Die Grimm-Chroniken: Der schwarze Spiegel
Autorin: Maya Shepherd
Seitenzahl: 318
Reihe: Die Grimm-Chroniken
Verlag: Sternensand-Verlag
Erschienen: Februar 2019
Genre: Fantasy
Klappentext:

Wer oder was ist böse? Die Antwort liefert die zehnte Folge der ›Grimm-Chroniken‹ und enthüllt dabei eines der größten Geheimnisse der kompletten Serie.

Dieser Spiegel war anders als alle, die ich bisher erblickt hatte. Ein verschnörkelter Rahmen aus Ebenholz rahmte das schwarze Glas in seiner Mitte ein. Er zeigte mich nicht als die gebrechliche Frau, die ich heute war, sondern als jene Apfelprin-zessin, die voller Zuversicht und Träume in ihre Zukunft geblickt hatte.
»Ist es nicht erstaunlich, dass das eigene Spiegelbild einem ganz anders er-scheint als das, was andere Menschen von einem wahrnehmen? Niemand ist in der Lage, sich selbst so zu sehen, wie er ist. Wenn ich meine eigene Dunkelheit nicht erfassen kann, ist es dann möglich, dass das Böse längst Besitz von mir ergriffen hat?«

Meine Meinung:

Kann man es eigentlich fassen, dass es tatsächlich schon ein ganzes Jahr her ist, dass wir die erste Folge der "Grimm-Chroniken" in den Händen gehalten haben? So viele spannende Geschichten liegen bereits hinter uns und es werden noch so viele folgen. Aber man muss ja auch mal sagen, dass die Zeit rasend schnell vergeht, wenn man Monat für Monat auf ein bestimmtes Buch wartet. Das ist ein ganz großer Pluspunkt dieser Reihe, man ist immer wieder neugierig auf das, was da noch kommt.

Ich habe mich natürlich ganz besonders auf die Jubiläumsfolge der "Grimm-Chroniken" gefreut, weil es ja doch ein riesiger Meilenstein ist. Und dafür brilliert sie diesmal auch mit weitaus mehr Seiten und somit Inhalt, als je zuvor. Was jedoch auf den ersten Blick auffällt, ist dieses grandiose Cover. Wie bisher jedes Mal ist es einfach nur faszinierend und wahnsinnig toll gestaltet. Und es passt auch wieder perfekt zum Titel des Buches, denn im Zentrum steht der schwarze Spiegel. Ich liebe die Cover ja wirklich jedes Mal aufs Neue und denke immer, es kann doch eigentlich gar nicht mehr besser werden. Aber ich lasse mich nur zu gerne eines Besseren belehren.

Doch was erwartet uns nun in diesem 10. Band der Reihe? Natürlich kann ich hier eigentlich fast gar nichts verraten, denn sonst würde ich euch spoilern wie verrückt und das wollen wir ja nicht.
Wie im Klappentext bereits angekündigt, wird diesmal eines der größten Geheimnisse der "Grimm-Chroniken" gelüftet und darauf war ich wahnsinnig gespannt. Ich meine, es ist ja eine Tatsache, dass während der vergangenen Bände immer wieder Dinge auftauchten, die uns zum Grübeln brachten und uns signalisierten, dass hier definitiv noch eine Auflösung kommen muss. Das Geheimnis, was nun gelüftet wird, hat mich gelinde gesagt sprachlos gemacht. Ich weiß nicht, womit ich gerechnet habe, was ich erwartet habe. Doch DAS hätte ich niemals gedacht. Es wirft einiges über den Haufen, dessen ich mir bisher eigentlich sicher war und wirft ein vollkommen neues Bild auf die ganze Situation. Und auch auf die Dinge, die da noch kommen. Ich bin sicher, ihr werdet ebenso überrascht sein, wie ich es war.
Der ein oder andere wird vielleicht etwas traurig sein, weil Maggy, Will und Joe in diesem Band nicht vorkommen. "Der schwarze Spiegel" konzentriert sich voll und ganz auf Mary und ihre Geschichte, sowie diejenigen, die darin involviert sind. Hier meine ich Margery, Dorian und ihr wisst ja, wer alles eine Rolle spielt. Einerseits war ich auch ein wenig enttäuscht, weil ich nach dem 9.Band gerne mehr zum Thema Joe erfahren hätte, aber nichtsdestotrotz konnte mich die hier vorliegende Geschichte überzeugen. Es war dann doch auch schön, sich mal auf ein Thema fokussieren zu können und mal so richtig tief einzutauchen. Es finden sich hier wirklich viele Fäden endlich zusammen und das Bild in meinem Kopf ist tatsächlich klarer geworden.

Die Autorin schafft es, dass man problemlos sofort wieder mittendrin ist in der Welt der "Grimm-Chroniken" und gestaltet erneut eine fantastische und magische Welt, in der an jeder Ecke andere faszinierende Entwicklungen lauern. Die Bücher leben regelrecht und es ist immer wieder eine wunderbare Reise, die man hier antritt. "Der schwarze Spiegel" verkörpert eine Dunkelheit und Düsternis, die auch beim Lesen absolut deutlich wird und die Atmosphäre der Geschichte perfekt rüberbringt und umsetzt.
Ich bin sehr glücklich mit diesem Jubiläumsband und kann es schon jetzt kaum erwarten, bis die nächsten Bände erscheinen und uns weitere Geheimnisse und Offenbarungen darlegen.


Fazit:
★★★★★
Eine wahnsinnig grandiose Jubiläumsausgabe! Ich bin noch immer sprachlos und kann es kaum erwarten, wenn es bald mit Band 11 der Reihe weitergeht! Volle 5 Sternchen.

Dollar: Pennies
Autorin: Pepper Winters
Seitenzahl: 283
Reihe: Dollar
Verlag: Festa
Erschienen: Januar 2018
Genre: Dark Romance

Klappentext:

»In dieser Geschichte bin ich nicht der Held, Pimlico. Ich bin nur ein weiterer Schurke. Das solltest du nie vergessen.«

Es war einmal … Ich war 18 Jahre alt und Studentin.
Dann wurde ich erwürgt, wiederbelebt und verkauft.
Jetzt bin ich Pimlico und das Eigentum eines kranken Bastards, gefangen in einem Martyrium aus Schmerz und Erniedrigung.
Ich leide und schweige. Aber ich gebe nicht auf. Ich kann nicht.

Und dann betrat er meinen Käfig der Stille: Elder Prest. Der einzige Mann, der mich anschaute und mich tatsächlich sah. Der einzige Mann, der gnadenloser ist als mein Besitzer.
Er will mich aus Gründen, die ich nicht verstehe ...

Meine Meinung:

Endlich ist es soweit. Die "Dollar"-Reihe hat ihren Weg zu uns gefunden. Ich bin ja ein bekennender "Dark Romance"-Fan und der Klappentext des Auftaktbandes "Pennies" hat mich sofort fasziniert. Und wenn etwas mich direkt so sehr reizt, dann bleibt mir gar keine andere Wahl, als es zu lesen.
Ich hatte auch seit längerem mal wieder Lust auf ein richtig gutes Buch aus diesem Genre und was soll ich sagen: hier wurde ich definitiv nicht enttäuscht.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Tasmin, eine junge Frau, die Opfer einer qualvollen Entführung wird und von da an zu einem Leben als Sklavin verdammt ist. Sie muss zahlreiche Qualen erleiden und ihr normales, "menschliches" Leben vollständig hinter sich zurücklassen. Nun ist sie nur noch "Pimlico" und ihrem Meister auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Bis eines Tages jemand in ihr (in ihren Augen nur noch wertloses) Leben tritt: Elder Prest. Könnte das bedeuten, dass sich alles ändern wird?

Die Geschichte rund um Pimlico (und ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich die Namenswahl und den Ursprung sehr interessant fand) konnte mich von Anfang an vollkommen in ihren Bann ziehen. Man steckt mittendrin in dieser dramatischen Handlung und wird eigentlich direkt in das Geschehen reingeschubst. Was sie erleiden muss ist einfach nur qualvoll und man kann hier wirklich auch "Dark Romance" erwarten. Wobei man nicht denken sollte, dass es hier in dem Moment in irgendeiner Form romantisch werde könnte. Man leidet mit ihr mit und kann einfach nur bewundern, wie diese junge Frau all diesen Schrecken irgendwie übersteht. Ihr einziger Halt sind die Briefe, die sie an "Niemand" schreibt und in denen sie Trost und Verständnis findet. Einzig hierin findet sie eine Möglichkeit, alles rauszulassen, was in ihrem Kopf vorgeht und was sie denkt und fühlt. Denn sie weigert sich strikt, auch nur ein einziges Wort zu sprechen, sehr zum Leidwesen ihres Meisters. Ich habe sie dafür bewundert, wie sie jahrelang in der Lage ist, sich dieses eine kleine Fitzelchen zu bewahren. Diese eine Sache, die ihr nicht genommen werden kann.
Besonders interessant wird das schließlich, als Elder Prest in ihr Leben tritt. Er scheint eigentlich nur ein weiterer Geschäftspartner ihres Meisters zu sein, doch beim Lesen spürt man schnell, dass er eigentlich sogar weit mehr ist. Die Interaktion zwischen ihm und Pimlico ist sehr faszinierend, obwohl sie kein einziges Wort mit ihm spricht. Egal, welche Annehmlichkeiten er ihr ermöglicht, er bekommt ebenfalls nicht ein einziges Tönchen aus ihr heraus. Und doch versteht er jedes einzelne, unausgesprochene Wort. Das empfand ich als wahnsinnig faszinierend. Auch ohne, dass sie "redet" wird hier so viel rübergebracht und ausgedrückt, das hätte ich anfangs gar nicht so erwartet.

Ihr Meister ist natürlich der absolute Hass-Charakter und man kann ihn einfach nur verachten. Im Gegensatz zu ihm scheint Elder beinahe harmlos, wobei auch hier deutlich wird, dass da weit mehr dahintersteckt. Ich bin gespannt, was im Bezug auf ihn in den nächsten Bänden noch näher erläutert werden wird. Man muss glaube ich wirklich aufpassen, wen man hier wie einschätzt.
Was mich nochmal total aus den Socken reißen konnte, waren die letzten Kapitel des Buches. Nachdem es in meinen Augen ziemlich emotional geworden war, kam es nun zum absoluten Showdown und ich war in dem Moment wahnsinnig erschrocken. Ich möchte anmerken, dass ich beim Lesen dieser dramatischen Szenen gerade in der Mittagspause an meiner Arbeit saß und meine Kollegin mich erstaunt ansah, als ich plötzlich erschrocken aufschrie. Hier war jede Menge Adrenalin zu spüren und mein Herz raste regelrecht. Ich fühlte mich, wie mit einer tickenden Zeitbombe und so ähnlich war es in dem Moment auch. Natürlich kann ich jetzt hier nicht mehr verraten, das würde euch sonst zu viel vorwegnehmen ;)

Mit "Pennies" ist der Autorin ein wahnsinnig faszinierender, dramatischer und absolut mitreißender Auftakt der Reihe gelungen. Hier erlebt man Dark Romance vom Feinsten und kann sich der Düsternis voll und ganz hingeben. Und auch, wenn es manchmal wirklich heftig ist, kann man sich dieser Faszination einfach nicht entziehen. Dieses Buch "lebt" regelrecht und ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt auf die nachfolgenden Teile, zumal das Ende von "Pennies" bereits verspricht, dass es noch lange nicht vorbei ist....

Fazit:
★★★★★
Ein wahnsinnig fesselnder Auftaktband, der dem "Dark Romance"-Genre alle Ehre macht. Ich bin schon sehr gespannt, was da künftig noch auf uns wartet und vergebe hier volle 5 von 5 Sternchen.

Golden Dynasty - Größer als Verlangen
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Seitenzahl: 384
Verlag: mtb
Erschienen: Februar 2018
Genre: Liebe

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei "Netgalley" und dem Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

Klappentext:

Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen der Brüder bereits persönlich kennt. Sehr persönlich. Mit Lucian, dem jüngsten und wildesten Spross der Familie, hatte sie erst gestern eine heiße Nacht. Und er könnte ihr gefährlicher werden als alle Intrigen und dunklen Geheimnisse, in deren Strudel sie hinter den Toren des prächtigen Anwesens gerät …

Meine Meinung:

"Golden Dynasty" war mir bei den Buchvorschauen der Verlage direkt durch dieses edel und royal anmutende Cover aufgefallen. Ich muss zugeben, sowas reizt mich immer total und entsprechend neugierig war ich dann natürlich auch auf den Inhalt. Der Klappentext deutete ja indessen an, dass es hier um eine Liebesgeschichte geht, gemischt mit dunklen Intrigen und Geheimnissen und jetzt, wo ich das Buch beendet habe, kann ich sagen, dass hier definitiv nicht zu viel versprochen wird.

Zuviel verraten kann ich an dieser Stelle allerdings gar nicht, denn das würde einiges an Spannung vorwegnehmen und vielleicht bereits das ein oder andere Geheimnis verraten, was ich natürlich tunlichst vermeiden will. Aber ein bisschen was kann ich dazu natürlich dennoch sagen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die berühmt berüchtigte Familie de Vincent. 3 Brüder, einer spezieller und geheimnisvoller als der andere. Das muss auch Julia feststellen, die jobtechnisch mit ihnen in Kontakt kommt. Allerdings hat sie auch nicht damit gerechnet, dass sie hier einige Geheimnisse entdecken und in einen Strudel aus Gefahr geraten wird. Hinzu kommt, dass sie feststellen muss, dass sie den jüngsten Spross der Familie, Lucien, bereits näher kennengelernt hat, als sie denkt...

Zunächst einmal muss ich sagen, dass mir Julia als weibliche Protagonistin außerordentlich gut gefallen hat. Sie hat nicht wirklich die tollste Vergangenheit hinter sich und ist manchmal mitunter sogar richtig schüchtern. Stellenweise wirkt sie sogar eher ängstlich und sie ist nicht sonderlich bewandert darin, sich an Neues zu wagen. Und doch geht sie hier diesen großen Schritt und Stück für Stück finde ich, dass sie aufblüht. Ich konnte mich oftmals richtig gut mit ihr identifizieren, auch, als es dann schließlich um die Entwicklung zwischen ihr und Lucien geht. Ich fand das wirklich toll vom Verlauf her und es war irgendwie einfach faszinierend. Auch seine Art, auf sie zuzugehen, ihr gewissermaßen Raum zu geben und sie so auf sich aufmerksam zu machen, fand ich sehr schön.
Im Hinblick darauf wurden dann auch die entsprechenden erotischen Szene eingearbeitet, die zum einen weder übermäßig sind und zum anderen authentisch auf mich wirkten.

Die Familie de Vincent und ihre Geheimnisse machen den zweiten großen Aspekt des Buches aus. Hier gibt es einige Rätsel aufzudecken und ich für meinen Teil war bis kurz vor dem Ende wirklich unsicher, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Mit dem, was dann ans Licht kam, hätte ich in der Form gar nicht gerechnet und ich war hier wirklich überrascht. Die ein oder andere Theorie, die ich im Laufe des Lesens hatte, hat sich dann doch als totaler Humbug herausgestellt, aber das war nicht unbedingt von Nachteil.
Auch die Gegensätzlichkeit der einzelnen Brüder ist sehr faszinierend und man bekommt richtig Lust, auch über die anderen beiden mehr zu erfahren. Das ein oder andere wird hier bereits angerissen, kommt aber noch nicht vollständig zur Geltung. Ich denke, das zeigt sich dann eher in den Folgebänden der Reihe.

Sprachlich lässt sich das Buch sehr flüssig und locker lesen, man kann sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen. Die Mischung der einzelnen Aspekte ist sehr gut gelungen und macht direkt Lust auf mehr. Von mir aus hätte das Buch auch gerne noch weitergehen können, aber man kann ja nicht alles haben ;) Ich fände es allerdings schön, wenn Lucien und Julia auch in Teil 2 und 3 nochmal einen Auftritt bekommen, aber da müssen wir uns überraschen lassen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, denn dieser Auftaktband konnte mich voll und ganz überzeugen.

Fazit:
★★★★★
Also ich muss sagen, dass mich das Buch richtig geflasht hat. Diese gelungene Mischung aus Dramatik, Spannung, Liebe und Erotik ist äußerst gut geworden. Ich bin schon sehr auf die nächsten beiden Bände gespannt, welche dann die Geschichten der anderen beiden Brüder näher beleuchten werden. An dieser Stelle gibt es 5 Sternchen und eine klare Leseempfehlung für dieses Buch!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm
Autorin: Christopher Paolini
Seitenzahl: 305
Verlag: cbj
Erschienen: Januar 2019
Genre: Fantasy

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei "Bloggerportal" und dem Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

Klappentext:

Ein Wanderer und ein verfluchtes Kind. Zaubersprüche und Magie. Und natürlich Drachen.
Willkommen zurück in Eragons Welt!

Es ist ein Jahr her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist auf der Suche nach dem geeigneten Ort, um eine neue Generation Drachenreiter auszubilden. Jetzt kämpft er mit unendlich vielen Aufgaben: Er muss einen riesigen Drachenhorst bauen, Dracheneier bewachen und mit kriegerischen Urgals, stolzen Elfen und eigensinnigen Zwergen zurechtkommen. Doch da eröffnen ihm eine Vision der Eldunarí, unerwartete Besucher und eine spannende Legende der Urgals neue Perspektiven.



Meine Meinung:

Willkommen zurück in der Welt von Alagaesia! Es ist schon einige Jahre her, dass auch mich das "Eragon"-Fieber gepackt hatte und ich die Bücher des Autors verschlungen habe. Umso größer war natürlich die Freude, als es hieß, dass es einen Geschichtenband geben wird, der in ebenjener Welt spielt und uns erneut dorthin entführt.

Das Cover fügt sich meiner Ansicht nach wunderbar in die Welt rund um Eragon ein. Wie sollte es auch anders sein, als einen Drachen als Motiv zu wählen, wo das doch das Hauptaugenmerk der einstigen Bücher war.
Doch was erwartet uns nun in diesem Buch? Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um einen Geschichtenband. Die Rahmenhandlung erzählt von Eragon und Saphira und was sie aktuell in ihrem Leben so treiben. Es war eigentlich wie ein Nach Hause kommen, als ich die ersten Seiten gelesen hatte. In diese Einblicke in ihr Leben wurden nun die entsprechenden 3 Geschichten eingewebt. Sehr gut gefallen hat mir die Geschichte über "Die Gabel", denn hier treffen wir einen alten Bekannten wieder. Schon beim Lesen hatte ich das Gefühl, zu wissen, mit wem ich es hier zu tun habe und ich wurde nicht enttäuscht. Anscheinend habe ich mein Feeling für die Welt von Alagaesia noch nicht verloren, auch, wenn ich die "Eragon"-Bücher vor sehr langer Zeit das letzte Mal gelesen habe. Neben einer spannenden Geschichte beinhaltet "Die Gabel" auch eine gewisse Botschaft, die den Protagonisten vermittelt wird.

Die zweite Geschichte, nämlich "Die Hexe" befasst sich mit Angela und Elva, die uns aus den damaligen Büchern noch gut bekannt sind. Die hat mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker gerissen, aber dennoch war es ein schöner Einblick und etwas Besonderes, auch mal diese Charaktere näher zu beleuchten.
Die längste und interessanteste Geschichte war für mich allerdings definitiv "Der Wurm". Ich glaube, ich hatte hier eine ganz andere Vorstellung, was mit dem "Wurm" gemeint sein würde und war dementsprechend überrascht. Ich war absolut gefesselt von dieser Erzählung und die Seiten flogen nur so dahin. Auch hier wurde wieder eine bestimmte Botschaft vermittelt und ich war vollkommen geflasht. Mein absoluter Favorit!

Alles in allem muss ich sagen, dass mir diese Sammlung von Geschichten sehr gut gefallen hat. Ich fand es sehr gut, wie die Kurven bzw. die Übergänge zwischen Eragon und den einzelnen Teilen des Buches gezogen wurden. Es fügt sich alles perfekt aneinander und das fand ich sehr positiv. Man war somit immer in einem Lesefluss, obwohl man verschiedene Erzählungen vor sich hatte.
Der Schreibstil war auch sehr angenehm und die Seiten flogen nur so dahin, was allerdings auch darin begründet liegt, dass die Schrift recht groß und die Seiten dementsprechend schnell gelesen waren.
Das Gesamtpaket dieses Buches ist in meinen Augen sehr gelungen, allerdings hätte ich mir doch gewünscht, ein klein wenig mehr im Bezug auf Eragon und Saphira zu erfahren, vielleicht sogar über Arya, die eher am Rand kurz erwähnt wurde. Ich hoffe, dass es hier vielleicht künftig doch noch die ein oder andere Geschichte zu lesen geben wird, insbesondere auch, da "Die Gabel" einige geheimnisvolle Dinge offenbarte, deren Auflösung mich eigentlich über kurz oder lang doch interessieren würde. Hier ist auf jeden Fall Raum gegeben, dass da eventuell nochmal etwas kommen könnte. Ansonsten war es ein sehr schöner Ausflug in alte Zeiten und ich freue mich, dass ich nochmal in diese wunderbare Welt eintauchen konnte.

Fazit:
★★★★☆
Dieses Buch war ein schöner Ausflug zurück in die Welt von Alagaesia. Es hätte sogar gerne noch ein bisschen länger sein dürfen, aber es war ja sowieso eher als "Geschichtenband" gedacht und dafür finde ich es gelungen. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternchen.

Venturia: Juwelen und Verfall
Autorin: Regina Meißner
Seitenzahl: 354
Reihe: Venturia
Verlag: Sternensand-Verlag
Erschienen: Dezember 2018
Genre: Fantasy

Klappentext:

Die siebzehnjährige Tiana führt ein beschauliches Leben im Schloss von Bel Aniz. In der Prinzessin glüht der Wunsch nach Freiheit und nach Antworten auf Ungereimtheiten, die ihr immer häufiger auffallen. Was ist das geheimnisvolle Land Venturia, über das niemand im Schloss reden darf? Warum ist der König so abweisend, sobald das Gespräch auf Magie gelenkt wird?
Doch statt Tianas Fragen zu klären, planen ihre Eltern sechs Bälle, um einen geeigneten Gemahl für ihre Tochter zu finden. Nachdem der erste Ball allerdings vollkommen anders als geplant verläuft, findet sich die Prinzessin auf einmal in einem Strudel aus Ereignissen wieder, der alles, was sie bisher geglaubt hat, als Lüge entlarvt und sowohl ihre Zukunft als auch ihre Vergangenheit infrage stellt.
Als sie von einem Fremden verschleppt wird, ist das nur noch der letzte Windhauch, der ihre heile Welt zum Einsturz bringt. Wird es ihr gelingen, aus diesen Trümmern zu entkommen und herauszufinden, wer sie wirklich ist?

Meine Meinung:

Fantasy ist so ein Genre, das man absolut immer lesen kann. Es kann so vieles enthalten. Magie, Geheimnisse, Mythen, Spannung und Dramatik, aber auch Liebe und Emotionen.
Das neueste Werk der Autorin entführt uns nun in ein neues und faszinierendes Land und liefert uns eine spannende Fantasygeschichte, die in vielerlei Hinsicht punkten kann.

Im Mittelpunkt steht die junge Tiana, Tochter des Königspaares von Bel Aniz. Mit ihren 17 Jahren geht es nun so langsam an das Thema Heiraten, auch, wenn sie davon so überhaupt nicht begeistert ist. Aber was man zugute halten muss: sie darf sich zumindest binnen 6 Bällen, die ausgerichtet werden, ihren zukünftigen Ehegatten aussuchen. Soweit, so gut. Doch schon beim ersten Fest überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich ist nichts mehr so wie es war und auch nicht so, wie es scheint.

Ich mochte Tiana direkt sehr gerne. Sie ist nicht so die typische Prinzessin, die sich in ihrem Luxus sonnt und sich verwöhnen lässt. Sie sehnt sich nach mehr, nach Abenteuer, sie will raus und die Welt sehen. Gewissermaßen sitzt sie eher im goldenen Käfig. Und dann soll sie auch noch heiraten.
Anfangs wusste ich nicht so recht, was uns da jetzt in dem Buch erwarten würde. Es scheint ja eigentlich alles ziemlich gut zu laufen. Der Ball, der dann kurz darauf stattfindet, sorgte bei mir für einiges an Amusement, denn es war teilweise einfach zu drollig, wie sich das Zusammentreffen mit den einzelnen Bewerbern gestaltet. Mir persönlich ging es so, dass ich selbst beim Lesen ein bisschen mitgeschätzt und bewertet habe, welcher der guten Herren eventuell eine nicht so schlechte Partie wäre.
Doch als sich dann die Ereignisse überschlagen, kommt richtig Leben in die Geschichte. Womit ich nicht sagen will, dass da vorher keins war. Aber an dem Punkt stürzt die Achterbahn erstmal so richtig in die Tiefe und es wird richtig spannend. Man fiebert hier richtig mit und beginnt schon so langsam, sich zu fragen, was denn hier wohl genau dahintersteckt.

Der Verlauf der Geschichte hat indessen einiges an spannenden Verwicklungen und unerwarteten Geheimnissen zu tun. Ich hätte hier an einigen Stellen nicht damit gerechnet, dass es kommt, wie es schlussendlich geschieht. Der Überraschungseffekt war hier definitiv da. Und spätestens dann ist man so richtig drin in der Geschichte und vollkommen gefesselt. Ich konnte es dann auch nicht mehr aus der Hand legen und Kapitel für Kapitel flog nur so dahin. Man steckt mittendrin in dieser Welt und will wissen. was sich da nun schlussendlich noch entwickelt.
Auch die sprachliche Gestaltung sorgt dafür, dass man vollkommen abtauchen und sich in Venturia verlieren kann. Die Charaktere sind wirklich interessant und auch sehr vielschichtig. Noch dazu bekommt man hier so ziemlich alles geboten. Von Action und Spannung, bis hin zu starken Emotionen oder zarten Gefühlen ist hier alles dabei. Auch die Fäden, über welche die Magie mit der Geschichte verwoben sind, haben mir wirklich gut gefallen.

Insbesondere das Ende des Buches hat mich dann ziemlich sprachlos zurückgelassen und ich war geschockt von dem, was geschehen war. Ich kann mir eigentlich noch gar nicht vorstellen, dass da nicht noch irgendetwas unerwartetes kommt. Zurück bleibt am Ende vor allem eine Tiana, die sich wahnsinnig weiterentwickelt hat und die, so denke ich, im Verlauf gelernt hat, sich und ihr Potenzial besser zu verstehen und zu schätzen. Ich bin sehr neugierig, was da in Zukunft noch auf uns zukommt und freue mich schon auf weitere Geschichten rund um Venturia.


Fazit:
★★★★★
Ein spannender Auftakt dieser Reihe! Das Paket hat absolut gepasst. Ich vergebe 5 Sternchen und eine Leseempfehlung für jeden Fantasyliebhaber. Lasst euch von Venturia verzaubern und in eine faszinierende Welt entführen.