Krimi-Klassiker nach alter Manier
Das fehlende Glied in der KetteErster Satz
Das große Interesse, mit dem die Öffentlichkeiten seinerzeit den „Fall Styles“ verfolgte, hat sich inzwischen etwas gelegt.
Meinung
Mr. Hastings besucht seinen Freund John Cavendish auf ...
Erster Satz
Das große Interesse, mit dem die Öffentlichkeiten seinerzeit den „Fall Styles“ verfolgte, hat sich inzwischen etwas gelegt.
Meinung
Mr. Hastings besucht seinen Freund John Cavendish auf Styles, als kurze Zeit später dessen Stiefmutter Emily Inglethorp in ihrem eigenen Bett stirbt. Schon bald ist klar: Es war Mord. Mr. Hastings bittet seinen alten Bekannten Hercule Poirot, sich den Fall anzunehmen. Schnell ist dieser tief in die Ermittlungen versunken, doch eine Kleinigkeit fehlt ihm zur Lösung des Falls.
Der Erzähler Mr. Hastings führt die Niederschrift der Nacherzählung des Falls zu erst weit aus. Er beginnt mit seinem Eintreffen auf Styles, Tage vor dem Mord und schmückt seinen Bericht mit Zeichnungen aus. Der Schreibstil ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber für mich sehr flüssig und fesselnd gewesen. Man erlebt den Fall, als wäre man selbst dabei, ohne großartig darin verwickelt zu sein.
In der ersten tagen lernt Mr. Hastings alle Bewohner und Angestellten auf Styles kennen. Es werden Ausflüge unternommen, während Frau Inglethorp mit der Planung eines Festes beschäftigt ist. Kurz darauf passiert dann der Mord. Noch am selben Tag holt Mr. Hastings Poirot und dieser nimmt sich dem Fall an. Der Leser erfährt seine Methoden und Vorgehensweisen, ebenso wie der Erzähler kennen. Erst nach und nach wird die Lösung von Poirot aufgedeckt und am Ende ergibt alles einen Sinn. Dank der Häppchen ähnlichen Hinweisen lässt es sich als Leser super mit rätseln und selbst in die verstricktesten Verschwörungstheorien verfallen.
Charaktere
Mr. Hastings gibt einen super Erzähler ab, und es wirkt, als würde man die Geschichte gerade von ihm persönlich hören. Zum Ende hin war er mir allerdings viel zu naiv und achtete zu wenig auf Poirots Worte und Hinweisen, wo ich als Leser nur den Kopf schütteln konnte. Das war sehr schade und nervte nach einiger Zeit.
Der frühere Ermittler Poirot war das Buch über sympathisch, witzig und interessant, aber unnahbar, was wiederum gut zu seiner Rolle passte. Er durchschaute die Tathergänge und Lügen der Beteiligten, verriet aber nie zu viel, um im richtigen Moment die Wahrheit aufzudecken und den Fall so nach und nach zu lösen.
Der Rest der Charaktere und somit die Tatverdächtigen im Mordfall, brachte alle eine kurze Hintergrundgeschichte mit sich, wurden aber nicht zu viel in Betracht gezogen oder erklärt. Somit blieb der Leser auf Distanz zu ihnen und konnte den Fall nüchtern und von außen betrachtet mit rätseln und lösen.
Fazit
Ein richtiger Krimi Klassiker in alter Manier, der zum mit rätseln einlädt. Klassisch, durchdachter Mordfall und ein sympathischer Inspektor. 5/5 Sterne