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Veröffentlicht am 25.05.2024

Nette Unterhaltung mit Potential nach oben

Samson und Nadjeschda
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Nachdem Samson zum Waisen wurde, will ihn die Hausmeisterwitwe mit Nadjeschda verkuppeln. Er beginnt bei der Miliz zu ermitteln und löst einen Fall mit viel Hilfe und unkonventionellen Mitteln.

Das Cover, ...

Nachdem Samson zum Waisen wurde, will ihn die Hausmeisterwitwe mit Nadjeschda verkuppeln. Er beginnt bei der Miliz zu ermitteln und löst einen Fall mit viel Hilfe und unkonventionellen Mitteln.

Das Cover, das bei Diogenes-Büchern meist recht einfach gestaltet ist, hat mich angesprochen, weil es schon einiges über Samson verrät und neugierig macht.

Das Thema der Russischen Revolution ist am Leben der einfachen Bevölkerung in Kiew sehr gut dargestellt worden, man kann die Armut und Härte der Menschen beim Lesen spüren. Die Geschichte war ein bisschen wirr aufgebaut, hat sich zum Ende aber gut zusammen gefügt.

Der Schreibstil war sehr einfach, die Dialoge waren gut zu lesen und unterhaltend. Manche Sprünge von einem Schauplatz zum anderen waren erst nach ein paar Sätzen klar.

Die Figuren waren mitunter sehr gut gestaltet. Samson ist ein bemühter, ehrlicher junger Mann, der in seiner neuen Aufgabe bei der Miliz noch unbeholfen ist. Mit seiner Art besticht er aber den Leser und auch seine Mitmenschen, da er von vielen Seiten bei der Ermittlung Hilfe bekommt. Nadjeschda war genauso, wie sie zu Anfangs von der Hausmeisterwitwe beschrieben wurde: korrekt, nett aber resolut. Für meinen Geschmack ist sie dafür, dass ihr Name im Buchtitel steht zu wenig vorgekommen.

Der Schauplatz Kiew war sehr interessant für mich, leider konnte ich mit den detaillierten Straßen- und Ortsnamen nichts anfangen weil ich nicht ortskundig bin.

Ich finde der Roman ist wie Samson: sehr liebenswürdig aber noch ein wenig unbeholfen mit dem Potential, dass er noch sehr viel besser werden kann. Da am Ende schon auf eine Fortsetzung eingestimmt wird, bin ich sicher, dass es sich steigern wird.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Wunderbar erzählter Roman, der einem Estland sehr schön näher bringt.

Die Birken der Freiheit
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Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach ...

Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach Estland zu verreisen um zu heiraten, sondern will hier eine Ausbildung beginnen. Luise unterstützt sie, sind die beiden eher wie Freundinnen als wie Dame und Zofe. Als die beiden den Pflichtbesuch beim Verlobten antreten, hatte sich Luise in einen jungen Mann verguckt, den sie auf dessen Anwesen wiedertrifft...

Merike hat seit jeher immer versucht, es ihrem Opa Andrus und der Gemeinde recht zu machen. Sie musste sich immer viel mehr anstrengen und beweisen, als ihre Freunde und Freundinnen. Doch endlich ist sie Betreuerin im Pionierlager. Dort fällt ihr immer mehr auf, dass ihre Familie viele Dinge verschweigt oder verdrängt. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und den Gründen, warum sich ihre Eltern und Großeltern so eigenartig verhalten, wenn politische Themen auf den Tisch kommen.

Wie gewohnt hat auch dieser Roman von der Autorin zwei Erzählstränge, die in zwei verschiedenen Zeitlinien spielen. In beiden Strängen ist es gut gelungen eine stete Spannung aufzubauen und zu halten. Die Hauptfiguren sind durchwegs sympathisch und man kann ihre Handlungen nachvollziehen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm.

Die Themen um Estland waren vor allem wegen der derzeitigen Situation sehr interessant, für mich manchmal schon fast bedrückend, weil sich die Geschichte anscheinend laufend wiederholt. Dennoch war der Roman in dieser Hinsicht ein wertvolles Stück Geschichtsunterricht.
Das Ende war etwas plötzlich, ich hätte mir gerne noch einen Epilog gewünscht. Trotzdem war es sehr passend und rührend.

Ich denke, man kann diesen Band auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des Vorgänger-Romans lesen, da die Verbindung nur sehr zart ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es vielleicht interessant ist, sie in umgekehrter Reihenfolge zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

WOW! Tolle Geschichte mit überraschender Tiefe und viel Gefühl und Humor

Wehe, du küsst mich!
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Myles ist Footballspieler der L.A. Roadies und wohl in seiner letzten Saison, denn er ist der alte Hase der Mannschaft. Doch wie es nach dem Football weitergehen soll... Da hat er noch keinen Plan.
Alex ...

Myles ist Footballspieler der L.A. Roadies und wohl in seiner letzten Saison, denn er ist der alte Hase der Mannschaft. Doch wie es nach dem Football weitergehen soll... Da hat er noch keinen Plan.
Alex hat in jüngster Vergangenheit einiges durchleben müssen und darf nun ihre Sozialstunden bei den L.A. Roadies abstottern. Obwohl sie ausgebildete Physiotherapeutin ist, wird sie vom Team als Masseurin gesehen.
Nur einer der Spieler lässt sich niemals von ihr behandeln, stattdessen stellt er ihr Fragen über Physiologie und geht ihr auch sonst auf die Nerven: Myles "Bull" Hutchinson. Aber irgendwie ist da was und er lässt auch nicht locker. Dabei darf sie doch keinen privaten Kontakt zu den Spielern haben...

Ich war so überrascht, dass mich eine vermeintlich leichte Lektüre so mitnimmt und mich zwischen schallendem Gelächter, schmachtendem Verliebtsein und drückendem Herzschmerz, alles fühlen lässt.

Alle Charaktere sind vom ersten Augenblick an in mein Herz geschlossen worden und ich habe mitgefiebert.

Ein klasse Roman, der viel tiefer geht, als der erste Eindruck und der Klappentext vielleicht erscheinen lässt und viel und starke Gefühle hervorruft. Wow!!

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Gute Fortsetzung, die die Geschichte weiterführt. Viel Neues und einiges Altbekanntes über Rebecca.

Rebeccas Schüler
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Rebecca fasst nach drei Jahren Unterrichts-Pause endlich wieder Fuß in einer Schule. Ein Kollege gibt ihr gute Tipps und warnt sie auch vor den beiden Burschen in ihrem Deutsch-Kurs vor. Bei der ersten ...

Rebecca fasst nach drei Jahren Unterrichts-Pause endlich wieder Fuß in einer Schule. Ein Kollege gibt ihr gute Tipps und warnt sie auch vor den beiden Burschen in ihrem Deutsch-Kurs vor. Bei der ersten Stunde ist Rebecca überrascht, diesen gutaussehenden jungen Mann aus der Diskothek wiederzusehen und den anderen, der ihr noch bis auf den Parkplatz nachgerannt ist...
Rebecca gestaltet den Unterricht souverän, doch in ihrer Fantasie kommt sie Cedric näher. Sie weiß, dass sie es nicht wahr machen sollte, doch als sich eine unterwartete Möglichkeit ergibt, geht sie mit ihm in seine Wohnung. Dort kommen sie sich näher, doch dann entwickelt es sich anders als Rebecca es sich erträumt hat und sie fühlt sich zu sehr in Cedrics Hand. Und wie steht der schüchterne Linus dazu, der Rebecca offensichtlich verfallen ist?

Dieser Roman ist eine tolle Fortsetzung zum ersten Buch "Rebeccas Schüler", kann aber sehr gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Rebecca hat sich im Vergleich zum ersten Band in mancher Hinsicht weiterentwickelt, in anderen Dingen wiederholt sie ihre gewohnten Verhaltensmuster. Ihre Tätigkeit als Vertretungslehrerin meistert sie sehr gut, doch entwickelt sie (schon wieder) eine Beziehung zu dem ein oder anderen Schüler, der über normale Verhältnisse hinausgeht. Das macht den Nervenkitzel im Unterricht groß und ich habe sehr mitgefiebert, wie Cedric sich verhalten wird. Vom Charakter her hat mir Linus besser gefallen, doch wegen seiner eher schmächtigeren Statur war er für Rebecca weniger interessant. Der Verlauf der dieser Beziehung hatte seine eigene Spannung, die ich sehr gerne verfolgt habe.

Es gibt viele neue Charaktere, die mir sehr sympathisch waren und Rebecca aus so mancher Situation geholfen haben. Aber es wurde auch an wichtige Figuren aus dem ersten Band erinnert, was für mich sehr wichtig und rührend war.

Es endet mit einem Cliffhänger, der den Spannungsbogen offen und meine Neugier bestehen lässt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Tolle Idee, die nicht optimal umgesetzt wurde

Rose
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Rose ist die Tochter eines Bauern. Sie verbindet eine Freundschaft mit der Gattin des Grundherren, die sie behandelt wie eine Tochter. Doch dem Herren gefällt Rose zu gut und er bedrängt sie oft. Roses ...

Rose ist die Tochter eines Bauern. Sie verbindet eine Freundschaft mit der Gattin des Grundherren, die sie behandelt wie eine Tochter. Doch dem Herren gefällt Rose zu gut und er bedrängt sie oft. Roses Vater ist tief verschuldet und der Grundherr vermittelt ihm als Handel Rose dem Grafen zu übergeben. In ihrer letzten Nacht vor ihrer Abreise zum Grafen gerät Rose in Gefahr und wird vom geheimnisvollen George gerettet. Sie spürt sofort eine Verbindung zu ihm. Als Rose auf der Burg des Grafen ankommt und seine Frau werden soll, ich sie zutiefst verängstigt und einsam. Rätsel und Geheimnisse schlagen ihr entgegen, was ist mit dem Nebel, der die Burg Tag und Nacht umhüllt? Überraschend trifft sie auf der Burg wieder auf George, doch er ist nicht mehr so freundlich wie damals im Wald, sondern behandelt sie mit großer Abscheu. Rose hätte so gehofft, in ihm einen Verbündeten in ihrem Exil zu finden - wie kann sie ihm erklären, dass sie niemals die Frau seines Vaters werden wollte?

Die Idee für die Geschichte ist sehr fantastisch und verheißungsvoll. Meiner Meinung nach ist die Idee leider nicht so gut umgesetzt worden. Ich hätte mir mehr Tiefe der Charaktere gewünscht, ich konnte zu Rose nicht viel Sympathie aufbauen. Ich empfand sie als sehr naiv und tollpatschig, obwohl sie nicht so dargestellt werden sollte. Manche Szenen waren für mich verwirrend und für mich letztendlich mit dem Hauptstrang zusammenhangslos.

Von den Charakteren haben mir George und Charles am besten gefallen.

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