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Veröffentlicht am 10.04.2019

Der Titel ist Programm

Was uns erinnern lässt
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Kati Nauman verbindet in ihrem Roman geschickt die moderne, vernetzte Welt von heute mit einem herrlichen Stückchen Erde, das mitsamt der dort lebenden Familie im Verlauf der DDR-Geschichte vom Rest der ...

Kati Nauman verbindet in ihrem Roman geschickt die moderne, vernetzte Welt von heute mit einem herrlichen Stückchen Erde, das mitsamt der dort lebenden Familie im Verlauf der DDR-Geschichte vom Rest der Welt abgeschnitten wurde – abgeschnitten von der Telefonleitung, von der Postzustellung, sowie von der medizinischen Notversorgung. Dieser scheinbare Widerspruch bildet das Verbindungselement zwischen zwei Handlungssträngen, die die Geschichte des Hotels Waldeshöh von den 1950er bis in die 1970er Jahre einmal live und einmal rückblickend begleiten.

Die Moderne wird durch die junge Milla vertreten, deren Leben von einer gewissen Trostlosigkeit geprägt zu sein scheint. Als Alleinerziehende entgleitet ihr der langsam erwachsenwerdende Sohn Neo, der bisher ihr Leben bestimmt hat. Ihr Brotjob in einer Anwaltskanzlei ist auch nicht gerade erfüllend. Begeistern kann sie sich für Lost Places, Orte, die vor vielen Jahren verlassen wurden und wie eine Zeitkapsel das vergangene Leben in Form von zurückgelassenen Gegenständen konserviert haben. Das Spekulieren über die kleinen Geheimnisse der ehemaligen Bewohner befriedigt Sensationsgelüste und voyeuristische Bedürfnisse. Millas größter Traum ist die Entdeckung eines solchen Lost Place, und zwar als erste. So ist sie in 2017 im Thüringer Wald abseits der Wanderwege unterwegs und findet einen überwucherten Keller.

Die Vergangenheit verkörpert Christine Dressel, die im Hotel Waldeshöh aufgewachsen ist. Sie hat den Ausbau der innerdeutschen Grenze miterlebt, am eigenen Leib viel intensiver als die meisten DDR-Bürger erfahren, welche Bedeutung und Auswirkungen diese Grenze für die einfachen Leute hatte.

Ich konnte mich mit beiden Protagonistinnen identifizieren, die Nöte und Sorgen beider gut nachvollziehen, Millas Hin- und Hergerissenheit bezüglich der Sinnhaftigkeit ihrer Freizeitaktivitäten sind mir ebenso ein Begriff wie die Heimatverbundenheit von Christine. Selbst Andreas, Christines Bruder, der im Roman unnahbar und ein wenig grummelig erscheint, konnte ich gut verstehen. Diese Reserviertheit gegenüber Unbekanntem, nicht nur Menschen, sondern auch „neumodischem Schnickschnack“, ist, so glaube ich, ein typisches Verhalten für diese Generation. Ich mochte Andreas sehr, und zwar mitsamt seines Schäferhundes Lux, der genauso tickt wie er.

Für mich war „Was uns erinnern lässt“ genau das, was der Titel aussagt, ein Anschub, mich zu erinnern: an meine eigene Kindheit im Sperrgebiet, an einen Kindergeburtstag im 500 Meter Schutzstreifen, an den vorgezeigten Pionierausweis, um den Schlagbaum zu passieren. Es war eine Erinnerung an die Angepasstheit der Menschen in der DDR, an den Ärger, den ich bekam, weil ich draußen beim Spielen „Like A Virgin“ von Madonna vermutlich falsch, aber erkennbar sang. Das hatte ich schon fast vergessen. Die Darstellung war für mich durchweg glaubwürdig, nichts schien mir übertrieben. Ich bin dankbar für diesen Roman. Sehr gern empfehle ich ihn allen Wissenden und erst recht allen "Unwissenden", die wo anders aufgewachsen oder später geboren sind, weiter.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Symbiose aus Politik und Lebenslust

An den Ufern der Seine
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Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges steigt der Leser in das intellektuelle und künstlerische Leben von Paris, genau genommen dem Rive Gauche, ein. Begleitet werden namenhafte Literaten und Künstler, ...

Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges steigt der Leser in das intellektuelle und künstlerische Leben von Paris, genau genommen dem Rive Gauche, ein. Begleitet werden namenhafte Literaten und Künstler, zwischen 1900 und 1930 geboren, beim „Abhängen“ in Cafés und Bars, bei ihren diversen Liebeleien, aber auch beim disziplinierten Schreiben von Essays und Romanen, sowie beim Meinungsdiskurs und der Entwicklung neuer politischer Ideen. Mache, wie Jacques Jaujard, der Direktor des Louvre während des Zweiten Weltkrieges, werden dabei nur kurzzeitig betrachtet, bedeutende Größen, wie Jean Paul Sartre, Albert Camus, Pablo Picasso und allen voran Simone de Beauvoir wird durchgehend Aufmerksamkeit geschenkt.

Zu Beginn liest sich dieses sehr schön, in den französischen Nationalfarben, gestaltete Sachbuch eher wie ein Roman. Ich bin tief in das Pariser Lebensgefühl eingetaucht. Wenn auch einen marginal kleinen, aber sehr passenden Einblick gewährt das Schwarzweißfoto des Covers. Dennoch ist das Leben während des Weltkrieges und in der Nachkriegszeit nicht nur Eitel Sonnenschein, sondern auch gekennzeichnet durch Entbehrungen, Hunger und Kälte, sowie durch politische Emanzipation der Intellektuellen als dritte Kraft neben den Gaullisten und den Kommunisten. Da Agnès Poirier sehr detailliert auf die magischen Jahre von Paris eingeht, entstehen in der zweiten Buchhälfte Längen, die kleinteiligeres Lesen provozieren. Der Lesefluss wird somit etwas ausgebremst.

Dennoch bin ich begeistert von der Offenheit der Protagonisten, von dem Ausleben ihrer Sexualität, ihrer damit einhergehenden Beziehungsflexibilität und der Fortschrittlichkeit ihrer Gedankenwelt. Ihre Erkenntnisse belegt Agnès Poirier mit zahlreichen Zitaten, wodurch das Sachbuch sehr glaubwürdig und perfekt recherchiert erscheint. Besonders gut gefallen hat mir aus „Frauen und Mythen“ von Simone de Beauvoir: „Die Frau ist ‚zugleich Eva und die Jungfrau Maria. Sie ist Idol und Dienerin, Quelle des Lebens und Macht der Finsternis; sie ist das elementare Schweigen der Wahrheit und ist Arglist, Geschwätz und Lüge; sie ist Heilerin und Hexe, sie ist die Beute des Mannes und sein Verderben, sie ist alles, was er nicht ist und was er haben will, seine Negation und sein Seinsgrund.‘“ (S. 352). Simone de Beauvoir hat mich auch insgesamt am meisten beeindruckt.

„An den Ufern der Seine“ hat mir trotz kleiner Schwächen im Sinne des Leseflusses sehr gut gefallen. Gern empfehle ich dieses Sachbuch weiter.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Vom Rachefeld-Zug überrollt

Die Farben des Feuers
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In einer Zeit, wo die Emanzipation der Frau noch nicht stattgefunden hat, stirbt der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt und hinterlässt fast sein gesamtes Vermögen seiner einzigen Tochter Madeleine. ...

In einer Zeit, wo die Emanzipation der Frau noch nicht stattgefunden hat, stirbt der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt und hinterlässt fast sein gesamtes Vermögen seiner einzigen Tochter Madeleine. Die alleinerziehende Mutter wird sofort von den Herren in ihrem Umfeld - Gustave Joubert, der Prokurist der Bank, Charles Péricourt, Madeleines verschwenderischer Onkel, und ihrem Liebhaber André Delcourt – umgarnt. Alle wollen letztlich nur eins, ein möglichst großes Stück vom Kuchen. Zu allem Übel kommt es während der Beerdigung ihres Vaters zu einem weiteren Schicksalsschlag. Ihr siebenjähriger Sohn Paul springt aus dem Fenster eines angrenzenden Gebäudes, just in dem Moment, in dem der Trauerzug starten soll.

Pierre Lemaitre schenkt uns mit „Die Farben des Feuers“ einen Roman , der die Abgründe des Menschseins, nicht im Sinne von Mord und Totschlag, sondern vielmehr in Richtung von Gemeinheit, Intriganz und Rücksichtslosigkeit, offenlegt. In einer von Spitzen durchtriebenen, humorvollen Sprache berichtet Lemaitre von schlimmen Gewalttaten, von eiskalten Berechnungsstrategien zur Maximierung des eigenen Vorteils, auch auf Kosten anderer, vom Ausleben extremer Rachegelüste sowie von Zügellosigkeit und Ehebruch. Seine Geschichte ist eingebettet in das Paris der 1930er und 1940er Jahre, könnte aber in ähnlicher Form auch heute so geschehen. Lemaitres Charaktere sind recht individualistisch angelegt, die vorhandenen Beziehungen wirken eher locker. In meiner Wahrnehmung richten alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr ganzes Handeln am eigenen Nutzen aus. Von einem darüber hinausgehenden Interesse am Gemeinwohl oder am Wohl des Umfeldes ist kaum etwas zu spüren.

Lemaitres Schreibstil entwickelt sich von einer detaillierten Vorstellung der handelnden Personen, hin zu einer lückenhaften Erzählweise, die dem Leser Interpretationsspielräume lässt. Während Pierre Lemaitre zu Beginn den Leser an den Gedanken der Charaktere teilhaben lässt, was dem Leser das Gefühl vermittelt, in die Köpfe der Figuren schauen zu können, lässt er im Verlauf seine Figuren nur noch durch ihr Handeln sprechen. Normalerweise finde ich es gut, wenn der Leser nicht ganz genau erfährt, warum und wieso die Protagonisten auf eine bestimmte Art und Weise handeln. Für die Glaubwürdigkeit der Entwicklung von Madeleine Péricourt hätte ich mir gewünscht, sie in ihrer Gedankenwelt weiter begleiten zu dürfen. So erscheint ihre Metamorphose vom unwissend gehaltenen Hausmütterchen zum Engel der ausgeklügelten Rache doch recht überzeichnet. Ähnlich habe ich auch die Entwicklung des durch den Fenstersturz querschnittsgelähmten Paul empfunden, der zunächst lethargisch vor sich hin vegetiert und später als er beginnt, sich mit Musik und wissenschaftlicher Literatur zu beschäftigen, schon fast zum Manager mutiert. Diese starke Überzeichnung der Figuren wirkte für mich übertrieben, fast wie ein Theaterstück, wo in begrenzter Bühnenzeit möglichst viel Handlung gezeigt werden soll. Insgesamt waren es mir zu viele Charaktere. Ich hätte beispielsweise auf die ausgiebigen optischen Beschreibungen der Töchter von Charles Péricourt, sogar auf die Diva Solange mit ihrer Rechtschreibschwäche verzichten können. Wen ich nicht missen möchte in diesem Roman ist Vladi, die polnische Assistentin (würde man heute sagen) von Paul. Mit ihrer Herzlichkeit und ihrer konsequenten Verweigerung der französischen Sprache hat sie mir sehr gut gefallen.
Der geschichtliche Hintergrund plätschert die meiste Zeit im Hintergrund der Geschichte, tritt nur wenige Male deutlich in den Vordergrund.

Fazit: „Die Farben des Feuers“ ist aus meiner Sicht ein Roman, den man ganz gut lesen kann, aber nicht gelesen haben muss. Es war zeitweise amüsant, die eher lästernde Sprache zu lesen, aber für einen vollendeten Lesegenuss hat mir das gewisse Etwas, insbesondere Nachvollziehbarkeit, gefehlt.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Wellen zweier Leben

Bella Ciao
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Raffaella Romagnolo erzählt mit „Bella Ciao“ nicht nur eine Familiengeschichte während der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts, ihr Roman ist zudem eine Auseinandersetzung mit Lebensentscheidungen und ...

Raffaella Romagnolo erzählt mit „Bella Ciao“ nicht nur eine Familiengeschichte während der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts, ihr Roman ist zudem eine Auseinandersetzung mit Lebensentscheidungen und ihren Folgen, mit genutzten und entgangenen Chancen. Sie rückt starke, tapfere Frauen in den Vordergrund, die trotz aller geschichtlichen Ereignisse das Zepter der Familie weiterhin hoch halten, gewährt einen Einblick in deren Nöte, die aus dem Konflikt mit ihren Vätern oder Ehemännern, auch mit der Obrigkeit, sowie aus der Angst um ihre Söhne geboren werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Amerikanerin Giulia Masca, die fast ihr ganzes Leben in New York mit Ehemann und Sohn verbracht hatte. Erst im Alter kehrt sie auf Drängen des Sohnes in ihre eigentliche Heimat, Piemont (Italien), zurück. Ihrer Heimat hatte Giulia in ihrer Jugend den Rücken gekehrt, nachdem sie von ihrem damaligen Verlobten Pietro und ihrer besten Freundin Anita hintergangen worden war. Auch ihre Mutter hatte Giulia zurückgelassen. So verging fast das ganze Leben ohne einen einzigen Kontakt. Erst durch die späte Reise nach Italien erlebt Giulia gemeinsam mit dem Leser in rückblickenden Erinnerungen ihr „verpasstes Leben“, das nun Anita geführt hat.

Raffaella Romagnolo‘s Erzählweise erinnert mich an Wellen im Meer. Über weite Strecken sind die Wogen angenehm sanft, beispielsweise als der New Yorker Lebensalltag beschrieben wird. Auch die ersten Jahre von Anita und Pietro wirkten auf mich so. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und während der Revolution kommen plötzliche Böen auf, die die Wellen des Meeres hochpeitschen. Die Ereignisse, die der Roman beschreibt sind schockierend, weil sehr real und glaubwürdig beschrieben, nichts für schwache Nerven. Als Leser habe ich eine Beschleunigung im Lesefluss erfahren, die unglaublich gut zum jeweiligen Ereignis passte. In der zweiten Hälfte des Romans hat mich dann die ein oder andere emotionale Welle überrollt. Giulia‘s Gedanken haben mich tief berührt.

Neben dem grandiosen Schreibstil haben mir die drei Protagonistinnen Giulia, Anita und Adelaide am besten gefallen. Alle drei mussten sich durch ihr Leben, teilweise um ihr Überleben kämpfen. Mit Mut und Einfallsreichtum, sowie einem Aufopferungswillen, der heutzutage unmöglich erscheint, hielten sie auch schlimmsten Widrigkeiten stand. Sie dachten gar nicht ans Aufgeben, für ihre Familien blickten sie immer nach vorn.

Mich konnte „Bella Ciao“ begeistern. Gern empfehle ich diesen wunderbaren Roman uneingeschränkt weiter.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Zu viel der Worte

Wir, die wir jung sind
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Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut ...

Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut hat. Um den Erfolg seiner Projekte zu gewährleisten, ist Devraj jedes Mittel recht. Korruption und Abzweigung von staatlichen Investitionsmitteln sind noch die bescheideneren Beispiele. Im hohen Alter angekommen, möchte er nun seinen Konzern „The Company“ an seine drei Töchter übergeben. Gargi, Radha und Sita sollen den Konzern in seinem Sinne weiterführen, hat Devraj sie doch streng und vorbereitend darauf erzogen. Regelmäßig mussten die Mädchen beim Vater Rapport halten. Dennoch entwickelt jede Tochter eigene Ziele, ein schmutziger Machtkampf ist die Folge.

Im Rahmen der König Lear ähnlichen Geschichte erfährt der Leser eine Menge über Indien und seine Kultur. Für mich war es ein regelrechter Kulturschock. Dass in Indien die Schere zwischen arm und reich im Sinne von bettelarm und unverschämt reich noch weiter auseinander geht als wir es aus Europa kennen, konnte ich mir auch vor der Lektüre so ungefähr vorstellen. Erschreckt hat mich die Heiratspolitik von Devraj. Liebe ist dafür nicht erforderlich. Entscheidender sind Beziehungsgeflechte in Richtung Politik, die dadurch generiert werden. Angewidert bin ich von den Machtdemonstrationen der Familie, insbesondere der männlichen Charaktere, als würden sämtliche Regeln und Gesetze für alle, nur für sie nicht gelten. Beispielsweise schlägt Devraj einen Diener fast tot einfach aus einem wütenden Zustand heraus. Damit dies sich nicht negativ in der Presse niederschlägt, zahlt Gargi für ihn ein Schweigegeld. Widerlich ebenso der sexuelle Missbrauch, dem Radha ausgesetzt ist. Der engste Berater und Freund von Devraj darf sie ungestraft nehmen. Perfide dabei ist, dass er ihr gegenüber beteuert, sie sei ihm die Liebste von Devrajs Töchtern. Auch die Ehemänner scheinen ihre Frauen mehr zu vergewaltigen als liebevollen Sex mit ihnen zu haben. Ein Unrechtsempfinden besitzt niemand von ihnen. Dazu muss ich unbedingt noch anmerken, dass wir hier nicht von irgendwelchen „menschlichen Abschaum“ lesen, sondern von hoch angesehenen indischen Persönlichkeiten. So verwundert es auch nicht, das in diesen Kreisen Alkoholsucht und Drogenmissbrauch an der Tagesordnung sind. Irritiert von all den Machenschaften, hatte ich keinen Bedarf, irgendeinem Charakter nahe zu kommen.

Der Schreibstil von Preti Taneja war mir persönlich zu aufwendig und umfangreich. Wenn man bedenkt, wie viel Geschichte wirklich erzählt wird, hätten dem Roman 150 bis 200 Seiten weniger gut getan. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, waren zwar teilweise schön, z. B. als Jeet als Rudra unter dem Neembaum sitzt, aber aus meiner Sicht zu sehr in die Länge gezogen. So erhält er Roman eine Langatmigkeit, die für mich ermüdend war.

Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.