Schönes Buch mit kleinen Kanten
Nox - Donner und AscheMeine Meinung:
"Nox" ist eines der Bücher, bei dem mich auf den ersten Blick das Cover absolut angesprochen hat. Es sah schon direkt nach düsterer Fantasy auf und das interessierte mich ungemein. Ich ...
Meine Meinung:
"Nox" ist eines der Bücher, bei dem mich auf den ersten Blick das Cover absolut angesprochen hat. Es sah schon direkt nach düsterer Fantasy auf und das interessierte mich ungemein. Ich mag den dunklen Charme, den es versprüht und ich finde es sehr ansprechend. Auch der Klappentext machte mich neugierig und so musste es auf meine Leseliste. Nachdem ich nun mit dem Lesen durch bin muss ich aber auch sagen, dass ich gar nicht recht wusste, wie ich es schlussendlich bewerten soll.
Das liegt jedoch keinesfalls an der Story selbst. Die Geschichte spielt in Deutschland, genauer gesagt im Norden, was für mich immer etwas Besonderes ist. Weil meist ist es ja doch eher das Ausland, wo die meisten Bücher angesiedelt sind. Im Fokus steht die junge Annika, die plötzlich von Schattenwesen verfolgt wird, die einfach so aus dem Nichts auftauchen. Sie versteht die Welt nicht mehr und der einzige, der ihr scheinbar helfen kann, ist ausgerechnet Elias, den sie eigentlich so gar nicht ausstehen kann - was gewissermaßen auch auf Gegenseitigkeit beruht. Und so rutschen sie schlussendlich beide in ein Abenteuer, das sie mehr zusammenschweißt als sie anfangs ahnen...
Die Idee hinter der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Schattenwesen fand ich sehr spannend und man hat direkt zu Beginn das Gefühl, dass da am Ende mehr dahinter stecken wird. Die Angst und Unsicherheit, die Annika bei diesen Begegnungen packen waren sehr authentisch dargestellt und das gefiel mir gut. Überhaupt finde ich, dass die Charaktere sehr gelungen sind, egal ob Annika selbst oder Elias oder auch ihre beste Freundin. Hier gibt es tolle und spritzige Dialoge, es wird mal flirty oder auch ernst, das war eine tolle und angenehme Mischung. Das muss ich absolut positiv hervorheben.
Was mich ein bisschen verstört hat, war allerdings die Familie von Annika. Sie waren sympathisch, keine Frage, aber dass ihr Vater im Hinblick auf diese Wesen, mit denen sie nie etwas zu tun hatten, geschweigedenn mit magischen Phänomenen, so locker reagiert und das alles direkt als Fakt akzeptiert, hat mich etwas verstört. Da war keine Skepsis, nix, er hat einfach mit gehandelt und gut. Das fand ich leicht irritierend.
Während der Verlauf der Geschichte mich packen konnte und die Entwicklungen mich überraschten und meine Neugier auf die Auflösung immer mehr geschürt wurde, war es dann insbesondere in den letzten Kapiteln nochmal ein wahnsinnig guter Spannungsbogen. Das gefiel mir. Allerdings kam das richtige Ende dann doch etwas abrupt. Hier hätte ich zu manchen Dingen gerne noch ein paar mehr Infos gehabt, stattdessen war es dann einfach vorbei. Das fand ich etwas schade, weil die Storyline echt ein top Potenzial gegeben hat.
Was ich auch etwas schade fand waren die grammatikalischen Schnitzer bzw. gelegentlichen Schreibfehler. Das hat mich dann immer mal aus dem Lesefluss gerissen. Über eine Ecke oder Kante sehe ich gerne hinweg, aber es kam doch etwas öfter vor und das muss ich dann leider doch bemängeln. Das ist einer der etwas negativeren Punkte.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte echt gut gelungen und auch vom Schreibstil selbst kann ich nichts aussetzen. Ich denke, stellenweise wäre noch ein bisschen mehr Luft nach oben gewesen, aber in meinen Augen ist es definitiv ein schönes Buch, bei dem sich das Lesen dennoch gelohnt hat.
Fazit:
★★★☆☆
Eine Geschichte die definitiv ihren Reiz hat und mit einer spannenden Story punktet, für mich im Gesamten nur leider etwas unrund war. Dennoch hatte ich tolle Lesestunden und vergebe sehr positiv gemeinte 3 Sterne!