Traurige Story fürs Herz
PandatageDanny hat ein Jahr zuvor gleich zwei geliebte Menschen verloren: Seine Frau Liz, die bei einem Autounfall ums Leben kam, und seinen Sohn Will, der neben ihr saß und überlebte, aber seither kein Wort mehr ...
Danny hat ein Jahr zuvor gleich zwei geliebte Menschen verloren: Seine Frau Liz, die bei einem Autounfall ums Leben kam, und seinen Sohn Will, der neben ihr saß und überlebte, aber seither kein Wort mehr gesprochen hat. Er arbeitet hart, um seiner Trauer aus dem Weg zu gehen und nebenbei genug Geld für Miete und Essen aufzutreiben. Als er seinen Job verliert und der Vermieter ihm wegen ausstehender Zahlungen droht, beobachtet er neidisch die gut verdienenden Straßenkünstler im Park, die sorglos ihre Performances zeigen. Völlig verzweifelt kauft Danny in einem Kostümverleih das billigste Kostüm und ist seitdem als Panda unterwegs. Durch einen Zufall beobachtet er, wie zwei Jungs seinen Sohn Will im Park schikanieren, geht dazwischen und gewinnt damit die Sympathie seines Sohns und seine ersten Worte seit über einem Jahr. Allerdings als Panda, nicht als Dad. Neben ein paar Knöpfen und Jelly Beans hat er auch noch überhaupt kein Geld eingenommen. Doch er gibt nicht auf.
Dieses Buch hat fabelhaft plakative Charaktere. Es gibt den humorvollen Verlierertyp Danny, seinen eingeschüchterten Sohn Will, eine freche Stripperin, Dannys Freund Ivan, der wie ein fieser Typ wirkt, aber eigentlich ein echter Teddybär ist, einen sehr netten Lehrer und den bösen Vermieter samt Schlägerkumpel. Allein diese Personen schaffen ein richtig tolles Setting.
Die Grundstimmung des Buchs erscheint anfangs traurig und tatsächlich hatte ich bei vielen Passagen Tränen in den Augen. Trotzdem beweisen alle Charaktere Stärke, Mut und Lebensfreude. Witzige Wendungen und humorvolle Dialoge bringen Schwung ins Buch. Die jeweilige Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung zueinander ist fabelhaft nachvollziehbar.
Das Hauptaugenmerk liegt zwar auf Danny und seiner verzwickten Situation, aus der er sich herauszuarbeiten versucht, aber auch Wills Leben seit dem Unfall wird wunderbar beschrieben, was mir teilweise wirklich sehr zu Herzen ging. Die Trauer des Jungen ist im Buch am realistischsten umgesetzt.
James Gould-Bourn hat eine schräge, emotionale Story geschaffen, die sich ratzfatz verschlingen lässt und ein wohlig-warmes Gefühl im Bauch hinterlässt.