Profilbild von denise7xy

denise7xy

Lesejury Star
offline

denise7xy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit denise7xy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2019

Zu seicht

Clean
0

Erster Satz

Leder unterm Gesicht.

Meinung

Die junge Lexi ist siebzehn, als sie von ihrem Bruder zum Entzug in eine Klinik gebracht wird. Das Londoner It-Girl tut sich schwer damit einzusehen, dass sie ...

Erster Satz

Leder unterm Gesicht.

Meinung

Die junge Lexi ist siebzehn, als sie von ihrem Bruder zum Entzug in eine Klinik gebracht wird. Das Londoner It-Girl tut sich schwer damit einzusehen, dass sie ein Drogenproblem hat. Zusammen mit anderen Patienten in ihrem Alter durchlebt sie fröhliche, aber auch ernste und traurige Momente in der Klinik und lernt sich selbst auf eine ganz andere Weise kennen.

Mit ihrer großen Klappe, hinter der auch etwas steckt, ist Lexi die optimale Protagonistin für diese Geschichte und auch eine gute Erzählerin. Mit all ihren Aussetzern und unüberlegten Handlungen, zeigt sie wie schwer besonders das erste Eingeständnis ist. Der Schreibstil ist schonungslos, aussagekräftig und doch locker.
Partys, Alkohol und Drogen dominieren Lexis Alltag, bevor sie den Entzug antreten muss. Alles andere als freiwillig versucht sie die ersten Tage mitzuspielen, umso schnell wie möglich wieder zu ihren Freunden und ihrem alten Leben zurückzukehren. Nur stockend sieht sie die Fehler in ihrem Lebensstil und öffnet sich den Ärzten, aber auch den anderen Patienten. Es entwickeln sich Freundschaften, auf die unterschiedlichsten Arten und Wege.
Die Zeit in der Klinik war okay, aber definitiv etwas weicher erzählt, als was es in der Wirklichkeit ist. Ohne großes Wenn und Aber hielten sich die Patienten an den Tagesablauf, die Therapien und Verbote. Nur selten kam es zum Rückschritt oder Stillstand. Der Stein im Weg der Charaktere fehlte.

Charaktere

Lexi ist alles andere als das sympathische Mädchen von Nebenan. Hochnäsig und von sich überzeugt, so geht sie durchs Leben und bekommt im Normalfall alles was sie will. Für die Geschichte ist ihre Art definitiv angebracht, auch wenn sie vielleicht etwas zu oft bestimmte Schimpfwörter sagt.
Ihre Mitpatienten sind teilweise leider etwas blass geblieben und schienen zwischendurch vergessen. Das Gefühl von starker Freundschaft und Zusammengehörigkeit kam bei mir nur bedingt auf.

Fazit

Die Geschichte ließ sich gut und flüssig lesen und auch Lexis Gefühle und Denkweisen kamen gut rüber. Insgesamt konnte mich das Buch jedoch nicht gänzlich fesseln, was wohl auch an der eher unspektakulären Zeit in der Entzugsklinik lag. 3 Sterne

Veröffentlicht am 05.06.2019

Schöne Geschichte mit ein paar Mankos

Clans of London, Band 1: Hexentochter
0

Erster Satz

„Warum bin ich noch mal hier?“

Meinung

Immer wiederkehrende Kopfschmerzen plagen Caroline zunehmend im Alltag. So auch, als sie Ash auf einer Party trifft und kurze Zeit später zusammenbricht. ...

Erster Satz

„Warum bin ich noch mal hier?“

Meinung

Immer wiederkehrende Kopfschmerzen plagen Caroline zunehmend im Alltag. So auch, als sie Ash auf einer Party trifft und kurze Zeit später zusammenbricht. Die Tage darauf passieren plötzlich merkwürdige Dinge und als sie beinahe überfahren wird, eröffnet Ash ihr, dass sie eine Hexe ist. Um ihre Magie zu aktivieren, muss sie ihre Eltern finden, doch diese hat sie nie kennengelernt. Zusätzlich macht ein unbekannter Clan jagt auf sie, um sie auszuschalten.

Caroline führt den Leser selbst als Erzähler durch die Geschichte mit einem einfachen, aber angenehmen und flüssigen Schreibstil.
Die junge Caroline lebt mit ihrer besten Freundin Megan in London und verdient ihr Geld als Kellnerin, um sich eine Ausbildung als Pilotin zu finanzieren. Sie ist eher zurückhaltend und meidet Veranstaltungen, da sie häufiger unter starken Kopfschmerzen leidet. Als Ash ihr eröffnet, dass sie eine Hexe sei, nimmt sie ihn zuerst nicht für voll, doch die unerklärlichen Ereignisse der letzten Tage lassen sie ihre Meinung ändern. Zusammen mit Ash und seinem Freund Henri, ebenfalls Zauberer, versucht sie ihre Familie aufzuspüren und weiht auch Megan mit ein. Diese reagiert alles andere als überrascht oder skeptisch, sondern nimmt es mit Begeisterung sofort für wahr.
Jeder Magier besitzt eine besondere Kraft, so kann Ash die Zeit verlangsamen und Caroline sich und Gegenstände teleportieren. Andere Zauber, wie Schlösser knacken oder Geräusche unterdrücken kann jeder Magischveranlagte erlernen. Obwohl Caroline ihre Kräfte gerade erst entdeckt und nicht kontrollieren kann, schafft sie es eben diese gegen Ende des Buches relativ hilfreich und genau einzusetzen.

Charaktere

Caroline war zwar sympathisch, wiederholt sich jedoch sehr häufig. So sagt sie immer wieder, dass sie normalerweise von starker Natur sei und sich ihre momentane Schwäche nicht erklären kann und sie ihr Geld für ihre Ausbildung als Pilotin sparen will, weil dies ihr großer Traum ist. Dabei hat ihr Zukunftstraum null mit der allgegenwärtigen Situation zu tun und ob sie normalerweise keine Schwäche zeigt, kann ich nicht beurteilen, da ich sie so nie kennengelernt habe.
Sie misstraut Ash und vertraut Henri, dabei fand ich gerade seine Art extrem aufdringlich und alles andere als vertrauenswürdig. Megan und Henri blieben an sich auch eher blass.

Fazit

Obwohl sympathisch und alles andere als nervig, hatte ich so meine Probleme mit Caroline und den häufigen Wiederholungen von unwichtigen Fakten ihrerseits und der Tatsache, dass sie ihre Magie eigentlich nicht kontrollieren konnte und es doch tat. Die Story und ihr Verlauf waren aber interessant und ich will definitiv wissen wie es ausgeht. 3 Sterne

Veröffentlicht am 29.05.2019

Herbe Enttäuschung

Eine Krone aus Feuer und Sternen
1

Erster Satz

Ich zählte sieben Winter, als meine Mutter mich dabei ertappte, wie ich mit bloßen Händen rot glühende Kohlen in der Feuerstelle aufschichtete.

Meinung

Magie wird in Mynaria verachtet und ...

Erster Satz

Ich zählte sieben Winter, als meine Mutter mich dabei ertappte, wie ich mit bloßen Händen rot glühende Kohlen in der Feuerstelle aufschichtete.

Meinung

Magie wird in Mynaria verachtet und gefürchtet. Für Prinzessin Dennalaia ein großes Problem, denn sie trägt Magie in sich, welche sie nicht immer unter Kontrolle hat und ausgerechnet der Prinz von Mynaria ist ihr Verlobter. Doch auch im Lands selbst herrschen aufkommende Unruhen zwischen Magiern und Nichtmagiern und die Lage scheint zu eskalieren. Während Denna versucht eine Möglichkeit zu finden, um ihre Kräfte zu verstecken, deckt sie gemeinsam mit der Prinzessin eine Verschwörung innerhalb des Königspalastes auf und kommt ihr dabei gefährlich nah.

Immer abwechselnd begleiten wir Denna und Mara, die Schwester des Prinzen, während der Zeit zwischen Dennas Ankunft und der Hochzeit. Der Schreibstil war mir zu jugendlich, wodurch die Fantasyelemente nur selten bis gar nicht bemerkbar machten. Im vorderen Bereich des Buches ist eine Karte der vier wichtigsten Königreiche enthalten. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Karte und Beschreibungen im Buch nicht ganz übereinstimmten, jedenfalls hatte ich eine gänzlich andere Ansicht der Welt.
Die vier vorrangigen Länder sind Havemont, Heimat von Dennalaia, Mynaria, Schauplatz des Buches, Zumorda, welches recht zurückgezogen liegt und das gerade erst gegründete Sonnenborn. Überall huldigen die Menschen den sechs Göttern, jedoch auf ganz unterschiedlicher Weise. Mal ist die Magie ihr Geschenk an die Menschen, mal gefürchtet und nur für die Götter bestimmt. Jeder Gott steht für ein Element und somit unterscheiden sich auch die Kräfte der Magier. Die Magie an sich wurde aber definitiv zu wenig erklärt und beachtet, dabei nahm doch gerade sie einen zentralen Punkt der Geschichte ein, denn auch die Verschwörung hatte etwas damit zu tun. Diese war so offensichtlich und doch stiegen nur Mara und Denna dahinter, wobei auch die beiden sich nicht wirklich geschickt und schlau dabei anstellten. Auch die zahlreichen Bräuche und Festigkeiten im Reich wurden kaum beschrieben, womit man eigentlich nie genau wusste worum es gerade ging.

Charaktere

Denna und Mara sind nicht leicht zu erklären. So ist Denna eigentlich eher tollpatschig, schüchtern, naiv und auf ihren Ruf, beziehungsweise den ihres Landes, bedacht - jedenfalls in ihren Kapiteln. Wenn Mara erzählt ändert sich ihre Persönlichkeit plötzlich. Auf einmal ist sie wahnsinnig selbstbewusst, macht die ersten Schritte auf Mara zu und ist dabei alles andere als ungeschickt. Genauso ist es auch bei Mara. Sonst eher ruppig, aufbrausend und selbstbewusst mit null Interesse am Hof, wird sie in Dennas Kapitel kleinlaut, einfühlsam und sucht auf einmal Nähe.
Des Weiteren war es ein endloses Hin und Her zwischen den Beiden, was die Zwei noch unsympathischer machten als ohnehin schon. In jedem Kapitel änderte sich ihre Beziehung zueinander und wiederholte sich, da beide über den Stand der Dinge erzählten. Hinzu kommt, dass die Gefühle der Beiden nicht nachvollziehbar waren und keinerlei Emotionen auf mich als Leser abfärbten.
Dennas Magie war unkontrollierbar, besonders wenn sie starke Emotionen verspürte. Im Buch lernt sie nie damit umzugehen oder sie zurückzuhalten und doch schafft sie es in heiklen Situationen eben diese zu meistern und einzusetzen.

Fazit

Unsympathische, nervige Protagonisten mit einer nicht nachvollziehbaren Beziehung, die einer offensichtlichen Verschwörung nicht auf die Schliche kommen und Magie, die nicht wirklich erklärt wird. 1 Stern

Veröffentlicht am 23.05.2019

Musik als Medizin

This Song Will Save Your Life
0

Erster Satz

Man denkt immer, es sei so einfach, sich zu ändern.

Meinung

Als Außenseiterin abgestempelt, will Elise sich zum neuen Schulbeginn endlich ändern und sich mehr anpassen. Doch erneut bleibt ...

Erster Satz

Man denkt immer, es sei so einfach, sich zu ändern.

Meinung

Als Außenseiterin abgestempelt, will Elise sich zum neuen Schulbeginn endlich ändern und sich mehr anpassen. Doch erneut bleibt sie ausgeschlossen und entschließt sich zu einem drastischen Schritt. Monate später trifft sie eines Nachts auf Victoria und ihre Freunde, die sie mit in den Undergroundclub Start nehmen, und ihre eine andere Welt zeigen. Schon bald werden die nächtlichen Ausflüge regelmäßiger und Elise kommt dem DJ Char näher, der sie tiefer in die Musikszene zieht.

Die sechzehnjährige Elise nimmt den Leser mit in ihre Welt, was sie erlebt hat, was sie ändern möchte und auch wie sie sich fühlt wird offenbart. Dabei ist sie schamlos ehrlich zu sich selbst, gibt zu, dass sie Aufmerksamkeit sucht und bestimmte Reaktionen von anderen Menschen nicht versteht. Ich hab mich schnell wohl mit ihr gefühlt und bin zügig vorangekommen.
Elise wohnt ein paar Tage die Woche bei ihrem Dad, die anderen bei ihrer Mutter und dessen neuen Familie. Das Verhältnis der Eltern ist nicht das beste, dennoch streiten sie nicht die gesamte Zeit - jeder lebt halt sein Leben. In der Schule gibt es reichlich Leute, denen Elise anscheinend nicht gefällt - warum das so ist weiß sie nicht. Dieser Gedanke beschäftigt sie und bringt sie dazu, sich selbst verändern zu wollen, um anderen Menschen zu gefallen. Sie sucht den Fehler immer wieder bei sich, obwohl sie eigentlich weiß, dass an ihr nichts verkehrt ist.

Charaktere

Durch den lockeren und trockenen Erzählstil ist Elise mir unglaublich schnell sympathisch geworden. Schön war, dass sie eigentlich genau wusste, dass sie nach Akzeptanz suchte, nur nicht wusste wie und wo sie diese findet.

Victoria und Co. sind älter als Elise und deren Mitschüler und das spürt man auch. Sie denken weniger an das Ansehen einer Person und gehen lockerer mit Individuen um, die nicht der breiten Masse angehören.

Fazit

Der trockene Humor der Protagonistin begeisterte mich auf Anhieb und auch die Botschaft „sei wie du bist“ ist wichtig und gut rüber gebracht. 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.05.2019

Zu Beginn vielversprechend, am Ende dann aber doch eher enttäuschend

Seht, was ich getan habe
0

Erster Satz

Er blutete noch.

Meinung

Während ihre Schwester Emma ihre Zeit in Fairheaven genießt, harrt Lizzy in Fall River mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter aus, die eines Morgens tot aufgefunden ...

Erster Satz

Er blutete noch.

Meinung

Während ihre Schwester Emma ihre Zeit in Fairheaven genießt, harrt Lizzy in Fall River mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter aus, die eines Morgens tot aufgefunden werden. Zunächst findet Lizzy ihren Vater und die Polizei später ihre Stiefmutter Abby. Was passierte bleibt unklar, dennoch nimmt die Polizei ein paar Tage später Lizzy unter Verdacht. Doch auch ihr Onkel John führte etwas im Schilde.

Vier verschiedene Charaktere übernehmen die Schilderung der Geschehnisse vor, während und nach dem Verbrechen. Dabei erzählen sie viel über die Vergangenheit und den Eigenarten der anderen Charaktere. Die Erzählungen sind nicht chronologisch und springen in den Tagen oft hin und her. Der Schreibstil war angenehm, verständlich und gut zu lesen. Zum Ende hin wurden allerdings große Zeitsprünge gemacht und nur noch wenig auf den Fall eingegangen.
Ende des 19. Jahrhundert ereignet sich in Fall River ein grausamer Doppelmord, dessen Auflösung nie ans Licht kam. Die Autorin hat in ihrem Buch Fakten und Fiktion miteinander verwoben und geht besonders auf die Stunden vor dem Mord ein. Die Schwestern Emma und Lizzy Borden sowie das Dienstmädchen Bridget und der Fremde Streuner Benjamin erhalten eine Stimme und geben ihre Entdeckungen zum Besten. Dabei wird das Verhältnis unter den einzelnen Familienmitglieder beleuchtet und schnell wird klar, der äußere Schein trügt und die so harmonische Familie ist nur Fassade.

Charaktere

Die Schwestern scheinen einander zu lieben und zu hassen. Die eine beneidet die andere für ihre Freiheit und dem Ansehen bei den Eltern, die andere trennt sich ungern von ihrer Schwester und unterdrückt diese immer wieder. Die Beziehung der Zwei war nicht immer klar und selbst nach beenden des Buches bin ich mir darüber nicht hundertprozentig im Klaren, wie sie wirklich zueinander standen.

Bridget schien sich unwohl zu fühlen und schon lange gehen zu wollen, allerdings überredete Mrs. Borden sie immer wieder dazu, bei ihnen zu bleiben. Sie wusste viel über die Zustände im Haus Bescheid, mischte sich jedoch nie in die Angelegenheiten ein, sondern beobachtete nur.

Der letzte Erzähler Benjamin wurde von Lizzys Onkel John zum Haus gebracht und sollte mit Andrew „reden“, um ihm eine Lektion zu erteilen, allerdings schien es nie dazu zu kommen. Besonders hier vermischt sich Fiktion und Realität stark. Seine Rolle ist reine Fiktion und für mich nicht ganz schlüssig. In seinen Parts ging meistens um ihn und seine Probleme/Geschichte, die gar keine Wichtigkeit besaßen. Dadurch verlor der eigentliche Fall sein Interesse und zum Schluss auch meine Aufmerksamkeit.

Fazit

Interessanter Fall, der aber durch die Erzählweise nicht wirklich zur Geltung kam und durch die Charaktere und deren Erinnerungen in den Hintergrund rückte. 2 Sterne