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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2022

Fesselner Roman

Die Champagnerfürstin
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"Die Champagnerfürstin" ist ein fesselnder Roman mit einer guten Mischung aus historischen Fakten und Fiktion.Die Autorin Annette Fabiani gewährt einen guten Einblick in das Leben zweier starker Frauen ...

"Die Champagnerfürstin" ist ein fesselnder Roman mit einer guten Mischung aus historischen Fakten und Fiktion.Die Autorin Annette Fabiani gewährt einen guten Einblick in das Leben zweier starker Frauen des 19. Jahrhunderts. Über die Handlung selbst werde ich jetzt nicht viel schreiben, da dies einfach den Rahmen sprengen würde.

Das Cover des Buches ist ein schöner Blickfang. Es ist wunderschön und passend zur Lektüre gestaltet. Ich finde den Schreibstil flüssig und fließend. Manche Stellen waren zwar etwas langatmig, da konnte ich aber drüber weg sehen, denn das Buch konnte mich sonst überzeugen. Auch die Haupt-Charaktere des Buches sind sehr gut dargestellt. Sowohl Barbe-Nicole als auch Jeanne gehen geradlinig ihren Weg, sind mutig, großzügig, beschützend und ihrer Zeit voraus. Auch die männlichen Personen wie Francois, Marcel und Ludwig Bohne wurden gut dargestellt.

Die Geschichte springt zwischen der Geschichte der Witwe Barbe-Nicole Cliquot und der Witwe Jeanne Pommery, was ich sehr abwechslungsreich finde. Den Großteil des Buches nimmt dabei die Vergangenheit der Witwe Cliquot ein, was ich persönlich sehr interessant fand. Denn aus ihren Erzählungen lernt Jeanne und kann dadurch besser entscheiden, ob auch sie den Weinhandel ihres Mannes und damit eine große Verantwortung übernimmt.

Die Autorin schafft es meist, die historischen Hintergründe dezent in diese fesselnde, tragische, aber auch romantische Geschichte einzuarbeiten. Außerdem erfährt man viele Informationen zum Weinanbau und dem sozialem Leben damals, was ich wiederum sehr spannend fand. Für mich war dies komplett neu, denn ich kenne mich mit Champagner überhaupt nicht aus, und in der Schule habe ich über diese geschichtliche Epoche gar nichts gehört.
Man erfährt beim Lesen in welch schwierigen Zeiten diese beiden Grande-Damen der Reimser Gesellschaft lebten und es durch ihre persönliche Stärke und ihr Durchsetzungsvermögen trotz aller Widrigkeiten geschafft haben, ihre Unternehmen durch die Krisen zu führen und überaus erfolgreich zu sein. Denn fast im ganzen Buch über herrschen Kriege und Unruhen. Mich hat nur ein wenig die große Anzahl an Namen gestört, vor allem die der Offiziere etc.
Für mich war "Die Champagnerfürstin" eine wunderbaren Kombination aus historischem Roman, Lebens- und Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Fremde Welten

Die Hennakünstlerin
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Lakshmi entflieht ihrem gewaltätigem Ehemann und lässt sich irgendwann in Jaipur nieder. Dort ist sie erfolgreich als Hennakünstlerin, und im Geheimen auch in "Frauenproblemen" tätig und schafft es, sich ...

Lakshmi entflieht ihrem gewaltätigem Ehemann und lässt sich irgendwann in Jaipur nieder. Dort ist sie erfolgreich als Hennakünstlerin, und im Geheimen auch in "Frauenproblemen" tätig und schafft es, sich einen großen und festen Kundenstamm aufzubauen. Geschickt schafft sie es sogar bis an den Hof der Maharani und kann diese mit ihrem Wissen auch rund um Heilkräuter aus ihrer Melancholie und Traurigkeit heilen.
Alles scheint perfekt, doch plötzlich taucht ein Mädchen auf, das behauptet ihre Schwester zu sein. Lakshmi weiß nichts von einer Schwester. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Mädchen die Wahrheit sagt und die gemeinsamen Eltern gestorben sind. Lakshmi nimmt sich ihrer 13 jährigen Schwester Rhada an und kommt schnell an ihre Grenzen und muss sogar um ihre Zukunft und die der Schwester bangen.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, ich mag die Farbkombinationen und das Bild der Frau im Sari.
"Die Hennakünstlerin" ist eine fesselnde Geschichte, die den Leser in eine fremde Welt entführt. Man erfährt viel über das Leben, die Riten, Regeln und das soziale Gefüge; den Kasten in Indien. Der Schreibstil ist flüssig und fließend. Lakshmi ist eine starke, selbstbewusste und intelligente Frau, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hat und ihr Schicksal nicht einfach so hingenommen hat. Ihre Schwester Rhada ist auch nicht dumm, aber schon sehr dickköpfig und naiv und möchste sich nichts von Lakshmi sagen lassen.
Positiv fand ich die Zusammenfassung der Personen am Anfang des Buches. Hier habe ich immer mal wieder nachgeschaut, um den Überblick nicht zu verlieren. Viel öfters musste ich aber in dem kleinen "Wörterbuch" am Ende des Buches nachschauen, denn es kamen viele indische Begriffe vor. Das hat das Lesen immer etwas unterbrochen und störte mich.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Ein schönes Buch über die Freundschaft

Die magische Mondreise
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Die kleine Maus möchte gerne zum Mond reisen. Obwohl ihr Freund der Bär ihr dabei helfen und sie begleiten würde, möchte sie dieses Abenteuer gerne alleine erleben. Sie erstellt sich einen Mondplan, der ...

Die kleine Maus möchte gerne zum Mond reisen. Obwohl ihr Freund der Bär ihr dabei helfen und sie begleiten würde, möchte sie dieses Abenteuer gerne alleine erleben. Sie erstellt sich einen Mondplan, der ihr den Weg weisen soll. Doch mit diesem verirrt sie sich im dunklen Wald und bekommt Angst. Als dann der Bär auftaucht, ist sie zunächst nicht begeistert. Doch sie ändert ihre Meinung und merkt, wie wichtig es ist, gute Freunde zu haben, die einem helfen und auf die man vertrauen kann. Gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg.  

"Die magische Mondreise" ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Vertrauen. Sie zeigt wie wichtig Verständnis ist, und das man seine Ziele auch dann erreichen kann, wenn man mal einen kleinen Umweg geht und seine Pläne ändert. Das Buch ist sehr hochwertig gemacht. Das Cover und die Illustrationen sind detailreich und liebevoll gezeichnet. Wir mögen diese "weicheren" Zeichnungen viel lieber als Bilder im Comic-Stil. 
Die Geschichte ist toll und kindgerecht geschrieben, die Texte recht kurz und verständlich. Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen zwischendurch, als Gute-Nacht-Geschichte, oder zum Selberlesen für Erstleser. Sie bietet zudem genügend Stoff zum Unterhalten. 
Am Ende gibt es dann auch noch eine tolle Bastelanleitung für ein Papierboot, wie es in der Geschichte vorkommt. 

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Lehrreich

Der Billabongkönig
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Der Billabongkönig Ben herrscht in den Mangroven. Als Ben eines Tages Zahnschmerzen bekommt und einen Zahnarzt braucht, will er sich nicht von irgendeinem Krokodilwächter behandeln lassen. Er geht zu Kaukasius, ...

Der Billabongkönig Ben herrscht in den Mangroven. Als Ben eines Tages Zahnschmerzen bekommt und einen Zahnarzt braucht, will er sich nicht von irgendeinem Krokodilwächter behandeln lassen. Er geht zu Kaukasius, der den besten Ruf hat. Obwohl dessen Praxis bereits geschlossen ist, fordert Ben eine Behandlung und erfragt nicht den Preis dafür. Als Bezahlung fordert Kaukasius einen freien Wunsch von Ben. Ohne zu überlegen, willigt Ben ein. Dies wird nicht nur sein Leben, sondern auch das der anderen Bewohner verändern.

Das Buch ist hochwertige verarbeitet. Das Cover des Buches ist schön und passend ausgewählt. Im Buch selbst gibt es viele schöne, ruhige Illustrationen in gedeckten Farben und auch die Buchinnenseiten sind toll gestaltet. 
Matthias Kröner hat in seinem ersten Kinderbuch einen etwas anderen, abwechslungsreichen und lockeren Schreibstil gewählt. Dieser ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man ist schnell in der Geschichte dabei. Der Dialog zwischen dem Erzähler und dem Billabongkönig Ben macht die Geschichte sehr lebendig. Der Text der beiden ist jeweils in einer anderen Farbe gedruckt, so das man immer weiß, wer gerade an der Reihe ist. Dies ermöglicht z.B. auch das abwechselnde Lesen von Eltern und Kindern. 

Matthias Kröner hat sehr viel Wissen in sein Buch gesteckt. So erfahren die Leser viele interessante und umfangreiche Informationen wie zum Beispiel, was überhaupt ein Billabongkönig ist, das es eine Symbiose zwischen den Tieren gibt, Begriffe wie Demokratie etc. werden erklärt. An einigen Stellen empfand ich das als Mutter etwas zu viel Wissen, gerade wenn man mit jüngeren Kindern liest. Aber insgesamt gut eingebaut. 
Die Danksagung am Ende des Buches ist wieder im lustigen Gespräch mit Ben und gefällt uns sehr gut. Sie bietet einen runden Abschluss.

Zwei Punkte haben uns nicht ganz so gut gefallen. Dies waren zum einen die recht langen Kapitel. Gerade wenn man abends vor dem Schlafengehen noch ein wenig lesen will, finden wir kürzere Kapitel schöner. Zum anderen das "Der Gute Rat" als Tier aufgetreten ist, mit seiner stetig wachsenden Kinderschar. Ich glaube, das verstehen jüngeren Kinder nicht so schnell. 

Fazit: Der Billabongkönig ist eine lehrreiche und spannende Geschichte, mit unverhofften Wendungen. Die Geschichte bietet viel Gesprächsstoff und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Sehr lesens- und empfehlenswert! Zum Selberlesen aber eher für etwas ältere Kinder geeignet. 

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Raubdrache? Nein Danke

Der kleine Raubdrache
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"Der kleine Raubdrache - Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen" ist der erste Teil einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Dagmar H. Müller. 
In diesem modernen Märchen geht es darum, warum Drachen ...

"Der kleine Raubdrache - Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen" ist der erste Teil einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Dagmar H. Müller. 
In diesem modernen Märchen geht es darum, warum Drachen überhaupt Prinzessinnen rauben müssen, und wie das eigentlich zu funktionieren hat. Die Drachenkinder lernen die Regeln dafür in der Schule und bekommen den Raub einer Prinzessin von ihrem alten Drachenlehrer vorgeführt. Der kleine Drache hinterfragt die Regeln aus dem Drachenhandbuch und findet diese veraltet und ungerecht. Was hat denn der Drache von dem ganzen Aufwand und Ärger? So will der kleine Drache nicht leben. Als es bei dem Prinzessinnenraub dann auch noch zu Problemen kommt und der kleine Drache seine erste Prinzessin rauben muss, geht alles drunter und drüber.

Das Buch eignet sich gut für beide Geschlechter. In der Regel mögen ja eher Jungs Drachen, aber die menschlichen Hauptcharaktere sind zwei sehr unterschiedliche Prinzessinnen. Es räumt sehr gut mit Rollenklischees auf und zeigt den Lesern das man nicht immer die vorgesehene Rolle einnehmen muss, und auch mal andere Wege einschlagen darf.
Der Schreibstil ist relativ flüssig. Allerdings fanden wir die Sätze teilweise viel zu lang und verschachtelt, was meiner Leseanfängerin etwas Schwierigkeiten bereitet hat. Zum Vorlesen ist es daher besser geeignet, zum Selberlesen eher erst später in der Grundschule. Besondere Stellen, wie die Flüche der Drachen werden farblich hervorgehoben. Dadurch wirkt das Ganze etwas lockerer und ansprechender für Kinder. Das Cover des Buches ist sehr gut gestaltet, lustig und passend zur Geschichte. Es gibt sehr viele, schöne und lustige Illustrationen im Buch, wobei der "böse" Drache immer nett gezeichnet ist. Meiner Tochter ist aber sofort ein kleiner Fehler aufgefallen: die Zeichnung auf Seite 86 passt nicht zum Text. Dort heißt es "... Flammen auszuweichen, die aus den Nüstern des Drachenlehrers zischten...", aber auf dem Bild kommen diese aus dem Maul. 
Insgesamt hatten wir viel Spaß beim gemeinsamen Lesen und haben eine schöne Zeit mit Prinzessin Poppy, Prinzessin Caramella und dem kleinen Drachen erlebt und sind schon gespannt, was im zweiten Teil passiert.

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