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Veröffentlicht am 08.03.2019

Nichts ist, wie es scheint

Das gefälschte Siegel
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Das Reich Neraval wird seit über tausend Jahren von einer Schriftrolle mit magischem Siegel beschützt. Damals wurde ein mächtiger Dämon, der die Menschen unterjochen wollte, darin gebannt. Eine große Magierin, ...

Das Reich Neraval wird seit über tausend Jahren von einer Schriftrolle mit magischem Siegel beschützt. Damals wurde ein mächtiger Dämon, der die Menschen unterjochen wollte, darin gebannt. Eine große Magierin, Ililiane vom Volke der Alfeyn, half den Menschen, und bestimmte die steinernen Wächter dazu, diese Schriftrolle zu bewachen, damit kein Mensch sie jemals anfassen kann. Aber wie es nun mal so ist, nagten die vergangenen tausend Jahre des Friedens am Glauben und Wissen der Menschen, sowie an den gewirkten Zaubern der Alfeyn. Die steinernen Wächter sind nicht mehr das, was sie früher waren, und auch der Umgang mit diesem gefährlichen Relikt lässt nun zu wünschen übrig. Als dann auch noch Prinz Tymur, der noch ein kleiner Junge war, den steinernen Wächtern einen Streich spielt, wird das Ausmaß an Gleichgültigkeit offenbar.

Es kommt, wie es kommen musste

Mittlerweile ist der Prinz erwachsen geworden, hat als fünfter Sohn des Königs aber keine besonderen Aufgaben. Da er zum Kämpfen nicht taugt, macht der König ihn zum Diplomaten. Auch bei den steinernen Wächtern gingen weitere Veränderungen vonstatten. Heimlich verlassen sie immer öfter ihren Posten, da für Menschen das Leben ohne Tageslicht nicht leicht ist, wodurch die gefährliche Schriftrolle sich selbst überlassen bleibt.
Als dann ein Steinerner versucht, den König auf diese Missstände aufmerksam zu machen, ohne dabei die anderen Wächter anzuschwärzen, geraten ungeahnte Dinge in Bewegung. Plötzlich muss der König feststellen, dass das Siegel der Schriftrolle gefälscht sein könnte. Nur kann niemand sagen, wann dieses dann stattgefunden hat. Schon vor hunderten von Jahren, oder erst vor Kurzem? Prinz Tymur bekommt den Auftrag zu den Alfeyn zu reisen, damit Ililiane das Siegel überprüfen kann. Tymur zwingt den Fälscher Kevron Kaltnadel dazu, die Schriftrolle zu fälschen, damit er die Echte heimlich mit auf die Reise nehmen kann. Für Kevron ist dies ein Albtraum, da er fürchtet, dass der Mörder seines Zwillingsbruders nur auf eine Gelegenheit wartet, ihn auch zu töten. Seine Angst steigert sich noch, als er feststellt, dass ausgerechnet sein Bruder bei der Fälschung seine Finger im Spiel hatte. Zusammen mit einem steinernen Wächter, einer jungen Magierin und Kevron, machte Tymur sich auf den Weg ins Nebelreich.

Fazit

Mir hat das Lesen des Buches viel Freude gemacht. Es lässt sich flüssig lesen und den Schreibstil finde ich sehr ansprechend. Die Protagonisten sind so detailreich umschrieben, dass ich das Gefühl habe sie persönlich zu kennen. Sie sind mir manchmal, mit ihren Macken, sogar auf die Nerven gegangen, ganz wie im echten Leben ?
Die Story ist sehr fesselnd und, obwohl ich am Ende wusste, dass mein Verdacht am Anfang richtig war, fand ich das Buch immer spannend. Es gab zwischendurch so viele verstreuten Hinweise, dass ich immer wieder neue Ideen für den weiteren Verlauf hatte. Ich werde den zweiten Band auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Grausame Magier Morde und kein Motiv in Sicht

Die Chroniken von Maradaine - Die Fehde der Magier
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Satrine Rainey ist verzweifelt. Seit ihr Mann, ehemals Konstabler in Maradaine, arbeitsunfähig und ohne jede Reaktion ans Bett gefesselt ist, weiß sie nicht mehr, wie sie ihre Familie ernähren soll. Sie ...

Satrine Rainey ist verzweifelt. Seit ihr Mann, ehemals Konstabler in Maradaine, arbeitsunfähig und ohne jede Reaktion ans Bett gefesselt ist, weiß sie nicht mehr, wie sie ihre Familie ernähren soll. Sie möchte aber, dass ihre Töchter die Schule besuchen, um es später leichter zu haben. Die Unterstützung, die sie vom Arbeitgeber ihres Mannes bekommt reicht nicht zum Leben, damit würde sie mit ihren Töchtern in den Elendsvierteln landen, aus denen sie einst gekommen ist. Damals holte sie der Geheimdienst von dort weg und jetzt will sie sich diese Fertigkeiten zu Nutze machen und einen Job in der ehemaligen Dienststelle ihres Mannes bekommen.
Mit List und Tücke
Nachdem Satrine ein Empfehlungsschreiben fälscht, schafft sie es in der Konstablerwache vorgelassen zu werden. Nach einigen Verhandlungen mit dem Hauptmann, ringt sie ihm tatsächlich eine Stelle für eine Woche auf Probe ab. Der Hauptmann teilt sie dem zirkellosen, und dadurch unausgebildeten, Zauberer Minox Welling als Partnerin zu, als auch schon der erste Mordfall auf sie wartet. Es wurde ein Zirkelmagier durch einen grausamen Ritualmord getötet. Das Opfer wurde dann auch noch öffentlich zur Schau gestellt. Satrine und Minox geraten bei ihren Ermittlungen dann auch noch zwischen die Fronten zweier rivalisierender Magier Zirkel, wodurch ihre Ermittlungen noch erschwert werden. Minox ist jedenfalls sehr schnell von Satrines Qualifikation für diesen Job überzeugt, aber leider tauchen einige Probleme auf, wodurch alles droht aufzufliegen.
Fazit
Ich finde auch das zweite Buch sehr fließend zu lesen. Am Anfang war ich etwas enttäuscht, da man nicht weitererlebt, was aus Veranix Calbert wird. Dieser stand ja noch mitten in der Magerausbildung und ging in der Nacht seinen persönlichen Strafexpeditionen nach. Im zweiten Buch wird er mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt, was mich am Anfang gestört und irritiert hat. Dadurch hatte ich ein kleines Problem mit dem Einstieg in dieses Buch. Aber noch etwa dreißig Seiten fesselte mich das Buch schon sehr. Mir gefallen Minox und Satrine sehr gut und auch der mysteriöse Fall lässt wenig Wünsche offen. Ich hatte viele Verdächtige und war oft auf der falschen Fährte. Nachdem ich dieses Buch fertig gelesen hae, muss ich sogar sagen, dass es mir viel besser gefallen hat, als das Erste. Das kommt selten vor. Jetzt bin ich gespannt, ob sich die Personen irgendwann einmal treffen werden, oder ob es im dritten Band wieder um ganz andere gehen wird. Ich freue mich schon darauf.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Spricht wirklich alles für Selbstmord?

Madame le Commissaire und der Tod des Polizeichefs
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Isabelle Bonnet, die als Madame le Commissaire in dem verschlafenen Ort Fragolin arbeitet, besucht aus Anstand die Beerdigung des Polizeichefs Bastian von Toulon, obwohl sie nicht wirklich etwas Angenehmes ...

Isabelle Bonnet, die als Madame le Commissaire in dem verschlafenen Ort Fragolin arbeitet, besucht aus Anstand die Beerdigung des Polizeichefs Bastian von Toulon, obwohl sie nicht wirklich etwas Angenehmes mit ihm verbindet. Sie fühlt sich immer noch sehr wohl in Fragolin, untersucht mit ihrem Assistenten, Apollinaire, alte ungelöste Fälle, und erholt sich weiterhin von der sehr stressigen Zeit in Paris. Dort ist sie immer noch einer bestimmten Abteilung unterstellt. Von dort bekommt sie auch immer wieder Spezialaufträge, sehr zum Leidwesen der Polizei in Toulon, denn sie ist nur ihrem Chef in Paris unterstellt. Toulon hat ihr nichts zu befehlen, was Commandant Bastian absolut gegen den Strich geht.

War der Polizeichef wirklich zu einem Selbstmord fähig?

Kurz nach der Beerdigung bekommt Isabelle einen Anruf aus Paris. Ihr Chef, Mentor und mittlerweile väterlicher Freund, beauftragt sie sehr diskret den Tod des Polizeichefs von Toulon zu untersuchen. Durch diesen Auftrag wird ihr eigener Eindruck untermauert, denn sie kann sich den extrem streitbaren Mann überhaupt nicht als Selbstmörder vorstellen. Aber es gibt einen Abschiedsbrief, der genau dies vermittelt. Ein Polizeichef, der wegen einer schweren Krankheit aufgibt. Ganz vorsichtig und mit viel Fingerspitzengefühl macht sich Madame le Commissaire an die Untersuchung. Zuerst befragt sie Frau, Kollegen und Freunde. Keiner kann den Selbstmord glauben, aber alle können es verstehen, denn der Commandant von Toulon war ein starker, streitbarer Mensch, und niemand kann ihn sich schwer krank vorstellen. Aber Isabelle bleibt hartnäckig, und findet bald die ersten Andeutungen, die Dagegen sprechen.

Fazit

Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Mir ist Isabelle, und ihre neu gewonnene Einstellung zum Leben sehr sympathisch. sie arbeitet zwar hart, gönnt sich aber auch immer wieder eine Auszeit. Außerdem war es schön, wieder einige bekannte Personen anzutreffen. Auch ihr Assistent Appllinaire ist eine tolle Figur. Das Buch ist auch ohne viel Blutvergießen sehr einnehmend, mir viel es schwer es zwischendurch wegzulegen. Die behandelten Fälle, zumindest der Selbstmord, waren auch nicht so schnell zu durchschauen. Ich hatte zwar zwischendurch die richtige Person im Verdacht, aber dann auch wieder nicht. Beim Parallelfall war ich besser, da wusste ich die Lösung sofort.
Außerdem gefällt mir der Schreibstil sehr gut. Die liebvolle Beschreibung der Landschaften und Personen erfreut mich beim Lesen immer wieder. Dies wird bestimmt nicht mein letztes Buch über Isabelle sein. Vor allem, da ich das zweite noch gar nicht gelesen
hab Habe ich zu spät gemerkt

Veröffentlicht am 30.09.2018

Ist das Volk sein eigener Feind?

The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt
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Lorena lebt glücklich in der Stadt des Wasservolkes. Dieses Volk ist perfekt an das Leben an und im Element Wasser angepasst. Sie arbeitet als Gehilfin für die Botschafterin und ist gerade dabei sich ...

Lorena lebt glücklich in der Stadt des Wasservolkes. Dieses Volk ist perfekt an das Leben an und im Element Wasser angepasst. Sie arbeitet als Gehilfin für die Botschafterin und ist gerade dabei sich in den Gehilfen des Botschafters zu verlieben. Nun ist der Jahrestag der Gründung ihrer Stadt Wellenbruch und es wird eine große Feierlichkeit geben. Alle sind auf den Beinen und jeder hat irre viel mit den Vorbereitungen für das Fest zu tun. am Abend ist es dann endlich soweit und Lorena freut sich ganz besonders auf die Zeit mit ihrem Verehrer, aber leider wird es dazu nicht mehr kommen, denn nach tausenden von Jahren klopft die Gefahr an die Pforte von Wellenbruch.

Ist Isolation wirklich die Lösung?

Mitten in den Feierlichkeiten fängt ein Symbol an der Wand zu leuchten an. Als dieses dann endlich bemerkt wird, werden die Botschafter ganz hektisch, sagen das Fest sofort ab und ziehen sich mit einigen Vertrauten zu einer Beratung zurück. Lorena liegt noch lange wach und fragt sich, was dieses Symbol zu bedeuten hat, als sie plötzlich auch schon im größten Abenteuer ihres Lebens steckt. Sie wird mitten in der Nacht vom Botschafter persönlich aus dem Bett geholt und dann erfährt sie, dass dieses Symbol ein Hilferuf des Luftvolkes ist. Diese Tafel an der Wand wurde von den Völkern der vier Elemente hergestellt, als sie sich entschlossen hatten jeder für sich und ohne Kontakt zu den anderen Völkern zu leben. Da nun das Symbol für die Luft aufleuchte, sind die Botschafter des Wassers verpflichtet hinzureisen, um zu helfen. da die Botschafterin aber heimlich ein Kind austrägt bitten sie Lorena an ihrer Stelle zu reisen, weshalb sie sofort und bei Nacht losziehen müssen. So beginnt eine abenteuerliche Reise für Lorena, in der nichts so kommt, wie es von den Botschaftern vorausgesehen wurde.

Fazit

Ich war wirklich etwas skeptisch, da ich dieses Buch etwas zu kurz fand, um wirkliche Spannung aufzubauen. Ich fürchtete, dass dann die Charaktere und Schauplätze zu kurz kommen würden. Aber hier gilt wirklich der Spruch meines Deutschlehrers: "In der Kürze liegt die Würze". Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat für die Spannung nichts gefehlt. Die Idee mit den Elementen und deren Umsetzung ist sehr gelungen. Ich bin jetzt schon so gespannt, wie es weitergeht, denn es gibt auf jeden Fall einen zweiten Band. Für mich gibt es sehr interessante Charaktere und Wesen, aber natürlich werden auch klassische Klischees bedient. Man kann sich an einer Hand abzählen, was passiert, wenn die vier Völker nach tausenden von Jahren wieder aufeinander treffen, und so kommt es auch. Auf jeden Fall ein tolles Buch, das ich auch an Freunde verschenken würde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.08.2018

Haben Diplomaten ihren Status in jedem Fall verdient?

Vier Tage in Kabul
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Amanda Lund, eine schwedische Kriminalkommissarin, ist im Moment als Ausbilderin für einheimische Sicherheitskräfte in Afghanistan stationiert. Während eines Einsatzes werden sie von Taliban angegriffen ...

Amanda Lund, eine schwedische Kriminalkommissarin, ist im Moment als Ausbilderin für einheimische Sicherheitskräfte in Afghanistan stationiert. Während eines Einsatzes werden sie von Taliban angegriffen und ihr Trupp kann sich gerade noch retten. Kaum ist sie zurück in Kabul, bekommt sie den Auftrag ein entführtes schwedisches Diplomatenehepaar zu suchen und bei Erfolg die Verhandlungen für ihre Freilassung zu führen. Gleichzeitig wird ein junger Diplomat in Schweden ermordet, der bis vor kurzem auch noch in Kabul stationiert war.

Ein Sumpf voller Verstrickungen

Nachdem Amanda mit dem in Kabul stationierten schwedischen Botschafter über das entführte Ehepaar gesprochen hat, werfen sich mehr Fragen auf, als vorher. Der Botschafter ist ihr keine Hilfe, sie hat eher das Gefühl, dass er die Suche behindern will. Amanda gewinnt schnell den Eindruck, dass niemand, und vor allem der Botschafter nicht, das Diplomatenpaar retten will. Sie entdeckt mehr zufällig ein Fax im Büro des Botschafters und fängt an zu ahnen, dass vielleicht gar nicht die richtigen Personen entführt wurden. Der Chauffeur ist ebenfalls untergetaucht und sonst wusste niemand, welches Ziel die Entführten hatten. Auch der afghanische Innenminister scheint Amanda eher zu behindern, als sie zu unterstützen. Als dann endlich eine heiße Spur auftaucht, kommt sie zu spät an den Tatort, denn alle Personen, die sich im verdächtigen Haus aufhielten, sind tot. Sie bekommt gerade noch mit, dass sie von afghanischen Einsatzkräften erschossen wurden, die sie selber ausgebildet hat. Auch in Schweden werden dem Ermittler immer wieder Steine in den Weg gelegt, obwohl es anscheinend keinen wirklichen Zusammenhang zwischen der Entführung in Kabul und dem Mord in Schweden gibt, oder doch?

Fazit

Mir hat dieses Buch sehr viel Lesefreude beschert. Es ist von Anfang an spannend und sehr mitreißend. Auch wenn ich mir manche Dinge sehr schnell richtig gedacht habe, waren immer noch genug Überraschungsmomente übrig, die das Buch lesenswert machen. Ich finde es auch für Spannungsfans geeignet, die nicht so auf Blut und Gewaltszenen stehen, da hier alles eher nüchtern, und nicht so detailliert beschrieben wird. Auch das Thema allgemein fand ich gut, denn es ist ja noch nicht so lange her, dass wir in den Medien mit diesen Entführungen konfrontiert wurden. Amanda hat biss und lässt sich nicht so leicht von einer Spur abbringen. Außerdem ist sie sehr geschickt im Umgang mit Menschen, wodurch sie dann ja auch ihre Ermittlungen zum Erfolg führt. Mir gefällt es gut, dass das Privatleben der Ermittler nicht zu sehr im Vordergrund stand. Ich finde es gut etwas über das Privatleben der Ermittler zu erfahren, hab aber die haufenweise gescheiterten Existenzen, die kurz vor dem Zusammenbruch, meistens besoffen oder unter Drogen stehen, und immer gegen jegliche Regeln verstoßen schon etwas satt. Schön, wenn mal ein paar Ermittler auftauchen, bei denen die Probleme näher am Leben von uns Normalos liegen. Ich kenne einige Kommissare persönlich und habe noch keinen wirklichen kaputten Typen dabei gesehen.
Auf jeden Fall ein Buch, das ich an Freunde verschenken würde.