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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

Tolle Idee mit kleinen Schwächen, die mich dennoch total fasziniert und mitgerissen hat.

The Blinds
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Aufgrund des wunderschönen Covers bin ich schon vor einiger Zeit auf The Blinds von Emma Marten aufmerksam geworden. An dieser Stelle möchte ich mich daher sehr bei BoD für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares ...

Aufgrund des wunderschönen Covers bin ich schon vor einiger Zeit auf The Blinds von Emma Marten aufmerksam geworden. An dieser Stelle möchte ich mich daher sehr bei BoD für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken.

In die Geschichte fand ich dank des Schreibstils von Emma Marten wirklich gut hinein. Zwar entwickelte sich die Geschichte etwas anders, als ich es erwartet hatte, aber nicht unbedingt zum Negativen. Im Laufe des Buches traten jedoch leider immer wieder sprachliche Unsauberkeiten auf, was mich irgendwann auch ein bisschen gestört hat.
Durch die Erzählweise traten bei mir immer wieder große Fragezeichen beim Lesen auf – aber darum geht es ja schließlich auch bei The Blinds: Geheimnisse.
Durch dieses Thema hebt sich die Idee dieser Fernsehshow auch deutlich von bisherigen ähnlichen Themen ab, denn hauptsächlich geht es darum, geheimnisvoll und somit interessant zu wirken. Auch die ein oder andere Intrige darf dabei natürlich nicht fehlen, allerdings hat die Autorin es geschafft, keine übertriebene „Zickenszenerie“ darzustellen. Allerdings hätte ich gedacht, dass diese Geheimnisse dramatischer und überraschender sein werden. Etwas schade fand ich auch, dass man noch keine von Rileys Konkurrenten erfahren hat, was sicher an der großen Zahl dieser lag, weshalb hauptsächlich Riley im Fokus stand. Im Laufe der Story jedoch kamen dann auch einige der stärksten Konkurrenten mehr ins Licht, was mir gut gefallen hat.

Die Charaktere, auf die man bei The Blinds stößt, sind wirklich toll ausgearbeitet. Vor allem Rileys Art kam sehr gut rüber. Obwohl sie eher unnahbar und etwas verschlossen wirkt, konnte ich mich dennoch gut in sie hineinversetzen. Aufgrund ihrer Erfahrungen, die sie schon als kleines Kind machen musste, das in einem der Armenviertel aufgewachsen ist, ist sie zu einer selbstbewussten und starken jungen Frau geworden. In ihrem Handeln steckt so viel Trauer, Schmerz und Qual, aber auch Sehnsucht und Gefühl. Sie versinkt nicht in Selbstmitleid, sondern schaut nach vorn und zeigt dabei auch eine erfrischend sarkastische Art.
Als sie erfährt, dass den Menschen im Zentrum nicht bewusst ist, wie hart die Zustände in den Randbezirken und Slums wirklich sind, ist sie sauer auf die Regierung. Allerdings traut sie sich nicht, etwas dagegen zu unternehmen, da harte Strafen für so etwas Alltag sind.

Was mir gut gefallen hat, ist, dass die Themen Freundschaft sowie Vertrauen aufkamen. Wem kann Riley in einer Welt, in der sie sich so gar nicht auskennt vertrauen? Kann sie vielleicht sogar Freunde finden?
Leider hat mich die Entwicklung der jeweiligen Vertrauensverhältnisse manchmal etwas gestört, da hätte ich es mir gewünscht, dass dies mehr ausgebaut worden wäre. So konnte ich gut nachvollziehen, dass sie sich mit Amely angefreundet hat. Beides sind junge Mädchen und haben nicht viele Freunde. Auf der anderen Seite lernt sie Sasha kennen, bei dem sie sofort das Gefühl hat, dass dieser ein guter Freund werden könnte. Selbstverständlich gibt es ja so was, allerdings war es für mich leider nicht nachvollziehbar. Auch das Verhältnis zu Duke hätte ich mir etwas detaillierter beschrieben gewünscht.

Während ich das gerade alles so geschrieben habe, sind mir auch gewisse Parallelen zu anderen Dystopien, wie z.B. die Tribute von Panem aufgefallen (Aufteilung in arme und reiche Bezirke, was die Regierung zu verschulden hat; eine Fernsehshow, bei der die Personen aus den armen Vierteln lediglich eine Außenseiterrolle haben, die Protagonistin dann jedoch alle überrascht), allerdings ist mir das ehrlich gesagt erst jetzt aufgefallen. Die Idee von The Blinds hebt sich trotz dieser Ähnlichkeiten deutlich von anderen Geschichten ab, sodass sie zu einer einzigartigen Story wird. Und mal ganz im Ernst, gerade derartige Themen wirken interessant und spannend und regen zum Nachdenken an, da wir so etwas in der modernen Welt nicht kennen.

Auch das Ende hat es in sich, denn natürlich versteht die Autorin sich darauf, den Leser auf den Nachfolger neugierig zu machen, was bei mir definitiv geglückt ist.


Fazit:

The Blinds hat mich zwar nicht zu 100 % überzeugt, allerdings fand ich es dennoch sehr lesenswert. Ich bin fasziniert von der Idee, die dahinter steckt, und hätte mir einfach gewünscht, dass die Beziehungen zwischen den Charakteren intensiver geschildert worden wären.
Aus diesem Grund erhält The Blinds dennoch eine definitive Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 24.04.2018

Toller Abschluss einer faszinierenden Reihe <3

BookLess 3. Ewiglich unvergessen
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Bei der Rezension des zweiten Teils habe ich ja schon angekündigt, dass ich das Ende so fies fand und ich deshalb auf jeden Fall gleich mit Band drei „Bookless – Ewiglich unvergessen“ starten MUSS, da ...

Bei der Rezension des zweiten Teils habe ich ja schon angekündigt, dass ich das Ende so fies fand und ich deshalb auf jeden Fall gleich mit Band drei „Bookless – Ewiglich unvergessen“ starten MUSS, da mir Band zwei einfach den letzten Nerv geraubt hat.

Der Abschluss der Trilogie beginnt mit einem kleinen Abstand zu Band zwei. Die Geschehnisse, die in dieser Zeit passiert sind, werden erst im Laufe der Story erklärt. Dies jedoch hat einen guten Grund, denn Lucy hat ihr Gedächtnis verloren und weiß zunächst nicht einmal, wie sie heißt. Dadurch konnte ich mich wieder sehr gut in sie hineinversetzen, denn ich war am Anfang genauso verwirrt und ahnungslos wie Lucy selbst.
Obwohl das Gift, welches zu Lucys Amnesie geführt hat, eigentlich bewirkt, dass sie sich nie an früher erinnern kann und eine andere Person wird, zeigt sich Lucys starker Charakter. Sowohl die Verlobung zu Beaufort als auch die Gründe für das Auslesen kommen ihr komisch vor und sie versucht dies zu hinterfragen. Dies hat mir sehr gut gefallen, da sich darin zeigt, dass, wenn man von etwas überzeugt ist, niemand einen so leicht von dieser Meinung abbringen kann und man weiterhin an sich selbst glauben sollte, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Natürlich hat mich auch in diesem Teil Lucys Liebe zu Büchern total mitgerissen:

"Ja, aber wie hast du sie gelesen? Hast du sie in dein Herz gelassen? Hast du mit ihnen gefiebert, sie geliebt und mit ihnen gelitten? Hast du beim Lesen gelacht oder geweint? War eins der Bücher jemals ein Freund für dich?" (Seite 128)

Auch die anderen Charaktere haben sich weiterentwickelt. Sie werden noch mutiger, waghalsiger, stehen zu sich selbst und springen auch mal über ihren eigenen Schatten, was man vor allem gut an Collin und Jules erkennen konnte.

Wie bereits bei den ersten beiden Teilen ist der Schreibstil von Marah Woolf gewohnt flüssig. Ich fand die Story sehr spannend und temporeich und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Details des Endes waren für mich so nicht vorhersehbar. Passend zur Zielgruppe hinterließ mich das Buch nicht heulend, sondern eher sehr glücklich, was mich bei einem guten Buch jedoch in keinster Weise stört.


Fazit:

Ewiglich unvergessen ist für mich ein toller Abschluss einer faszinierenden Reihe, welcher mich sehr zufrieden hinterlass hat.

Bevor ich mit Bookless begonnen habe, habe ich keine anderen Bücher der Autorin gelesen, aber was ich sagen kann: Liebe Marah Woolf, ich bin definitiv angefixt von deinem Schreibstil, von deinen Ideen, von deinen Charakteren und diesen unglaublich fiesen Cliffhangern! Bookless war zwar meine erste Reihe von dir, aber es wird nicht die letzte sein! Götterfunke steht bereits im Regal und Federleicht ganz oben auf der Wunschliste <3
Bookless ist meiner Meinung nach ein Muss für alle, die Bücher lieben und eine völlig außergewöhnliche Geschichte erleben möchten, für die es aber nicht notwendig ist, dass die Welt untergehen muss, damit ein Buch spannend bleibt.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Gelungene Fortsetzung

BookLess 2. Gesponnen aus Gefühlen
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Nach dem ersten Teil von Bookless von Marah Woolf musste ich natürlich gleich weiter lesen, denn ich war super gespannt, wie es mit Lucy, Nathan und den Büchern weiter geht.

Bookless – Gesponnen aus Gefühlen ...

Nach dem ersten Teil von Bookless von Marah Woolf musste ich natürlich gleich weiter lesen, denn ich war super gespannt, wie es mit Lucy, Nathan und den Büchern weiter geht.

Bookless – Gesponnen aus Gefühlen hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, sodass man quasi über die Seiten fliegt. Ähnlich wie beim ersten Teil fand ich es nie langweilig, immer wieder tauchten für mich unvorhersehbare Wendungen auf, die mich ganz hibbelig gemacht haben, da ich so sehr mit Lucy mitgefiebert habe. Denn da die Geschichte direkt an die Geschehnisse aus dem ersten Teil anknüpft, war ich wieder sofort ganz nah bei den Geschehnissen von Lucy dabei.
Insgesamt ist Gesponnen aus Gefühlen ein wenig actionreicher als es bei Wörter durchfluten die Zeit der Fall war. Während ich im ersten Teil die Geschichte total interessant fand, da mich die Idee, die dahinter steckt, total mitgenommen hat, geht es im zweiten Teil hoch her. All diejenigen, denen beim ersten Teil etwas Spannung fehlte, kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Am besten hat mir gefallen, dass das Thema Freundschaft ganz groß geschrieben wurde. Durch die zunehmende Dramatik des zweiten Teils fand ich, dass diese noch mehr zutage trat. Diese Aufopferungsbereitschaft, die Lucys Freunde immer wieder zeigten, hat mich zutiefst beeindruckt. Obwohl Lucy manchmal Entscheidungen getroffen hat, die ihre Freunde nicht guthießen, hielten sie immer zu ihr und halfen ihr, auch wenn sie sich damit selbst der Gefahr von Batiste de Tremaine aussetzten. Vor allem deshalb sind mir die Nebencharaktere so furchtbar ans Herz gewachsen.

Eins allerdings muss ich anmerken:
Diese Enden! Sie machen mich fix und fertig, sie rauben mir jeden Nerv und ich liebe sie! Marah Woolf schreibt unglaublich fesselnde Geschichten und plötzlich – zack – ist das Buch zu Ende an einer Stelle, bei denen mein Herz stehen bleibt! Definitiv nichts für schwache Nerven ;)
Aber zum Glück habe ich gleich den dritten Teil zur Hand, das hilft auf jeden Fall ;)


Fazit:

Gesponnen aus Gefühlen ist definitiv eine gelungene Fortsetzung, auch wenn ich ihn etwas schwächer fand als den Vorgänger. (Das kommt jetzt zwar vielleicht etwas überraschend nach dem, was ich vorher geschrieben hab, aber das ist echt meckern auf hohem Niveau. Würde ich Punkte vergeben, hätte der erste von fünf möglich Punkten viel mehr bekommen, da es für mich mein bisheriges Jahreshighlight war, der zweite erhält im Gegensatz eine glatte fünf – also ich finde, damit kann man leben ;) )
Definitiv ist Gesponnen aus Gefühlen ein Muss für alle, die den ersten Teil schon kennen, auch wenn dieser sie nicht ganz überzeugt hat. Und definitiv ist Bookless – Gesponnen aus Gefühlen ein Muss für alle, die die Reihe noch nicht kennen, denn das heißt: Ran an den ersten Teil!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Mein Highlight in diesem Jahr <3

BookLess 1. Wörter durchfluten die Zeit
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Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit wirklich sehr viele gute Bücher zu lesen. Ein Highlight scheint das nächste zu jagen. Und nun habe ich Bookless - Wörter durchfluten die Zeit von Marah Woolf gelesen. ...

Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit wirklich sehr viele gute Bücher zu lesen. Ein Highlight scheint das nächste zu jagen. Und nun habe ich Bookless - Wörter durchfluten die Zeit von Marah Woolf gelesen. Und ich weiß nicht wie, aber es hat mich auf eine andere Art und Weise in seinen Bann gezogen. Ich konnte nicht aufhören und habe es innerhalb eines Tages verschlungen.

Vor jedem Kapitel finden sich traumhafte Zitate unterschiedlicher Personen (z.B. Heine, Kafka) zum Thema Bücher/Lesen. Zusammen mit den vielen bekannten Büchern, die in der Geschichte auftauchen, wurde beim Lesen für mich alles noch realer.
Dadurch hat Marah Woolf mich vom ersten Satz abgeholt, denn das hat mich einfach verzaubert.

Ich lernte Lucy kennen, welche in London ein Praktikum in einer Bibliothek macht.
Schon allein deshalb war mir Lucy sofort sympathisch. Ich meine hallo, wie cool ist das denn? Denn Lucy ist eine ganz besondere Leseratte. Bücher waren schon immer ein Teil ihres Lebens. Sie hat sich quasi mit vier Jahren das Lesen selbst beigebracht.
Lucy ist eine sehr starke Persönlichkeit. Sie wuchs in einem Kinderheim auf, niemand weiß, wer ihre Eltern sind und was aus ihnen geworden ist. Dennoch wollte Lucy ihren Traum verwirklichen, zog nach London und besucht nun das College.
Doch während ihrer Arbeit um Archiv wird für sie alles immer merkwürdiger. Zunächst scheinen die Bücher mit ihr zu sprechen. Außerdem scheint sich plötzlich ihr Tattoo am Handgelenk zu entzünden. Und als sie auf Nathan trifft, der sich eine alte Ausgabe von Alice im Wunderland zur Ansicht bestellt hat, wird alles noch komischer. Und obwohl sie bei ihm ein merkwürdiges Gefühl hat, fühlen sich beide dennoch zueinander hingezogen.

Obwohl mir vor allem Lucy sehr ans Herz gewachsen ist, was wohl an ihrer Büchervernarrtheit liegt und dass sie gern auch mal ihre Haltestelle aufgrund des Lesens verpasst, waren mir auch die anderen Charaktere sehr sympathisch.
Obwohl Lucy noch nicht lange in London wohnt, hat sie bereits einige gute Freunde gewohnt, die sich bereits an Lucy und ihre Bücherliebe gewöhnt haben und sie manchmal auch ein bisschen damit aufziehen:

"Wie oft habe ich dir gesagt: Lass die Dinger zu Hause. Beinahe jeden Morgen verpasst du deine Station. Und dann kommst du wie ein abgehetztes Kaninchen hier an." (Seite 14)

Es gibt zwar Bücher, die grundsätzlich wesentlich mehr Spannungsmomente beinhalten, allerdings gibt das dem Buch keinen Nachteil, denn es wurde trotzdem zu keiner Zeit langweilig. Ich flog beim Lesen durch die Seiten, wollte unbedingt erfahren, warum die Bücher mit ihr sprechen, was es mit diesem Tattoo auf sich hat und wie es zwischen ihr und Nathan weitergeht.
Zudem finde ich die Vorstellung, dass Bücher eine Seele besitzen und mit uns sprechen können, total faszinierend.

"Wir kennen die Menschen, die uns lesen. Wir spüren ihre Gedanken und Gefühle und nehmen sie in uns auf. Und mit jedem Menschen, der unsere Worte in sich trägt, werden wir stärker." (Seite 282 f.)

Fazit:

Bookless - Wörter durchfluten die Zeit ist der Auftakt einer Reihe und bislang kann ich dafür eine absolute Leseempfehlung aussprechen! Vor allem die Buchliebhaber von uns werden sich an vielen Stellen in Lucy wiederfinden. Aber auch alle anderen, die sich gern von Geschichten fesseln lassen, der Realität ein wenig entfliehen wollen und eine flüssige, packende Story lesen wollen, werden beim ersten Teil von Bookless nicht enttäuscht.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Ein Buch mit viel Gefühl und Humor, das zum Nachdenken anregt.

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Als bekennende Cover-Liebhaberin war es klar, dass ich dieses Buch UNBEDINGT lesen musste. Denn was von außen so wunderschön ist, muss von innen ja auch so sein, oder?
Und um dies zu bestätigen, habe ich ...

Als bekennende Cover-Liebhaberin war es klar, dass ich dieses Buch UNBEDINGT lesen musste. Denn was von außen so wunderschön ist, muss von innen ja auch so sein, oder?
Und um dies zu bestätigen, habe ich heute die Rezension zu "The Ivy Years - Bevor wir fallen" von Sarina Bowen für euch. Zunächst möchte ich mich bei Netgalley und dem Lyx Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.


Klappentext:

"Die Liebe kann dich heilen ... aber auch zerstören.

Seit einem Sportunfall ist Corey Callahan auf den Rollstuhl angewiesen, doch ihren Platz am renommierten Harkness College will sie auf keinen Fall aufgeben! Gleich an ihrem ersten Tag trifft sie auf Adam Hartley, der sich beim Eishockey das Bein gebrochen hat und deshalb im behindertengerechten Wohnheim einquartiert wurde - im Zimmer direkt gegenüber. Corey weiß augenblicklich, dass sie das in Schwierigkeiten bringen wird: Adam ist gutaussehend, lustig und schlau. Aber er hat eine Freundin. Und auch wenn Corey sich von niemandem besser verstanden fühlt als von Adam und sie sich sicher ist, dass es ihm genauso geht - für sie beide gibt es keine Chance …"



Meine Meinung:

"The Ivy Years - Bevor wir fallen" ist der Auftakt zu einer Reihe.
Sarina Bowen beschäftigt sich darin mit einem schweren und für mich sehr interessanten Thema, denn die Protagonistin Corey sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Wie wird man behandelt, wenn man im Rollstuhl sitzt? Und wie fühlt man sich selbst, wenn die Mitmenschen plötzlich ganz anders mit einem umgehen?
Diesen Gedanken widmet sich die Autorin und ich finde, dass dies sehr gut rüberkam. Selbstverständlich kann ich an dieser Stelle nicht behaupten, dass dies auch realistisch ist, allerdings konnte ich mich gut in Corey hineinversetzen.
Das Thema regt, vielleicht auch vor allem durch meine aktuelle persönliche Situation, definitiv zum Nachdenken an. Wie gehe ich mit Menschen mit Behinderung um? Wie fühlen diese sich dabei? Wie lebe ich mein Leben? Wie meistere ich auch die Situationen, in denen mir Steine in den Weg gelegt werden?
Sarina Bowen schafft es jedoch durch ihren Schreibstil, welcher zwar mit einer Menge Gefühl, aber gleichzeitig auch durch viele Neckereien und Humor geprägt ist, dass beim Lesen trotz des schweren Themas kein beklemmendes Gefühl aufkommt. Ihre Geschichte hat mich einfach zutiefst berührt.

"Alles war gut gewesen - bis zu dem Tag, ab dem plötzlich nichts mehr gut war." (Zitat aus "The Ivy Years - Bevor wir fallen" von Sarina Bowen, S. 280)

Corey selbst ist mir unglaublich sympathisch. Obwohl sie durch den Unfall so viel verloren hat, kämpft sie sich durchs Leben und möchte einfach ganz normal behandelt werden. Dabei finde ich sie einfach unglaublich stark.

Insgesamt wirken die Charaktere für mich sehr real. Vor allem Hartley. Denn dieser suhlte sich etwas im Selbstmitleid, nachdem er sich das Bein gebrochen hat und vorübergehend einen Gips tragen muss und in dieser Zeit kein Hockey spielen kann. Doch nachdem er Corey kennenlernte wurde ihm bewusst, dass es schlimmere Situationen gibt. Während er sich das Bein gebrochen hat, weil er betrunken war, hatte Corey einen Unfall und wird nie wieder laufen können. Die Art und Weise, wie er mit ihr umgeht, finde ich einfach total süß, auch wenn er manchmal etwas unsicher ist, so kommt er vor allem deshalb so realistisch bei mir an.

Wenn wir von Corey und Hartley sprechen, befinden wir uns auch direkt beim nächsten Thema. Denn was von Anfang an klar ist: Corey empfindet sofort mehr für ihn. Dennoch entwickelt sich eine wunderschöne und tiefe Freundschaft.


Fazit:

"The Ivy Years - Bevor wir fallen" ist ein großartiger Roman mit viel Gefühl und Humor, der sich mit einem etwas anderen Thema als gewöhnlich befasst und der einen trotzdem von der ersten Seite an abholt. Für mich eine ganz klare Leseempfehlung!