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Veröffentlicht am 11.06.2020

Borkumer Bräuche

Klaasohm
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Auf der Insel Borkum werden seit vielen Jahrzehnten seltsame Bräuche gefeiert. Einer davon ist "Klaasohm", ein barbarischer Brauch aus dem 17. Jahrhundert. Jedes Jahr ziehen am 5. Dezember 7 junge Männer ...

Auf der Insel Borkum werden seit vielen Jahrzehnten seltsame Bräuche gefeiert. Einer davon ist "Klaasohm", ein barbarischer Brauch aus dem 17. Jahrhundert. Jedes Jahr ziehen am 5. Dezember 7 junge Männer verkleidet durch das Dorf. Dabei dürfen sie jeder Frau, die sie erwischen, mit einem Kuhhorn den Hintern versohlen. Das Klaasohm-Fest wird jedes Jahr groß gefeiert. Die "Klaasohms" werden aus den jungen Männern der Insel ausgesucht. Es ist eine Ehre, als Klaasohm verkleidet über die Insel geführt zu werden. Der wichtigste Begleiter der 6 Klaasohms ist der Teufelsgeigenträger, der sie mit seinem "Instrument" ankündigt. Die jungen Männer ziehen durch Privathäuser und verteilen dabei "Moppe". Für alle Insulaner ist es ein Fest - Fremde sind dort unerwünscht. Wer nicht auf Borkum geboren wurde, findet keinen Einlass!

Als der Teufelsgeigenträger Markus Loosen tot aufgefunden wird, ist schnell klar, dass der 18-jährige keines natürlichen Todes gestorben ist. Kommissar Focko Busboom vom Festland glaubt anfangs aber nicht an einen Serienmörder. Die alten Insulaner wissen aber, dass es vor Markus schon andere Tote gab, die am Klaasohm-Fest verstorben sind. Im Abstand von 18 Jahren wurden junge Männer getötet. Gibt es einen Serienmörder auf Borkum und wie kann er diese Morde im Abstand von 18 Jahren durchführen?

Der Inselbulle Bernhard Kutschbauer erinnert sich an einen Mord, der im Krieg 1940 an Klaasohm passierte. Gibt es zu diesem Mord noch Unterlagen im Kommissariat? Kommissar Becker findet die alten Unterlagen im Archiv - und noch weitere Tote, die ebenfalls am 5. Dezember gefunden wurden. Ein Muster zeichnet sich ab - alle 18 Jahre stirbt ein Klaasohm. Es muss einen Serienmörder geben, solche Zufälle gibt es nicht! Die Suche nach dem Mörder über Jahrzehnte ist spannend und der Leser lernt viel über Borkumer Bräuche kennen und wieso dieses "Klaasohm-Fest" bei den Insulanern so beliebt ist. Auch wenn Außenstehende das nicht wirklich verstehen können.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Von Drogen und Mördern

Kalte Fluten
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Wiebke Sollich ist eine aufstrebende junge Kommissarin bei der Rostocker Kripo. Nach der Wende kam Wolfgang aus München nach Rostock - von ihm hat sie viel gelernt. Er ist ihr verlässlicher Kollege und ...

Wiebke Sollich ist eine aufstrebende junge Kommissarin bei der Rostocker Kripo. Nach der Wende kam Wolfgang aus München nach Rostock - von ihm hat sie viel gelernt. Er ist ihr verlässlicher Kollege und väterlicher Freund und ihr Vorgesetzter im Dienst.

Der Roman ist in 3 Teile gegliedert. Sehr anschaulich werden Morde geschildert, wie sie grausamer kaum sein können. Aber der Täter bleibt bis zuletzt im Verborgenen. Wiebke verliebt sich ein wenig in Psychiater Thomas. Ihre Mutter hat ihr immer eingebläut, sich einen Arzt zu suchen und mit Anfang 40 ist es ihr endlich gelungen. Thomas ist zwar nicht unbedingt gut im Bett aber Wiebke ist bereit, Abstriche zu machen. Als Thomas ihr unerwartet einen Heiratsantrag macht, nimmt sie ihn an.

Ihre beiden Freunde - Kollege Wolfgang und Staatsanwalt Günter - treffen sich häufig mit Wiebke und Thomas. Man bespricht untereinander ganz selbstverständlich die Fälle der Kripo. Die beiden Polizisten und auch der Staatsanwalt nehmen dabei kein Blatt vor den Mund und weihen den Psychiater Thomas in viele Interna ein. Das macht mich stutzig. Welche Rolle Thomas spielt in dieser Geschichte wird erst im Laufe des Buches klar. Das Ende war so nicht vorhersehbar - ein Buch, spannend von der 1. bis zur letzten Seite. Sehr gut und spannend geschrieben, die Aufteilung in 3 Teile ist gut durchdacht und bringt die Spannung auf den Höhepunkt.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Was im Moor geschah - Band 2 der Olga Island-Reihe

Was im Moor geschah
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In Eckernförde geschehen seltsame Dinge: Eine alte Dame macht in ihrem Garten eine grausame Entdeckung - Jemand hat ihren Hund tödlich verletzt.
Die Polizei wird auf einen Bauernhof gerufen, weil die ...

In Eckernförde geschehen seltsame Dinge: Eine alte Dame macht in ihrem Garten eine grausame Entdeckung - Jemand hat ihren Hund tödlich verletzt.
Die Polizei wird auf einen Bauernhof gerufen, weil die Kühe stundenlang geschrien haben. Als sie eintreffen, fehlt vom Bauern jede Spur. Die Polizisten kümmern sich als Erstes um die Versorgung der Tiere und sorgen dafür, dass sich auch weiterhin Jemand um die Tiere kümmern wird. Olga Island macht sich auf die Suche nach dem Bauern. Eltern melden ihre Tochter - eine Studentin - als vermisst. Sie wollte nach Australien reisen und hat sich nicht bei ihren Eltern gemeldet. Es hat den Anschein, als wäre sie nach Australien geflogen - aber bald stellt sich heraus, dass sie am Abend vor ihrer Abreise spurlos verschwunden ist. Als in einem Moor bei Kiel eine weibliche Leiche gefunden wird, ist Olga alarmiert. Handelt es sich um die verschwundene Studentin? Bei den weiteren Ermittlungen stellt Olga fest, dass noch weitere Frauen verschwunden sind. Die Spuren im Moor zeigen, dass sich dort eine Gruppe von Menschen aufgehalten und gefeiert hat - was haben sie dort gemacht? Und wie steht eine sagenumwobene verschwundene Insel im Zusammenhang mit der Leiche? Olga Island stolpert in einem Zelt über eine weitere "Moorleiche" - und erkennt, dass es sich um eine Fälschung handelt, eine Art Puppe. Wer hat diese Puppe hergestellt und wieso trägt sie so seltsame Kleider? Ein undurchsichtiger spannender Fall, der Olga Island auf Trab hält.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Thüringen Krimi mit viel Lokalcolorit - aber kein Pferdekrimi

Mörder lauf Galopp
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Leonie Ritter reitet mit ihrer Stute Lena durch den Wald, sie begegnet einem LKW-Fahrer, der Holz auflädt. Der Wagen blockiert den Weg und spontan macht Leonie Fotos von Wagen und Fahrer. Am nächsten Morgen ...

Leonie Ritter reitet mit ihrer Stute Lena durch den Wald, sie begegnet einem LKW-Fahrer, der Holz auflädt. Der Wagen blockiert den Weg und spontan macht Leonie Fotos von Wagen und Fahrer. Am nächsten Morgen geht Leonie früh auf die Weide zu ihren Pferden und ist schockiert - im Fell ihrer Stute findet sie Blut und auch ein Wallach wurde verletzt. Die beiden Tiere wurden mit einer Armbrust und Pfeilen beschossen! Zum Glück wurden beide Tiere nur leicht verletzt.
Bei Leonie wohnt ihre Freundin Paula, die in die Kleinstadt strafversetzt wurde. Leonie bittet Paula um Hilfe, doch diese schickt ihren jungen Kollegen Jan Weinreich, der die Polizeistelle in der Kleinstadt vertritt, während sie selbst nach Jena fährt, um dort die Kollegen zu unterstützen. Während sich Paula um einen Holzdiebstahl im Jenaer Forst kümmert, gründet Leonie mit ihren Nachbarn eine Bürgerwehr, um alle Tiere im Ort zu schützen. Sie gehen auf Nachtwache. Und bei der 1. Nachtwache geschieht etwas Furchtbares: Am frühen Morgen finden Leonie und der junge Polizist Jan Weinreich die Leiche von Horst Pfeiffer auf der Schafkoppel - auch er wurde mit einer Armbrust niedergeschossen, 2 Pfeile stecken in seiner Brust. Während Leonies Pferde Glück hatten ist Horst Pfeiffer tot.

Nun muss sich Paula auch noch um den Mord in der Kleinstadt kümmern. Wer hat Horst Pfeiffer auf dem Gewissen? Steht der Mord an ihm im Zusammenhang mit den Angriffen auf Leonies Pferde? Andreas, der Sohn von Horst Pfeiffer, wurde von den Bewohnern des Dorfes als Tierquäler bezeichnet. Wollte Horst ihn schützen und ist deshalb auf Nachtwache gegangen? Und wäre Andreas in der Lage, seinen Vater zu töten? Paula tappt lange im Dunkeln. Und sie muss auch die Holzdiebstähle aufklären. Leonie hatte unwissentlich einen Holzdieb im Wald fotografiert bei ihrem Ausritt. War der Anschlag auf ihre Pferde vielleicht die Rache oder soll Leonie damit unter Druck gesetzt werden? Die beiden Fälle rücken immer näher aneinander und verschmelzen schließlich sogar. Andi Pfeiffer verschwindet spurlos und wird einige Zeit später im Wald aufgehängt an einem Hochsitz gefunden. Wer hat den jungen Mann getötet und warum?

Wer bei diesem Titel einen Pferdekrimi erwartet, wird enttäuscht, denn die Pferde spielen eher eine kleine Nebenrolle. Aber der Thüringen-Krimi ist spannend und unterhaltsam. Die Orte werden so gut erklärt, dass ich das Gefühl habe, vor Ort zu sein. Es macht auf jeden Fall Lust, weitere Romane dieser Serie kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Ein Pferdebuch mit Mord

Mörderischer Galopp
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Vera Roth hat einen neuen Freund, mit dem sie sehr schnell zusammengezogen ist. Nach ihrem Studium findet sie eine Stelle an der Universität und spontan beschließt sie, sich nun auch endlich ein Pferd ...

Vera Roth hat einen neuen Freund, mit dem sie sehr schnell zusammengezogen ist. Nach ihrem Studium findet sie eine Stelle an der Universität und spontan beschließt sie, sich nun auch endlich ein Pferd zu kaufen. Sie ist immer auf Schulpferden geritten und weder eine erfahrene noch eine gute Reiterin aber das ist ja egal. Sie fährt zu einem Händler und kauft spontan eine temperamentvolle Trakehner-Stute namen Nine-Days-Wonder. Sie nennt die Stute Nine - deutsch ausgesprochen wie Tine. Vera erinnert mich sofort an viele naive Reiterinnen, die aus einer Laune heraus ein Pferd kaufen - entweder um Reiten zu lernen oder um von den "langweiligen Schulpferden" wegzukommen. Im Verlauf des Buches habe ich einige Male den Eindruck, dass sie mit dem eigenen Pferd total überfordert ist. Das fängt schon damit an, dass sie erst ein Pferd kauft und sich dann darüber Gedanken macht, wo sie das Pferd eigentlich unterbringen soll. Sie muss innerhalb von 2 Tagen einen Stall finden und natürlich gelingt ihr das problemlos. Auch wenn 1 Pferd sterben musste, um die Box für ihre Nine frei zu machen. Vera ist zufällig gerade am Stall, als das Pferd im Sterben liegt und sie erlebt es sogar einige Minuten mit. Aber dieses Erlebnis schreckt sie nicht und so zieht ihre Stute am nächsten Tag auf den Leierhof und in die nun freie Box. Dass sie auf einer Warteliste ganz oben steht ist etwas, was nie passieren würde! Aber das ist nicht die einzige Ungereimtheit, über die ich in diesem Pferdekrimi stolpere. Als langjährige Reiterin und ehemalige Pferdebesitzerin lese ich das Buch "anders" und mir fallen viele Dinge auf, die so in keinem guten Reitstall passieren würden.

Alles in allem ist es ein unterhaltsames Buch, ja durchaus ein Krimi und in diesem Krimi spielen Pferde tatsächlich eine Art Hauptrolle. Auch wenn die geschilderten Erlebnisse auf dem Reithof wirklich sehr "fantastisch" daherkommen, kann ich für Reiterinnen dieses Buch empfehlen. Es ist nicht nur spannend, sondern auch humorvoll geschrieben, dabei aber keine Komödie.

Ich habe dieses Buch aber in der Papierversion gelesen und nicht als E-Book.

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