lost erkennt die Übereinstimmungen, aber noch kennt niemand die Beweggründe des Täters. Mit Köpfchen, Logik, Menschlichkeit und guten Fachkenntnissen gelingt es dem Team, auch diesen verzwickten Fall zu lösen. Alle tragen ihren Anteil dazu bei. 
Bei dieser Portugal Krimireihe stimmt eigentlich alles. Der Schreibstil, die Personen und deren Miteinander, die Gegend und auch die Fälle. 
Eine klare Leseempfehlung von mir, aber mein Rat: am besten in der Reihenfolge lesen, ansonsten hat man wahrscheinlich nur das halbe Lesevergnügen. Zumindest, wenn man auch gerne am Privatleben der handelden Personen teilnehmen möchte. 
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem KiWi Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere