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Veröffentlicht am 18.04.2019

Ich liebe Bücher, die sich echt anfühlen!

Bürgerin aller Zeiten
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Bürgerin aller Zeiten - Die Schönaus 1913-1933 von Heike Wolf
1913 ist Lotte 4 Jahre alt. Sie wächst in einem gut behüteten, komfortablen Elternhaus im Musikerviertel in Leipzig auf. Eines weltwichtigen ...

Bürgerin aller Zeiten - Die Schönaus 1913-1933 von Heike Wolf
1913 ist Lotte 4 Jahre alt. Sie wächst in einem gut behüteten, komfortablen Elternhaus im Musikerviertel in Leipzig auf. Eines weltwichtigen Tages ist sie zusammen mit ihrem Vater Wilhelm auf dem Weg zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Beide bummelten durch die festlich geschmückte Stadt, vorbei an der Kanzlei ihres Vaters und des jüdischen Geschäftspartners und Freudes Hr. Kron sowie der Goethe Statue hin zum Marktplatz zum Besuch des Kaisers. Als die Prozession vorbeizieht, winkt Lotte mit ihrer schwarz-weiß-roten Fahne in Richtung Kutsche und ist sich ganz sicher: "Ich habe den Kaiser gesehen!" Friedlich, voller Glück und Wohlstand ahnt die Familie Schönau nicht, was in den kommenden Jahren für Veränderungen auf das Land, die Leute und die Welt zukommen sollen. Im Sommer 2014 weilen die Schönaus in Ahlbeck und erhalten die erschütternde und alles verändernde Nachricht: "Krieg!"...
Mir gefällt das realistische, lebensechte Cover mit diesem grandiosen Buchtitel, dessen Sinn sich erst in der Erzählung erschließt! Heike Wolf hat hier ein geschichtliches, von der eigenen Familie inspiriertes Meisterwerk in Romanform erschaffen. Anhand der fiktiven Familie Schönau geht die Autorin auf eine beeindruckende Zeitreise und lässt, dank ihres bildhaften Schreibstils längst vergilbte Bilder wieder aufflammen. Ab der ersten Zeile habe ich mich als Teil der Familie Schönau gefühlt und bin mit den Hauptprotagonisten durch Leipzig und Berlin spaziert. Die Charaktere sind lebensnah und stehen für einzelne Überzeugungen und Ideologien. Das liebenswerte Modschekiebchen Lotte; die kaisertreue Augusta; die dialektsichere, gute Seele des Hauses, Mathilde; Freigeister wie Dorchen und Johann sowie die jüdische Familie Kron und viele andere..., alle Protagonisten sind durchweg charakterstark und bei ihren Auftritten im Buch allseits präsent. Die Glaubwürdigkeit wird immer wieder duch die fesselnde Erzählweise unterstrichen. Heike Wolf gelingt ein Balanceakt zwischen Fakten und emotionler Aufgewühltheit. Die historischen Details sind fließend in das Gesagte eingebunden und wirken informativ, passend platziert. Dies zeugt von einer exzelenten Recherche und einem enormen Hintergrundwissen. Die Bürgerin aller Zeiten liest sich leicht und flüssig, trotz schwieriger Gegebenheiten. Die Autorin gibt hinreichende Lichtblicke in einer von Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten gezeichneten Zeit. Das positive Gefühl bleibt bestehen trotz zahlreicher Schicksalsschläge.
Neben den fortlaufenden Ereignissen ab 1913 gibt es einen weiteren Erzählstrang aus dem Jahr 1989, in dem Lotte ihren achzigsten Geburtstag plant. Diese kurzen Episoden sind perfekt in die Geschichte eingeflochten und wecken durch die faszinierend erzählten Worte und Anrisse in die vergngenheit die Neugier des Lesers. So entsteht eine in sich runde, überzeugende Geschichte der Schönaus und ihren Lieben, die jedoch noch nicht zu Ende erzählt ist. In "Des Lebens labyrinthisch irrer Lauf", dem 2. und abschließenden Band berichtet Heike Wolf von den dramatischen Ereignissen von 1935-1957.
Fazit: "Bürgerin aller Zeiten", Teil 1 der Schönau-Saga hat mich in seinen Bann gezogen und durchweg begeistert. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und habe so gut wie alles um mich herum vergessen. Neben dem emotionalen Plot habe ich interessante Details erfahren. Band 2 liegt schon bereit, denn ich möchte unbedingt in den abschließenden Zeitabschnitt eintauchen, weil mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind. Mit diesen beiden Romanen umspannt die Autorin die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, einen Krieg, der Ende Juli 1914 begann und 1945 endete, die Umwälzungen der DDR bis hin zum Mauerfall. Verstaubt, altbacken, keineswegs! Nie war Geschichte so lebendig und wurde mit größerer Begeisterung erzählt!
Ganz große Erwartungen werden hier erfüllt und somit kann ich diese bewegende Familiengeschichte uneingeschränkt empfehlen. Ein richtig guter historischer Roman und ein absolutes Lesehighlight!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine Liebe in den Wirren des Krieges

Mehr als tausend Worte
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Mehr als tausend Worte ein Roman von Lilli Beck, Blanvalet (Verlagsgruppe Random House)
Berlin im November 1938: Die auftrumpfende Macht des Regimes ist vor allem in den Nächten spürbar, wenn die Gestapo ...

Mehr als tausend Worte ein Roman von Lilli Beck, Blanvalet (Verlagsgruppe Random House)
Berlin im November 1938: Die auftrumpfende Macht des Regimes ist vor allem in den Nächten spürbar, wenn die Gestapo Juden zum Verhör und zur Inhaftierung aus ihrem zu Hause abholt. So geschieht es auch Alizas Großvater. Alizas Angst ist allgegenwärtig, wenn die schlagenden Stiefel laut durchs Treppenhaus hallen. Neben den nächtlichen Übergriffen läutet die Regierung immer neue Sanktionen gegen die Juden ein und macht ein autonomes Leben für diese Leute undenkbar. Die Zeit drängt, das Land zu verlassen. Aliza wird mit gerade noch 16 Jahren mittels eines Kindertransportes nach England evakuiert. Ihre restliche Familie mit Großmutter Bobe, Vater Samuel, Mutter Rachel und Bruder Harald verbleibt in Berlin bis ihnen fast alles genommen wird, eine Flucht somit unbezahlbar und damit unmöglich erscheint. Samuel Landaus ärztliches Pflichtbewußtsein seinen Patienten gegenüber und die Hoffnung auf einen klärklichen Rest Menschlichkeit lassen ihn zögern, bis es zu spät ist. ...
Lilli Beck erzählt eine Geschichte von einer traurigen Epoche Deutschlands. Die Situation und daraus resultierenden Gefühlen der jüdischen Familie Landau sind spührbar. Die Beschreibungen der Kindertransporte und die Trennung der Familien sind unfassbar ergreifend und unvorstellbar emotional. Mitläufer, Schmarotzer, Verlierer und Gewinner, Kämpfer, Trauernde und Liebende bekommen anhand der Erzählung ein Gesicht und etablieren sich als unterschiedliche Charaktere im Roman. Der Plot ist vielversprechend und gibt viel Potezial für einen großen Epos. Doch leider hapert es hier an der Umsetzung des Ganzen. Einige Szenen und Sequenzen werden angerissen und für mich, als interessierten Leser leider nicht schlüssig zu Ende erzählt. An manchen Stellen kommt mir die Glaubwürdigkeit abhanden, gerade zum Schluß häufen sich die Zufälle und insgesamt wirkt manche Schlußfolgerung an den Haaren herbeigezogen. Ja, der einzige Lichtblick, die lebensfrohe Freundin und Wegbegleiterin Alizas, Mizzi muss als Sündenbock herhalten. Der Hauptprotagonistin Aliza kommt man nicht nah genug, es fehlt einfach an Tiefe. Alizas Oberflächlichkeit und Naivität..., man möchte sie schütteln!Insgesamt fehlen mir manche Details zu den Figuren oder eine Erklärung, was aus ihnen geworden ist. Der Leser wird vor vollendete Tatsachen gestellt und muss sich damit zufrieden geben.
Die Vermittlung historischer Fakten wirkt gezwungen und wie auch manche Dialoge, hölzern. Neben ganz spannend und realistischen Leseabschnitten, die in Berlin spielen, gestallten sich Alizas Anekdoten in England eher zäh und langatmig. Die Liebesgeschichte zwischen ihrem Liebsten Fabian und Alizas intensive, allumfassende Gefühle für ihn stehen hier sehr im Mittelpunkt und erdrücken durch ein zu viel an Liebesbekundungen.
Fazit: Ich habe mit Freude den neuen Roman von Lilli Beck erwartet, steht die Autorin und ihr Name für äußerst gut erzählte Romane wie "Glück und Glas" oder "Der Wind und das Meer" sowie einige lustige und gut erzählte Geschichten. Nicht minder enttäuscht war ich von diesem neuen Roman indem die mehr als tausend Worte einfach zu oft gefallen sind. Hier wurde Potenzial verschenkt in einer einfachen Erzählweise mit Höhen und Tiefen. Schade!

Veröffentlicht am 09.04.2019

Fernweh und ein Auf und Ab der Liebe

Zeilen ans Meer
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Zeilen ans Meer von Sarah Fischer erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Das Buch beginnt mit einem Brief an den Ozean, verpackt in einer Flaschenpost, abgegeben an das Meer in Perth am 18. August 1999. Zeilen ...

Zeilen ans Meer von Sarah Fischer erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Das Buch beginnt mit einem Brief an den Ozean, verpackt in einer Flaschenpost, abgegeben an das Meer in Perth am 18. August 1999. Zeilen der 19jährigen Lena, die in Australien zu sich selbst gefunden hat. Zeilen, die von Liebe und Träumen zu diesem Kontinent zeugen, voller Hoffnung und Glück. Zeilen, die nach Verrücktheit und Lebensmut klingen. 15 Jahre lang wartet diese Nachricht auf Sam, der sie 2015 am Strand von Sydney findet und Lena mit einem Brief antwortet. Träume und was davon übrig geblieben ist, wandern per Post um die halbe Welt. Von Deutschland nach Australien, von Australien nach Deutschland. Was kann passieren, wenn das Schicksal seine Finger im Spiel hat? Kann aus einer Brieffreundschaft Verliebtheit, ja sogar Liebe werden? Kann eine Begegnung mit einem Fremden dem Leben eine neue Richtung geben? Vertrautheit über eine solch große Distanz, unfassbar! Doch die beiden sind etwas besonderes, sie sind Lena und Sam...
Oh mein Gott! Dieses Buch, Sams und Lenas Briefe und Botschaften sind mit Abstand das Romantischste, was ich je gelesen habe. Die Intensität der Charktere und des Gesagten steigern sich mit jedem Schriftstück. Höhen und Tiefen des Lebens und eine mögliche Freundschaft oder gar Beziehung werden ausgelotet. Über Turbulenzen hinweg wird das Leben der beiden Weggefährten heftig dureinander gewirbelt. Dabei kann Lena die Spuren, die diese vergangenen 15 Jahre hinterlassen haben, nicht einfach fortwischen. Die Hauptfigur, Lena gibt dem Leser die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen und ihr dabei ganz nah zu sein. Im Alltag verloren, von Pflichten überrollt, alle Träume tief vergraben, aufgegeben für die Ansprüche der anderen. Da tritt unerwartet Sam in ihr Leben. Selbst er, der sonnenverwöhnte Surfer, versucht die Schattenseiten der Vergangenheit auszublenden. Gemeinsam geben sie sich Halt und Mut, kleine Fluchten sowie Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Es entstehen wunderbar, fast poetische Zeilen, die Sarah Fischer in einen einfühlsamen, gegenwärtigen Roman verewigt hat. Die Autorin erzählt in klarer, warmherziger Weise und lässt auch die schweren Momente nicht außen vor. Die Autorin bindet Glück und Trauer, Verlust und Zuversicht fest zusammen, dass es beinnahe wehtut. Dabei kommt eine Prise Fernweh auf. Die Bilder Australiens, Münchens und Frankreichs ziehen so eindeutig vor dem inneren Auge vorbei, als wäre man mit Sam am Strand oder mit Lena am Eisbach. Sarah Fischer spart nicht mit detailreichen, ausschmückenden Beschreibungen der sehnsuchtsvollen Örtlichkeiten.
Das i-Tüpfelchen dieser romantischen Geschichte sind die Buchempfehlungen, die im Briefwechsel ausgetauscht werden. Danke für die Anregungen und Erinnerungen, die hier als Appetithäppchen dienen.
Fazit: Der Aufbau in Briefform funktioniert hier sehr gut. Die Dynamik steigert sich mit jedem Brief. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hätte gern noch weitere Episoden mit Sam und Lena erlebt. Ich vergebe eine unbedingte Leseemmpfehlung für diesen Balanceakt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, diesen einfühlsamen, lebendigen Roman, diese einmalige, bezaubernde und zeitgenössische Liebesgeschichte, die lange nachklingt und eine unspezifische Sehnsucht zurücklässt. Übrig bleibt ein Gedanke über die eigenen verpassten Chancen und die Möglichkeiten, die da vielleicht noch lauern...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 24.03.2019

Grenzenlose Sehnsucht - Heimat

Was uns erinnern lässt
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Was uns erinnern lässt ein Roman von Kati Naumann erschienen im HarperCollins Verlag
2017: Milla, 33 Jahre alt, genießt abends in ihrer Wohnung in Coburg zusammen mit ihrem 14-jährigen Sohn Neo ein Marmeladenbrot. ...

Was uns erinnern lässt ein Roman von Kati Naumann erschienen im HarperCollins Verlag
2017: Milla, 33 Jahre alt, genießt abends in ihrer Wohnung in Coburg zusammen mit ihrem 14-jährigen Sohn Neo ein Marmeladenbrot. Doch es ist nicht irgendeine Marmelade! Nein, eine Brombeermarmelade, die Mila auf ihren Streifzügen zu einem sogenannten Lost Place in einem Keller mitten im Thüringer Wald gefunden hat. Fast 40 Jahre sind seit dem Sommer der Verabeitung der süßen Brombeeren vergangen und mit ihr die Erinnerungen an das Hotel Waldeshöh und dessen Geschichte, die nun verblasst. Mila ist fasziniert von diesem verborgenen Ort und recherchiert auf eigene Faust. Dabei geht sie der Geschichte des ehemaligen Hotels und deren Besitzern auf den Grund. Es blühen tiefgreifenden Rückblicke auf, die auch ihr eigenes Ich tief berühren.
1945: Eine junge Lehrerin lebt mit ihrer Schulklasse aus Frankfurt am Main und andere Kinder zusammen mit Johanna Dressel, ihrem Sohn Werner und ihrer Schwiegermutter in den Tiefen des Thüringer Waldes, nahe des Rennsteigs, im Dressels Forst im angesehen Hotel Waldeshöh. Das Gebiet ist schon seit Generationen im Familienbesitz. Johannah kümmert sich so gut es geht um die Belange des Hotels und angrenzenden Forsts, während ihr Mann Arno im Krieg kämpft. Dann die Nachricht, die Panzer der Amerikaner sollen schon in Coburg, Neustadt und Eisfeld angekommen sein. Johannas Furcht vor den Russen geht in ihrer Vermutung unter: "...was haben wir für ein Glück, dass es die Amerikaner sind. Jetzt wird alles gut." Inwieweit sich Johannahs Aussage bewahrheitet und was mit dem einst angesagen Anwesen geschieht, berichtet die Autorin indem der Leser die Familie Dressel durch viele Jahrzehnte begleitet - bis ins Jahr 1977. Dabei durchlebt man Höhen und Tiefen der verschiedenen Hauptprotagonisten und Nebencharaktere, die einen alle ans Herz wachsen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte mit ungeahnter Kraft und es entsteht ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Durch gekonnt platzierte Cliffhanger wechselt Kati Neuman in die zweite Erzählenbene und verfolgt, dank Mias Bemühungen um Recht und Ordnung, allerlei emotionalen Entschlüsselungen. Es kommt zu einer Begegnung mit Christine. Beide Frauen arbeiten zusammen die jeweils eigene Geschichte auf, bringen Licht ins Dunkel und finden Antworten auf viel zu lange ungestellte Fragen. Der Aufbau dieser beiden Zeitschienen und wechselnden Perspektiven funktioniert brillant und steigert den spannenden Lesefluss ungemein. Die bildgewaltigen Beschreibungen vertiefen den Eindruck einer realen Erzählung, wobei Fiktion und Wirklichkeit gekonnt verschwimmen. Die Liebe zur Natur und zum Thüringer Wald ist in den jeweiligen fast poetischen Schilderungen spürbar. Gerade weil ich heute meine Füße wieder dort hinein setzten werde und in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin, berühren mich die einfühlsamen, atmophärischen Erzählfragmente sehr. Mich hat "Was uns erinnern lässt" mit dem passenden Cover positiv überrascht, aufgewühlt und nachdenklich zurückgelassen. Kati Naumann hat ein wundervolles Herzensbuch geschrieben, eine spannendes Familienschicksal, welches mir so manchen Gänsehautmoment beschert hat. Eine klare Leseempfehlung mit zahlreichen Gedanken zum Thema Heimat.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Wo gehöre ich hin?

Nordlicht, Band 03
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Nordlicht Band 3 Die Magie der wilden Pferde von Karin Müller 2019 Schneiderbuch EGMONT
Elin leidet noch immer unter rasenden Kopfschmerzen. Das bedeutet fluguntauglich und mindestens drei weiter Wochen ...

Nordlicht Band 3 Die Magie der wilden Pferde von Karin Müller 2019 Schneiderbuch EGMONT
Elin leidet noch immer unter rasenden Kopfschmerzen. Das bedeutet fluguntauglich und mindestens drei weiter Wochen Island, Ljosadis, Kari und Co.! Fantastisch, oder? Leider darf Elin weder reiten noch andere spannende Sachen unternehmen. Doch dank ihrer Träume sowie der magischen Verbindung zu dem unsichtbaren Volk Islands und vor allem zu Kari, lässt das Abenteuer nicht lange auf sich warten . Denn es geht weiter und hat bereits begonnen! Die Prophezeihung... Ein düsteres Geheimnis, etwas Bedrohliches liegt, wie ein Schatten, für Menschen Augen unsichtbar über der Insel. Die Zukunft liegt jetzt in Elins und Karis Händen.
Im abschließenden 3. Band der Island-Fantasie-Reihe startet die Autorin im gewohnt flüssigen, zeitnahen Schreibstil ins packende Finale. Dank der jugendlichen Sprache taucht man gespielt einfach in Elins Gedankenspirale ein. Das Leben kann kompliziert sein, die Liebe noch komlizierter. Das spürt Elin am eigenen Leib, hat sie sich doch in ein scheinbar unsichtbares Fabelwesen-Kari, welches ihre Sehnsucht ins Unfassbare steigert, verliebt. Und welche Gefühle ruft der attraktive, äußerst reale Raik in ihr hervor? Virtueller Austausch contra lebensnaher Wirklichkeit... Im Nordlicht findet sich mehr als diese zarte Liebesgeschichte. Träume, Aufbruch, Wandlung und Beständigkeit- Karin Müller schickt die Leser in eine frische, aufwühlende und fesselnde Geschichte vor der rauen und wunderschönen Kulisse Islands.
Die beiden Paralellwelten von Huldu und Menschen verschwimmen im perfekten Einklang. Dank der Abgrenzung durch verschiedene Schriftstile weiß man sofort, in welcher Welt man sich befindet. Scheinbar zufällig, wie in einem Traum, fügen sich die Szenen zusammen, bis sich das unerwartete Bild am Ende offenbart. Das Ende und die in Wahrheit ernsthafte Botschaft ist passend für diese magische Roman-Triologie mit den fühlbaren Protagonisten.
Fazit: Durch die Vorkenntnisse zu den Inhalten der beiden Vorgängerbände haben mich die Zeilen im 3. Nordlicht gefangen genommen und sehr gut unterhalten. Der Jugendroman überrascht mit einer durchweg fantastisch, turbulent erzählten Geschichte auf der Suche nach Liebe und Glück sowie den Werten der aktuellen Zeit.