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Veröffentlicht am 17.12.2017

Überzeugt solide...

Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman
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“Häkelenten tanzen nicht” ist ein ungewöhnlicher Chat-Roman aus den Federn von Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs.
Sam und Alice Geschichte erschien im Carlsen Impress Verlag, im Januar 2015, und füllten ...

“Häkelenten tanzen nicht” ist ein ungewöhnlicher Chat-Roman aus den Federn von Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs.
Sam und Alice Geschichte erschien im Carlsen Impress Verlag, im Januar 2015, und füllten 353 Seiten mit ihrem Leben.

Eigentlich wollte Sam nur das Geschenk für seine Oma von Frank bekommen … eigentlich.
Denn es war nicht Frank der Sam antwortet, sondern Alice aus Konstanz.
Beide beginnen eine Chatfreundschaft mit wahrhaft allen Höhen und Tiefen.
Das Leben trennt beide und doch sind sie so verbunden …
Als ich das Buch der beiden Autorinnen begonnen habe, hatte ich das Gefühl etwas Verbotenes zu tun, denn eigentlich fühlt man sich wie in der NSA und ließt einen Gesprächsverlauf mit, welcher immer tiefer geht.
Tiefer in die Gefühle zwischen Sam und Alice. Wer selbst so etwas schon einmal erlebt hat, der fühlt sich mit den beiden sofort verbunden, aber selbst wenn nicht, sind es diese Figuren, die den Leser scheinbar mit offenen Armen willkommen heißen.

Die Verbindung, welche sich mit jeder neuen Nachricht immer mehr festigt, erscheint so zart und voller Gefühle. Sie brauchen einander und haben eine Bindung geschaffen, die mehr und mehr stärker wird. Beide sind urkomisch, voller Gedanken und Empfindungen.
Sam ist ein witziger junger Mann, der genauso Träume hat wie jeder andere in seinem Alter, doch er zeigt biss, weil er eben nicht wie jeder in seinem Alter ist. Er ist gehörlos, was der Dynamik zwischen den Beiden noch mehr Aufwind verleit und sie scheinbar beflügelt, alles überwinden zu können.
Alice Wege scheinen zuerst unergründlich, doch dank Sams Hilfe sieht sie den gelben Weg, der in ihr Wunderland führt und in dem sie sich geborgen und verstanden fühlt.

Zu jeder Beziehung gehört es dazu, dass man sich manchmal missverstanden fühlt und das typische Hin und Her lässt einem die Verbundenheit noch festigen, wenn sie es wahrhaftig wollen. Zwar hatte man teilweise hier das Gefühl, dass weniger durchaus mehr gewesen wäre, aber die Autorinnen federn dieses Gefühl immer wieder ab.
Ganz toll habe ich auch die Gruppenzusammensetzung gefunden, welche beide sehr stark beeinflusst.
Und ja, auch ich habe Nora gehasst, und selbst nachdem ich das Buch beendet hatte, hasste ich sie noch immer.

Geliebt hingegen, man muss es auch einfach, habe ich Ina, Sams kleine Schwester. Sie ist ein Mädchen, dass man gern zur Schwester haben möchte und dem man einfach nicht böse sein kann.
Auch wenn die Art der Erzählung, als Chatverlauf, eine ungewöhnliche ist und man sich zuerst denkt: Wie soll daraus eine funktionierende Geschichte entstehen, haben mich beide Autorinnen überzeugen können.

Ja, man kann mit in dieser Form eine Handlung entstehen lassen, die den Leser mitreißt und in der sich jeder hineinzuversetzen vermag.
Ich bin sehr gespannt, was die beiden als nächstes Zaubern werden.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 17.12.2017

Reißt mit und weckt starke Emotionen ...

Nur ein Tag
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Seit der Coverbekanntgabe war ich sehr gespannt auf Gayle Formans Werk “Nur ein Tag”. Erschienen sind diese herzzerreißenden 432 Seiten im Fischer Jugendbuch Verlag, im März 2016. Als ersten Teil einer ...

Seit der Coverbekanntgabe war ich sehr gespannt auf Gayle Formans Werk “Nur ein Tag”. Erschienen sind diese herzzerreißenden 432 Seiten im Fischer Jugendbuch Verlag, im März 2016. Als ersten Teil einer Duologie, bei denen die Cover herrlich zusammen aussehen. Sehr passend gestaltet zur Handlung.

Allysons Leben ist komplett durchgeplant, von ihren Eltern. Auf einer großen Europatour, die kurz vor dem Collegebeginn, unvergessliche Momente für sie liefern soll, zweifelt sie an all dem, was bisher so geschehen ist. Dann steht er vor ihr und nichts bleibt wie es war.
Willem - er ist genau das, was Allyson nie war. Lebensmutig, ungeplant und weltoffen. Sie geht einen großen Schritt und erlebt Paris mit ihm allein - nur einen Tag lang …

Soeben habe ich Allysons Geschichte hinter mir gelassen und komme ganz zerrissen aus ihrer Welt zurück.
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich mir eine ganz andere Handlung erwartet hatte, schon beim Lesen des Klappentextes und das mich Allyson zum Start dieser Achterbahn, sehr genervt hat.
Sie war mit sich nicht im Reinen und das merkte man auch als Leser sehr stark. Aber eben diese Stärke besitzt sie zu diesem Zeitpunkt nicht, es ihren Eltern auch offen gestehen zu können.
Alles scheint von ihnen vorherbestimmt zu sein. Sogar die ganze Reise und wie viel Spaß Allyson haben muss, sind akribisch aus der Hand ihrer Mutter niedergelegt.
So empfand ich es als riesigen Schritt von der Figur, so voller Angst doch diesen offen jungen Mann in eine Stadt zu folgen, in der sie sich in kleinster Weise zurechtfindet. Weder spricht sie französisch, noch weiß sie, was sie nun tun soll. Sie ist das, was junge Menschen mit ihren 18 Jahren einfach mal sein sollten - planlos.

Doch Gayle Forman lässt Allyson nicht so einfach auf Willem los, sondern führt sie mit den Stücken Shakespeares immer näher zu ihm hin. Eine sehr verführerische Ader, die sie sich als Leitfaden gebaut hat. Denn jener Shakespeare vermag es Allyson Leben genauso zu beflügeln, wie Willem.
Von Willem erfährt man als Leser nur genauso viel, wie bereit ist von sich preiszugeben. Dass dies nicht viel sein wird, wird Allyson noch zu einer riesigen Zerrreisprobe werden.
Gerade diese Unvollständigkeit, die hier die Protagonistin regelrecht überfällt, schwappt auch an den Leser heran. Ich persönlich fühlte mich jetzt wie zerrissen und wieder zusammengesetzt - ein Stück fehlt und etwas Neues kam hinzu. So scheint es auch Allyson gefühlt zu haben.

Gerade Gefühle spielen hier eine riesige Rolle. Da ist es nicht nur die Liebe zu ihrem Leben, auch der Hass auf sich selbst und der Mut und die Entschlossenheit, rebellisch zu sein, vereinen sich in ihrer Figur.
Durch das “Tagesabenteuer” mit Willem in Paris, bekam ich eine neue Seite an Allyson zu Gesicht, vor dem sie anscheinend selbst großen Respekt hatte. Sie ist abenteuerlustig und möchte einfach mehr aus ihren Leben machen, als dem gepflasterten Weg ihrer Eltern zu folgen. Sie möchte über Steine fallen und sich wieder aufrappeln - sie wird erwachsen.

Natürlich steht die Liebe immer wieder im Fokus, wenn man neben Allyson durch die Seiten wandert. Es ist, als fühlte man ihren Schmerz mit, ebenso die Entschlossenheit Willem wiederzusehen. Sie kämpf regelrecht darum. Ob sie Erfolg hat, und was eigentlich passiert ist, das möchte ich euch nicht nehmen, selbst erlesen zu können.
Nach Beendigung von diesem ersten Teil, möchte man sofort in Willems Haut schlüpfen, um erfahren zu können, was dann passiert ist, und wie es zu ihrer Trennung an jenem einen Tag kam. (Also legt euch gleich beide Teile zu, allein sehe sie eh unvollständig aus.)

Gayle Forman hat mich mit dieser Handlung sehr überrascht und schaffte es verschiedene Emotionen nur durch Worte zu transportieren. Mehr braucht es nicht für eine gute Geschichte - treffende Worte, die man bis in die Seele spürt.

“Nur ein Tag” reißt mit und erweckt starke Emotionen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 17.12.2017

Realistisch, unterhaltend ...

Mein Sommer nebenan
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In diesem Jahr gibt es so viele Sommerlektüren, da musste ich mich einfach mit “Mein Sommer nebenan” eindecken.
Huntley Fitzpatricks Buch erschien bei uns im cbj-Verlag und erzählt auf 510 Seiten über ...

In diesem Jahr gibt es so viele Sommerlektüren, da musste ich mich einfach mit “Mein Sommer nebenan” eindecken.
Huntley Fitzpatricks Buch erschien bei uns im cbj-Verlag und erzählt auf 510 Seiten über den Sommer von Samantha.

Samanthas Zuhause steht in einer gutbürgerlichen Gegend.

Doch für ihre Mutter ist die Großfamilie Garrett ein Dorn in ihrem beschaulichen Leben.
Spielzeug liegt im Garten, die Kinder toben an der Luft und der Familienzuwachs scheint kein Ende zu nehmen.
Sam versteht diese Reaktionen ihrer Mutter nicht.
Vom Dach vor ihrem Fenster aus, beobachtet sie jahrelang das Leben dieser Nachbarn.
So gehen die Jahre dahin und nie wechseln die Garretts und ihre Familie ein Wort - bis sie mit siebzehn Jahren Jase Garrett kennenlernt.
Die Garrettfamilie nimmt Samantha herzlich auf, doch sie will nicht, dass ihre Mutter erfährt, in wem sie sich verliebt hat.
Als eines Nachts ein Unfall geschieht und nur Samantha weiß, was geschehen ist, muss sie sich entscheiden - ihre Mutter oder Jase?

Sonst schreibe ich nicht gleich über das Cover der Bücher. die ich lese. Aber bei “Mein Sommer nebenan” war dieses meine Kaufentscheidung.
Häuser, die ähnlich aussehen, deren Bewohner aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
Und dann die beiden jungen Menschen, einander zugewandt auf einem Ast.
Schlicht und doch ansprechend, sowie wegweisend in Huntley Fitzpatricks Geschichte.

Samantha erzählt über das Kennenlernen mit Jase, über die Zeit in diesem ersten Sommer und das Unglück, was alles verändert.
Alle halten sie für das perfekte Mädchen - reich, schulisch überragend, beliebt und immer nett.
Doch sie möchte nicht immer perfekt sein, alle sollen auch sehen, dass sie hart für ihre Ziele arbeitet und sich nicht scheut Jobs anzunehmen.
Jase sieht all dies in ihr und kann offen über alles mit Samantha reden.
Sie ähneln sich, auch wenn aus verschiedenen Welten zu kommen scheinen.

Samanthas Figur stand ich am Anfang ihrer Geschichte skeptisch gegenüber, denn sie erzählte über die Jungs, mit denen sie bisher zusammen war.
Je mehr ich jedoch über sie las, desto mehr mochte ich sie.
Natürlich war auch Jase Familie gewöhnungsbedürftig für Samantha, sie sah sie immer nur aus der Ferne.
Aus der Nähe und mitten im Geschehen lernt sie diese sogar lieben - vor allem die Kleinsten muss man einfach gern haben.

Die Mutter Samanthas ist alleinerziehend und hat Sam und ihre Schwester all die Jahre mit bestem Wissen und Gewissen ihrerseits erzogen.
War mir an dieser Erziehung auffiel war, dass der Mangel an Liebe für ihre Kinder - Werbung für den Sitz der Senatorin scheint alles für sie zu sein.
Ihre Töchter müssen immer mehr ohne ihre Mutter auskommen.
Samanthas Schwester Tracy interessiert das wenig, wohingegen ich bei Samantha oft das Gefühl hatte, dass sie sich gern mit ihrer Mutter über ihre Gefühle unterhalten hätte.

Je öfter ihre Mutter in der Geschichte auftauchte, desto weniger mochte ich sie und ihren Werbebetreuer Clay Tucker, konnte niemand leiden.
Sam versucht immer ihrer Mutter alles recht zu machen, sie versucht ihr zu zeigen wie falsch Clay ist und weiß bei Jase nicht, wie ihre Beziehung weiterverkaufen soll.
Also ein offenes, intelligentes und doch normales Mädchen.

Die Autorin schreibt leicht und sehr verständlich.
Sie schafft es das der Leser mit ihren Figuren fühlen und Szenen erleben kann.
Ebenso greift sie ein Thema auf, das in der heutigen Zeit sehr wichtig ist - die Kluft zwischen Arm und Reich, sowie unbegründete Vorurteile und missfallen.
Sam und Jase versuchen zu zeigen, dass dies alles nicht von Nöten ist und Liebe dort entsteht, wo man am wenigsten damit rechnet.

Auch wenn Huntley Fitzpatricks Geschichte durchaus einwenig hätte eingekürzt werden können, da ein paar der Szenen überflüssig waren, so hab ich mich gut unterhalten gefühlt.

Huntley Fitzpatrick hat einen realistischen, unterhaltenden Roman geschrieben. Der mit seinen vielschichtigen Charakteren gefällt und sympathische Protagonisten herbeigeschrieben, die die Kluft zwischen Missgunst und Klassenunterschieden übergehen - um allen zu zeigen, dass dies alles in der Liebe nicht zählt.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 17.12.2017

Nicht spektakuläre, aber lesbar ...

Abgeschnitten
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Was passiert wenn zwei Menschen sich begegnen und sich sympathisch finden?
Nun, manche gehen eine freundschaftliche Bindung ein.
Sebastian Fitzek und Michael Tsokos aber beginnen ein gemeinsames Projekt ...

Was passiert wenn zwei Menschen sich begegnen und sich sympathisch finden?
Nun, manche gehen eine freundschaftliche Bindung ein.
Sebastian Fitzek und Michael Tsokos aber beginnen ein gemeinsames Projekt … Abgeschnitten.

Der Plot zu “Abgeschnitten” war geboren und zusammen mit dem Droemer-Knauer-Verlag konnte der Thriller, am 26.September 2012, im Handel erscheinen.
400 blutige Seiten galt es zu verschlingen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und dunkle Geheimnisse zu offenbaren.

Helgoland.
Ein Orkan tobt über der Nordsee, viele Bewohner und Touristen verlassen die Insel, um auf dem Festland den Sturm auszusitzen.
Nicht so Linda. Die 24 jährige Comiczeichnerin versucht auf der Insel, vor ihrem alten Leben in Berlin, zu fliehen.

Doch das zurückgelassene Grauen findet sie selbst dort.
Als eine Leiche an den Strand geschwemmt wird, ist es Linda, die sie als erste findet.

Paul Herzfeld, leitender Rechtsmediziner am Bundeskriminalamt in Berlin, steht vor einer Frauenleiche, im Sektionssaal. Die Frau ist verstümmelt worden, Ober- und Unterkiefer wurden herausgesägt und in ihrem Kopf befindet sich eine Kapsel.
Unbemerkt kann Paul Herzfeld diese entwenden und heimlich öffnen. In jener befindet sich ein Zettel mit einer unbekannten Handynummer und dem Namen “Hannah” - der Name seiner Tochter.

Zur gleichen Zeit steht Linda in ihrem Haus, mit dem Handy der Leiche in ihrer Hand.
Mehrere verpasste Anrufe, von der gleichen Nummer befinden sich auf dem Display, kurzerhand ruft Linda diese zurück und hat Dr. Paul Herzfeld am Apparat.

Nach mehreren Erläuterungen soll Linda die Leiche ins ansässige Krankenhaus bringen lassen. Dort angekommen hat Paul Herzfeld eine Idee, vielleicht kann Linda eine Leichenbeschauung durchführen und ihm alle Unstimmigkeiten mitteilen … jedoch sieht Linda das ganz anders.

Mein erster Fitzek/Tsokos, die Werbung zum Buch machte es für mich sehr interessant: Was würde wohl geschehen, wenn ein Rechtsmediziner an Obduktionsergebnisse gelangen müsste, es aber nur einen Weg zur Leiche geben würde … über einen anderen Menschen?

Der Anfang des Buches ist überaus vielversprechend, doch leider scheinen sich die Autoren zwischendurch in ihrer Geschichte zu verlieren, zum Glück sind die Ausführungen zum Ende hin wieder äußerst spannend.
Die Protagonisten Dr. Peter Herzfeld und die Comiczeichnerin Linda waren mir überaus sympathisch, jeder ist für sich auf seine Art interessant und fesselnd.
Der Prolog des Buches hatte mich zuerst verwirrt, weil er so gar nicht zur Gesichte zu passen scheint, aber zum Ende der Erzählungen hin passt auch diese Szene ins Gesamtwerk.
Sebastian Fitzek und Michael Tsokos scheinen es zu verstehen die Ausführungen ihrer Protagonisten in einer Schnitzeljagd zu verpacken und damit die Spannung ins Unermessliche zu steigern.
Leider sind manche Ausführungen mir zu überladen gewesen oder zu unwirklich.

Die Sektionsszenen sind sehr detailgetreu und jagen wahrscheinlich vielen Lesern eine Gänsehaut über den Körper.
Dass alles zum Schluss zusammenläuft und dort erst entschlüsselt wird, macht aus dem Buch einen tollen Thriller, nicht spektakulär aber lesbar.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 17.12.2017

Was gänzt hat nicht immer gute Seiten ...

Die Wellington-Saga - Versuchung
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Nacho Figueras ist nicht nur ein attraktiver Polospieler, sondern nun auch auf dem Gebiet der Autoren unterwegs. Mit seinem Werk „Die Wellington Saga - Versuchung“ ist er im blanvalet Verlag nun auch in ...

Nacho Figueras ist nicht nur ein attraktiver Polospieler, sondern nun auch auf dem Gebiet der Autoren unterwegs. Mit seinem Werk „Die Wellington Saga - Versuchung“ ist er im blanvalet Verlag nun auch in Deutschland erhältlich. 417 Seiten entführen in die Welt des Polosports, der Liebe und des Glanzes der höheren Gesellschaft.

Georgia liebt ihren Beruf als Tierärztin und hat eine besondere Verbindung zu den Tieren. Dank ihres guten Freundes kann sie in Wellington den besten Polospielern bei ihrem Sport zusehen und in die Welt von Alejandro del Campo eintauchen. Doch durch eine geschäftliche Beziehung darf nie mehr aus den beiden werden, auch wenn sie sich noch so sehr zueinander angezogen fühlen …

Gespannt auf den ersten Teil einer neuen Reihe, lauert man darauf, was sich zwischen den Buchdeckeln verbergen mag.
Was Nacho Figueras Werk mich dann so mitreißen würde, hätte ich beim Lesen des Klappentextes zuerst nicht erhofft. Viel Glamour und die High-Society Floridas erwarten den Leser. Doch vor allem den Polosport und natürlich den Protagonisten, ist man schnell zugetan.

Georgia als Tierärztin setzt für mich, da aus dem gleichen Fach kommend, einen tollen Fokus. Sie ist sehr schlau und weiß sich durchaus zu verteidigen. Auch die Sichtwechsel von ihr hin zu Alejandro haben mir viele Einblicke in die unterschiedlichen Gefühlswelten der Figuren gewährt. Das ist es, was ich brauche, um mich in den jeweiligen Situationen zurechtfinden zu können. Georgia und Alejandro luden den Leser sofort ein und lassen ihn teilhaben an ihrer Geschichte, bei derer man mit den beiden leiden und lieben wird.
Obwohl immer wieder von großem Reichtum die Rede ist, wird man nicht so überschwemmt von all dem Glamour und Markenbezeichnungen.

Der Autor legt hier eher einen fast schon bescheidenen Fokus auf Georgia, die sich in Alejandros Welt erst einmal einfühlen muss. Denn es werden ihr große Erwartungen in die Hand gegeben.
Gerade diese teuren Tiere zu betreuen und deren Tagesablauf darzulegen, hat der Autor gut beschrieben und in seinen Ausführungen den Bogen nicht über die Maßen überspannt.
Es ist der Wahnsinn, welcher Aufwand betrieben wird, um die Poloponys. Sind sie doch für die Sportler extrem wertvoll. Besonders ansprechend sind diese Ausführungen darüber, da der Autor selbst ebenfalls diesen Sport betreibt.

Alejandro ist eigentlich genau wie Georgia, sie ergänzen sich perfekt. Doch er muss auch Verantwortung für seine 16 jährige Tochter tragen, die alles andere als nett auf Georgia reagiert.
Besonders knisternd gestaltet wurden die erotischen Szenen, welche immer wieder abgebrochen werden mussten. Alejandro hat durch seine schlechte Vergangenheit einige Regeln eingeführt, die zugrunde legen, dass er als Boss nichts mit seinen Angestellten anfangen darf. Diese Regeln werden ihm nun zum Verhängnis.

Kritisch und traurig ist der Spannungsbogen gesetzt worden, bei dem man sich ein Happy End für die lieb gewonnenen Figuren wünscht.
Durch den umschreibenden und schmückenden Erzählstil fühlt man sich in Nacho Figueras Geschichte sichtlich wohl. Auch wenn das Auf und Ab der Protagonisten einen schier zum positiven Verzweifeln bringt.

„Die Wellington Saga – Versuchung“ entführt in einer Welt in derer nicht immer alles so glänzend verläuft, wie der Schein es einem weiß machen will.

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