Tolle Idee mit kleinen Schwächen, die mich dennoch total fasziniert und mitgerissen hat.
The BlindsAufgrund des wunderschönen Covers bin ich schon vor einiger Zeit auf The Blinds von Emma Marten aufmerksam geworden. An dieser Stelle möchte ich mich daher sehr bei BoD für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares ...
Aufgrund des wunderschönen Covers bin ich schon vor einiger Zeit auf The Blinds von Emma Marten aufmerksam geworden. An dieser Stelle möchte ich mich daher sehr bei BoD für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken.
In die Geschichte fand ich dank des Schreibstils von Emma Marten wirklich gut hinein. Zwar entwickelte sich die Geschichte etwas anders, als ich es erwartet hatte, aber nicht unbedingt zum Negativen. Im Laufe des Buches traten jedoch leider immer wieder sprachliche Unsauberkeiten auf, was mich irgendwann auch ein bisschen gestört hat.
Durch die Erzählweise traten bei mir immer wieder große Fragezeichen beim Lesen auf – aber darum geht es ja schließlich auch bei The Blinds: Geheimnisse.
Durch dieses Thema hebt sich die Idee dieser Fernsehshow auch deutlich von bisherigen ähnlichen Themen ab, denn hauptsächlich geht es darum, geheimnisvoll und somit interessant zu wirken. Auch die ein oder andere Intrige darf dabei natürlich nicht fehlen, allerdings hat die Autorin es geschafft, keine übertriebene „Zickenszenerie“ darzustellen. Allerdings hätte ich gedacht, dass diese Geheimnisse dramatischer und überraschender sein werden. Etwas schade fand ich auch, dass man noch keine von Rileys Konkurrenten erfahren hat, was sicher an der großen Zahl dieser lag, weshalb hauptsächlich Riley im Fokus stand. Im Laufe der Story jedoch kamen dann auch einige der stärksten Konkurrenten mehr ins Licht, was mir gut gefallen hat.
Die Charaktere, auf die man bei The Blinds stößt, sind wirklich toll ausgearbeitet. Vor allem Rileys Art kam sehr gut rüber. Obwohl sie eher unnahbar und etwas verschlossen wirkt, konnte ich mich dennoch gut in sie hineinversetzen. Aufgrund ihrer Erfahrungen, die sie schon als kleines Kind machen musste, das in einem der Armenviertel aufgewachsen ist, ist sie zu einer selbstbewussten und starken jungen Frau geworden. In ihrem Handeln steckt so viel Trauer, Schmerz und Qual, aber auch Sehnsucht und Gefühl. Sie versinkt nicht in Selbstmitleid, sondern schaut nach vorn und zeigt dabei auch eine erfrischend sarkastische Art.
Als sie erfährt, dass den Menschen im Zentrum nicht bewusst ist, wie hart die Zustände in den Randbezirken und Slums wirklich sind, ist sie sauer auf die Regierung. Allerdings traut sie sich nicht, etwas dagegen zu unternehmen, da harte Strafen für so etwas Alltag sind.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass die Themen Freundschaft sowie Vertrauen aufkamen. Wem kann Riley in einer Welt, in der sie sich so gar nicht auskennt vertrauen? Kann sie vielleicht sogar Freunde finden?
Leider hat mich die Entwicklung der jeweiligen Vertrauensverhältnisse manchmal etwas gestört, da hätte ich es mir gewünscht, dass dies mehr ausgebaut worden wäre. So konnte ich gut nachvollziehen, dass sie sich mit Amely angefreundet hat. Beides sind junge Mädchen und haben nicht viele Freunde. Auf der anderen Seite lernt sie Sasha kennen, bei dem sie sofort das Gefühl hat, dass dieser ein guter Freund werden könnte. Selbstverständlich gibt es ja so was, allerdings war es für mich leider nicht nachvollziehbar. Auch das Verhältnis zu Duke hätte ich mir etwas detaillierter beschrieben gewünscht.
Während ich das gerade alles so geschrieben habe, sind mir auch gewisse Parallelen zu anderen Dystopien, wie z.B. die Tribute von Panem aufgefallen (Aufteilung in arme und reiche Bezirke, was die Regierung zu verschulden hat; eine Fernsehshow, bei der die Personen aus den armen Vierteln lediglich eine Außenseiterrolle haben, die Protagonistin dann jedoch alle überrascht), allerdings ist mir das ehrlich gesagt erst jetzt aufgefallen. Die Idee von The Blinds hebt sich trotz dieser Ähnlichkeiten deutlich von anderen Geschichten ab, sodass sie zu einer einzigartigen Story wird. Und mal ganz im Ernst, gerade derartige Themen wirken interessant und spannend und regen zum Nachdenken an, da wir so etwas in der modernen Welt nicht kennen.
Auch das Ende hat es in sich, denn natürlich versteht die Autorin sich darauf, den Leser auf den Nachfolger neugierig zu machen, was bei mir definitiv geglückt ist.
Fazit:
The Blinds hat mich zwar nicht zu 100 % überzeugt, allerdings fand ich es dennoch sehr lesenswert. Ich bin fasziniert von der Idee, die dahinter steckt, und hätte mir einfach gewünscht, dass die Beziehungen zwischen den Charakteren intensiver geschildert worden wären.
Aus diesem Grund erhält The Blinds dennoch eine definitive Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!